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2 ür das kuͤnftige Jahr auf mehr als 1,200,000 Fr. an. Der Acciſe⸗Tarif von Paris iſt ohnehin ſchon ſehr herabgeſetzt: ddeer Hektoliter Wein, der ſonſt 17 Fr. 50 Cent. zahlte, giebt 8. heute nur 11 Fr. 55 Cent. Die neue Verpachtung der Spielhaͤuſer giebt auch einen Ausfall in den ſtaͤdtiſchen Ein⸗ nahmen, ſo ſehr man ſich in moraliſcher Hinſicht daruͤber zu 8 freuen hat. Bei dieſer Lage der Dinge wird eine Reduc⸗ dtion der Ausgaben dringend noͤthig. Die begonnenen “] werden unterbrochen oder doch langſamer

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betrieben werden. Der Präfekt beabſichtigte, dem Municipal⸗ Rathe vorzuſchlagen, 500,000 Fr. fuͤr die allgemeine Ver⸗ beſſerung der Hospitäler anzuwenden; er verſchiebt dieſen Voeorſchlag. Die geiſtlichen Anſtalten werden, wie es ſcheint, 1 von den allgemeinen Einſchraͤnkungen nichts erfahren. Die fuͤr Ausbeſſerung der alten und Beendigung der neuen Kir⸗ ger in dieſem Jahre bewilligten Summen werden auch fuͤr 8 das kommende verlangt. Die Pfarrer⸗Wohnungen ſollen noch vermehrt werden. 1820 gab es deren nur 10; jetzt ſind 22 vorhanden. Gegen den reformirten Cultus zeigt ſich der Mlunicipal⸗Rath nicht ſo freigebig; voriges Jahr verwarf ss den Vorſchlag, ein neues Hans fuͤr den Praͤſidenten des CSConſiſtoriums der Augsburger Confeſſion zu erbauen, und fewilligte dem Prediger nur eine Mieths⸗Entſchaͤdigung. Seit 6 Jahren ſind mehr als 100 Gemalde und über 30 8* Feen den verſchiedenen religioͤſen Anſtalten geſchenkt

woorden; fuͤr den Erzbiſchof iſt ein Luſtſchloß gekauft wor⸗ den,. Der Bericht uͤber die Verbeſſerungen der Straßen enthaͤlt eine intereſſante Angabe uͤber die Terrain⸗Theile, die Straßen ſeit 12 Jahren durch Hauſerbauten ge⸗ woonnen haben, indem hier und dort von den Grundſtuͤcken Theile abgeſchnitten werden mußten, um gerade Linien her⸗ voorzubringen. Es ergiebt ſich daraus, daß die Straße von 1816 bis 1821 3542 Metres, von 1821 bis 1827 21,148 Metres, im Ganzen 24,690 Quadrat⸗Motres (ungefähr 1730 Rheinländiſche Quadrat⸗Ruthen) gewonnen hat. Man hat berechnet, daß, wenn die Länge jeder Straße doppelt ge⸗ rechnet wird, Paris eine Ausdehnung von 180 Lieus in ſei⸗ nen Mauern umſchließt. Die Verwaltung von Paris woill einer Geſellſchaft die Unternehmung des Transports des Waſſers in die Haͤuſer uͤbergeben. Das Waſſer ſoll theils aaus dem Baſſin der Villette, theils aus der Seine genom⸗ mmen werden; die Ausgaben werden auf 20,000,000 Fr. ge⸗

ſchaͤtzt. Die Stadt uüberlaͤßt der Geſellſchaft den Gebrauch ſeaͤmmtlicher hydrauliſchen Anſtalten, Röhren und Maſchinen, mwelche ſie gegenwärtig beſitzt; aber nach 99 Jahren fallen dieſe Anſtalten und Geraͤthe, ſo wie das ganze Geſchaͤft nebſt ſeinem Ertrage, ungetheilt und ohne Threg zc an die

tadt zuruͤck. Die Stadt behäͤlt ſich fuͤr die Zeit, daß die Geſellſchaft das Unternehmen betreibt, die Erhebung von we⸗ nigſtens 10 pCt. auf die Brutto⸗Einnahme vor. Unter den entworfenen oder ſchon begonnenen Bauten ſind beſon⸗ ders zwei Holzkohlen⸗Maͤrkte und drei Futter⸗Maͤrkte zu be⸗ merken. Die letzteren werden von einer Geſellſchaft erbaut, welche ſiebzig Jahre lang den Ertrag dieſer drei Märkte bezieht. Sie nehmen eine Flaͤche von mehr als 9000 Toiſen ein, und werden im nächſten Jahre beendigt wer⸗ den. Die Gebaͤude beſtehen aus ungeheuern Remiſen, über welchen Magazine, mit einer ununterbrochenen Bal⸗ ken⸗Reihe verſehen, angebracht ſind. Die Koſten dieſer Bauten werden auf 1,200,000 Franken angeſchlagen. Den Haus⸗Eigenthuͤmern ſcheinen die Trottoirs von AQeauuaderſteinen, mit welchen die Stadt auf ihre Koſten einen Verſuch gemacht hat, zu gefallen, und ſie folgen dieſem Bei⸗ ſpiele. Am 1. Januar 1827 waren in Paris nur 4000 Ms⸗ eAres Trottoirs vorhanden, im vorigen und im Anfange die⸗ ſes Jahres ſind noch 5000 Métres hinzugekommen (im Gan⸗ zen alſo etwa 630 Rheinländiſche Auadrat⸗Ruthen). Jetzt hat Paris 2 ¾ Lieues Trottoirs, es fehlt alſo noch viel an den 180 Lieues, welche die vaßzanger in Paris zu durchlau⸗

