immer beunruh

EE““ ö8 2. ren, und zur Einfuͤhrung einiger neuer Mitglieder Anlaß gegeben. Was die Krone, die einzige Richterin in derglei⸗ chen Dingen, fuͤr noͤthig erkannt hat, iſt nunmehr geſche⸗ hen. Die Staatsdiener koͤnnen ſich mit voͤlliger Sicher⸗ heit der Ausuͤbung ihrer Amts⸗Pflichten uͤberlaſſen. Dieſe ihnen vorgeſchriebenen Pflichten ſind leicht zu begreifen und bieten nichts dar, was dem Gewiſſen und der Treue des Beamten nicht befriedigend entſpräche. Die Grundſätze der Regierung ſind fern von allen uͤbermäͤßigen Anforderungen, allen uͤbertriebenen Ideen. Die Miniſter wollen weder zur Vergangenheit zuruͤckkehren, noch die Zukunft dem Parthei⸗ heiſte, den Leidenſchaften oder der Unvorſichtigkeit uͤberlaſ⸗ 8n ſie ſind den Geſetzen unterthan, und wollen, daß dieſe redlich und puͤnktlich vollzogen werden; ſie ſind bereit, Je⸗ dermann den Genuß der von der Charte verliehenen Rechte zu verbuͤrgen, aber auch feſt entſchloſſen, ſich ohne Schonung und unablaͤſſig Allem zu widerſetzen, wodurch die Autorität des Königs, die ihr Achtung und die heiligen Rechte, worauf ſie beruht, irgend beeintraͤchtigt werden koͤnnten. Sie ſind der rn; daß es nie Maͤnner genug geben koͤnne, die auf die Erhaltung des Beſtehenden hinar⸗ eiten; ſie glauben, daß die ſchlechteſte Politik diejenige ſey, die dahin trachte, die Zahl jener Maͤnner zu vermindern, und daß dagegen das beſtberechnete Syſtem in dem Intereſſe des Thrones dasjenige ſey, wodurch jene Zahl vermehrt werde. Was die Regierung von ihren Agenten verlangt, iſt, daß ſie ſich dieſe Grundſaͤtze tief einpraͤgen und ſie in ih⸗ rem Wirkungs⸗Kreiſe frei und offen anwenden. Moͤgen ſie dieſe Bahn der Ergebenheit, Klugheit und Feſtigkeit beharr⸗ lich verfolgen, ſtets bereit, als wachſame Hüter einer ſchuͤtzen⸗ den Autoritaͤt, von ihren Handlungen Rechnung abzulegen; moͤgen ſie frei. von allem Partheigeiſte, im Nothfalle ſtrenge, aber gerecht gegen Jedermann ſeyn; ſie koͤnnen alsdann auf den Beiſtand der Regierung rechnen, der ihnen niemals ent⸗

ſtehen wird.“

Zu der gſterm mitgetheilten) Liſte der Mitglieder des Staats⸗Raths erken wir nachtraͤglich, daß danach die Herren Faure, Forbin des Iſſarts, Frénilly, Delavau, Fran⸗ chet und Dudon, lauter entſchiedene Gegner des jetzigen Mi⸗ niſteriums, aus der Reihe der Staatsraͤthe im ordentlichen Dienſte ausgeſchieden, und, his auf Herrn Faure, welcher um Rath beim Caſſationshofe ernannt worden iſt, in die eihe der Staatsraͤthe im außerordentlichen Dienſte,

