richt mit unſern eigenen

ſchen Gutsbeſitzer ein

rathſam haͤlt, die uͤbertriebenſten Erdichtungen anzuwenden, entweder, um ſeine Niederlage zu verbergen, oder um einen zweideutigen Sieg in ein helleres Licht zu ſtellen; und wenn wir aus dieſer Probe der Schwäͤche Schluͤſſe ziehen duͤrfen, ſo moͤchte der oͤffentliche Friede nicht leicht durch die Abſich⸗ ten der Braunſchweiger gefaͤhrdet werden. Was die Zahl Derjenigen anbetrifft, welche bei der Verſammlung zu Penenden⸗Heath zugegen waren, ſo haben die Meiſten unſerer Zeitgenoſſen dieſelbe auf 30,000 angegeben; der Standard ſedoch einer der eifrigſten und halsſtarrig⸗ ſten Vertheidiger des proteſtantiſchen Uebergewichts verſichert ſeinen Leſern mit vieler Küͤhnheit „„daß eine Ver⸗ ſammlung von 60,000 Menſchen die Verfaſſung gerettet habe.““ Nicht weniger hat er die Maſoritaͤt auf Seiten

der Proteſtanten uͤbertrieben. Die Morning⸗Chroniele

dieſelbo auf fuͤnf Achtel an, und wenn wir dieſen Be⸗ Beobachtungen vergleichen, ſo ſind wir geneigt zu glauben, daß er der Wahrheit ſehr nahe iſt. Der Standard iſt dagegen in ſeiner Unerſchrockenheit con⸗ eeuent, und erklärt ſich bereit, anzunehmen, daß ſich in jener eine Stimmenmehrheit von Neun Zehnteln Gunſten der Braunſchweiger erklart habe. Die Braun⸗ S werden ohne Zweifel ihre Operationen auch uͤber andere Theile des Königreiches verbreiten wollen, und es geht bereits das Geruͤcht, daß eine Grafſchaft im Weſten Englands der nächſte Platz ſeyn ſoll, wo ſie die Zahl der Vernu nft gegenuͤber ſtellen wollen. Der anerkannte Zweck dieſer Un⸗ ternehmungen iſt der, die Regierung einzuſchuͤchtern; aber wir können nicht vermuthen, daß der Herzog von Wellington, wenn er nicht wuͤnſcht, in dieſem Falle beſtegt zu werden, ſeine Politik von ſo unwuͤrdigen Manoeuvres controlliren 77 e Reſultat der Verſammlung von Kent aͤußert die Times unter andern: „Kein Papſtthum“ iſt auf’s 8*b das Feldgeſchrei einer unbarmherzigen Faction. Wenn die nachtheiligen Folgen davon nur die Orangiſten ſelbſt tref⸗ ſen ſollten, ſo wuͤrden wir nichts dagegen haben, daß der Bolzen auf diejenigen zuruͤckpralle, die ihn abſchoſſen; es handelt ſich hier aber von einem Koͤnigreiche, das auseinan⸗ der geriſſen von einer Nation, die in Blut gebadet werden ſoll. Das muͤſſen die unvermeidlichen Folgen davon ſeyn, wenn daſſelbe Feldgeſchrei auch in andern Grafſchaften wie⸗ derholt werden ſollte. Und doch weiß es jene Faction, daß zu den Freunden der Emancipation die ausgezeichnetſten Eng⸗ länder der vorigen un) der jetzigen Generation er die gleicher Zeit die mäͤchtigſten Stuͤtzen der kirchlichen und haZerllchen Verfaſſung waren. Wir rathen ihr, zu beden⸗ ß eine Zeit kommen kann, wo ſie ihre Hartnaͤckigkeit euen möͤchte. 8 , 1— Hr. Cobbett hat der Morning Chroniecle in einem Schrei⸗ ben an dieſelbe vorgeworfen, ſie nehme an, daß die Emanci⸗ pation der Katholiken allen Unruhen und Uebeln Irlands ein Ende machen werde. Dieſem Vorwurf begegnet ſie da⸗ durch, daß ſie erklärt, ſie halte die Emancipation nur fuͤr gerecht; die Uebel Irlands muͤßten durch andere Heilmittel als durch jene Maaßregel allein gehoben werden. Als eins dieſer Heilmittel fuͤhrt ſie die Verbeſſerung der Armen,Geſetze an. Es ſei, ſagt ſie, ohe Zeit, der Tyrannei der Irlaͤndi⸗ nde 8 V,,8 82% ve ichen gefährlichen Folgen dieſer re, erläu⸗ Beiſpiel: Ein Engliſcher Verwalter wurde nach Lord Courtney's Gut in Irland geſchickt. Ohne Erbarmen griff er zu den harteſten Maaßregeln um den ar⸗ men Puͤchtern ſeines Herrn ihren letzten Pfennig, als Pacht⸗ geld, zu nehmen, obgleich der fruͤhere Verwalter denſelben verſſ i hatte, die Pacht zu ermaͤßigen. Viele wurden an den Bettelſtab gebracht und man hoͤrte ſie ſchreckliche Fluͤche ihren Unterdruͤcker ausſtoßen. Endlich beſchloſſen ſie, 892. rächen und den Verwalter zu ermorden. Nur die aͤu⸗ ſerhe Vorſicht rettete ihn. Da ſie fanden, daß er ihren An⸗ ſchlaͤgen entkommen war, ſo kuͤhlten ſie ihre Rache in dem Blute ſeines Sohnes, den ſie auf offener Straße erſchoſſen. So ging eg nicht bloß dort, ſondern in Cork, Kerry, Limerick und ary verbanden ſich die ungluͤcklichen, von ihren rren aus ihrer Wohnung verſtoßenen Landleute zu maͤch⸗ en Banden, welche ſich bei Tage in den Gebirgen verbar⸗ hen und bei Nacht auf das platte Land hervorbrachen, und Ules, was ſie nicht mitnehmen konnten, verbrannten oder rten.“

