Feldern zwiſchen dem Alagez und dem linken Ufer des Aba⸗

unterhalb unſers Lagers in dichten Schwaͤrmen umher. Nachmittags ſchlug General Kraßowskji dem Gouver⸗ neur vor, Augenzeuge der Tapferkeit der Perſiſchen Caval⸗ lerie zu ſeyn. Zwei Koſaken⸗Rotten und zwei Bataillone mmit 2 leichten Stuͤcken Geſchuͤtz wurden gleich uͤber den Aba an geſetzt und folgten dem General an den Fuß des Ber⸗ ges Alagez. In dem Maaße wie unſere Bataillone ſich ihr 8 naͤherten, verdoppelte die Cavallerie ihre Bewegungen und * warf ſich bald im Trab nach dem Berge zu. Noch ehe wir an einen Bach, der uͤber Steine zwiſchen ziemlich hohen Ufern G 8 den Fuß des Berges fließt, angelangt waren, hatten die

‚an,

Herſer alle Huͤgel, die läͤngs dem nordoͤſtlichen Abhange des

lagez, einer hinter dem andern, in die Hoͤhe ſteigen, beſetzt üuunnd wie Heuſchrecken bedeckt. Das Bataillon am Bache uruͤcklaſſend, waren die Generale, in Begleitung der Ko⸗ ſaken, auf die erſte Anhöͤhe geritten, von den folgenden er⸗ oͤffneten die Perſer, ſich hinter Steinen verbergend, ein Ge⸗ woehrfeuer. Einige ihrer beſten Reiter auf muthigen Pferden, critten die Anhoͤhe hinab und plänkelten mit unſern Koſaken. Es endigte damit, daß eine Bataillons⸗Colonne ßer⸗ mit einzelnen vorausgehenden Scharfſchuͤtzen, eine Anhoͤhe nach der andern einnahm, zuletzt die ganze ſeindliche Cavallerie .“ 3 die Bergſchlucht verjagte und alsdann zuruͤckkehrte, ohne

einen Soldaten verloren zu haben. Es war 6 Uhr Abends, als das Detachement wieder ins Lager ruͤckte. Den andern Morgen zerſtreute ſich die geſtern von uns verjagte feindliche Cavallerie auf den Feldern und zuͤndete ſie an: wir lachten, denn nur das vertrocknete fuͤr uns untaugliche Gras brannte; dodoas gruͤne an den feuchten niedern Stellen blieb unbeſchädigt. Um 2 Uhr Nachmittags verließen die Perſer die brennenden Felder und zogen ſich ſtolz in ihr Lager zuruͤck, welches ſchon von Akaran nach dem Dorfe Uſchagan verſetzt und hart am Ufer des Abaran aufgeſchlagen war, in der Nachbarſchaft des Berges, der die Form eines Kegels hat.

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- Abbas⸗Mirza, der ſich endlich von der Unmsglichkeit, unſerm Lager bei Dſingali zu ſchaden, uͤberzeugt hatte, lagerte ſich auf dem Gipfel des Verges Uſchagan, der mit Infan⸗

kerie, TCavallerie und Kanonen bedeckt war, von wo er mit Wohlgefallen auf die Großthaten ſeines Blokade⸗Corps bei Etſchmiadzin und auf die um unſer Lager brennenden Berge und Felder blickte. Ueberdem erwartete er taͤglich mit Un⸗ geduld freudigere Nachrichten von der Cavallerie, die er ge⸗ len Gumry und unſerem Verpſlegungs⸗Wege zur Seite zum

erge Boſobdal, ausgeſchickt hatte. Ee General Kraßowskſi erhielt unterdeſſen durch Armenier eaimnen Bericht vom Commandanten von Etſchmiadzin und dem Erzbiſchofe Narzes. Iuſluf⸗Chan, Befehlshaber der Artillerie, den Abbas⸗Mirza mit Truppen auf den Feldern des Kloſters gelaſſen, ſein La⸗ ger von einer Stelle zur andern verſetzend, es endlich hinter einer langen, 2 Werſt von Erſchmiadzin entfernten Mauer des Kloſter⸗Gartens aufgeſchlagen habe, daß er, aus den in dieſem Garten ausgehauenen Fruchtbäumen und Weinreben, Faſchinen und Schanzköͤrhe verfertigt und in der Entfernung vpoon 200 Faden, der öſtlichen Seite des Kloſters gegenuͤber,

eine Batterie angelegt, und daß er ſchon ſeit zwei Tagen aus drei. Stuͤcken ſchweren Geſchüͤtzes Kugeln und Granaten ſchleudere, die indeß bis dahin dem Kloſter keinen Schaden doch hatte Juſſuf⸗Chan dem Biſchof geſchrieben;

8

8 „Wenn du mir die Thore nicht freiwillig oͤffneſt, werde ich

deas Kloſter mit der ganzen Artillerie, Kanonen, Moͤrſern umringen und es von Grund aus zerſtören; Dann Narzes wirſt du die Sunde auf deiner Seele haben.“ Nachdem Suffaf cham vom Biſchof eine ihm nicht genügende Ant⸗

