Fonds dazu find vheils
„„ö1 8 einen, die Gegner auf der andern Seite,
und auf den Bän⸗ ken der Kammer ſehen ſie ganz daſſelbe, was ſie dort in dem auf die hundert Tage folgenden Jahre ſahen. Dies iſt fuͤr ſie ein unvereinbarer Gegenſatz, eine Schranke, welche weder Zeit, noch Erfahrung, noch die Wohlthaten der Charte und der Monarchie haben umwerfen koͤnnen. Vergebens iſt bei den letzten Wahlen aus den Partheien, welche vor einigen Jahren Frankreich zerſteiſchten, eine impoſante royaliſtiſch⸗con⸗ ſtitutionnelle Majorität hervorgegangen. Man behaͤlt eigenſinnig verbrauchte Worte bei, und will auf ihnen ein politiſches Syſtem erbauen. Man muß ſich nicht durch Worte taͤuſchen laſſen, nichts wechſelt ſchneller als ihre Bedeutung; ſie uͤber⸗ leben lange die Intereſſen und Leidenſchaften, von denen ſie geſchaffen wurden, und die ſie darſtellten. Ehe man ſie in ſeinen Berechnungen, zumal in Staats⸗Sachen, zur Grund⸗ lage macht, muß man auf ihren Urſprung zuruͤckgehen, und den von ihnen durchlaufenen Weg beleuchten, um zu erken⸗ nen, was ſie geſtern bedeuteten, und was ſie heute bedeu⸗ ten. Sind wir noch im Jahre 181527 Iſt der Staat noch genöͤthigt, ſich mitten durch Rovaliſten, welche keine Charte wollten, und durch Liberale, welche keine Monarchie wollten, einen Weg zu bahnen? Haben die Erinnerungen der Eini⸗ gration auf der einen, und die des Kaiſerreichs auf der an⸗ dern Seite noch eine Gegenwart? Wuͤrde die Conſtitution von 1791 unter uns zehn Vertheidiger finden, die ihre Fahne anfſtecken moͤchten?“
— „In — Augenblicke, Cheißt es in der Gazette de Frande) wo ein Abfall der Royaliſten der Revolution neue K raft verlich und Leidenſchaften erregte, welche durch die Ruͤckſicht auf das öffentliche Wohl haͤtten im Zaume gehalten werden ſollen, als das Uebel ſchon in ſolchem Maaße um ſich ge⸗ griffen hatte, daß man fuͤrchten konnte, die Ropaliſten ſelbſt um Triumphe ihrer Feinde beitragen zu ſehen, ſtifteten acht⸗ — Buͤrger, welche durch ihr Vermögen und ihren Rang und beſonders durch ihren Character eine vollſtaändige Unab⸗ haͤ t von der Verwaltung behaupteten, in der zweiten Stadt des Königreiches ein Journal, welches einzig der Ver⸗ theidigung der, durch die berkehrtheit einer Parthei und den Chrgeiz weniger Menſchen erſchuͤtterten, monarchiſchen Grundſatze gewidmet war. Dieſe Zeitung, zu deren Gedei⸗ hen beizutragen die erſten Talente dieſes Landes aufgerufen worden ſind, hat unter dem Namen der Gazette univer⸗ ſelle de 87* ein durch den Haß der Revolutionnairs und die Achtung aller Redlichen beſtaͤtigtes Gluͤck gemacht. Zu dieſer Zeit vereinigten uns, obgleich wir mehr als hun⸗ dert Lieues von einander entfernt waren, gleiche Grund⸗ ſäͤtze zu demſelben Streben und die Gazette de France bereicherte ſich oft durch Artikel der Gazette de Lyon, welche ihrerſeits haͤufig ihren Leſern die Betrachtungen der Gazette de France mittheilte. Die Umſtäͤnde, nun⸗ ter welchen eine royaliſtiſche Zeitung zu Lyon entſtand, haben ſich gänzlich geändert. Einige von Denjenigen, welche ſich von der royaliſtiſchen Sache losgemacht hatten, haben ſich zu der Revolutions⸗Parthei geſchlagen, andere ſind, bei dem Anblicke der den Thron umringenden Gefahren, in ſich gegangen, und haben ſich