2*

und Unabhängigkeit zu verleihen. Um der Pairs⸗Kammer

man

dem Volke ausgehen laſſen.

erniedrigt die Pairs⸗Wuͤrde. machen: wollen, waͤs die Natur will.

eine ungeſchmaͤlerte Autoritaͤt zu geben, wollte man, ſo we⸗ nig als moͤglich, ſie weder von dem Fuͤrſten, noch von Zu dieſem Zwecke machte . ſie erblich. So geſtellt kann ſie bdald fuͤr das Koͤnigthum, bald fuͤr das Volk eintreten. Nichtsdeſtoweni⸗ ger bſeibr ſie einem Einfluſſe unterworfen, es ſey nun von Seiten des Koͤnigs oder der Wahlkammer. Der revpraͤſen⸗ tative Staat wuͤrde unmoͤglich ſeyn, wenn die erſten Gewal⸗ ten, welche ihn conſtituiren, ganz iſolirt gegen einander da⸗ ſtänden. Sie wuͤrden aber böre Beſtimmung nicht erfuͤllen und ihren Namen nicht verdienen, wenn ſie nicht unabhaͤn⸗ gig wären. Die Unabhaͤngigkeit der Pairs⸗Kammer beruht gänzlich auf der Unabſetzbarkeit und Erblichkeit. Was be⸗ wirken nun aber willkuͤhrliche Ernennungen fuͤr die erbliche Kammer? Sie ſetzen die Beguͤnſtigung an die Stelle des Geſetzes, und machen aus einem Unterpfande der Unabhaͤn⸗ gigkeit ein Mittel der Verfuͤhrung. Wenn die Erblichkeit zugeſagt oder verweigert werden kann, ſo erwarten alle Pairs, welche keine Nachkommen haben, eine Verguͤnſtigung poͤn den Minniſtern, und ſind darum nicht ſo unabhaͤngig, wie ihre

Collegen; ſie hoͤren auf, die Gleichen unter den Gleichen zu

ſeyn. Die Erblichkeit als Verguͤnſtigung nimmt der Pairs⸗ Kammer ihren weſentlichen Charakter, man kann ſagen, ſie Man wird uns den Einwurf Wollt ihr die großen Namen erlöſchen laſſen? Wir Wenn es wahr iſt, daß die Familien ſterblich ſind, wie die Menſchen, welche ſie bilden, ſo wollen wir ſie nicht unſterblich machen. Sie moöͤgen ſich mit der Unſterblichkeit ihrer Namen begnuͤgen. Bedarf es fuͤr edle Herzen einer andern Unſterblichkeit, als die, welche die Geſchichte gewaͤhrt? Das Geſchlecht der Lhopital, Coligny, Sully iſt erloſchen; Hoche, Kleber, Marceaux haben keine Nachkommen: ſind darum dieſe Namen untergegangen? Wenn nur der aͤltere Zweig einer Familie ausſtirbt, ſo iſt es natuͤrlich, daß man durch eine beſondere Ernennung einen von denen zur Pairſchaft beruft, welche denſelben Namen fuͤhren, beſonders in den ſehr ſeltenen Faͤllen, wo dieſer Name der Pairſchaft mehr Glanz giebt, als er von ihr em⸗ pfängt. Aber wenn der Name keine Erben mehr hat, iſt es lächerlich, ſolche unterzuſchieben, und durch eine Fiction un⸗ bekannte Enkelkinder und namenloſe Schwiegerſoͤhne zu er⸗ hoͤhen, welche die Nachwelt taͤuſchen ſollen. Der Pairſchaft beruht darin, woraus heut zu Tage aller Ruhm geſchoͤpft wird, in dem Benehmen. Wenn die Pairs⸗Kam⸗ mer nur ſtets ihrem Staate Dienſte leiſtet, ſo wird ihre Ehre auch fuͤr immer geſichert ſeyn.“

Zwiſchen Garde⸗Grenadieren zu Pferde und Garde⸗ Schweizern iſt es, am Namenstage des Koͤnigs, in einem Wirthshauſe bei Verſailles zu einer blutigen Schlaͤgerei ge⸗ kommen, wobei von beiden Seiten 5 bis 6 Mann auf dem Platze geblieben, 25 bis 30 aber mehr oder minder ſchwer verwundet worden ſeyn ſollen (2).

