8 Unfug bis aufs Aeußerſte treibt; allein dieſes hat doch ſei⸗ nen bekannten guten Grund. Die Gazette hatte ſich einigen — 8 Maͤnnern und ihrem Regierungs⸗Syſtem verdungen; jetzt, noo dieſe nicht mehr am Ruder ſind, bleibt ſie ihnen treu, 8 8 tadelt, was nicht ihr Werk iſt, und findet Alles gefaͤhrlich, was dem von ihnen befolgten Syſteme zuwiderlaͤuft. Dies iſt ſehr natuͤrlich, und, abgeſehen von den Formen, welche aallerdings zuweilen die Gränzen der Schicklichkeit uͤberſchrei⸗ ten, iſt Alles in der Ordnung. — Ein einziges Journal (die AQAquotidienne) bietet dem aufmerkſamen Beohachter ein nicht zu löͤſendes Problem dar; ein einziges macht ſich durch einen wun⸗ derlichen Gang bemerklich, bei welchem ſich weder der Punkt, vpon dem es ausgeht, erkennen, noch das Ziel, das es vor Alugen hat, errathen läßt. Ein erklärter Feind alles Beſte⸗ heenden, und ebenſo der eingeſtandene Gegner alles Kuͤnfti⸗ gen, verwirft dieſe Zeuns in ihrem Zorne das Boͤſe; ebenſo caadelt ſie aber auch die Abſchaffung deſſelben; verweigert man ihr eine Buͤrgſchaft, ſo verlangt ſie ſelbige hartnaͤckig, bewil⸗ ligt man ſie ihr dagegen, ſo verwirft ſie dieſe mit Unwillen; ſie verbindet ſich mit dem Courrier frangais gegen das erigge Miniſterium, und zugleich mit der Gazette gegen d jetzige; im verfloſſenen Jahre eine Feindin aller Willkuͤhr, arxgert ſie ſich in dem laufenden uͤber die geſetzliche Ord⸗ nung. So iſt das Blatt beſchaffen, welches wir taͤglich mit neuer Ueberraſchung leſen, und woruͤber wir von aller Welt eine Aufklärung verlangen, ohne daß irgend Jemand im Stande waͤre, ſie uns 5 geben. Noch geſtern ſtellte daſſelbe den ſeltſamen g auf, daß ſich das Gewiſſen der Miniſter niccht uͤber die Geſetz⸗Sammlung hinaus erſtrecke; in ihren Augen ſey keine Sache gut oder ſchlecht, ſondern nur geſetz⸗ licch oder geſetzwidrig, und hiernach laſſe ſich ihr moraliſches GSewicht abmeſſen. Der luß, den der Verfaſſer aus die⸗ ſſer Anſicht zieht, iſt der, das Miniſterium ſeinem Tode nahe ſey. Wenn man indeſſen bedenkt, was der Koͤnig bei einer feierlichen Gelegenheit aͤußerte, daß näͤmlich die Kraft dder Throne in der Handhabung der Geſetze beruhe, ſo moͤchte mman aus jener Anſicht eher ſchließen, daß das Miniſterium nooch lange leben werde.“ AUeber den Crſene erwaähnten) Beitritt von 14 Erz⸗ biſchöfen und iſchoͤfen zu der Verordnung vom 16. Juni bemerkt der Meſſager des Chambres: „Wir glauben die Zahl vierzehn beſonders heraushehen zu müffen, weeil ſie die Berechnung eines Journals zu Schanden macht, welches kuͤrzlich mit geheimer Freude bemerkte, daß kaum erſt 30 Biſchöfe der Verordnung nachgekommen waͤren. Zugleich weird dadurch die Vermuthung widerlegt, daß es weitlaͤufti⸗ ger Unterhandlungen bedürfe, um unſere hohe Geiſtlichkeit zur Einigkeit mit der Regierung zu bewegen; vorzüglich aber geht daraus hervor, daß das Episcopat das Intereſſe der Kirche nicht ſo weit vergißt, um den Rathſchlägen einiger unruhigen Zeitungsſchreiber Gehör zu geben. Lauter als dieſe haben gluͤcklicherweiſe zu unſeren Praͤlaten der Geiſt des Evangeliums, die Ueberlieferung aus fruͤhern mindeſtens eben ſo katholiſchen Zeiten die heutigen, die bekannte Anſicht des Roͤmiſchen