kauft hat. Sein Reichthum ſchreibt ſich vorzuͤglich von dem Rauch⸗ und Schnupf⸗Tabacks⸗Monopol her, in deſſen Beſitz er ſich befindet. Die Conſumtion in beiden Artikeln iſt ganz außerordentlich, da faſt Jedermann raucht und ſchnupft. Als der Franzoͤſiſche Marſchall, Junot, Liſſabon beſetzt hatte, wohnte er bei dem Baron, der ihm täͤglich 300 Dollars angewieſen hatte, um den Mittagstiſch fuͤr ſich und ſein Ge⸗ folge damit zu beſtreiten.

Die Brighton⸗Gazette will wiſſen, daß das Reichsſiegel weder dem Lord Camden, noch dem Lord Verulam zu Theil werden duͤrfte.

Lord Errol, Lord Miltown, Herr Leeſon und mehrere Andere, haben ihre Namen aus den Buͤchern des, unter dem Namen Kildare⸗Street⸗Club in Dublin bekannten Orange⸗ Clubs, ausſtreichen laſſen.; I

Die Theilnehmer der Mexikaniſchen Bergwerks⸗Geſell⸗ ſchaft verſammelten ſich vor einigen Tagen und beſchloſſen, daß ein abermaliger Zuſchuß von 100,0090 Pfd. im Laufe von 12 Monaten gemacht werden ſolle. Die Zahlungen ge⸗ ſchehen in 5 Terminen. Wer 25 Pfd. giebt, erhaͤlt eine neue Actie mit allen den Vortheilen, die mit den alten ver⸗ bunden ſind. Es werden 4000 neue Actien ausgegeben wer⸗ den, an welche die fruͤheren Theilnehmer das naͤchſte Recht haben. Die allgemeine Meinung in der Verſammlung war, daß dieſe Geſellſchaft, ſo wie manche andere, ihre Geſchäͤfte gleich zu Anfange nach einem zu großen Maaßſtabe gefuͤhrt und folglich zu viel Geld ausgegeben, daß aber zugleich die Direction, beſonders in der letzten Zeit, mit vielem Eifer fuͤr das Intereſſe des Ganzen geſorgt habe.

Die zeitherigen Berichte uͤber den Zuſtand unſerer Fa⸗ briken waren oft ſehr guͤnſtig, oft aber auch ſehr niederſchlagend. Die Wahrheit liegt auch hier, wie gewöͤhnlich, in der Mitte. In den Baumwollen⸗Manufacturen herrſcht im Allgemeinen viel Thaͤtigkeit, mit Ausnahme einiger Zweige derſelben. We⸗ niger iſt dieſes der Fall mit den Wollen⸗Manufacturen, woran hauptſaͤchlich die Ungewißheit Schuld iſt, in der man wegen eines neuen Geſetzes, in Betreff der Einfuhr fremder Wolle, ſchwebt. Auffallend iſt es demnach, daß die Frage nach In⸗ digo und Farbehoöͤlzer fortwährend ſo bedeutend iſt, beſonders nach erſterem Artikel. Die Seiden⸗Fabriken moͤgen an manchen Orten wenig beſchaͤftigt ſeyn; allgemein kann man es aber nicht ſagen.

Die Times enthält ein, an den Herzog von Wellington als erſten Lord der Schatzkammer gerichtetes Schreiben, in Betreff eines, in der naäͤchſten Parlaments⸗Sitzung in Vor⸗ ſchlag zu bringenden Geſetzes, wonach den Britiſchen Deſtil⸗ jateurs erlaubt ſeyn ſoll, Branntwein fuͤr die Ausfuhr zu fabriziren, der vom Zoll befreit waͤre, in ſofern die Materia⸗ lien dazu aus Syrup oder fremdem Getreide beſtaͤnden. Als Alternative wird in dem Schreiben auch vorgeſchlagen, bei der Ausfuhr des in Rede ſtehenden Branntweins einen Ruͤck⸗ zoll zu gewaͤhren, der dem Einfuhr⸗Zoll des fraglichen Sy⸗ rups oder Korns gleich oder doch ziemlich nahe kame. „Es ſcheint,“ ſagt jenes Blatt, „daß trotz der ungeheuern Menge eiſtiger Getränke, welche in den vereinigten Koͤnigreichen ſerleen werden, doch wenig oder nichts davon ausgefuͤhrt wird. Die Hollaͤnder dagegen genießen ſeit langer Zeit des ausgebreitetſten Handels mit Branntwein, deſſen Beſtand⸗