In Tipper iſt die Unruhe der Gemuͤther noch im⸗ mer ſehr groß. boehn, welche die Orangiſten beguͤn⸗ ſtigt, iſt mit den Katholiken auf s Aeußerſte verfeindet. Den Letzteren hat die Bildung eines Braunſchweig⸗Clubs in Ne⸗

nagh neuen Stoff zur Unzufriedenheit gegeben. 8

gab

ken, 1

Man bezweckt in Kent, eine neue Verſammlung zu be rufen, um dem Parlamente eine der fruͤheren, zu Penenden⸗ Heath beſchloſſenen, widerſtrebende Petition zu Gunſten der

Katholiken einzureichen.

In der Morning⸗C hroniele findet ſich eine Adreſſe von Hrn. Henri Williams an die Handwerker und YPeomen von England, worin er ihnen auseinanderſetzt, daß die katholiſche Geiſtlichkeit Irlands die harten Beſchuldigungen nicht ver⸗ diene, welche man gegen ſie ſo haͤufig aͤäußern hoͤre, und daß die katholiſche Aſſociation, trotz aller Bemuͤhungen der Braun⸗ ſchweig⸗Clubs, Unruhen anzufachen, Alles aufgeboten habe, um den inneren Frieden jenes Koͤnigreiches zu erhalten. „Als ein Proteſtant, ſagt er, habe ich die tiefſte Chrfurcht fuͤr ei⸗ nen guren Geiſtlichen der Anglicaniſchen Kirche, aber dann muß er dem Modelle von Goldſmith's“ Vicar von Wake⸗ field einigermaaßen nachgebildet ſeyn, und wenn er jenem Vorbilde am naͤchſten iſt, fo will ich zugeben, daß er ein eben ſo ſchaͤtzbares Mitglied der Geſellſchaft ſey, wie ein gu- ter katholiſcher Prieſter.“ *

