zur Allgeme
Preußiſchen
l1a. 9 Staats⸗Zeitung Nr.
„ denen vier Subaltern⸗Offiziere als Adjoints,
abzuloͤſen ſind, beigegeben werden. Ein Gegenſtand, der Schweden hoͤchlich intereſſirt, iſt die ſo große Zunahme der Eiſen⸗Gewinnung und des Eiſen⸗ Handels in Großbritanien, und ſchwerlich giebt es unter den Handelszweigen .— vereinigten Koͤnigreichs einen, der mehr als der Eiſen⸗Handel den Anwachs ſeiner Fabriken be⸗ wieſe. 1740 belief die ganze Verarbeitung Großbritaniens mit 59 Heerden ſich auf 17,000 Tons im Jahre; 1827 mit 284 Heer⸗ den auf 690,000 Tons, und der Geldwerth des Produkts wurde zu 6,297,000 Pfd. St. berechnet, deſſen zu geſchweigen, was die feinere Fabrikation in vx und Sheffield daraus
ielen im Stande geweſen. ,
g. geſchehen diesmal im In⸗ nern des Landes fuͤr Rechnung unſerer Kaufleute in den Seeſtädten, beſonders fuͤr Gothenburg an Weizen, Roggen
und Hafer. ngh büls⸗
1 von Odeſſa vom 1. Nov. meldet: 25 8 12 Seiner Excellenz des General⸗Gouver⸗ 8 Neu⸗Rußland und Beſſarabien, haben Se. Maj. der Aafe die Bildung einer Schul⸗Anſtalt fuͤr die orienta⸗ liſchen Sprachen in Odeſſa zu genehmigen, und eine jaͤhrli⸗ ch — von 10,000 Rubel fuͤr die Unterhaltung derſel⸗ 88 - den Schatz anzuweiſen geruht. Der General⸗Gou⸗ 2 1 iſt außerdem ermäͤchtigt worden, von der Einnahme der Sras. Odeſſa und Beſſarabiens eine Summe von 4000 Feabeke zu erheben, welche fuͤr dieſe Anſtalt verwendet werden 52 Die Ortsbehörde hat bereits zur Ausfuͤhrung der wohl⸗ bann een Abſichten unſeres erhabenen Souverains die noͤthi⸗ *½ Maaßregeln getroffen. Die beabſichtigte Schule wird bald 9, ſeyn und man darf hoffen, daß nach einiger Zeit der Mangel an Dolmetſchern fuͤr die Orientaliſchen Spra⸗ chen nicht mehr ſo fuͤhlbar ſeyn wird, wie jetzt. Das Be⸗ duͤrfniß ſolcher Schulen war längſt anerkannt, und es waͤre üͤberfluͤſſig, uns hier auf die Vortheile, welche ſie fuͤr Ruß⸗ land gewähren werden, einzulaſſen. Die ungeheure Graͤnze, welche ſich von Kiachta bis nach Kamenets⸗Podolsk erſtreckt, wird von Voͤlkern bewohnt, welche mehr oder weneger F Türkiſche Sprache reden. Alle Mahomedaniſchen Einwoh⸗ ner der Krimm und der Kaukaſiſchen Provinzen ſprechen leichfalls Tuͤrkiſch, Odeſſa beſitzt fuͤr die Bildung von Schu⸗ fuͤr die Morgenländiſchen Sprachen Mittel, wie keine — re Stadt, mit großer Leichtigkeit findet man hier gute Lehrer und die Schuüͤler haben mannigfache Gelegenheit, ſich in der Türkiſchen Sprache zu üben. „„ . koi Am 30. Oct. iſt der g Fuͤrſt Trubetzkoi t. Petersburg . b Odeſſa vom 27. Oct. (in der