reide einzukaufen, im Anfange

dem Peloponnes, aus

Moͤſten bildet einen Theil der heutigen Bulgarei, Ober⸗Moͤ⸗ ſien war das heutige Servien. Ohne Zweifel gehoͤrte Odeſ⸗ ſus zu den Handels⸗Staͤdten, welche in der Mitte des ſie⸗ benten Jahrhunderts vor der chriſtlichen Zeitrechnung von Mileſiſchen Pflanzern gegruͤndet wurden. Ueberall, wo die

reichen und thaͤtigen Mileſier Colonieen anlegten, faßten

Handel und Gewerbfleiß bald Wurzel und machten in we⸗ nig Jahren ungeheuere Fortſchritte. Eine lange Zeit hin⸗ durch fuͤhrten Odeſſus, Tomos, Iſtropolis, Anchialos und mehrere andere Haͤfen des Thraciſchen Meeres einen vor⸗ theilhaften Handel mit der Mutterſtadt Milet, der beruͤhm⸗ teſten Stadt Joniens, in welcher Thales, Anaximander, He⸗ cataͤus, Pittacus, Aeſchines und der Hiſtoriker Ariſtides, Verfaſſer der Mileſtaca, geboren wurden, ſo wie mit allen

* des Tauriſchen Cherſonnes, beſonders aber mit

rdauda oder Theodoſia, der bluͤhendſten und volkreichſten Stadt am Schwarzen Meere, vornehmlich unter dem Koͤnige

Leucon, der um 393 v. C. lebte. Demoſthenes, Lyſias, Iſokrates

und lange Zeit nach ihnen Strabo, berichten dieſe That⸗ ſachen auf die glaubhafteſte Weiſe. Die Sitopolen“*) oder

8₰ Getreide⸗Haͤndler, welche aus allen Gegenden zu den Maͤrk⸗

ten im Piraͤeus herbeiſtroͤmten, ſchickten jaͤhrlich uͤber 3000 Schiffe nach den Haͤfen des Schwarzen Meeres, um Ge⸗ gegen gemuͤnztes Gold und Silber, ſpaͤter, als ihre Handels⸗Verbindungen feſter be⸗ gruͤndet waren, ſtellten ſie auch Wechſel auf ihre Gaſtfreunde und Handels⸗Genoſſen in den Staͤdten des Schwarzen Mee⸗ res aus, und ſo bildete ſich allmählig ein aͤhnliches Verhäͤlt⸗ niß, wie zwiſchen heutigen Großhaͤndlern. Die Griechen aus Attika und den Klein⸗Aſiatiſchen In⸗ ſeln ſtanden zu derſelben Zeit in bedeutendem Verkehr mit

läaallen Haͤfen des Schwarzen Meeres und der Tauriſchen

Halbinſel, am meiſten die Athenienſer, welche durch Geſchenke

die Könige jener Länder an ihr Intereſſe zu knüuͤpfen ſuch⸗

en; ſie ſchickten jedes Jahr eine Anzahl von Bildſäulen aus ſchoͤnem Penteliſchen Marmor dorthin, von denen einige zum Geſchenke fuͤr jene Fuͤrſten, andere zum Ver⸗

keauf beſtimmt waren. Als Griechenland mit ſeinen Colo⸗

eindrangen.

lichen Tribut zu zahlen; Trajan, gluͤcklicher als ſeine

nieen in Klein⸗Aſien unter die Roͤmiſche Herrſchaft kam,

zerfiel dieſes Zauberwerk des Kunſtgeſchmackes, des Geiſtes

und der Induſtrie, und die einſt ſo bluͤhenden Städte ver⸗ armten und wurden entvöͤlkert. Noch ſchlimmer war ihr Loos unter den Bpzantiniſchen Kaiſern, als die Hunnen Unter Theodoſius II. trankte der furchtbare At⸗

tila Thracien und Möͤſien mit Blut, und nur mit Gelde

konnte der junge Fuͤrſt die Geißel des Himmels entfernen.

In Varna ſelbſt wurde 442 der Frieden zwiſchen dem Hun⸗

Fen, Könige und dem ſchwachen Theodoſius abgeſchloſſen.

Moöoͤſten, Thracien, Dacien, alle jene reichen Landſchaften,

welche der Iſter (Donau) beſpuͤhlt, hatten noch einen kurzen

Zeitpunkt des Glanzes unter den Antoninen. Domitian war genoͤthigt, dem Koͤnige von Dacien, Decebalus, einen Pöe⸗ or⸗

gaͤnger, beſiegte die Dacier, und ließ auf ſeinem zweiten Feldzuge gegen ſie durch Apollodorus von Damascus die be⸗ ruͤhmte Bruͤcke uͤber die Donau bauen, deren Truͤmmer noch vorhanden ſind und dem Bewunderung abnoͤthigen. Aber ſchon unter den Nachfolgern Konſtantin des Großen, kamen dieſe Laͤnder in Verfall. Buͤrgerkriege, Ge⸗

walt⸗Herrſchaften, Einfäͤlle der Hunnen, Alanen, Gepiden,

und anderer Vöͤlkerſchaften, die aus den weiten Ebenen Hoch⸗

. Aſiens herabſtroͤmten, richteten dieſe ſchoͤnen Provinzen vollends

KAnder.

der andern an die Osmanen, den Griechiſchen Kaiſer Thracien, dann Gallipolis und Adria⸗ naopel, das er zum Sitze ſeines Reiches machte.

