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ſchen Magiſtrats⸗Perſonen nur fuͤr die erſte Wahl de tags⸗Deputirten ertheilte Dispenſation vom Grund⸗Beſitz zu Gunſten der bei dieſer erſten Wahl ernannten Mit⸗ glieder der Staͤnde⸗Verſammlung noch weiter auszudeh⸗ nen, da nach §. 6. des Geſetzes vom 27. Marz 182i vom Grund⸗Beſitze bei allen Staͤnden keine Dis⸗ penſation ertheilt werden ſoll, und durch ſolche, bei der erſten Wahl von Uns nur bezweckt worden iſt, den Magi⸗ ſtrats⸗Perſonen, welchen dieſe Bedingung fruͤher nicht bekannt ſeyn konnte, Zeit zu laſſen, ſich mit einem Grund⸗Eigen⸗ thume anſaͤſſig zu machen, inmittelſt aber, wenn das Ver⸗ trauen ihrer Gemeinden ſie zu ihren Vertretern beim Land⸗ tage berufen moͤchte, ſie von der Waͤhlbarkeit nicht auszuſchlie⸗ ßen. Indeſſen wollen wir in Beruͤckſichtigung des von Un⸗ ſern getreuen Staͤnden ausgeſprochenen Wunſches diejenigen Magiſtrats⸗Perſonen, welche bei der erſten Wahl zu Depu⸗ tirten der Staͤdte ernannt worden ſind, wenn ſie ſich mit einem geeigneten Grundſtuͤcke anſaͤſſig machen, fuͤr den Fall, daß ſie wieder erwaͤhlt werden, von der Bedingung des zehn⸗ jährigen Beſitzes, in Gemäaͤßheit des in der angezogenen Ge⸗ ſetzesſtelle enthaltenen ve g hiermit dispenſiren.
Petitionen, die Ten den Handel betreffend. .
1) Die Mittel, den Wohlſtand des Eichsfeldes wieder zu heben, ſind bereits Gegenſtand fruͤherer Berathung gewe⸗ ſen, auch werden Wir zur Erreichung dieſes Zweckes anord⸗ nen, was die Umſtaͤnde zulaſſen. Indeſſen ſind Ausnahmen von den Geſetzen in Beziehung auf die Ein⸗ und Ausfuhr des Getreides für einen einzelnen Landestheil, weder diesſeits thunlich, noch bei auswaärtigen Regierungen in Antrag zu
bringen. Denn was die Erleichterung der Einfuhr anlangt,
ſo waͤre eine degfallſige Ausnahme von den allgemeinen Ge⸗ ſetzen nur durch Maaßregeln in Beziehung auf das Eichsfeld auszufuͤhren, welche den Verkehr dieſer Provinz mit der uͤbrigen Monarchie nothwendig ſtoͤren muͤßte. Dadurch aber würden immer die benachbarten Regierungen ſich nicht be⸗ wogen finden, eine Ausnahme in ihren nicht bloß gegen
Preußen gerichteten Maaßregeln zu machen, um die Ausfuhr
des Getreizes aus dem Eichsfelde zu erleichtern. Uebrigens wuͤrde, bei dem wenig fruchtbaren Boden und der ſtarken evölkerung deſſelben, ſelbſt eine ſolche Maaßregel von keinem uͤnſtigen 22 ſeyn. Wir koͤnnen daher dem Geſuche leine weitere Folge geben.
2) Auf das Geſuch Unſerer getreuen Staͤnde um Exlaß ines Theiles der Weſtphaͤliſchen Grundſteuer koͤnnen Wir nicht eingehen, weil die demſelben zum Grunde gelegten Vor⸗ ausſetzungen als richtig nicht anerkannt werden koönnen.
Die Erndte des vergangenen Jahres iſt in den oͤſtlichen Provinzen und vweee in der eechn vu. All⸗
meinen nicht ſchlecht geweſen, und nur auf das Sommer⸗ Veneibe 2 8. ſchaͤdlich eingewirkt. Auch ſind den einzelnen Gemeinen der Provinz Sachſen, welche durch l⸗Schaden, Ueberſchwemmung und Mißwachs gelitten haͤben, Steuer⸗Remiſſionen in dem ſehr bedeutenden Betrage von 47,263 Rthlrn. bewilligt worden.