ſeine⸗ ganzen Artillerie gegen Erſchmiadzin zu wirken. Den 14. und 15. (28. und 27.) Auguſt hörte man von Etſchmiadzin her, in den das Lager umgebenden Bergen

wort erhalten, entſchloß er ſich, am 17. (29.) Auguſt, mit

Kanonen⸗Schuͤſſe, die den General Kraßowſtji beunruhigten. In beſtaͤndiger Erwartung des Belagerungs⸗Geſchuͤtzes und mit demſelben des Kabardinſchen Regiments, widerſtand er dem ſehnlichen Wunſche, mit einer Handvoll Truppen nach dem Kloſter und gegen Abbas⸗Mirza zu eilen.“ Endlich am 16. (28.) Auguſt höͤrte man von fruͤh Morgens bis gegen Mittag, eine viel heftigere, als die fruͤhere Kanonade, auf der Kloſter⸗Ebene. Der General verlor die Geduld: „Das Kloſter iſt in Gefahr,“ rief er, „wir muͤſſen hin.“

Um 4 Uhr Abends, nach gehaltenem Gottesdienſt, bei welchem der Prediger des Regiments Sewaſtopol, in Be⸗ ziehung auf unſern Marſch, den Soldaten eine ſchöne Rede hieit, und Alle mit Weih⸗Waſſer beſprengte, zogen 4 Ba⸗ taillons, gegen 3000 Mann ſtark, 12 Kanonen und 500 Koſaken, laut ſingend, bergan auf dem Wege nach Erſch⸗ miadzin! Leichte Compagnie Fuhren, mit 10täͤgigem Pro⸗ viant beladen, bildeten unſere Bagage. Auf der Anhoͤhe, dem Dorfe Sagmn⸗Sarang gegenuͤber, angelangt, wurden wir von den feindlichen Patrouillen erblickt, die uns beſtän⸗ dig dem ganzen rechten Ufer des Abaran entlang, beobachtet hatten. Alle ſprengten in groͤßter Eile nach ihrem Lager, um unſere Bewegung anzuzeigen. In einer halben Stunde ſahen auch wir, daß im ganzen auf dem Berge ſich befin⸗ denden Perſiſchen Lager und, rund um dieſen Berg herum, bei Uſchagan ein dichter Staub aufſtieg, der ſich beſtaͤndig vermehrte und auf den Wegen nach Etſchmiadzin und Sardar⸗Abad ausdehnte. Wir Alle ſetzten mit Gewißheit voraus, daß das

Ebene, zur Vereiuigung aller Truppen gezogen habe. (Fortſetzung folgt.)

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Koͤnigliche Schauſpiele.

Sonnabend, 8. Nov. Im Schauſpielhauſe: Kabale und Liebe, Trauerſpiel in 5 Abtheilungen, von Schiller.

In Potsdam, zum Erſtenmale: Chriſtinens Liebe und Entſagung, Drama in 2 Abtheilungen, nach dem Franzöſi⸗ ſchen von Th. Hell. Hierauf: Solotanz. ſche Studien, Schwank in 2 Abtheilungen, von C Lebrun.

* Königsſtädtſches Theater. .

Beide benachrichtigten ihn, daß

Sonnabend, 8. Nov. Die Entfuͤhrung, Luſtſpiel in 3 Akten von Juͤnger. gleur beruͤhmte Herr Carl Rappo, eine Vorſtellung Indlants⸗ ſcher und Chineſiſcher Kunſtſtuͤcke und Proben ſeiner ſelte⸗ nen Koͤrperkraft geben.

Berliner Börse. Den 7. Nov. 1828. 4 Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuſs.

Emmmmmn EEAe St.-Schuld-Sch. 4 91 91 8 ſPomm. Pfandbr. 4 103 ½ ¼ Pr. Ensl. Anl. 8 5 102 102 Kur- u. Neum. do. 4 104 Pe. Kangl. Anl. 21 5 102 Schäwsiache 40. 4 105 ½, B0.b inclLit. HI 2.8 —- 99 [Pamn. Dom. do. 5 [106 ½ Kurm. Ob. m. 1.C 4 89 ¾ Dl̃rk. 40. do. 5 tos Neum- Ins. Sch. do. 4 90 ¾ 89 Opr. 40. 4„ 5 106 1 „Berlin. Stadt.0Ob. 5 102 114 [Rücha. G dkmb —-54 ½ 522 o an 4 105 6 98 140. 42 4 1ad 841 5 ½ Konitabg. do. 4 90 ½ Zias- Sch. d Kmlb. 55 ½ 5 ½ Elbinger dao. 5 101 qdno 4. Nmk. 55 ¾ 5 Danz. de. in Th. Z. 313 31½ Weatpr. Pfdb. A. 4 95 ½ 94 ¼ dio diro B. 4 Holl. vollw. Dac - 195 Oupr. Plandbrſ. 4 95 [Dwo. 18—

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z ureP. 515“

Lager bei Uſchagan aufgehoben ſey und ſich nach der Kloſter,

Und: Humoriſti⸗

Hierauf wird der als Athler und Jon⸗