All 12 Zeitung) enthaͤlt, naͤchſt einigen bereits bekann⸗ ten Riachrichten gendes: „Man glaubt hier allgemein, daß der Feldzug fuͤr ’e. Sen,S 9 8 5 0. Siliſtria, den nahe 2 A“ werde. Dieſe Waffen⸗Ruhe werden unſtreitig die Cabinette benutzen, um die Pforte uͤber ihre Lage aufzuklären, und ſie zur Nachgiebigkeit zu vermoͤgen, da⸗ mit der Kampf, der zuletzt fuͤr das Ottomaniſche Reich doch nur nachtheilig ausfa muß, kuͤnftigen Sommer nicht er⸗ neuert werde. Daß die Geſinnungen unſers erhabenen Mo⸗ uarchen ſich keinen Augenblick verlaͤugnet haben, und ſelbſt dei den gluͤcklichen Fortſchritten der Ruſſiſchen Waffen jener Mäͤßigung getreu geblieben ſind, welche beim Ausbruche des Krieges 2 wurden, hat 8ea . s g nif⸗ eekrutirung bewieſen, worin Se. Mencfes dem Kampfe bald ein Ende 7 an den Tag legt. Daß dieſe friedlichen 5 des Kaiſers, ſobald die Pforte der Stimme der Vernunft und der vermittelnden Maͤchte Gehoͤr giebt, nur gluͤck⸗ lich einwirken koͤnnen, um Europa vor großen Gefahren zu ſchuͤtzen, ſie eben ſo beruhigend fuͤr uns, als fuͤr die iben, und daß ſie 1 rAhrede ſelen Veeſe⸗ üͤübrigen Völker ſeyen, wird Niemand in Abrede ſtellen. Bis jetzt hat unſer latz durch den Krieg wenig Nachtheil erfahren, da die Bedüeſenp der Armee, welche groͤßtentheils von hier bezo⸗ gen wurden, den Schaden ausglichen, welcher aus dem Ver⸗ bote der Getreide⸗Ausſuhr erwuchs. Den Haͤuſern, welche die Lieferungen beſorgten, iſt reichlicher Gewinn Iree und da die Reagterung es für Pflicht hielt, ſo viele Theil⸗
als möglich zuzulaſſen, ſo
kann man ſagen, daß
Odeſſa in dieſer Periode die groͤßten Geſchaͤfte gemacht, bin. daß alle Klaſſen dabei gewonnen haben. Der Landmann, Handwerker und Kaufmann waren unaus eſetzt mit Verſor⸗ gung und Verpſtegung der Armee beſchaͤftigt, und ſind es noch. Die Dauer des Krieges, und die damit verbundene Unterbrechung aller uͤbrigen Handelsverbindungen mit dem Auslande, können jedoch ſpater fuͤr unſeren Hafen hoͤchſt nachtheilig werden, da Alexandrien mit der Zeit einen gro⸗ ßen Markt fuͤr alle Naturproduete darbieten wird, und bei der Zartheit des kaufmaͤnniſchen Geſchaͤftes, das immer ge⸗ pflegt und unterhalten ſeyn will, zu befuͤrchten ſteht, daß wenn einmal die Gewohnheit den Zug des Handels na Aegypten nehmen läßt, wir dem Auslande fremd werden, da hier wenig Tauſchhandel ſtattfindet.“ 85 1t Deutſchland. “
Nuͤrnberg, 12. Nov. Die Leiche des Ruſſiſchen Gene- ral⸗Lieutenants von Benkendorf iſt vorgeſtern auf dem Wege von Odeſſa nach Stuttgart hier durchgefuͤhrt worden.
Portugal.
