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fenden Vorſchrift der Kreis⸗Ordnung vom 17. Mai v. J. nothwendig machen wuͤrde, haben jedoch Unſern Miniſter des Innern autoriſirt, von der diesfallſigen Vorſchrift zu dis⸗ penſiren, wenn die Mehrheit der Ritterſchaft einen Kreiſes aus beſonderem Vertrauen den Ehemann einer Ritterguts⸗ Beſitzerin, welcher nicht ſelbſt zur Ritterſchaft gehoͤrt, in die Kreis⸗Verſammlung aufgenommen zu ſehen wuͤnſcht.

4) Was das Geſuch anlangt, daß den auf ihren Guͤtern wohnenden Landraͤthen geſtattet werden möge, auch ihr Buͤ⸗ reau daſelbſt zu haben, ſo iſt es fuͤr die Kreisbewohner in der Regel von weſentlichem Nutzen, wenn das landraͤthliche Buͤ⸗ reau ſich in dem Hauptorte des Kreiſes befindet, welchen ſie, ihrer gewerblichen Verhaͤltniſſe wegen, oder um Geſchaͤfte mit den anderen dort anweſenden Kreis⸗Behoͤrden und Beamten, beſonders mit der Kreiskaſſe und haͤufig auch mit dem Ge⸗ richte abzumachen, ohnehin beſuchen muͤſſen. Die Nachtheile, welche dahingegen aus der Entfernung des landraͤthlichen Buͤreaus von dem Wohnſitze des Landraths, wenn Letzterer ſich auf einem Gute befindet, entſpringen koͤnnen, ſind nicht von der Wichtigkeit, um jene Vortheile aufzuwiegen. Auch laſſen dieſe Nachtheile ſich meiſtens durch zweckmaͤßige Vor⸗ kehrungen beſeitigen, welche die Regierungen nach Beſchaffen⸗ heit der Umſtaͤnde zu treffen verpflichtet ſind. Da es aber einzelne Faͤlle geben kann, wo den Landraͤthen, ohne Nach⸗ fuͤr die Geſchaͤfte und ohne Unbequemlichkeit fuͤr die

ehtheit der Kreisbewohner zu geſtatten iſt, die Buͤreaus auf den von ihnen bewohnten Guͤtern zu haben, ſo iſt Un⸗ ſer Miniſter des Innern ermächtigt worden, in dergleichen Fallen auf den Antrag der Kreis⸗Stände und der Regierung ausnahmsweiſe ſolches ſtatt finden zu laſſen, und die Be⸗ dingungen feſtzuſtellen, von deren Erfallang dies abhängig zu machen iſt. Als allgemeine Bedingung muͤſſen dabei fol⸗ gende Verpflichtungen des Landrachs gelten:

a) das erforderliche Lokal zum Bureau unentgeltlich einzuraͤumen,

.bb) füͤr das Unterkommen der Buͤreau⸗Offizianten zu ſorgen und

c) an beſtimmten Wochen⸗Tagen dennoch im Kreis⸗ Hauptorte anweſend zu ſeyn, damit man ſich dort in Ge⸗ ſchaͤften an ihn wenden koͤnne.

5) Wir eroͤffnen hiernäͤchſt Unſern getreuen Staͤnden, daß das Collatur⸗Recht der Staͤnde des ehemaligen Herzog⸗ thums Magdeburg fuͤr den beſonderen Halleſchen Freitiſch deſſelben nicht wieder hergeſtellt werden kann, nachdem der im Beſitz deſſelben geweſene Staͤnde⸗Koͤrper aufgeloͤſet wor⸗ den iſt. Dagegen haben Wir Unſerm Miniſter der Geiſtli⸗ chen⸗, Unterrichts⸗ und Medicinal⸗Angelegenheiten naͤhere Ermittelung aufgegeben, ob bei den zur Unterſtuͤtzung beduͤrf⸗ tiger Studirender auf der Univerſitäͤt Halle beſtimmten Huͤlfsquellen, in Vergleich mit dem Zuſtande des Jahres 1806, eine den Angehoͤrigen des ehemaligen Herzogthums Magdeburg nachtheilig gewordene Verkuͤrzung eingetreten iſt, fuͤr welchen Fall Wir Uns den weiteren Beſchluß vor⸗ behalten. Inzwiſchen werden die Angehoͤrigen des ehemali⸗ gen Herzogthums Maagdeburg ferner, wie bisher, fortfahren, an den bei der Univerſität Halle ſundirten Freitiſchen Theil men. ie im Jahre 1808 vorhanden geweſenen Beſtaͤnde des Magdeburger Freitiſch⸗Fonds und desjenigen, was demſelben ſeitdem durch Zinſen zugewachſen iſt, wollen Wir aber als einen beſondern, lediglich fuͤr Studirende aus dem Herzog⸗ thum Magdeburg beſtimmten Fonds, bei der Univerſitaͤt Halle verwalten laſſen. einſindenden Deputirten des beſagten Herzogthums ſoll eine Ueberſicht dieſes Fonds vorgelegt, und deren Erklärung uͤber die Verwendung der Zinſen, und über die, wegen der kuͤnf⸗ tigen Dispoſition zu treffende Einrichtung vernommen werden.