Niieder⸗Moͤſien.

zu Grunde. Seitdem erwaͤhnt die Geſchichte nur ſelten jene Das Griechiſche Reich verlor eine Provinz nach Amurat I. nahm gegen 1365

Er unter⸗ warf ſich die Servier und Bulgaren, und eroberte 888 Bajazet I., ſein Sohn, unterjochte 130

*) In Atben war ein eigener Beamter, Sitophylar,

. Getreide⸗Aufſeher genannt, der daruͤder wachte, daß Niemand

mehr Getreide kaufte, als fuͤr ſeinen Bedarf hinreichend war.

I den noch uͤbrigen Theil der Bulgarei und Macedonien nebſt Theſſalien. Mohamed I., eben ſo unternehmend als ſeine Vorgänger, brachte Ordnung in die Finanzen, und befeſtigte ſein durch innere Kriege, und die Tamerlan's erſchuͤttertes Reich. Im Jahre 1418 ſuchte er die Wallachen und Moldauer ſich tributair zu machen; ſein Enkel, Moha⸗ med II., zwang jene Voͤlker von Neuem zu einem jaͤhrlichen Tribut von 10,000 Piaſtern, den ſie bis 1460 entrichteten, Der Sohn und Nachfolger des Letzteren, Amurat II., dehnte ſeine Eroberungs⸗Zuͤge bis nach Ungarn aus; der Krieg mit dem Koͤnig von Polen und Ungarn, Wladislaus, ward durch die fuͤr Letzteren ſo ungluͤckliche Schlacht bei Varna im Jahre 1444 *) zum Vortheil Amurats entſchieden, und ſeitdem war von dieſer Stadt keine weitere Rede mehr. (Schluß folgt.)

Haes e

Konigliche Schauſpiele.

Sonnabend, 15. Nov. Im Schauſpielhauſe: Der Blitz, Spiel in Verſen, in 1 Aufzug, von A. Muͤllner. (Neu ein⸗ ſtudirt.) Hierauf: Der Kammerdiener, Luſtſpiel in 1 Auf⸗ zug, nach dem Franzoͤſiſchen, von der Koͤnigl. Schauſpielerin F. Krickeberg. Und: Ein Stuͤndchen vor dem Potsdamer Thore, Vaudeville⸗Poſſe in 1 Akt.

Sonntag, 16. Nov. Im Opernhauſe: Donna Diana, Luſtfpiel in J Abtheilungen, nach dem Spaniſchen des Don Auguſtin Moreto, von C. Weſt. Hierauf: Der Schiffsca⸗ pitain, Vaudeville in 1 Aufzug, von C. Blum.

Im Schauſpielhauſe: öö Poſſe in 1 Auf⸗ zug, von Kotzebue. Hierauf: Die Schleichhaͤndler, Poſſen⸗ ſpiel in 4 Aufzuͤgen, von E. Raupach.

In Potsdam: Tancred, heroiſche Oper in 2 Abtheil.; Muſik von Roſſini. (Dlle. Hoffmann: Tancred.)

Montag, 17. Nov. Im Schauſpielhauſe: Chriſtinen’s Liebe und Entſagung, Drama in 2 Abtheilungen. Hierauf:

Das Ritterwort, Luſtſpiel in 4 Abtheil. von C. Raupach.

Kanigsſtadtſches Theater. bge

Sonnabend, 15. Nov. Zum Erſtenmale wiederholt: Des Sohnes Rache. Melodramatiſche Scene von K. von Holtei; Muſik von A. Freund. Hierauf: Der Schneider und 8 R. tze D 4

Sonntag, 16. Nov. Die weiße Dame, komiſche Ope in 3 Akten; Muſik von Boyeldieu. 2 che Oper

Berliner Börse. Den 14. Nov. 182 Fs 8 22 ,

84

Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuſs. Cour.) Emman memmnmgäam

Si.-Schuld -Sch.] 4 91,2991 ¾ [Pomm. r.] 4 103 ½ Pr. Engl. Anl. 18 5 103 102 ¼ [Kur- u. Neum. do. 4 104 Pr. Engl. Anl. 2 5 [102 ¾ 102 Schlesische do. 4 105 ¼¾ B0.0 b incl.Lit. HI 2 99 [pPomm. Dom. do. 5 106 ¾ Kurm. Ob. m. I. C. 4 89 ½ Mzark. do. do. 5 106 ¾ Neum. Int Sch.do. 4] 90 ½ 89 [Oupr. do. do. 5 1056 m— Berlin. Stadt-Ob. 5 102 ½ [Rückst. C. d.Kmk- —] 54 ½ 54

ditio dito 4 100 99 ¾ [10. 40.ü. Nmk —]† 54 ½ 54 Königsbg. do. 4 91 [Zine-Sch. d. Kmb—- 55 % 54 ¾ Elbinger do. 5 101 diio d. Rmkt. 55 ½ 5342 Danz. d*. in Th. Z. 32 312 Wezstpr. Pfdb. A. 4 94 ½

dio duno B. 4 93 1 [Holl. vollw. Duc. —- 19 ½ Groſahz. Pos. do. 4 991 ⁷¹ſ Friedrichad'or. 13 ½ 13¼ Ostpr. Pfandbrf. 4 94 4 [Disconõio.

** Auswartige Börsen.

78 -4 St. Petersburg, 4. Nov.

Hamburg, 3 Mon. 9 ⁄. Silber -Rubel 309 ½,. Sprosenüge

scriptionen 883%.

S. Nr. 302 dieſer Zeitung.

8 5

Gedruckt bei A. W. Hayn.

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trebacteur 73 3 es Redacteur John, Mitre Cottel

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