zu kennen nicht gleichguͤltig iſt. — Abgeſehen von dieſen Ruͤck⸗ ſichten, wird die einfache Erwaͤgung der geographiſchen Lage der Laͤnder, durch welche die Nachrichten vom Kriegs⸗Schau⸗ platze ihren Weg zu uns nehmen, hinreichen, manche Seite oder Farbe dieſer Nachrichten zu erklaͤren, ohne daß man noͤthig haͤtte, denjenigen, der dieſe Nachrichten uns bekannt macht, der Partheilichkeit anzuklagen. Laͤgen England, Frank⸗ reich oder Spanien zwiſchen Augsburg und dem Kriegs⸗ Schauplatze, ſo wuͤrden die Correſpondenten auf dieſe Lage Ruͤckſicht nehmen muͤſſen; ſo wie der beſonnene denkende Le⸗ ſer keinesweges gehindert iſt, ein Gleiches zu thun, und die Verhaͤltniſſe in Berechnung zu ziehen. — Endlich ſollte jeder, der in fruͤheren Kriegen gelebt hat, nicht vergeſſen, daß Leu⸗ ten, deren Wuͤnſche nicht durch Armeen realiſirt werden koͤn⸗ nen, es immer zu goͤnnen iſt, wenn ſie in den kurzen Freu— den erſonnener Sagen eine Art von Troſt finden.“ 1
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Inland.
Koͤnigsberg, 6. Nov. Ueber die (letzthin bereits er⸗ waͤhnte) Strandung des Schiffs Amphitrite bei Pillau, und die Rettung der Mannſchaft deſſelben, enthaͤlt unſere heutige Zeitung folgendes Naͤhere:
Die von dem verſtorbenen Lootſen⸗Commandeur in Pil⸗ lau, Steenke, zuerſt gefaßte Idee, der Mannſchaft von ge— ſtrandeten Schiffen bei einem heftigen Sturme aus der See, mittelſt einer geworfenen Granate, die daran befeſtigte Leine zur Errichtung einer Communikation zuzufuͤhren, iſt am 17. Oct. zum erſtenmale in der Stunde der Gefahr verſucht, und gluͤcklich ausgefuͤhrt worden.
Das vom Capitain Rickeles gefuͤhrte Schiff Aphrodite, bereits mit Lootſen, und dem zur Aufſicht verpflichteten Steuer⸗ Offizianten am Bord, hatte das Ungluͤck, bei Moͤwenhaken, 1 ⅞ Meile von Pillau, auf den Strand zu treiben. Die Rettung der Mannſchaft, durch Annaͤherung von Boͤten, war nicht moͤglich, da letztere unfehlbar zerſchellt, und die Mannſchaft verloren geweſen waͤre. Die zwei Boͤte des
Schiffes waren ebenfalls bereits vom Verdeck geſpuͤlt und zertruͤmmert, und alſo jeder Weg zur Rettung abgeſchnitten.
Trotz des heftigen aus Nordweſt und Nordnordweſt to⸗
benden Sturmes, wagten es die beiden Artillerie⸗Lieutenants dder Pillauer Garniſon, von Roggenbucke und Bartſch, an
ddie ſich drei Kanoniere auf die erſte Aufforderung freiwillig aanſchloſſen, das große Rettungs⸗Boot, nachdem ſie den Mor⸗ tier und deſſen Munition eingeladen hatten, zu beſteigen, und auf die Geſchicklichkeit, der durch Geld⸗Verheißungen ge⸗ wonnenen 16 Lootſen, und ihr Gluͤck vertrauend, die wuͤthen⸗ den Wellen zu durchſchneiden. Um 2 Uhr Nachmittags fuh⸗ ren ſie ab, wurden aber eine Strecke in's Haf getrieben, da die Seile am Sturmſegel zerriſſen, und es viele Muͤhe und
SZeit koſtete, ſie wieder zu befeſtigen. Um A Uhr langten die kuͤhnen
Schiffenden, voͤllig von den Wellen durchnaͤßt, dem Wrack gegen⸗ uͤber, auf dem Moͤwenhaken an. Sie mußten, bis an die Bruſt im Waſſer gehend, das Geſchuͤtz und die Munition ans Land tragen. — Der vierte Schuß bereits brachte die Leine uͤber das Schiff. Mittelſt derſelben wurde ein Tau an den ſtets hin und her ſchwankenden Maſt befeſtigt und nun ließ ſich Einer nach dem Andern von dem Maſtkorbe herab in die brauſende Fluth, dem Gluͤcke vertrauend, daß nicht etwa im Augenblicke des Herablaſſens durch das ploͤtzliche Drehen des Maſtes der Ungluͤckliche den Wolken zugeſchleudert wuͤrde. Bereits waren drei Maͤnner gluͤcklich und mit Huͤlfe von Haken an das Ufer gezogen worden, als der vierte, der brave Lootſe Schepke, von dem Tau in die Wogen ſtuͤrzte, und nicht wieder geſehen wurde. Wahrſcheinlich hatte er, ſeiner Koͤrperkraft vertrauend, ſich nicht feſt an das Tau gebun⸗ den. Nach ihm wurden noch acht Maͤnner und zwar gluͤck⸗ lich vom Wrack ans Land gezogen und nur der Steuer⸗Offi⸗ ziant weigerte ſich, dieſe Art der Rettung zu verſuchen und verblieb auf dem Wrack. Um 8 Uhr fuhr der Seelenberger (ſo wird das große Rettungs⸗Boot genannt) mit der Zahl ſeiner Retter und Geretteten nach Pillau und kam daſelbſt um 9 Uhr Abends wohlbehalten an. Am andern Morgen verſuchte der wuͤrdige Nachfolger Steenke's, Lootſen⸗Com⸗ mandeur Kuhn, die Rettung des Steuer⸗Offizianten, und be⸗ werkſtelligte ſie auch gluͤcklich.
