ſeue gezeigt habe. Ein anderes Mal haben die Tuͤrken Varna verloren, nicht etwa es das Kriegsgluͤck ſo wollte, ſondern weil Verrath mit im Spiele geweſen ſey, und weil uͤberhaupt auch in den Reihen der Muſelmaͤnner Com⸗ plorte geſchmiedet wuͤrden. hin, um dergleichen Fabeln in ihr Nichts zurückzuwelſen Beide Voͤlker, welche ſich gegenwärtig an den Ufern des Schwar⸗ zen Meeres bekaͤmpfen, ſind von Natur kriegeriſch; die Kämpfe, welche ſie ſich gegenſeitig liefern, laſſen beiden Theilen keine Zeit, ſich mit Rebendingen zu beſchaftigen und innere Zwiſtig⸗ feiten zu erregen. Von beiden Seiten ſind Religion, Glaube, Nationalſinn die machti Triebfedern des Kampfes. In allen Laändern hat man vPemerkung gemacht, daß der Krieg die verſchiedenen Intereſſen an einander knuͤpft, nicht ſie von einander trennt, und daß ſchon ſo manche Macht zur rechten Zeit ihr Heil darin gefunden hat. Uns ſcheint, daß das Schauſpiel, welches der Kampf zwiſchen Rußland und der Tuüͤrkei darbietet, ſo impoſant ſey und von beiden Seiten einen ſo heldenmuͤthigen Kraftaufwand darbiete, daß er unſe⸗ ren Publiciſten b zu ernſteren Betrachtungen als den Fabeln, die ſie un friſchen, Anlaß gehen ſollte.“

Der Conſtitutionnel ſucht in emmem Aufſatze „uͤber die gegenwärtige Lage des Miniſteriums“ abermals zu bewei⸗ ſen, daß die Beſorgniſſe des Landes mit jedem Tage

ernſterer Natur werden, und dasß hieran lediglich die Flurchtſamkeit und Unentſchloſſenheit der Miniſter Schuld 9 ſeyen; Niemand köͤnne ſich verhehlen, daß die Anarchie, die ſo lange im Lande geherrſcht habe, jetzt in die Verwaltung uͤbergegangen ſey; Frankreich ſey eine Nation, die nicht bloß vegetiren, ſondern wachſen und gedeihen wolle, uund es ſey ſonach Sache einer klugen und geſchickten Regie⸗ rung, die Schmarotzer⸗Pflanzen auszurotten, die den Lebens⸗ ſaft des Staates an ſich zoͤgen und deſſen Gedeihen verhin⸗ derten; die Congregation erhebe noch immer ihr Haupt, und hemme uͤberall den freien Gang der Verwaltung. „In die⸗ ü ſturmbewegten Zeit,“ ſchließt das gedachte Blatt, iſt das Wahl⸗Geſetz das einzige Brett, an dem wir uns aus dem Schiffbruche retten koͤnnen; laßt uns daher feſt daran halten; es wird uns immer an ein ſchuüͤtzendes Ufer tragen. Gewiß wird man uns nicht beſchuldigen, daß wir grundloſe Beſorg⸗ X niſſe erregen; Niemand hat mehr Vertrauen zu einer Ver⸗ 8 Z die uns deſſen wuüͤrdi laaber, als Vorpoſten der Volks⸗Freiheiten, wuͤrden wir uns ſtrafbar machen, wenn wir bei dem Anblicke des Feindes nicht Lärm ſchlagen wollten.“ 85 Der Courrier frangais ſagt in einem Aufſatze uͤber * die Gränzen und die Huͤlfsquellen Griechenlands unter An⸗ derm: „Die wichtige Frage über die Graͤnzen dieſes neuen Staats wird nun hald die Cabinette beſchaftigen, welche ſich in das ruhmvolle Patronat einer gegen den Untergang kaäͤm⸗ pfenden Nation getheilt, und dadurch zu Schieds⸗Richtern Uüber das Geſchick derſelben gemacht haben. Wird Griechen⸗ *land ſeine Graͤnzen bis nach Euboa, dieſes mit eingeſchloſſen, ausdehnen? Wird es Attika, Bootien, Phocis und Aetolien umfaſſen, oder die Landenge von Korinth zur Graͤnze erhal⸗ ten? Fuͤr die Freunde Griechenlands, und wir gehoͤren un⸗ er dieſelben, iſt der Umfang unſtreitig der beſte; ſee wuürden es beſonders lagen, die klaſſiſ Ruinen Athen's, den heroiſchen Boden von Atrika, Böotien und P hocis unter eine finſtere ſchaft zuruͤckfallen zu ſehen.“ „Selbſt wenn man die Griechen auf den Peloponnes be⸗ ſchrar „„ heißt es weiterhin, „werden ſie das wieder wer⸗