Die Getreide⸗Ausfuhr auf der Elbe iſt, nach allen vor⸗ handenen Nachrichten, im Jahre 1827 ſtärker als fruͤher ge⸗ weſen, und außerdem iſt die Wirkung bemerkbar geworden, welche die ſehr vermehrte Ausfuhr aus den Oſtſee⸗Haͤfen, mit⸗ telſt des dadurch erweiterten Marktes, auf die Getreide⸗Preiſe
Sachſen gekußert hat. Aber nicht die Getreide⸗Ausfuhr allein, ſondern die vermehrte Bevoͤlkerung und die mit dem Fortſchreiten des Gewerbfleißes ſteigende Wohlhabenheit des
nlandes, wird hoffentlich das Getreide fuͤr die Zukunft in cinem angemeſſenen Preiſe erhalten. 3 b
Es läßt ſich demnäaͤchſt nicht nachweiſen, daß bei der Weſtphaͤliſchen Steuer⸗Veranlegung die Natural⸗CErtraͤge zu hoch
ſeyen, zumal in der Regel die Ertrags⸗Klaſſen nach den alten Contributions⸗Cataſtern beibehalten worden ſind, und die Acker⸗Cultur ſeit deren Anfertigung nicht zu⸗ rüͤckgegangen iſt; ob aber die bei den Ertrags⸗Abſchaͤtzungen angenommenen Getreide Preiſe zu hoch ſeyen, kann nicht nach den allerdings ungünſtig geweſenen Verhaͤltniſſen einiger Jahre allein werden.
—4 unſere getreuen Staͤnde zu erwaͤgen, daß der Sraat ſäͤmmtliche Provinzial⸗Schulden der ehemals Weſtphaͤliſchen Landestheile uͤbernommen hat, waͤhrend andere Provinzen zur Verzinſung und Tilgung ihrer Schulden ſehr bedeutende Steuerbeiſchlaͤge aufbringen muͤſſen. Aus allen dieſen Gruͤnden koͤnnen Wir nur die im Landtags⸗Abſchiede vom 17. Mai v. J. ertheilte Zuſicherung wiederholen, daß bei dem u en Wieder⸗Eintritt unguͤnſtiger Preis⸗Ver⸗ haͤltniſſe der Erzeugniſſe der Landwirthſchaft, den Einſaſſen
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jen 1 eiſen angemeſſenen Erlaß Grundſteuer zu Huͤlfe gekommen werden ſoll.
3) Den Antrag Unſerer getreuen Stände auf Entſchä⸗ digungs⸗Leiſtung fuͤr die unter der Zwiſchen⸗Herrſchaft auf⸗ gehobenen Grundſteuer⸗Freiheiten betreffend, ſo koͤnnen Wir nicht finden, daß dieſer Antrag im Weſentlichen mit andern, als den bereits in der Landtags⸗Verſammlung des Jahres 1825 dafuͤr angebrachten Gruͤnden unterſtuͤtzt waͤre. Es muß daher auch bei der im fruͤheren Landtags⸗Abſchiede erfolgten Zuruͤckweiſung dieſes Geſuchs bewenden, und wollen Wir Unſern getreuen Staͤnden hierneben die im §. 50, des Ge⸗ ſetzes vom 27. Marz 1824 enthaltene Vorſchrift uͤber die Unzuläaſſigkeit der Wiederholung bereits zuruͤckgewieſener Ge⸗ ſuche ohne neue Gruͤnde zur kuͤnftigen Beachtung empfehlen.
4) Bei naͤherer Erwaͤgung des Antrages auf Erhoͤhung des Eingangs⸗Zolls von gemaͤſtetem Vieh, werden Unſere getreuen Staͤnde ſelbſt finden, daß, wenn er auch ſonſt ge⸗ waͤhrbar waͤre, doch deſſen Ausfuͤhrung der Provinz im Gan⸗ zen Gefahr des Nachtheils bringen wuͤrde, da aus mehreren Theilen derſelben Maſtvieh in das benachbarte Ausland aus⸗ gefüͤhrt wird. Uebrigens wird ihnen nicht entgehen, daß all⸗ gemeine Steuerſaͤtze weder wegen der oͤrtlichen Verhaͤltniſſe, am wenigſten wegen der einer einzelnen Stadt, allgemein anders geſtellt, noch auf einzelnen Punkten modificirt werden koͤnnen, daß auch bei den ermangelnden genauen Kennzeichen, ob ein Stuͤck Vieh als ein gemaͤſtetes anzuſehen oder nicht, die Wahl zwiſchen der hoͤhern oder niedrigen Abgabe in den meiſten Faͤllen der Willkuͤhr der Receptur⸗Behoͤrden uͤberlaſ⸗ ſen bleiben wuͤrde, und daß, aus allen dieſen Gruͤnden, eine Veraͤnderung des vor Kurzem publicirten Tarifs fuͤr die naͤchſten drei Jahre weder im Allgemeinen noch fuͤr die Pro⸗ vinz Sachſen zulaͤſſig iſt.
