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n Staats⸗Zeitung Nr. 309.
Portugals feſtgeſetzten monarchiſchen Regierungsform entge⸗ gen ſind, zu öffentlichen Aemtern erwaͤhlen ſoll, und ſogat ſolche Perſonen nicht, in Betreff deren Geſinnungen man keine beſtimmte Gewißheit hat, und die deshalb mit Recht verdaͤchtig ſind; und daß zas geheime Conſeil, um dieſem ſou⸗ verainen Beſchluß puͤnktlich nachzukommen, jederzeit die genaue⸗ ſten Nachforſchungen durch obrigkeitliche Perſonen von aner⸗ kannter Treue anſtellen, und gleicherweiſe denjenigen den Vorzug geben ſolle, die, bei uͤbrigens gleichen Verhaͤltniſſen, die mei⸗ ſten Beweiſe ihrer Anhaͤnglichkeit an die beſagte, durch die Fundamental⸗Geſetze Porrugals feſtgeſetzte monarchiſche Re⸗ gierungsform und ihrer treuen Ergebenheit an den Koͤnig, unſern Souverain, an den Tag gelegt haben. Sr. Majeſtät iſt es ferner gefäͤllig geweſen, zu befehlen, daß die näͤmliche Vorſicht auch auf die temporairen Befoͤrderüͤngen in den
Behoͤrden der Rechtspflege angewendet werden ſolle.“ Die⸗
ſer Befehl iſt aus dem Pallaſt Neceſſidades datirt, und un⸗ A 1.23 Lutz de Paula Furtado de Caſtro, de Rio de Mendo a und Antonio Gomez Ribeiro. — An demſelben Tage ward ein ähnlicher Befehl an die betreffende Behoͤrde, in Hinſicht der Ernennungen zu geiſtlichen Aemtern, zu den drei militairiſchen Orden, und zu allen uͤbrigen Aemtern, die zum Bereich dieſer Behoͤrde gehoͤren, erlaſſen worden.
Die Guerillas unter Serpa Pinto ſind in Villa⸗Real, Braga, Guimaraens und ſogar in Penaſiel eingezogen, und haben dort alle Perſonen in Freiheit geſetzt, die, ihrer Anhaͤnglichkeit an Dom Pedro und der Charte wegen, ge⸗ fangen ſaßen. Penaſiel iſt nur 20 Meilen von Porto ent⸗ fernt und die Guerillas ſind entſchloſſen, Porto anzugreifen und auch dort die Gefangenen zu befreien. Einige regulaire Truppen haben ſich den Guerillas angeſchloſſen, und der ganze nördliche Theil von Portugal iſt bereit, ſich noch ein⸗ mal zu erheben. Das Elend iſt dort auf's Hoͤchſte geſtie⸗ gen. — Vertraute Beamte ſollen dahin geſandt worden ſeyn, um die öͤffentlichen Kaſſen nach Liſſabon zu bringen, damit ſie nicht den Conſtitutionnellen in die Haͤnde fallen.
Nach Briefen aus Porto vom 2gſten ſind alle noͤrdlichen Provinzen Portugal's in einem Zuſtande der groͤßten Gaäh⸗ rung. Ein Detaſchement von 2000 Guerilla's befand ſich in einer Entfernung von einigen Meilen von Porto.
Die Gazette enthaͤlt einen * Hirtenbrief des Bi⸗ ſchofs von Beja, in welchem er die Bewohner ſeines Kirch⸗ ſpiels ermahnt, feſt in ihrer Ergebenheit fuͤr Dom Miguel I. zu beharren, gegen die täͤuſchenden Vorſpiegelungen von Grundſätzen der Freiheit und Gleichheit auf ihrer Huth zu ſeyn, durch welche eine eeehe. unvorſichtige und ununterrichtete Perſonen, fuͤr ihr Syſtem zu gewinnen ſuche.