6) Wegen Entwerfung einer Strom⸗Ordnung ſind eben ſo, wie wegen Reviſion der vorhandenen Deich⸗Ordnungen, die erforderlichen Einleitungen zum Theil ſchon getroffen, zum Theil werden ſie mit Naͤchſtem getroffen werden, wor⸗ auf dann die weitere gruͤndliche Bearbeitung der Sache er⸗ folgen wird.

7) Bei der jetzt im Werk ſeyenden Reviſion der Geſetz⸗ ſebans wird erwogen werden, welche Vorſchriften wegen Be⸗ eitigung der aus den Privat⸗Feuer⸗Verſicherungen hervorge⸗ 5—ö zu ertheilen ſeyn duͤrſten. Was dage⸗ han der Feuer⸗Societaͤts⸗Angelegenheiten uͤber⸗ handlungen wegen Eeeer bereits dem Staats⸗Rathe die Ver⸗ dem Reſultar Zenm erleſſung einer Verordnung vor, daher

8) Wir finden hegen zu ſehen iſt. auf Einfuͤhrung einer g. * Unſerer getreuen Staͤnde zur Erleichterung des in Wagenſpur in der Provinz

zu ne

*

Den zum näͤchſten Provinzial⸗Landtage ſich

dig. Indeſſen iſt, um ſich von der Ausfuͤhrbarkeit einer ſo⸗ chen Verordnung, und von den in Beziehung auf die gebii⸗ 8 gigen Theile der Provinz etwa noͤthigen Modificationen be⸗ ſtimmte Ueberzeugung zu verſchaffen, zuvoͤrderſt das Gutach⸗ ten der Kreisſtaͤnde in ſaͤmmtlichen Kreiſen zu erfordern. In deſſen Verfolg werden Wir das Weitere beſchließen, und den Staͤnden zu ſeiner Zeit das Reſultat bekannt machen.

9) Die Vorſchrift des §. 17. der Gemeinheits⸗Thei⸗ lungs⸗Ordnung vom 7. Juni 1821, die Theilung von Ge⸗ meine⸗Grundſtuͤcken betreffend, haben Wir bei nochmaliger Pruͤfung klar und unzweideutig, eine geſetzliche Declaration deſſelben daher auch nicht nothwendig gefunden. Wenn alſo in einzelnen Faällen dennoch Grundſtuͤcke, welche zu dem, den Communen als moraliſchen Perſonen zuſtehenden, Vermöͤgen gehoͤren, zur Theilung gebracht worden ſind, ſo kann dies nur in unvollſtaͤndiger Eroͤrterung des Sachverhäͤltniſſes ſei⸗ nen Grund haben. Um aber den hieraus zu befuͤrchtenden Nachtheilen vorzubeugen, hat Unſer Miniſter des Innern, unter Beziehung auf die ſtaͤndiſche Bitte, die Behoͤrden be⸗ reirs mit der erforderlichen Anweiſung verſehen, wodurch die Sache erledigt iſt. 4

10) Was die Verguͤtung der von Frankreich uͤbernon⸗ men geweſenen Haͤlfte der zur Verproviantirung der Feſtung Magdeburg im Jahre 1813 geſchehenen Lieferungen anlangt, ſo haben Wir Befehl ertheilt, daß mit den Intereſſenten wegen der aus dem Franzoͤſiſchen Averſional⸗Fonds geſche⸗ henen Zahlungen definitiv abgerechnet, und die Sache da⸗ durch erledigt werde, als weshalb vom Ober⸗Praͤſidio die weitere Veranlaſſung zu erwarten iſt. 8