Der Herzog von Wellington, heißt es in der Morning-. Chroniecle, iſt als Befehlshaber haͤufig ſeines Selbſtver⸗ trauens wegen geruͤhmt worden, indem er ſeinen vertraute⸗ ſten Freunden ſeine Plaͤne ſelten vor dem Augenblicke der Ausfuͤhrung mittheilte. Es ſcheint, als wenn er dieſe Ver⸗ ſchloſſenheit auch auf ſeine Verwaltung der buͤrgerlichen An⸗ gelegenheiten uͤbertragen haͤtte. Da man uͤber ſeine Abſich⸗ ten bloß Vermuthungen aufſtellen kann, ſo wundern wir uns nicht, daß dieſelben ſich auf ſehr verſchiedene Weiſe aäͤußern. Einige giebt es, welche in allen Dingen Feinheit ſehen ea. len, und annehmen, der Herzog ſey die eigentliche Triebfeder der Braunſchweig⸗Clubs. Andere meinen, er habe wenig⸗ ſtens indirect bei der Bildung derſelben die Hand im Spiele gehabt, aber nur, um die Katholiken einzuſchuͤchtern, damit ſie, wenn ſie ſehen, wie ſehr die Froͤmmelei in Eng⸗ land uͤberhand genommen hat, in ſeine Abſichten eingehen moͤchten. Wir ſind wohl zu der Muthmaßung geneigt, daß die Entfaltung der proteſtantiſchen Geſinnung in England ihm in dieſer letzten Ruͤckſicht willkommene Dienſte leiſte; denn die Katholiken muͤſſen einſehn, daß, wenn er den Ein⸗ fluß der Regierung in die eine der beiden Wagſchalen legt, das vereinte Uebergewicht auf der einen Seite furchtbar ſeyn muͤßte. Auf der andern Seite glauben wir aber wie⸗ der, daß das offene Hervortreten jenes Orange⸗Gefuühls eher das Reſultat des allgemeinen Zweifels uͤber die Abſich⸗ ten Sr. Gnaden, als eine Folge der unmittelbaren Anregung von Seiten des Herzogs geweſen ſei. Daß der Herzog von Wellington wuͤnſchen muͤſſe, die katholiſche Frage zu einer ſolchen Entſcheidung zu bringen, durch welche die Bewohner aller drei Koͤnigreiche zu einem Volke werden, muͤſſen wir vorausſetzen. Niemand kennt beſſer als er das Gefahrvolle unſerer gegenwaͤrtigen Lage. Er läßt ſich nicht von den ein⸗ faͤltigen Orangiſten Irland's täuſchen; er weiß wohl, daß die Irlaͤnder, wofern ſie durch Mißhandlungen zur Leidenſchaft entflammt werden, leicht zur Begruͤndung ihrer Unabhäͤngig keit gelangen koͤunten. Waͤre Irland ein getrenntes Koͤnig reich, mit einer eigenen Geſetzgebung, ſo wuͤrden ſich die An gelegenheiten beider Inſeln vortheilhafter geſtalten, der Ver kehr beider derſelbe bleiben, ohne daß es noͤthig waͤre, fuͤ Irland's Erhaltung Ausgaben zu machen, wogegen durch ei⸗ nen Verſuch, Irland, wenn es ſich gegen uns empoͤrt haͤtte, zum Gehorſam zuruͤckzubringen, die Huͤlfsquellen Englands aufgezehrt werden wuͤrden. Der Miniſter, welcher weiß, in wie große Gefahren ein Kampf beider Laͤnder jedes von bei⸗ den verſetzen wuͤrde, muß auf das Aeußerſte bemuͤht ſein, der Urſach des Streites ein Ende zu machen. Die Winchelſeas, die Knatchbulls, et hoc genus omne, moͤgen wuͤthen, ſo viel ſie Luſt haben, denn ſie ſind in ihrer Unbedeutenheit ſicher und verdanken ihre ganze Wichtigkeit nur der Thorheit ihres Verfahrens. Sie koͤnnen nach Blut ſchreien, wie Herr Hor⸗ ner, weil die Verantwortlichkeit fuͤr jenes Blut ganz andere Perſonen treffen wuͤrde. Aber der Herzog von Wellington iſt fuͤr den Frieden und die Ruhe der Ration verantwortlich, und wenn er zugeben wollte, daß Buͤrgerhaͤnde in Buͤrger⸗ blut getaucht wuͤrden, ſo wuͤrde ſein Name noch von der ſpaͤteſten Machwelt mit einem Tadel genannt werden, welcher den Ruhm ſeiner Kriegsthaten bei Weitem uͤberwiegen wüͤrde. —8 Der Standard ſich bemüht zu zeigen, daß die ackerbau. treibende Bevöoͤlkerung allein den Kern der militairiſchen Macht bilde und allein dem Staate Einkuͤnfte gewaͤhre; da ferner die Bewohner der Staͤdte bloß dazu dienten, denſelbe zu belaͤſtigen. dieſelbe Behauptung daß eine Acker bau treibende Bevoͤlkerung einer Manufactur treibenden uͤber legen ſey hat auch Oberſt Fermoy ſeine Meinung von der Ueberlegenheit Irlands im Vergleich mit England in mili⸗

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