ſe alle aus fremden Laͤndern entnommen ſind, waͤh⸗ rend England, welches das dazu Nöthige in reichli⸗ chem Maaße ſelbſt hervorbringt, mit einer Feuerung, die bei Weitem wohlfeiler iſt als in Holland, mit einem viel vollkommeneren Apparate fuͤr die Bereitung, von den Branntweins⸗Maͤrkten durch ſeine Hollandiſchen Nachbarn verdraͤngt wird, wie es vor Zeiten mit anderen einträglichen und unſchätzbaren Ausfuhr⸗Artikeln der Fall war, nämlich mit dem Ertrage der Herings⸗Fiſcherei, welche fruͤher an ſeiner eigenen Kuͤſte betrieben wurde. Dies kann nur aus einer mangelhaften Politik entſtehen. Es iſt, aus politiſchem Geſichtspunkte betrachtet, eben nicht mehr Grund vorhanden, die Ausfuhr der Hollaͤndiſchen Branntweine auf Koſten der Engliſchen zu unterſtuͤtzen, als man ſich in mo⸗ raliſcher oder mediziniſcher Hinſicht veranlaßt finden koͤnnte, den einheimiſchen Verbrauch hitziger Getraͤnke, welcher Art ſte auch ſeyn mögen, zu befoͤrdern, und ſomt ‚in jeder Hinſſcht weit zutraͤglichere Getraͤnk: 8en enre eaſchafen oder verhaͤltnißmaͤßiger außer Gebrauch zu bringen.“ Schließlich erſhee Times das Vertrauen aus, daß der fragliche ruͤhre 22 von einem ſehr einſichtigen Manne her⸗

3 em edlen Herzoge als ein wichtiger Schritt zur

Errichtung eines vo V veehen ehüh rtheilhaften Handels⸗Verkehrs werde an⸗

Man ſagt, daß richtet werden ſollen.

11“

in Birmingham zwei neue Banken er⸗

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ders auszeichneten. q 1

7 Bruͤſſel, 15. Nov.

Die Wallfiſchfaͤnger aus Dundee haben in dieſem Jahre einen ſehr ergiebigen Fang gehabt. Die Ladungen der neun Schiffe belauſen ſich zuſammen auf 1800 Tonnen, deren Werth mit dem Fiſchbein zu 60 bis 70,000 Pfd. Sterl. geſchaͤtzt wird.

Der Graf von Cardigan theilt jedem Armen in dem Kirchſpiele Deen⸗Thorpe einen halben Acre Land zur Be⸗ bauung zu.

Die neueſten hier eingegangenen Zeitungen aus Quebec enthalten keine erheblichen Nacrichten. Sie ſind groͤßten Theils mit Lobes⸗Erhebungen des fruͤheren Gouverneurs von Canada, Lord Dalhouſte, angefuͤllt.

Die Colonie Cape Coaſt Caſtle, wird jetzt durch ei⸗ nen Ausſchuß von drei Kaufleuten regiert. Unter der Auf⸗ ſicht der Regierung betrugen die Ausgaben daſelbſt 30,000 Pfd. unter der jetzigen Direktion nur 4000 Pfd.

Es ſind Zeitungen aus Mirimichi bis zum 24. Sept. eingelaufen, denen zufolge der Gouverneur nicht, wie es fruͤ⸗ her ſeine Abſicht war, nach England reiſen wird, wenn er nicht entgegengeſetzte Befehle erhalten ſollte. Man erwartet in Mirimichi die baldige Erſcheinung einer neuen Zeitſchrift unter dem Titel: „Neues Braunſchweigiſches reli⸗ gioͤſes und literariſches Journal“. Aus Frederickton ſchreibt man, daß dort viele Krankheiten, beſonders unter Kindern, herrſchen, von denen bereits viele geſtorben waren.