jedoch ohne die Befugniß, an den Arbeiten der Ausſchuͤſſe und den Berathungen des Staats⸗Raths Theil nehmen zu duͤrfen, uͤbergetreten ſind. Dagegen ſind dreizehn neue Staats⸗ raͤthe in den ordentlichen Dienſt eingetreten, naͤm⸗ lich: die Deputirten, Marquis von Cambon, Graf Alexander von Laborde, Baron Lepelletier d⸗Aulnay, Ba⸗ ron Hély d'Oyſſel, die Herren Bertin⸗Devaux und Agier, ferner die Grafen von Argout, von Floirac und von Loverdo, der Abbé von la Chapelle und die Herren Ferd. von Berthier, Salvandy und Pillemath. Die Herren Sprieys de Mayrinhac und von Rainneville, bisher Staats⸗ räthe im außerordentlichen Dienſte, mit der Befugniß, an den Arbeiten der Ausſchuͤſſe und den Berathungen des Staats⸗ Raths Theil zu nehmen, ſind in die Klaſſe der hiezu nicht befugten inabgeſttegen, wogegen 14 von dieſer letztern Klaſſe zu jener befoͤrdert worden Fas. Herr Royer⸗Collard iſt vom dehlen Qtlatsrathe zum im außerordentlichen Dienſte, jedoch ohne die gedachte Befugniß, hinaufgeruͤckt. Alle oöffentlichen Blätter machen heute ihre Bemerkungen ſowohl uͤber dieſe Veränderungen als über diejenigen, die ſich in den Präfekturen zugetragen haben; wäͤhrend die Auo⸗ tidienne und die Gazette de France im hoͤchſten Grade daruͤber entruͤſtet ſind, iſt, wie ſich ſolches erwarten ließ, die liberale Parthei noch lange nicht dadurch zufrieden ge⸗ ſtellt. (Wir behalten uns vor, dieſe Zeitungen in dieſer Beziehung, eine nach der andern, morgen zu vernehmen.) err Leclerc de Beaulieu, Mitglied der Deputirten⸗ Kammer fuͤr das Departement der Mayenne, iſt vor einigen Tagen in ſeinem Geburts⸗Orte Laval mit Tode abgegangen. Das Geruͤcht von der Ernennung des Biſchofs von 8 zum Erzbiſchofe von Lyon erhält 2 Das Daus⸗ 2 ß der Cardina

al du Commerce behauptet fogar, da Feſch mar zu Gunſten des Herrn Feutrier auf das gedachte Erz⸗ bisthuͤm verzichtet habe.

L; Brohbritanten und Irland. ndon, b. Die Ereigneſ in Irland beginnen, ſich 4 ader zu 2 8 Partheben ec. acgsgacg aüe⸗ Geſttre aeäſchen Kache 3 Schon nfang zu * feäͤll ignet. rere hierauf hindeutende Vor⸗ beieihen giner Seiden Fabrikant, Hr. Ashen⸗

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hurſt, ein Proteſtant, wollte neuli 8 O Reilly, einem Katholiken, einige ſeiner Waaren zur Beſichtigung in deſſen Laden vorlegen. Nach den gewoͤhr⸗ lichen Begruͤßungen fragte ihn O' Reilly: „Werden Sie die liberale Bittſchrift unterzeichnen?“ und zeigte in demſelben Augenblicke ein Zeitungsblatt vor, in welchem eine proteſtan⸗ tiſche Erklaͤrung zu Gunſten der Katholiken enthalten war, an deren Spitze der Name des Herzogs von Leinſter ſtand. Herr Ashenhurſt erwiederte, er halte es nicht fuͤr angemeſſen, daß er, ein Gewerbtreibender, dieſe Bittſchrift unterzeichne. „Nun gut“, rief auf einmal die Frau des O Reilly, „wenn Sie nicht die Bittſchrift unterzeichnen, ſo ſollen Sie nie wieder eine Elle Waaren in unſerm Hauſe verkaufen.“ Als er ſie fragte, was ſie davon denken wuͤrde, wenn er die in ſeinem Dienſte ſtehenden Katholiken fortjagte, gab ſie keine Antwort, worauf er ſich mit der Aeußerung: er werde kei⸗ neswegs ſo hartherzig ſeyn, ſeine katholiſchen Arbeitsleute ihrer Arbeit zu berauben, aber er werde auch die Bittſchrift nicht unterzeichnen, aus dem Laden entfernte. In Ueberein⸗ ſtimmung mit Herrn Fords beabſichtigter Reſolution wurde