Zur bevorſtehenden Geburtstags⸗Feier Dom Miguel's wurden große Vorbereitungen gemacht.
Die Portugieſiſche Jacht Senhore de Soledade iſt in 5 Tagen von Cadix zu Liſſabon angelangt, und mit ihr die aus 35 Perſonen beſtehende Mannſchaft der Portugieſiſchen Galeere Triumfo Americano, welche letztere im Laufe des Sommers von zwei Privat⸗Kapern von Buenos⸗Ayres ge⸗ nommen worden war.
Tüuͤrkei.
Aus Buchareſt, vom 20. Oct. wird (in der Allgemei⸗ nen Zeitung) gemeldet: Seit zwei Tagen hoͤrt man in der Richtung von Siliſtria unaufhoͤrlich kanoniren, und das Feuer ſcheint Tag und Nacht unterhalten zu werden. Da man fruͤher nur von Zeit zu Zeit den Donner des Geſchuͤz⸗
vernahm, ſo vermuthet man, daß die Ruſſiſchen Truppen
Belagerungs⸗Geſchuͤtz bereits in die Batterien gebracht
aben, und dem Platze ſehr nahe geruͤckt ſind. Die Tuͤrken llen in Siliſtria 24,000 Mann ſtark ſeyn; das Ruſſiſche
Belagerungs⸗Corps wird in dieſem Augenblicke auf wenig⸗
ſtens 30,000 geſchätzt.
Inland.
12 Mit Aller Genehmigung hat ſich hier ein Verein für die Beſſerung der Straf⸗Gefan⸗ genen in den Preußiſchen Staaten gebildet. Die⸗ er Verein wendet ſich jetzt vertrauenvoll an diejenigen Mitbuͤrger in und Berlin, welche mit ihm es fuͤr ein lohnendes, der Anſtrengung werthes Unternehmen alten, auf die Beſſerung des, in ſittlicher und buͤrger⸗
er Bezichung am meiſten verwahrloſten und daher huͤlfs⸗
bedürftigſten Theils der Menſchheit zu wirken, und ladet ſie
1 Berlin.
(in einer dem heutigen Blatte der Staats⸗Zeitung bei A ten Anküͤndigung) zur Mitwirkung ein. Die ſo eageflg als mannigfaltigen Erfahrungen von dem im Allgemeinen waltenden Sinn füͤr Wohlthaͤtigkeit, laſſen mit Zuverſicht erwarten, daß dieſe Einladung den beſten Erfolg haben werde.
Vermiſchte Nachrichten.
In London werden in Kurzem mehrere praͤchtige und berüͤhmte Bibliotheken oͤffentlich verſteigert werden. In einer derſelben, die Herrn George Herbert gehoͤrte, befinden ſich unter andern die Biblia Polyglotta Cardinalis Nimerici, 6 Bände, 1516, in Folio, auf Velin⸗Papier; Psalterum Latinum. auf Velin, Fuſt und Scheffer, 1459, Folio; Pe- trarca; Jenſon, 1473, Folio und Velin (das einzige be⸗ kannte Exemplar); La Sforziada. Mayland, Zarotto, 1490, Velin; Quintilianus. Jonſon, 1471, Folio und Velin; Ci⸗ cero de officiis, 1465 und 1466, Folio und Velin; Phili- philo Hypnerotomachia, Aldus, 1499, Velin, u. m. a. In der zweiten Bibliothek, die Hrn. Robert Lang gehoͤrte, fin⸗ det man folgende Seltenheiten, als: Historia Sancti Joannis Evangelistae, Ejusque Visiones Apocalypticae; ein ſehr ſeltenes Exemplar der Xylography, die Meerman dem Lawrence Coſter zuſchreibt; ein ſchoͤnes Perſiſches Manu⸗ ſeript, das Leben Alexanders von Macedonien und mehrere Dichtungen Rezami's enthaltend, ſo wie mehrere andere koſt⸗ bare Werke.