unter ein neues Panier geretht. Da indeſſen die Revolution traurige Fortſchritte gemacht und ihre Beſtrebungen im Angeſichte der Koͤniglichen Regierung in der Haupeſtadt concentrirt hat, und da der leitende Aus⸗ ſchuß Wahlen, die Journale und die Miniſter ſelbſt be⸗ ee ſo hat ſich die Nothwendigkeit gezeigt, zu Paris alle Kräfte der Royaliſten zu vereinigen und hieher eine Wirkſamkeit zu lenken, welche, wofern ſie zu weit von der Hauptſtadt entfernt bi , der Macht des Uebels nicht ge⸗ wachſen ſein wuͤrde. Die Lage der Gazette de France, welche ihrerſeits im Stande iſt, die Abſichten und Vor⸗ bereitungen der Feinde der Monarchie fortwaͤhrend zu durchſchanen, und in einem Augenblicke ganz Frankreich vor den immer neuen Gefahren, von welchen es bedroht wird,
warnen, die Herausgeber der Gazette de Lyon veranlaßt, ſich mit uns zu vereinigen. Wir hoffen, durch ihren it einen neuen Schwung der Kraft und des Muche in der Laufbahn zu erhalten, welche zu durch⸗ meſſen en ſind.“
Der — die Wahl des Grafen Daru zum Mit⸗ ellede der Akademie der Wiſſenſchaften, an die Stelle des Grafen Andrroſſo, unterm 2ten d. M. beſtatigt.
Das eeEhe des s von Berry, welches der Dildhauer Bra für die Stadt Lille angefertigt hat, iſt vor einigen Tagen an dem Orte ſeiner Beſtimmung angelangt. Die Koſten deſſelben werden, mit Einſchluß des Gitters und des non 00 bis 70,000 Fr. betragen. Die
theils durch freiwillige Subſcriptionen, das Budget der
is durch Credit, Bewilligungen a
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Stadt und des Departements herbeigeſchafft worden. Kuünſtler hat fuͤr ſeine Compoſttion den zoment gewaͤhlt
wo der Herzog im Jahre 1815 von den Bewohnern 88 Lille, nachdem er das dortige Wahl⸗Collegium praſthirt hatte, mit den Worten Abſchied nimmt: „Cest désorimais — nous, à la vie et à la mort.“ Dieſe Worte werden auch dem Monumente als Inſchrift dienen. Die Einweihung deſſelben auf dem Concert⸗Platze zu Lille, wo es
wird, ſoll am 26. Auguſt k. J., als dem Tage, wo der Her⸗ zog im Jahre 1815 den Vorſitz im Wahl⸗Collegium zu Lille fuͤhrte, ſtatt finden. *
Der Baron Oberkampf, Deputirter des Departements der Seine und Oiſe (Verſailles), hat den Orden der Ehren⸗ Legion erhalten.
Die erſte Colonne der aus Cadix zuruͤckkehrenden Fran⸗ zoͤſiſchen Diviſton trifft am 16ten d. M. in Irun ein; die andern Colonnen folgen auf derſelben Route in Zwiſchen raͤumen von einem Tagemarſche.
Die Anklage⸗Kammer wird ſich in dieſen Tagen mit — der Appellation des Koͤnigl. Procurators in dem Boöranger⸗ ſchen Prozeſſe beſchaäftigen. Dieſe Appellation bezieht ſich darauf, daß Herr Beranger bloß wegen Beleidigungen gegen die Perſon des Köͤnigs vor das Zuchtpolizei⸗Gericht geladen, von der Beſchuldigung des Angriffs gegen die Religlon und der Verletzung der guten Sitten aber freigeſprochen wor⸗ den war. 3
Die drei Doctoren, welche ſich im Auftrage der Regie-. rung nach Gibraltat begeben, um daſelbſt das gelbe Fieber zu ſtudiren, ſind am 2ten d. M. durch Tours gekommen.
Die Gazette de France droht den Miniſtern mit einer abermaligen Denkſchrift der Biſchöfe, um ſich naͤher daruͤber auszulaſſen, wie man eigentlich den ſogenannten Bei⸗ tritt des Episcopats zu der Verordnung vom 16. Juni zu v habe.