Die neueſten Londoner Blätter enthalten (naͤchſt den von uns bereits mitgetheilten) folgende Nachrichten aus Por⸗ tugal:
4 Auch in der Provinz Beira iſt (ſo wie Serpa Pinto in Minho) ein reicher Gutsbeſitzer und vormaliges Cortes⸗Mit⸗ glied, Anfuͤhrer der conſtitutionnellen Inſurgenten. Der Sammelplatz daſelbſt iſt die Stadt Sardoal, In Alemtejo hatte die alte ſtehende Guerilla des bereits bekannten Goes kuͤrzlich ſehr zugenommen, und ebenfalls ein fruͤherer Miliz⸗ Oberſt, Namens Breyner, ein reicher Land⸗Edelmann, ſoll den Befeht derſelben uͤbernommen haben, ſo daß erwartet wurde, dieſe werde, wegen ihrer Naͤhe an der Hauptſtadt, aus welcher unzahlige Freiwillige zu ihr ſtoßen wuͤrden, alle anderen bald an Zahl uͤbertreffen. — Die Offiziere der Li⸗ nien⸗Truppen hatten fuͤnfmonatlichen Sold zu fordern, mit Inbegriff ſogar derer vom Polizei⸗Regiment in Liſſabon, wovon Viele daher ſehr unmuthig waren. Die Gemeinen des ebengenannten Regiments indeſſen, wurden regelmäßi bezahlt und zu dem Ende die groͤßten Anſtrengungeu gemach
Der Oberſt Serpa Pinto iſt, dem Vernehmen nach nicht allein ein Höcht angeſehener Landbeguͤterter, ſondern auch aus einem alten Hauſe, und hat in ſeiner Eigenſchaf als Miliz⸗Oberſter mit Ruhm und Auszeichnung im Penin⸗ ſular⸗Kriege, ſo wie 1826 u. 1827 wider die Chaviſten gedient; er ſoll ein ſchoͤner Mann von etwa 40 Jahren und achtung⸗ gebietendem Charakter ſeyn. — Der Miliz⸗Oberſt Domingos de Mello Breyner iſt ebenfalls aus einer der alteſten, ange⸗ ſehenſten Familien in Alemtejo, Neffe des vierundſieb⸗ zigjaͤhrigen Staatsrathes dieſes Namens, der in dem unterirdiſchen Kerker des Forts Bugio im Tajo ſchmachtet. . Pater Goes iſt ein talentvoller Geiſtlicher, von großem Ein⸗ . fluſſe auf das Volk, ein warmer und eifriger Freund Dom Pe⸗ dro’s, nur 38 Jahr alt und ſehr thaͤtig, 1809 auf der Uni⸗ verſitaͤt zu Coimbra graduirt, wo ſeine Mit⸗Studenten ihn damals zum Lieutenant bei ihrem Corps waͤhlten und er mit vielem Ruhm im Peninſular⸗Kriege diente.
Tuͤrkei und Griechenland. .
Aus Buchareſt vom 26. Oct. wird (in der Allge⸗ 88 meinen Zeitung) gemeldet: „Seit dem Falle von Vakna 8 wird Siliſtria heftig beſchoſſen, und man erwartet naͤchſtens
i Uebergabe.“ 3 2 8z14 Eins Schreiben aus Alexandria vom 27. Sept. (in demſelben Blarte) enthaͤlt Folgendes: „Die erſte Abtheilung der Tuͤrkiſchen Flotte von Navarin, mit 6000 Mann an Bord, iſt, unter Bedeckung einer Franzöſiſchen Fregatte und einer Engliſchen Bombarde, 8 eingelaufen; der Ankunft des Ueberreſtes der Truppen ſehen wir in we⸗ nigen Tagen entgegen. Mit ihnen kommt Ibrahim⸗Paſcha, welcher der letzte Aegyptier ſeyn wollte, der Morea verließ. 8 Die ausgeſchifften Soldaten ſind in einem bedauernswerthen — Zuſtande, und es ſterben taͤglich viele. Die Verheiratheten bleiben hier, die andern werden ſogleich nach Kairo weiter geſchickt. Der Paſcha iſt ſehr unzufrieden uͤber das Beneh⸗ men der vereinigten Admirale, welche die von ihm ſeinen Truppen nach Navarin entgegengeſchickten Lebensmittel den⸗ ſelben vorenthalten haben. — Eines der in der vorjährigen Schlacht bei Navarin beſchädigten und wieder ausgebeſſerten Kriegsſchiffe, das man mit zum Transport verwendete, ging 50 Seemeilen vor unſerm Hafen mit 60 Pferden unter.
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