In Paris ſind vor Kurzem erſchienen: „Summariſche Ueberſichten zur Darſtellung des Zuſtandes und Beduͤrfniſſes des Elementar⸗Unterrichtsweſens im Seine⸗Departement.“ (Tableaux sommaires faisant connaitre l'état et le besoin de Finstruction primaire dans le département de la Seine Paris. 1828.)
Die erſte dieſer Tabellen enthält die detaillirte Liſte der Elementar⸗Freiſchulen, welche nach der Methode des wech⸗ ſelſeitigen Unterrichts in Paris eingerichtet ſind, mit der Angabe der Zahl der Schuͤler, welche jene Schulen gegen⸗ waͤrtig beſuchen und derer, die noch aufgenommen wer⸗ den koͤnnen. Es ſind 30 ſolcher Schulen, welche 2126 Knaben, 1464 Maͤdchen, 126 erwachſene Maͤnner und 73 er⸗ wachſene Maͤdchen enthalten, zuſammen alſo 3794 Zoͤglinge 17 von dieſen Schulen ſind von der Stadt Paris gegründet, 2 von der Armen⸗Anſtalt des erſten Bezirks, 3 von der Ge⸗ ſellſchaft fuͤr den Elementar⸗Unterricht, 2 von dem lutheri⸗ ſchen Conſiſtorium, 2 von dem iſraelitiſchen Conſiſtorium und i von Privat⸗Perſonen. Man koͤnnte in den jetzt beſtehen⸗ den Schulen noch zu der ſchon vorhandenen Schuͤlerzahl 3732 Erwachſene und 776 Kinder beiderlei Geſchlechts aufnehmen.
Die zweite Tabelle enthäͤlt die Angabe aller Schulen ver⸗ ſchiedener Art, welche jetzt in Paris vorhanden ſind; es giebt deren 425, welche 24,890 Schuͤler enthalten, und zwar haben 244 Schulen fuͤr Knaben 14,463 Zoͤglinge, und 181 fuͤr Maͤdchen haben deren 10,427.
Die dritte Tabelle giebt die Zahl der Schuͤler in einer jeden Schule der Hauptſtadt, verglichen mit der Einwohner⸗ Zahl eines jeden Bezirks, und dann den immer zunehmen⸗ den Wachsthum der Schulen von 1808 bis 1828 an.
Die vierte Tabelle enthaͤlt die Zahl der Freiſchuͤler und derjenigen, welche den Unterricht bezahlen, und dann die Schulen und Schuͤler der beiden Land⸗Bezirke. Dieſe enthal⸗ ten in 192 Schulen 6488 Schuͤler, naͤmlich in 102 Knaben⸗ Schulen 3409 Schuͤler, und in 90 Maͤdchen⸗Schulen 3079 Schuͤlerinnen. Doch wuͤrde hier noch fuͤr den Unterricht von 1098 Kindern in dem Bezirke von Meaux und fuͤr 1246 in dem Bezirke von Saint⸗Denis zu ſorgen ſeyn.
Die fuͤnfte Tabelle enthaͤlt die Zahl der Kinder, welche uͤberhaupt im Stande ſind, die Schule zu beſuchen, naͤm⸗ lich ſolcher, welche ſich in einem Alter von 5 bis 15 Jah⸗ ren befinden, und dann die Zahl der Erwachſenen von 15 bis 30 oder 40 Jahren. Dieſe Tabelle giebt folgendes Reſultat: Die ganze Anzahl beträgt 90,718 Kinder, und zwar 43,801 Knaben in einem Alter von 5 bis 15 Jahren und 46,917 Maͤdchen deſſelben Alters.
4. ſechste 48₰ letzte Sn. enthält den Zuſtand der evoͤlkerung eines jeden der 48 Pariſer Stadtvi ’ ₰ der Haͤuſer und dergleichen mehr. Hüharsir Zahl
die Hinderniſſe, welche ſich einer allgemeinen Ver⸗
7.
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