O'Reilly's Drohungen bald erfuͤllt und Herrn Ashenhurſt ſeine Waaren am andern Morgen Pergckgegchfctr. In dem conſtitutionnellen Braunſchweig⸗Club von Irland iſt einmuͤ⸗ thig beſchloſſen worden: „daß Herr Moore, in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als⸗Repraͤſentant der Stadt Dublin, dem Herzoge von Wellington Nachricht von dieſem Vorfalle uͤberbringen ſolle, damit Sr. Maj. Regierung erfahre, welcher Mittel man ſich bediene, um ſich Unterſchriften fuͤr ein mit dem Namen pro⸗ teſtantiſche Erklaͤrung betiteltes Dorument zu verſchaffen.“ Dies Document ſollte, wie man ſagt, am 15ten d. M. der Regierung als ein neuer Grund, den Katholiken die Emancipation zu bewilligen, eingereicht werden. Man fuͤrchtet, daß, ſollte der Grundſatz, nach welchem jede der beiden Religions⸗Partheien ihren . und Verkehr nur auf ihre Glaubensgenoſſen ausdehnt, und ihre Gegner ganzlich davon auszuſchließen ſucht, weiter um ſich grei⸗ fen, der Ruin beider Theile unvermeidlich ſeyn werde.

Schon ſeit den letzten beiden Tagen iſt dieſer Grundſatz theilweiſe in Wirkſamkeit getreten und auf mehreren Stra⸗ ßen und Maͤrkten Dublins hat man bereits danach gehan⸗ delt. Die unabwendbaren Folgen eines Religions⸗Zwiſtes hn⸗ ſich an mehr als einer Stelle des Koͤnigreichs. Neu⸗

loe vom Altare herab ein Namens⸗V derjenigen Perſonen vor, welche bei der Bildung Braunſchweig⸗ Clubs in jener Stadt den Tage konnte Hr. Laurence, welcher ebenfalls an der Formation dieſes Clubs Antheil genommen, keinen Arbeiter erhalten, um ſeine Kartoffeln zu graben, und der Graf von Clancarty mußte ihm zu dieſem Behuf einige ſeiner Leute zuſenden. Da ſich die katholiſchen Dienſtboten jetzt in einer traurigen Lage befinden, und viel von der Verfolgungsſucht der Proteſtanten zu dulden haben, ſo iſt beſchloſſen worden, daß ſie ſich am 15. verſammeln ſollten, um uüͤber Maaßre⸗ geln zur Erleichterung ihrer Lage zu berathſchlagen. Am letzten Sonntage in der Nacht drang eine bewaffnete Bande in das Haus des Herrn Maurice Brown, in der Grafſchaft Limerick, verlangte ungeſtuͤm Feuergewehr und ſchleppte ſodann ein achtbares junges Frauenzimmer, die Schweſter des Hrn. Brown, gewaltſam fort; man hat ſeitdem Nichts wieder von ihr gehoͤrt. An demſel⸗ ben Tage wurde während des Gottesdienſtes das Haus des John Lord Esq. bei Tipperary von einem bewaffneten Hau⸗ fen angegriffen, welcher mehrere Waffen aus demſelben raubte. Am letzten Freitage gingen bei hellem Tage über dreißig Meu⸗ terer nach der Inſel Thrummora im Shannon⸗Fluß, einem Theile der Guͤter des Lord Carrick und des Hrn. Maſſy, und zerſtoͤrten ein Haus, welches zur rung der einge⸗ erndteten Fruͤchte gebaut wurde, bis auf den Grund. Auch auf einem Pachthauſe bei Thomastown, dem Sitze des Gra⸗ fen Llandaff, ſoll man Waffen geraubt haben. Der Courier bemerkt uͤber den Zuſtand Irland's: „Die Nachrichten aus Irland haben an Wichtigkeit zugenommen. Kaum kann man zwei⸗ ein, daß es der Wunſch der Aufwiegler ſev, die Proteſtanten durch

erläumdungen, Drohungen und Beſchimpfungen zu heftigen Maaßregeln zu noͤthigen. Doch wiſſen wir, daß die Proteſtanten dies Verlangen kennen, und es gaänzlich vereiteln werden. Was zuerſt die Einfuͤhrung von Waſſen aus Schottland 1 land andetrifft, ſo nimmt die Dublin⸗Evening⸗Po gewiß, ſie ſeyen an Proteſtanten adreffirt. Allein was ſagt ein anderes Dubliner Blatt von ſpaͤterem Datum, die Dublin⸗Evening⸗Mail? Daß die Waffen an einen Roͤmiſch⸗katholiſchen Kaufmann adreſſirt worden ſind.

Die katholiſche Aſſociation FüürEhmn; haben die

ch einem ſeiner Kunden,

geweſen waren. Am folgen⸗

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ich las ein katholiſcher Prieſter in der Naͤhe von Ballinase.