Herr Owen, bekannt wegen ſeines Planes, eine Colonie in Mexiko zu etabliren, hat ſich ſelbſt dahin auf den Weg gemacht. Er will ſich mit der dortigen Regierung uͤber ſei⸗ nen Plan verſtaͤndigen, dann, wie es heißt, nach New⸗Or⸗ leans gehen, den Miſſiſippi hinauffahren, New⸗Harmony be⸗ ſuchen, und im naͤchſten April in der Provinz Ohio der viel⸗ beſprochenen Verſammlung beiwohnen, wo uͤber eine von ihm im vergangenen Fruͤhjahre aufgegebene Frage, uͤber die Wahr⸗ heiten und die Irrthuͤmer in der chriſtlichen Religion, discu⸗ tirt werden ſoll. Wenn er mit der Mexikaniſchen Regierung etwas Beſtimmtes abmacht, ſo ſagt man, werde er im näch⸗ ſten Juni wieder zuruͤckkommen, um Anſtalten zu treffen, ſich ganz in Amerika niederzulaſſen.

Vor einigen Tagen war des Morgens ein ſo dicker Ne⸗ bel gefallen, daß man ſich genothigt ſah, alles Aus⸗ und Einladen der Schiffe auf der Themſe fuͤr einige Zeit einzu⸗ ſtellen. Dieſe ſtarken Nebel, die immer mit n gläͤchsfällen degleitet ſind, finden beſonders haͤufig in Dublin ſtatt, wo ſich in dieſer Hinſicht die Jahre 1798 und 1813 ganz beſon⸗

Niederlande.

1 Se. Maj. der Koͤnig hat den General⸗Major van den Boſch zum General⸗Lieutenant und General⸗Gouverneur der Niederländiſchen Indien ernannt.—

Es iſt 163 Offizieren, Unteroffizieren und Soldaten die Erlaubniß ertheilt worden, die vom Kaiſer Nicolaus geſtif⸗ tete Medaille zu tragen, welche auf ſeinen Befehl allen Mi⸗ litairs verliehen worden iſt, welche in den Feldzuͤgen von 1812, 1813 und 1814 im Ruſſiſchen Kriegsdienſte ſtanden.

Unter die Militair⸗Sanitäts⸗Beamten, welche ſich bei der 1826 und 1827 in mehreren Provinzen herrſchenden epi⸗ demiſchen Krankheit, durch ihren Dienſteifer ausgezeichnet haben, ſind zwoͤlf goldene Medaillen, jede zu 25 Dukaten Werth, und achtzehn ſilberne, jede zu 10 Ducaten werth (2), vertheilt worden. Die Medaillen haben auf der Ruͤckſeite folgende Inſchrift: 1826 (Name der Perſon) (Chir. mil.) Epidemico morbo saevissimo decumbentibus strenue suc- currenti Guilelmus I. Belg. Rex. 1827.

In den beiden Flandern ſchreitet die Bildung der Com⸗ munal⸗Garden ſchnell vorwaͤrts.

Das Journal, der Courrier des Pays⸗Bas, wird wegen eines Artikels „uͤber den Jeſuitismus und Miniſte⸗ rialismus,“ und eines andern, „uͤber die Preßfreiheit,“ von dem Koͤnigl. Procurator vor den Gerichten verfolgt. zur Redaction dieſes Blattes gehoͤrige Perſonen, von denen der Richter verlangte, die Verfaſſer jener Artikel anzugeben, haben dies verweigert.

Deutſchland. 2

Karlsruhe, 16. Nov. Mit Hinſicht auf die am 22. d. M. bevorſtehende (bereits mehrerwaͤhnte) Saͤcularfeier iſt eine „Getreue Nachbildung der urſchriftlichen Antwort des verewigten Großherzogs Karl Friedrich von Baden Koͤnigl. Hoheit auf die Dankſagungen ſeines Landes nach Aufhebung der Leibeigenſchaft und einiger Abgaben, im Jahre 17837 88 19. Sept. gedachten Jahres datirt) in Steindruck er⸗ chienen. „Daß“ (heißt es im Eingange dieſer, die edle Ge⸗ ſinnung des Verewigten auf das Deutlichſte bekundenden Ant⸗ wort) „das Wohl des Regenten mit dem Wohle des Landes innig vereinigt ſeye, ſo daß beider Wohl⸗ oder ind in Eines zuſammenfließen, iſt bei mir, ſeirdem ich meiner Be⸗

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L8 neeha. 8