Was dagegen den, wegen der anderen Hälfte an das Koͤnigreich Weſtphalen zu machenden Anſpruch betrifft, ſo iſt ſolcher lediglich von den in Unſerer Verordnung vom 31. Januar v. J. wegen Regulirung des Preußiſchen Antheils an der Weſtphaͤliſchen Central⸗Schuld, Litt. C. No. 7. an⸗ geordneten Behoͤrden zu eroͤrtern und zu entſcheiden. Den⸗ jenigen, was auf dieſem Wege feſtgeſetzt worden iſt, haben ſich die Intereſſenten zu unterwerfen, indem kein Grund vor⸗ handen iſt, dieſen ganz eigentlich zur Competenz dieſer Be⸗ hoͤrden gehoͤrigen Gegenſtand den allgemeinen Beſtimmungen zu entziehen. ; 8

11) Auf das Geſuch Unſexer getreuen Staͤnde, daß die Publication der Abloͤſungs⸗Ordnung beſchleunigt werden moͤge, eroͤffnen Wir Ihnen, daß Wir das Gutachten der

dern dabei betheiligten Provinzial⸗Staͤnde dem Staats⸗Rathe

haben zur Pruͤfung zugehen laſſen, demſelben auch die Be⸗

ſchleunigung der diesfallſigen Verhandlung aufgegeben haben,

daher eine daldige Erledigung der Sache zu erwarten iſt. Nicht minder haben Wir

12) das Staats⸗Miniſterium mit der Reviſion der jetzt beſtehenden Einrichtung der General⸗Commiſſionen beauftragt, und behalten Uns bis zur Beendigung derſelben den Beſchluß uͤber den Antrag wegen Verlegung der General⸗Commiſſion zu Stendal vor. r123) Die Nachſicht, welche in einigen Fäͤllen bei Feſt⸗ ſetzung und Erlaß der Strafen wegen der Contraventionen gegen die geſetzlichen Vorſchriften, die Abſchaffung des Vor⸗ Viehes der Schäfer betreffend, geuͤbt worden, iſt nach den Anzeigen der Behörde, durch die Ruͤckſicht auf irrige Mei⸗ nungen, aus welchen jene Uebertretungen hervorgegangen waren, motivirt worden. Wie aber gegen vorſäͤtzliche Con⸗ travenienten bisher ſchon nach der Strenge der Geſetze ver⸗ fahren worden iſt, alſo ſoll ſolche in Zukunft, dem Wunſche Unſerer getreuen Staͤnde gemaß, auch gegen die Fahrläͤſſigen zur Anwendung kommen, welche ſich die meh jährige Aus⸗ üͤbung des Geſetzes, und die mannigfaltigen Hleheungen Behoͤrden zu ihrer Zurechtweiſung nicht haben dienen aſſen.

14) Durch dasjenige, was in Bezichung auf die kirch⸗ lichen Feſte vom Landtage anderweit vorgeſtellt worden iſt, finden Wir Uns nicht veranlaßt, dasjenige, was auf Antrag des erſten Landtags fruͤher verfuͤgt haben, abzu⸗

ndern.

Wir koͤnnen daher weder bewilligen, daß das Reforma⸗ tions⸗Feſt am 31. Oct. als ein hohes Feſt einen ganzen Tag und in der ganzen Provinz geſeiert werde, noch daß man die Halbfeier der kleinen Feſte einſtelle. Die dafuͤr angefuͤhrten Gruͤnde finden Wir nicht erheblich und daher angemeſſen, daß es in allen Theilen des Herzogthums Sachſen, wo bie⸗ her die Feier des Reformations⸗ Feſtes und der kleinen Feſte ſtatt gefunden, bei Unſern fruͤheren durch die Amts⸗Bläͤtter bekannt gemachten Beſtimmungen verbleibe, in den ubrigen Theilen der Proviuz aber nichts Neues eingefüͤhrt werde.

wür⸗, 15) Wir muͤſſen zwar

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Bedenken ſtaͤdti⸗

Staͤnde über dieſen Gegenſtand mit den Erklärungen der ana—