Der Courrier francais meldet aus Nogent⸗le⸗Ro⸗ trou (Eure und Loir) unterm Sten d. M.: „Der bekannte Biſchof von Chartres habe, nachdem er geſehen, daß ſein Widerſtand gegen die Regierung ihn nur lacherlich mache, ſeine ganze Galle gegen jene arme Stadt ausgelaſſen und ihr nicht weniger als ſieben Miſſtons⸗Prediger auf einmal uͤber den Hals geſchickt.“
„Der Oberſt Fabvier,“ ſagt eben dieſes Blatt, „wird nach Morea zuruͤckkehren, ſobald er wieder aus Nancy hier eintrifft, wohin er Familien⸗Angelegenheiten wegen gereiſt iſt. Der General Maiſon, der ihm auf ſeiner Ueberfahrt r nete, und am Vord des Schiffes „die Stadt Marſeille? eine lange Unterreduͤng mit ihm hatte, ſoll ihm den Vorſchlag gemacht haben, ihn wieder nach Griechenland zuruͤck zu fuͤh⸗⸗ ren. Da dem Oberſt indeſſen vor ſeiner Einſchiffung di Convention von Alexandrien bekannt geworden war, Und e daraus den Schluß ziehen zu duͤrfen glaubte, daß durch di Ankunft einer Franzoͤſiſchen Expedition fuüͤr die Griechen eine Zeit der Ruhe eintreten wuüͤrde, ſo hielt er es, ſo ſchmei⸗ chelhaft ihm auch das Anerbieten des Generals war, fuͤr zweckmaͤßiger, ſich nach Frankreich zu begeben, um hier den wahren Zuſtand der Dinge, und die Maͤnner kennen zu 8½
nen, die gegenwaͤrtig dort den groͤßten Einſtuß haben, und
ſich die Erlaubniß vorzubehalten, die von ihm ſo gluͤcklich begonnene militatriſche Organiſation ſpaͤterhin wieder fortzu- ſetzen und zu vollenden. Das regulaire Corps, deſſen Bil⸗ 8 dung ihm, aller Schwierigkeiten ohnerachtet, gelungen war,
hatte ſich bald auf 3000 und bald auf 1500 Mann Lülana, 1 welche letztere ſich auch in dieſem Augenblick effeetive vorfin⸗
den. Als der Oberſt ſein Commando freiwillig niederlegte um wirkſamere Mittel zu Gunſten einer Sache aufzuſuchen der er ſchon ſo große Anſtrengungen zum Opfer brachte, wa ren mehrere Abtheilungen dieſes Corps zu verſchiedenen Zwek⸗
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ken detachirt worden. Waͤhrend ſeines Aufenthalts in Paris empfing der Oberſt mit beſcheidener Dankbarkeit die Beweiſe der ihm gewidmeten Hochachtung. Er gehoͤrt zu den erha⸗ benen Charakteren, die das Gute ohne Prunk und Aufſehn thun. Wie es heißt, hat er der Regierung Anſichten vorge
legt, denen ſeine Lokal⸗Kenntniſſe und ſeine Erfahrung großes Gewicht geben. Der Kriegs⸗Miniſter empfing ihn ſehr gut, und hoͤrte ihm mit dem lebhafteſten Intereſſe zu. Ules zeigt an, daß ſeine Anſichten Beifall gefunden haben,
weil die Regierung ihn autoriſirte, dahin zuruͤckzukehren, wo er ſich den Ruhm erwarb, zuerſt das Muſter regulairer Trup⸗-
pen aufgeſtellt zu haben. Das Corps, deſſen Oberbefehl der
Oberſt wieder uͤbernehmen ſoll, wird nunmehr ſo beſchaffer ſeyn, daß es wirkſamer aufzutreten vermag. Denn, ſobald wir Morea verlaſſen, muͤſſen die Griechiſchen Truppen im Stande ſeyn, die 5 feſten Plaͤtze zu beſetzen, in welchen jetzt
die unſrigen ſtehen. Sie werden von unſern Soldaten ler⸗