Hg die geſunde Vernunft ge⸗ ſprochen. Ihr Betragen wirb das Land lehren, den Die⸗ nern der Kirche nicht die Thorheiten gewiſſer Theologen un⸗ ſerer Zeit beizumeſſen, die ihrer Seits in den Augen derer, die Boſſuet geleſen haben, ebenfalls Neuerer ſind. Was die Regierung betrifft, die bei der vfeshenas der Landes⸗Ge⸗ ſſetze nie eine andere Abſicht gehabt hat, als der Religion zu dienen, ſo wird ſie ſich jetzt, wie wir glauben, beeiſern, die frommen Anſtalten, woraus die Diener der Kirche hervor⸗ chhen ſollen, unmittelbar in den Genuß der ihnen von dem Monarchen zugeſicherten neuen Wohlthaten zu ſetzen.“
Der Conſtiturionnel enthält einen langen ikel, worin er darzuthun ſucht, daß der Staats⸗Rath, unter mlchem Geſichtspunkte man ihn auch betrachten möge, ſey es als Ge⸗ richtshof oder als geſetzgebende Behöͤrde, eine dem Geiſte der Charte widerſprechende Inſtitution ſey. „Die Charte,“ be⸗ ginnt er, „erkennt als Rathgeber der Krone nur die verant⸗
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wortlichen Miniſter, als Richter nur unab re, vom Koöͤ⸗ nige — Juſtiz⸗Beamte an. Die Rat ee der Mini⸗ offenbaren ſich durch die Verordnungen, ſie gegen⸗ 2 und füͤr welche die Deputirten⸗ r ſie ankla⸗ Pairs⸗Kammer ſie verurtheilen kann. Wofuͤr iſt aber
aats,Rath verantwortlich? Wer kann ſeine Raͤthe, ſeine eqneten⸗Meiſter ankl .
cht, ſie, agen? Welcher Gerichtshof hat das 2 e, ſic, die den Lauf der Gerechtigkeit in allen ihren Stu⸗
Unverle bariene en ,— der Gewalt zu richten? Dieſe 88 aaeggech angemaaßten Rechten das un⸗
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n Staatsraͤthe genteßen daſſelhe de faclo,
fährlichſte aller Uebel bezeichnet hatte, ſie ſelbſt jetzt dieſen
1nn“ B 1111X*“ v11A1XA*“] “ 54 8 16261626“ E1“ 2 2 1 1 v . 2— 8 nerden ie; daß, nachdem ſie den Preß⸗Unfug als das ge⸗ wie ſie de ſaclo Raͤthe und Richter ſind. Die Bedingun⸗
gen, welche die Gerechtigkeit conſtituiren, ſind, wie in der letz⸗ ten Sitzung ein Redner von der Oppoſition ſagte, die Oeffent⸗ lichkeit der Verhoͤre, die Unabſetzbarkeit der Richter und die muündliche oder ſchriftliche Abhörung ſaͤmmtlicher Partheien in allen ſolchen Faͤllen, wo ein beſtehendes Recht anzuer⸗ kennen oder ein Urtheil zu fällen iſt. Die Staatsraͤthe ſind abſetzbar, ſie richten und rathen bei verſchloſſenen Thuͤren, unter den Augen und dem Einfluſſe der Parthei, die ſie be⸗ zahlt, ernennt und abſetzt; ſie richten nur, wenn man es ih⸗ nen beſiehlt. Jetzt nennen die Vertrauten der Mini⸗ ſter unter den Geſetz⸗Entwuͤrfen, welche die Kammer in der naͤchſten Sitzung beſchäftigen ſollen, ein Geſetz, das dem Staats⸗Rarh die geſetzliche Exiſtenz, welche die Charte ihm verweigert, geben ſolle; ſeine Organiſation werde durch eine Koͤnigl. Verordnung geregelt werden. Unterwirft das kuͤnftige Geſetz die Staatsraͤthe der miniſteriellen Verant⸗ wortlichkeit, ſo macht es dieſelben zu Miniſtern, macht es ſie unabſetzbar, ſo ernennt es ſie zu Richtern: in beiden Fällen wird der jetzige Staats⸗Rath aufgeloͤſt und eine neue Ver⸗ waltungs⸗ oder richterliche Behörde geſchaffen. Wie ver⸗ ſaſlangswedrts dergleichen Schoͤpfungen ſind, darf nicht erſt bewieſen werden. Wenn der Staats⸗Rath in den