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E“ tigung dieſes, aus einem Engliſchen Blatte entlehnten Arti⸗ kels bemerken wir, daß von einem Buche „Jaſched“ in der Bibel nicht die Rede iſt, ſondern von dem Buche „Hajaſchar!“ nach Luther's Ueberſetzung: „Buch des From⸗ men,, oder „Buch der Redlichen“¹) und zwar wird deſſelben gedacht im Buch Joſua (welches uͤbrigens nicht 80, ſondern nur 24 Kapitel hat) Kap. 10. Vers 13, und im zweiten Buche Samuelis Kap. 1. Vers 18. Das Journal von Odeſſa, aus dem wir letzthin 8g. Nr. 302. der Staats⸗Zeitung) einen Artikel uͤber die chlacht von Varna im Jahre 1444 mitgetheilt haben, giebt nachträͤglich zu demſelben Folgendes:

„In der Nähe dieſer unheilvollen Felder haben unſere ſiegreichen Heere die Trophaͤen erobert, von denen ein Theil dem Andenken des unerſchrockenen Wladislaus gewidmet iſt. Dieſe Sieges Zeichen, an einem Orte aufgeſtellt, wo einſt das Gluͤck zuletzt den Waffen eines beruͤhmten und tapfern Kriegers, des unſterblichen Swiatoslaw, unguünſtig war, ge⸗ waͤhren jetzt einen Contraſt, der den 57 des Ruſſiſchen

gamens und den des erhabenen Nachfolgers jenes Helden noch mehr hervorhebt.

Die Gruͤndung von Odeſſus (00 ½ ⁷), dem heutigen Varna, iſt nach Seymmus von Chios und dem anonymen Verfaſſer eines Peripius im Schwarzen Meere, in die Zeit des Aſtyages zu ſetzen. Der alte Name dieſer Stadt ſcheint auf die Verehrung hinzudeuten, welche die Bewohner der noͤrdlichen Ufer des Pontus⸗Euxinus fuͤr das Andenken des Odoſſeus, als eines ſchiffenden Helden, bewahrten. Nach einer Stelle im Rhetor Dion, der unter Trajan lebte, wur⸗ den etwa 150 Jahre vor dieſer Zeit alle Griechiſchen Colo⸗ nieen am Schwarzen Meere, von Olbia bis nach Apollonia in Thracien (dem heutigen Siſobolt oder Sizeboli) von den Geten verwüſter, und mehrere dieſer Staͤdte darauf von ihren Bewohnern verlaſſen. Nur Odeſſus erhielt ſich nehſt Olbia, Tyra (Aterman) Tomi (Kuſtendichi) und Callatia (Mangalia) als Handelsſtadt, wenn es auch ſeinen alten Glanz nicht wieder erreichen konnte. Eine In⸗

ſchrift in Olbia, die, nach der Anſicht eines heruͤhmten Ar⸗ chaͤologen, *) aus der Zeit des Auguſtus herrührt, zeugt von der Exiſtenz, dieſer Colonieen und ihren rbindungen. Die Muͤnzen der Kaiſer beweiſen, daß Odeſſus noch unter Gor⸗ dianus Pius gegen die Mitte des 3ten Jahrhunderts bluüͤhte, und da man in keinem der bekannten Muͤnz⸗Cabinette Kaiſer⸗ Medaillen aus den am Schwarzen Meere zwiſchen Olbia und Apollonia gelegenen Staͤdten antrifft, ſo wird es hoͤchſt wahr⸗ ſcheinlich, daß die Zerſtörung dieſer Griechiſchen Niederlaſſun⸗ gen mit Olbia begonnen habe, deſſen Medaillen mit Bildniſ⸗ ſen der Römiſchen Kaiſer mit Aiexander Severus aufhöoͤren, und mit dem ſetzten Regierungs⸗Jahre des Philippus (249) oder unter Trebonius Gallus 252 nach Chr. beendigt worden ſey. Die Gothen, die ſchon zu wiederholten Malen uͤber die Donau gegangen waren, verwuͤſteten unter dieſen Kaiſern Thra⸗