fen haben. Paris iſt eine ſchöͤne und reiche Stadt, ſie he⸗

2 8 wo die Kün te d 2 drei Kanäaͤle bringen Reinlichkeit und Geſundheit in die

Ein Strom und

Straßen, und werden in Kurzem die höͤchſten Stockwerke der Haͤuſer mit friſchem und klarim Waſſer verſehen. Die Straßen werden vergroͤßert und geſunder gemacht. Es iſt im Werke, unterirdiſche Kanäͤle ſtatt der Rinnſteine anzule⸗ gen. Der geraͤumigſte Spatziergang der Stadt, die Eliſat⸗ ſchen Felder, wird Verſchoͤnerungen erhalten, welche nicht weniger als 22,00,000 Fr. koſten werden. „Dies iſt,“ ſchließt das Journal du Commerce, „eine Seite des Gemäldes. Auf der anderen angeſehen, beſtreitet Paris dieſe Ausgaben durch eine Abgabe, welche auf den aͤrmſten Einwohnern laſtet, und deren Ertrag nicht immer ausreicht; ſo daß Anleihen gemacht werden müͤſſen. Paris muß unter ſeine Einnahmen noch die Pacht der Spielhaͤu⸗ ſer rechnen. Die beiden Invaſionen koſten der Stadt 57 Mil⸗ lionen. Paris hat mehr als 53 Millionen Schulden, wovon

38 Millionen zu beſtimmten Terminen bis 1853 abgezahlt

werden muͤſſen. Und Paris hat einen Municipal⸗Rath, deſ⸗ ſen Fehler das Budget in einem Jahre mit 6 Millionen be⸗ laſten. Welche Stadt moͤchte um dieſen Preis Paris ſeyn?“

Koͤnigliche Schauſpiele.

Montag, 17. Nov. Im Schauſpielhauſe: Chriſtinen's Liebe und Entſagung, Drama in 2 Abtheilungen, nach dem Franzoͤſiſchen: La Reine de seize aus. von Th. Hell. Hier⸗ auf: Es iſt die rechte Zeit, Luſtſpiel in 2 Abtheilungen, von 52 Und: Die drei Sklavinnen, Divertiſſement in 1 Akt.

Dienſtag, 18. Nov. Im Opernhauſe: Koöͤnig Lear. * 82 5 xv,—

m Schauſpielhauſe; Vorſtellu der Franzöͤſiſchen Theater⸗Geſellſchaft. Peenh

Mittwoch, 19. Nov. Im Opernhauſe: Olimpia, große

Oper in 3 Abtheilungen; Muſik von Spontini.

Koönigsſtädtſches Theater. E

Montag, 17. Nov. Hofmeiſter in tauſend Aeng⸗ ſten. Hierauf: Die Theaterprobe. Zum Beſchluß, zum Er⸗ ſtenmale wiederholt: Der neue Gutsherr, komiſche Oper in 8 82 nach dem Franzöſiſchen von Caſtelli; Muſik von Bo⸗ veldieu. 2

Dienſtag, 18. Nov. Lenore. Amsterdam? 11. Nov. 8 2.

Qesterr. 55 Metalliq. 91 ⅞. Bank -Actien 1310. Loose au 100 Fl. 187. Partial-Oblig. 375. Russ. Eugl. Anl. 85 ½. Russ. Anleihe

Hamb. Certiſic. 84 ¼ 8 rls 88* .,

London, 8. Nov. iea Cons. 86 ½. Schatakamwmer-Scheine 76. Russ. 93½. 2. Part. 552.56. Braszil. 64 ½. DBuecnos-Ayres 47.48. Meaic. 341., ½2. Co⸗

lumb. 18 ¼. 1

Der

z8

Auswartige Börsen.

Hamburg, 14. Nor. 1 Oewerr. Metalliq. 95 ½. Ruas. Engl. Anl. 90 ⅞,. Rum. Anl. Ha Cerüf. 85 ⅛.

St. Petersburg, 7. Nov. Hamburg. 3 Moan. 9 ¹. Süber-Rubel 309]‧. Amign. 107.

6procentige Pask-

Wien, 11. Nor. 4 5pCt. Metall. 95 %. Bank -Actien 1085. Pgeenee

Ber tigung. 28

Im geſtrigen Blatte, unter: Vermiſchte Nachrich ten, in der vierten Zeile v. c., I. „Ximenis,“ ſt. Xi. meriei,“ und in der 7. Zeile lI. „Jonſon,“ ſt. „Jenſon.“

ſitzt praͤchtige Kirchen und

Gedruckt bei A. W. Hayn.

öͤffentliche Gebäude, Kirchhöͤfe, ¹ e5. 8 3

van u4 .

Reedacteur John. 2

181