5) Wegen Ermaͤßigung des Durchgangs⸗Zolls von den nach Baiern tranſitirenden Waaren, haben Wir genauere Ermittelungen anbefohlen, und werden dem Landtage zu ſei⸗
der
ner Zeit das Reſultat bekaunt machen laſſen. K ꝓ 84 6) In Beziehung auf die Antraͤge 1 2 wegen Ermäaͤßigung der Steuer vom innern Tabacksbau, 2 b .
wegen Aufhebung oder Herabſetzung des Ausgangs⸗Zolls von der rohen Schaafwolle und 8. wegen Erſtattung des Eingangs⸗Zolls von dem aus dem Anslande eingehenden Zins⸗Getreide ertheilen Wir Unſern getrenen Staͤnden folgende Reſolutionen: ad a. Dieſem Antrage iſt bereits, Unſere geſetzlich bekannt d. J. Genuͤge geſchehen.
durch 28. Maͤrz
in ſoweit thunlich, gemachte Verordnung vom
ad b.
Auf das Geſuch Unſrer getreuen Staͤnde um Ermäaͤßi⸗ gung des Ausfuhr⸗Zolls fuͤr rohe Wolle, iſt zur Zeit nicht einzugehen, da die Hoͤhe dieſes Zoll⸗Satzes nicht nach dem ausnahmsweiſe hohen Preiſe, welchen das auszufuͤhrende Pro⸗ dukt in einzelnen Jahren gehabt hat und ferner wieder er⸗ langen kann, ſondern auf einen billigen Durchſchnitts⸗Preis berechnet iſt, welcher auch jetzt noch dafuͤr erzielt wird. Wenn uͤbrigens jener Antrag insbeſondere auf die Intereſſen der producirenden Klaſſe geſtuͤtzt wird, ſo haͤtte nicht uͤberſehen werden ſollen, daß auch die inlaͤndiſche Fabrikation gleichen Schutz verdient, und daß, jemehr das Emporkommen der Letzteren befoͤrdert, deſto beſſer auch fuͤr den wahren Vortheil der Producenten durch Sicherung eines dauernden Abſatz ihrer Produkte fuͤr die bseeſg⸗ Fabrikation geſorgt wir
adl c.
Der geringe Nachtheil, welcher den Zins⸗Berechtigte durch die Erlegung der oben erwaͤhnten Abgabe erwaͤchſt, iſt mit dem Nachtheile nicht zu vergleichen, welchen jede Exem⸗ tion von der Errichtung indirekter Steuern fuͤr die Steuer⸗ Regie hat, auch bleibt es den Zins⸗Berechtigten uͤberlaſſen, dergleichen Getreide im Auslande zu verkaufen, und kan 82 daher dem gedachten Ieseas. Hne Folge gegeben werden. 8 8
Petitionen, die Juſtizpflege betreffend.
1) Auf das Geſuch Unſerer getreuen Staͤnde, der Ge⸗ meine Belleben den gewoͤhnlichen prozeſſualiſchen Rechtsweg uͤber die von ihr gefuͤhrte Steuer⸗Beſchwerde zu verſtatten, koͤnnen Wir nicht eingehen, indem nach erfolgter Aufhebun aller fruͤheren Steuer⸗Privilegien, in den ehemals zum E. nigreich Weſtphalen gehoͤrig geweſenen Landestheilen ein ſpe- zieller Rechtstitel, auf welchen die Gemeinde ihre fruͤhere Klage hat gruͤnden wollen, nicht vorhanden iſt, es ſich mit⸗ hin nur um die Verbindlichkeit zur Entricht Ugemei
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