Der Oberſt Fabvier, welcher hier in dem Hauſe der Aeltern ſeines Reiſe⸗Gefaͤhrten, Herrn Molière, wo auch der General La Fayette wohnt, in der groͤßten Zuruͤckgezo⸗ genheit lebt und mit einer weitlaͤuftigen Arbeit beſchäftigt iſt, worin er der Regierung ſeine Anſichten uͤber Griechen⸗ land darlegen will, wird, heißt es, demnaͤchſt mit dem Grade eines General⸗Majors nach Morea zuruͤückkehren, nicht ſowohl

um ein eigenes Commando daſelbſt zu uͤbernehmen, als um

die Griechen in den Stand zu ſetzen, den Beiſtand unſerer Truppen zu entbehren, welche, ſobald deren Gegenwart auf Morea nicht mehr fuͤr unumgänglich noͤthig erachtet wird, nämlich zum kuͤnftigen Fruͤhjahr, zuruͤckberufen werden ſollen. Die Stadt St. Mihiel (Dept. der Maas) hat am 28ſten v. M. dem Deputirten ihres Bezirks, Hrn. Etienne, und dem Praͤfekten des Departements, Grafen von Arros, im Saale des dortigen Rathhauſes ein glaͤnzendes Mahl von einigen achtzig Couverts gegeben. Die aum de France bemerkt bei dieſer Gelegenheit, Herr Etienne, ehemaliger Re⸗ dacteur der Minerva und jetziger Redacteur des Conſtitu⸗ tionnel, habe vollkommen Recht gehabt, als er fruͤher in der Ninerva geſagt habe: die Gegenwart muß ſäen, damit die

Zukunft erndten koͤnne. 3 Ein Privat⸗Schreiben des Conſtitutionnel aus Tou⸗ denn 2— 2. Nov. meldet: „Das Linienſchiff „der Trident“, neſe 7 9c „„der Voltigeur“, und die Goelette „Dauphi⸗ und La ſind nebſt 15 Transportſchiffen, welche Mund⸗Vorraͤthe h ger⸗Geräͤthſchaften fuͤr unſere Armee in Morea gela⸗

den hatte ene geſtern unter Segel gegangen. Alles, was unter

unſern Augen vor

Armee noch lange es wahrſcheinlich, daß unſere Militair⸗Intendant ha

iechenland bleiben werde. Der hieſige t neue Kauf⸗Vertraͤge mit Handels⸗

*

in der

2** 2 47

leuten unſerer Stadt fuͤr Bretter, Hacken ꝛc. abgeſchloſſen, die zur Verfertigung von Lager⸗Baracken fuͤr unſere Truppen beſtimmt ſind. Von Marſeille werden dort gemiethete Trans⸗ portſchiffe erwartet.“ . 2

Aus Neu⸗Orleans meldet man, daß, als am 12. Auguſt das Dampfboot Grampus, Cap. Moriſſon, eben damit be⸗ ſchaͤftigt war, vier Fahrzeuge den Miſſiſtppi hinauf zu bug⸗ ſiren, einer von den Dampffeſſeln platzte, und ſaͤmmliche am Bord befindliche Perſonen, mit einziger Ausnahme des Ca⸗ pitains und eines Paſſagiers, die mit leichten Contuſtonen davon kamen, in die Luft ſprengte. Auch die dem Dampf⸗ boote zunäͤchſt beſindlichen Schiffe ſind bedeutend beſchäbigt worden; einem derſelben wurden zwei von ſeinen Maſten, und ein Theil des Plattbords zertruͤmmert; die entfernteren haben nur in ihrem Takelwerk gelitten.

Großbritanien und Irland. London, 5. Nov. Der Koͤnig war am Sonnabende in ſeinem Zimmer beſchäftigt. Am Abende deſſelben Tages ſpeiſten Se. Maj. in Ihrer gewoͤhnlichen Umgebung, zogen Sich aber ſchon ſehr fruͤh zuruͤck. Die Gicht belaͤſtigt Sie noch immer im Arm und Handgelenk. Als der Koͤnig zum letzten Mal ſpatzieren fuhr, erkaͤltete Er ſich ein wenig, iſt jedoch ſeitdem faſt ganz wieder hergeſtellt. 2

Auch der Herzog von Clarence iſt ſeit einiger Zeit ſehr

unwohl geweſen. Seit geſtern haben Sich Se. K. Hoheit ebeſſert. 4 Die Prinzeſſin Auguſte begab ſich geſtern morgen nach dem Koͤniglichen Pavillon zu Brighton, woſelbſt Ihre Ko⸗ nigliche Hoheit einige Zeit verweilen werden.

b Aus Odeſſa, dem Haag und Paris ſind Depeſchen ein⸗ elaufen. e. Oeſterreichiſche Botſchafter hatte geſtern Geſchaͤfte mit dem Grafen Aberdeen im auswärtigen Amte.