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v. Köbler in ſeiner Schrift: Volks⸗Beſchluß der Ol

politen zu Ehren des Archonten Theodes. 2 8 15 8 aA

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5 Ear. 7 zns 8 2 8 cien ſo wie andere Roͤmiſche Provinzen, und wahrſcheinlich

wurde in dieſer Zeit Odeſſus zugleich mit den andern Helle⸗ niſchen Colonicen dieſer Gegend zum zweiten und letzten Male zerſtoͤrt. Ueder die Lage von Varna bemerkt Cedrennus, ein Byzantiniſcher Geſchichtſchreiber, in ſeiner Geſchichte der Bulgaren, daß dieſe Völker bei ihrem erſten Einfalle in Thracien im Jahre 678, als ſie nach Varna in die Naͤhe des alten Odeſſus gekommen waren, fanden, daß dieſer Ort ſehr feſt ſey u. ſ. w. Nimmt man hinzu, daß ſich in dem Voden der Stadt Varna, der in der neue⸗ ſten Zeit großentheils ganz durchwuͤhlt worden iſt, keine Truͤmmer des Alterthums gefunden haben, ſo wird man ge⸗ neigt, anzunehmen, daß das heutige Varna nicht genau auf

der Stelle des alten Odeſſus ſteht. Koͤnigliche Schauſpiele.

Dienſtag, 18. Nov. Im Opernhauſe: Koͤnig Lear. Trauerſpiel in 5 Abtheilungen.

Im Schauſpielhauſe: Les acteurs frangçais auront 'hon- neur de donner pour la continuation des débuts de Mr. HIerault: Les femmes savantes, comédie en 5 nctes et en vers, par Molière; cette pièce sera suivie par⸗ Caroline, vaudeville en t aecte. par Scribe.

Mittwoch, 19. Nov. Im Opernhauſe: Olimpia, große Oper in 3 Abtheilungen;, Muſik von Spontini.

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Aahv A Ar .

.. 888 . 2 reiegagithe⸗ Theate., Dienſtag, 18. Nov. Lenore. Mittwoch, 19. Nov. Das Poſthaus zu Treuenbrietzen. Hierauf: Kunſt⸗Vorſtellungen des Herrn Ear⸗ Rappo. 2

9e. Ke.r Li .,.,1.,., 1I Den 17. Nov. 1828. .

Amtl. Fonds- und Geld. Cours-Zettel. (Preuſs. Cour.)

riæf. Geld.

§i.-Schuld -Sch. 4 91 1 9¹½ Pomm. Pfandbr.] 4 11 1 nwng Pr. Engl. Anl. 181 5 103 ½)ß— ſKur- u. Neum. do. 4 104 10221 Pr. Encl. Anl. 22] 5 102 ¾ 102 ½ Schlesiahe 40.] 4 106. 0 Ob incl lin. I2 ,—- 99 Pomm. D0m. 40. 5 107 ½ Karm 0b. .1.C. 4 90¾ 90 % bHM5b. 40. 40] 5ꝗ— 1c6⁄ Neum. Int. Sch. do. 4¹† 90 Oupr. do. do-. 5 106 Berlin. Stadt-Ob. 5 102 ½ [Röckha C. Akmab - 54½ 54 diho ao 4 1001 99 ½ [40. 40,4 Nmb. 82 34 Elbinger 4o. 5 101½ ² o 4. Iml. 55 ¾ 542 Dann 4., 19 X.z. 32 313 —2 ½ꝙ¶ ——9 Pfdb. A. 4 94 ½ o dito B. 4 9. 23 [Holl. vollw. 19 ½ Ggrolchz. P, do. 4 8* 99* 1.n -—v 131137 Uhmpr. Plandbri. 4 94 ½ / pi —1—4—

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Redacteur Johr, Mitredacteur Cottel- II1

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