Conflic⸗ ten der Befugniſſe der verwaltenden und richterlichen Be⸗ hoͤrden Urtheile faͤllt, ſo uſurpirt er legislative Functionen; denn die Befugniſſe der Richter koͤnnen nur durch ein Geſetz beſtimmt werden. Das Recht, die Erlaubniß zur Verfol⸗ gung der Agenten der Regierung vor den Gerichtshöͤfen zu ertheilen oder zu verweigern, hemmt den Lauf der Gerechtig⸗ keit und bedeckt die Vergehen einer Verwaltung, wie die Villéleſche, mit dem Mantel der Unſtrafbarkeit. Die Bul⸗ len, Breve's, Decrete u. ſ. w. des Roͤmiſchen Hofes koͤn⸗ nen durch die Einregiſtrirung des Staats⸗Rathes nicht ſetzeskraft fuͤr Frankreich erhalten, ohne die Nationalell angigkeit zu verletzen. Das Erkenntniß in Streitſachen erkaufen der National⸗Domainen iſt auch eine der ange⸗ maaßten Befugniſſe des Staats⸗Raths. Dieſe Streitigkeiten finden zwiſchen dem Kaͤufer, d. h. dem Buͤrger, und dem Verkaufer, d. h. dem Staate, ſtatt. Der letztere kann ſeine Raͤthe zu Schiedsrichtern wählen, aber wo ſind die Schleds⸗ richter fuͤr den Käufer? Der Staat wird auf dieſe Weiſe in ſeiner eigenen Sache Richter.“ — Am Schluſſe des Auf⸗ ſatzes heißt es ferner: „Der Staats⸗Rath iſt, wie ſeine eifrigſten Vertheidiger zugeben, keine politiſche Gewalt; iſt keine richterliche Gewalt, denn er hat weder die R noch die Garantieen, noch die Formen derſelben; er iſt e adminiſtrativer Ueberfluß, ein miniſterieller Lurus, der jährlich uͤber 500,000 Fr. koſtet.“ — Der Meſſager des Chambtes vom 8. Novbr. fuͤhrt in einem Aufſatze mit der Ueberſchrift: „Einige Irrthuüͤmer des Conſtitutionnel in 2 auf den Staats⸗Rath“, die Vertheidigung dieſer Behlrde; es ſey nicht richtig zu behaupten, die Beſchlüſſe des Staats⸗Raths haͤtten nicht die Garantie der Verantwortlichkeit; ſie öeren an ſich gar keine Kraft, wenn ſie nicht in eine Koͤnigl. Verordnung verwandeit und alſo von einem verantwortit, chen Miniſter gegengezeichnet worden ſeypen. Der Meſſager nun die Nuͤtzlichkeit und Nothwendigkeit des Staats Raths zu beweiſen, und unter, deſſen Befugniſſen 5fen 3 diegenige zu vertheidigen, welche ſich auf die Verfolgung K nigl. Beamten vor den Gerichtshöfen bezteht. „Wir wollen nicht“, autzert er, „alle Details des Conſtitüttonnel vor⸗ folgen, auch nicht alle Befngniſſe des Staats⸗Raths recht fertigen, ſondern nur das Bedürfniß eines gemiſchten 82 richtshofes in abminiſtrativen Streitſachen verfechten. F glauben z. B. eben ſo wie der Conſtitutionnel, daß es ſey, die auf Staats⸗Domainen bezuͤglichen Streitſachen den Gerichten wieder zu geben; es iſt he⸗ e kein 2 — vorhanden, eine Ausnahme in Beziehung tfertigen.“ ſ Die (kürzlich erwähnte) Commiſſion zur eb. neuen Militair⸗Strafgeſetzbuches beſteht, nach —2 — tigung des Moniteurs, aus den Pairs, Graf Mo 8. Ge⸗ von Ambrugeac und Vicomte Dode de la 2 — neral⸗Lieutenants, Grafen Sebaſtiant und von — lnt; General⸗ Major Vicomte von Champagng dem Nitren, Advo⸗ dem Staats⸗Rath Varon Zangt „dan General⸗ 8 Plagne Barris; un caten beim Caſſationshoſe, Herrn La P v dem Königl. Procurator zu Argentan, Heren Vieror Fouchet Die vorn mer der Inſel. Bourdon r, dem Baton
üreen, Heen dermaltgen, Seeasect lace Bhen
nach dem Fraaglüiſchen Cnans verſetzt worden iſt, nach