Die Bibliothek der Corporation der Stadt London fuͤr den Gebrauch der Mitglieder derſelben und deren Mitbuͤrger, iſt jetzt taͤglich zu beſtimmten Stunden eroͤffnet.

„Wir erwarteten vollkommen vorbereitet,“ (ſagt der Courier) „daß das Reſultat der Verſammlung zu Penen⸗ den⸗Heath und das Schickſal der ungluͤcklichen Miſſion des Hrn. Shiel bedeutende Unruhe unter den ſogenannten Auf⸗ wieglern von Irland hervorbringen und ſie vielleicht zu einem

gefährlichen und laͤcherlichen Wagniß treiben wuͤrde. Auch war es nicht möglich, daß die Verſtaͤndigſten und Achtbar⸗ ſten jener Parthei 2,—— wir meinen Diejenigen, welche et⸗ was zu verlieren haben, blind gegen die Gefahren einer

ein kluger Entſchluß, nichts uͤber dieſen Gegenſtand zu ſa⸗ gen, bis man die Sache achtundvierzig Stunden in Ueber⸗ ſegung genommen habe. Dies iſt das Geheimniß jenes un⸗ gewoͤhnlichen Stillſchweigens, auf welches wir kuͤrzlich, als auf ein Zeichen von Verlegenheit und zugleich, wie wir wenigſtens hofften, von Reue, aufmerkſam gemacht ha⸗ ben; dadurch wird nun auch das Wunder erklärt, daß eine Irlaͤndiſche Zeitung zwei Tage lang unbefleckt von dem Un⸗ ſinn (*) der Aſſociation war. Es iſt dies beinahe das erſtemal, daß wir im Stande ſind, Hrn. O Connel wegen ſeines Verſtandes zu loben, und wir thun dies mit einer Achtung, die nur unſerem Erſtaunen gleich iſt. Es war ſehr noͤthig, daß der Mund ſolcher Leute, wie die Morphy's und Brady's und Andere ſind, bei ſo einer Kriſis geſtopft wurde. Es iſt nicht zu ſagen, bis zu welchem Punkte ſie Charaktere und Perſonen compromit⸗ tirt haben wuͤrden, wenn ſie in einem ſolchen Augenblicke ihrer eigenen Indiseretion uͤberlaſſen worden waäͤren, und deswegen war es ebenſo vernuͤnftig als gut, daß Hr. O'Ton⸗ nel ſie hinderte, etwas anderes zu ſagen, als was mit ſeiner Abſicht uͤbereinſtimmte. Zu dem Ende kam man dahin uͤber⸗ ein, daß eine gewiſſe Zeit hindurch nichts in der Aſſociation eeſprochen werden ſollte. Herr O'Connel begab ſich inzwi⸗ chen mit Lord Roßmore und Killeen nach Mullingar, und entwarf daſelbſt ein Reglement fuͤr das Verſahren der

tholiken, welches dieſelben, um ihre Parthei unverletzt zu er⸗ halten, ohne Murren annehmen muͤſſen. Plan des Verfahrens, welches Herr O Connell unter den jetzigen unver⸗ mutheten Umſtaͤnden einſchlaͤgt, iſt eben ſo ungewoͤhnlich, als die Liſt, mit welcher er ihn ausſüͤhrt, üͤberraſchend. Zuerſt ſagt er den Katholiben, ſie ſollten ſehr erfreut ſeyn, daß die Feohe⸗ Frage vor eine oͤffentliche Verſammlung des Volks ge⸗ racht ſey, und wenn auch die Entſcheidung der Verſamm⸗ lung von Penenden⸗Heath ihren geheiligten Prinzipien ent⸗ gegen geweſen, ernſtlich andere erſammlungen derſelben Art zu fordern. Um dies zu erleichtern, giebt er fuͤrs zweite den Rath, daß eine katholiſche. Miſſion nach England un⸗

8 , 33“ 8

ternommen werden ſoll, um unſere Herzen zu erweichen und

ploͤtzlichen Aufwallung ſeyn wuͤrden, und deswegen war s