. den, was ſie waren, ein großes Volk. it den Elementen des Glͤckes, welche ihr Land in ſeinem Schooße birgt, wer⸗ ſie bald alle Wunden, welche die Sklaverei und der Ver⸗ eilgungskrieg ihnen ſchlug, geheilt haben. Der Umfang der

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ZHalbinſel iſt groß genug; die Bevölkerung betraͤgt gegenwär⸗

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r

iig kaum vier bis fünf mal hundert tauſend Seelen. Der Reichthum des Bodens iſt ſo groß, daß Morea allein mit ſnen Erzeugniſſen drei Millionen Einwohner naͤhren kann. In kurzer Zeit wird es mit Olivenbaͤumen und Weinſtöcken bedeckt, und jede Spur von Ibrahim'’s Verwuͤſtungen

2 verſchwunden ſeyn. Das Cel und die Roſinen von

Koriuth gehen dieſem Volke reiche Handelsmittel. Der be Haum gedeiht; die Vaumivellen- Pflanze eſt Hler ſo ſchoͤn wie in den Thaͤl cedoniens; das alte

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Cllis oder die Edenen von Gaſtuni Ueberfluß 5 g Pilch. Die Produkte der heißen und der gemä⸗ det dem 2 —2 82 unter dieſem Himmel unnd bequenze aſchen —2 gleich kommt. Tichere . ſ. w. öffnen 17 2i. Navarin und Napolt di Romania 7 aller Orten für die große und kleine üns SeAſch⸗ Staat beſißzt als natuͤrlicher und der zwei Drittel

2 2 * 6

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Eine einzige Vetrachtung keicht

ſchien, bewieſen als wir;“

* 85 ,. 8

r Oberfläche und kann nach Belieben daruüber ſchalten. Er gebe allen Griechen, die ſich niedertaſſen wollen, Landereien gegen maßige Abgaben, und er wird die Quelle der oͤffentti⸗ chen und beſondern Wohlfahrt vermehren; aus der Ferrie von Theſſalonien, Macebonien, Epirus und den eaden werden bdie von den Tuͤrken unterdruͤ ſten ſerbeieuen. Das neu erſtandene Griechenland te wie Rom ein Ayl und die Luͤcken ſeiner Bevoͤlkerung werden dald ausgefuͤllt ſeyn. Von den Inſeln des Aegaͤiſchen Mee⸗ res und des Archipels, wie von einem praͤchtigen Guͤrtel um⸗ geben, erwartet der Peloponnes nur die erſten Strahlen der Luropziſchen Civiliſatton, um ſeine thuͤmer zu entfal⸗ ten. Dem Ackerbau, dem Gewerbfleiße Handel ergeben, werden die Bewohner deſſelben täglich an Glück und Macht zunehmen. " . Herr Cunin⸗Gridaine,

fuͤr das Dept. der Ardennen, Fabrik⸗Inhaber und des Handels Gerichts zu Sedan, und Herr Saglio, Depu⸗ tirter des Nieder⸗Rheins, haben den Orden der Chren⸗Legion erhalten... Herr von Saint⸗Chamans claſſtficirt die verſchiedenen artheien der Deputirten⸗Kammer in ihrer gegenwärtigen uſammenſtellung in folgender Art; Rechte Seite, 150 De⸗ putirte; linkes Centrum, 130; rechtes Centrum, 90; binke Seite, 60. In der Kammer theilt der Verfaſſer

glied der Deputirten⸗Kammer

die 250 Pairs, die in gel bei wichtigen Veranlaſſun⸗ gen ſtimmen, in 120 von rechten Seite, 80 vom rechten