Der bei Erfuͤllung ſeiner Pflichten in den Wellen be⸗ grabene Lootſe Schepke iſt, wenn wir nicht irren, derſelbe, der als der Erſte bei Gefahren und Rettung von Menſchen ſtets bei der Hand war, und den verſtorbenen Lootſen⸗Com⸗ mandeur Steenke einſt vom Ertrinken bei einer ſolchen Le⸗ bens⸗Rettungsfahrt, rettete, und der kurz darauf bei einer aͤhnlichen Gelegenheit wieder in dem Lootſen⸗Commandeur ſeinen Retter fand “
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Ein Lob den b die Gefahren der ſagen, iſt wohl uͤb in der Anerkennung Bei Neufah Schiff Alle n Tage ſtr our, und bei Proͤbe
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ie Handl 1827 war folgende:
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*) Ein Faß B.
**) à 3 Fuß.
Vermiſchte Nachrichten.
Notizen zur Statiſtik Gro theils nach Angab
Der Werth der auf 42,600,000, im 1828 auf 43,467,000 fuhr in Britiſchen 1826 auf 46,450,000, im Jahre 18 Jahre 1828 auf 51,227 Es wurden in E
im Jahre 1823. 1822 192 1826 85. 1827 28,449,600 iſt gleich 10 Pf.) Weine, 6,898,095 Spaniſche, Madeira⸗Weine, 1,544,56 Wein wurden im Jahre 182 declarirte Werth im Jahre
1820 1821. 1822
1823 .. 82 825 S 1826 * 1827,. .
1828
ungs⸗Sch
Eingelaufen: Engliſche Schiffe.
Schiffe. 16,065. 21,768. 18,960. 20,457.
Schiffe 5109. 6561. 543 Ausgela
Engliſche Schiffe.
Schiffe. 16,654.
21,384.
21,874.
22,049.
Auslaͤndiſche
Schiffe.
4452.
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en Offizieren, Soldaten und den an See ſchon
mehr gewoͤhnten See rig, da ſie den Lohn in ihrer Zeitgenoſſe r ſtrandete in der Nacht n von Whitby, andete bei Vo
ihrer Bruſt und
rwaſſe Capitain Anderſon. gelſang die Engliſche rnau die Engliſche Brigg
ßbritaniens, groö Parlament. echnet im Jahre 1826 „im Jahre er Werth der Aus⸗ Nanufacturen im auf 40,000,000, im
Einfuhr iſt ber Jahre 1827 auf Pfd. Sterling. Producten und N
36,000,000
„000 Pfd. Sterl ngland an . 4,594,211 4,714,949 . 7,375,435 5,510,677 Imp. Gallous (ein
waren 14,374,898 Gallons
2,578,189 Cap⸗We 5 Franzoͤſiſche W 7 eingefuͤhrt ngliſcher Wollen⸗Waare 5,987,449 . 5,585,430 .. 6,463,923 6,488,673
Wein, als p. Gallons, 792.
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Portugieſiſche ine, 1,574,300
23,061 Gallons. — 1 n betrug
6,042,411 6,194,926 4,982,908 5,277,861 ifffahrt Englands
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von 1824 bis
Tonnenlaſt. 1,846,670. 2,786,844. 2,478,047. 2,777,388. Auslaͤndiſche Schiffe.
Tonnenlaſt.
Tonnenlaſt.
2,633,524. 2,676,263. 2,828,869.
Tonnenlaſt.
51299. 641,106. 3 5505.
— In England wurden im Leichtes Bier Talglichte
Wachslichte Aepfel⸗ und Birnmoſt Tafel⸗Glas hi Glas von allen Sorten . 28,742,000 Buſhels, 52,304,000 Pfund, Gedruckte Waaren .122,000,000 Yards **),
Jahre 1827 verbraucht: 6,542,000 Faͤſſer*),
110,718,000 Pfund, Hirnmoſt 51,000 Hogſheads, 16,663 Centner,