Centrum und 50 vom linken Centrum. „Eine Meinung“,

meint der Verfaſſer, „welche der der linken Seite der De⸗

putirten⸗Kammer gleich kaͤme, giebt es in der Pairs⸗ Kam⸗ mer nicht und kann es auch nicht geben.“

Es heißt, daß Herr Dupin der Aeltere die venst af gegeben habe, Herrn Béranger in ſeinem Prozeſſe zu ves cheidigen. Das Journal de Rouen, welches dieſe Nach⸗ richt als authentiſch mittheilt, bemerkt dabei: dieſer Ent⸗ ſchluß ſey um ſo üͤberraſchender, als Herr Dupin, wie man allgemein behaupte, uͤber die Schicklichkeit der Herausgabe der Berangerſchen Lieder vorher befragt worden ſey, und ſich voͤllig einverſtanden damit erkläͤrt e. 8

Herr Auguſt Caillé, der. Franzöͤſiſche Reiſende, dem es gelungen iſt, im Innern Afrika's bis nach Tombuktu vorzu⸗ dringen, iſt vor einigen Tagen hier angelangt. Er iſt erſt 28 Jahte alt und hatte ſchon im Jahre 1819 an der Expe⸗ ditiöon des Majors Gray 22 genommen. Das Haus, welches er in Tombuktu bewohnte, war dicht neben demjeni⸗ gen gelegen, das der Major Laing im Jahre 1826 inne hatte. „Seine naiven Erzählungen,“ bemerkt der Moni⸗ teur, „ſind fern von aller Uebertreibung, und floͤßen das lebhafteſte Intereſſe ein; das gluͤcklich vollbrachte Unternch⸗ men verdient unſtreitig eine ausgezeichnete Belohr⸗ Herr Caille iſt bereits von dem See⸗Miniſter höͤchſt wohlwollend aufgenommen worden.“

Der Oberſt Fabvier iſt nach einem zweitägigen Aufent⸗ halte in Nancy bereits wieder hieher zuruͤckgekehrt.

Briefen aus Italien zufolge iſt die erſte Abtheilung der Armer Ibrahim⸗Paſcha's am 11. Oct. vor Alexandrien an⸗ gelangt.

Großbritanien und Irland. London, 11. Nov. Der Geſundheits- Zuſtand Sr. Maz. des Koͤnigs iſt zwar noch etwas ſchwanken finden Hoͤchſtdieſelben Sich beſſer als vor 3 Die terſchriften Sr. Maj., deren Zuͤge einige Zeit her mit ſchwa⸗

cher und zitternder Hand geſchrieben waren, ſind jetzt wieder

feſt und kräftig. Die bereits gemeldete Krankheit des deess von Cla⸗ rence beſtand in einem heftigen krampfartigen Zufall, der ihn nöthigte, mehrere Tage das Bett zu hüten. Einmal war der Paroxismus ſo ſtark, daß er cs fage veſeeac er⸗ regte; er hielt aber gluͤcklicherweiſe nicht lange an. rend ſeiner Reiſe auf dem feſten Lande hatte der Herzet einen üöhnlichen Zufall, den aber ſeine vortreffliche Conſtitutkon üͤberwand. In dieſem Augenblick befindet ſich Se. Koöͤnigl.

Hoheit viel beſſer. , i ſollen,

Es ſcheint, ““ nach Irland gehe

und daß in wen 2 Compagn der Koͤniglichen Arttllerie von Theen gehen werden. Truppenmacht

muß Lande ſchon ſehr groß ſeptn. 16 dieſen Morgen Briefe 888 hethce ſagt der Courier, —2

on erhalten, die zwar nicht d, als die immenen, welche ee deesFen Aes eicsece willkommene

und unwillkommene Aüf einmal melden. Die will⸗ kuͤhrlichen deneſen, Sene asleierungen und Conſiscationen dauefn noch fort, und man kann von

Portugal ſagen: 20

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