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Berichterſtatter dieſer Art auf Lord Aberdeen und auf⸗ andere Perſonen Einfluß gehabt. Von der Unzuver⸗ läͤſſigkeit jener liefern die unzähligen Verhaftungen der angeſehenſten Perſonen aus der Mittel⸗Klaſſe den beſten Beweis. Wenn die Charte die Ausſicht darbietet, ohne Ge⸗ fahr einer geſetzmaͤßigen Freiheit zu genießen, und es dage⸗ gen unter Dom Miguels Regierung nothwendig gefunden wird, Tauſende von Perſonen jeden Standes zu verhaften, welche Wuͤnſche darf man da wohl bei der Nation voraus⸗ ſetzen? Ich zweifele durchaus nicht daran, daß Lord Aber⸗ deen und viele andere Perſonen von Einfluß durch die un⸗ richtigen oder oberflaͤchlichen Meinungen Derer irre geleitet worden ſind, auf deren Urtheil ſie ſich verlaſſen zu koͤnnen laubten; daher ſtammt auch die Sprache, die man im Par⸗ ament führte. Mit Unrecht wundert man ſich uͤber Dom Miguel's Einfluß. Er iſt einmal im Beſitz der ausüͤbenden Gewalt, zu der wir ihm, wenn auch nur indirecter Weiſe, vielleicht ſelbſt verhalfen; und jetzt ſehen wir uns fuͤr unſere geleiſteten Dienſte, durch Zerſtoͤrung des Eigenthums der ausgezeichneteſten Portugieſen, in unſeren Erwartungen auf das Empfindlichſte getaͤuſcht. Daß ſowohl durch unſer, als durch das Einſchreiten anderer Maͤchte Dom Pedro beſtimmt wurde, ſeinen Bruder nach Portugal zu berufen, unterliegt wohl keinem Zweifel, und noch weniger, daß wir ihm die hoͤchſte Gewalt in Haͤnden gaben. Buchſtaͤblich thaten wir das freilich nicht; aber alle Pntereſſen, die damals auf dem Spiele ſtanden, und alle unſere Handlungen brachten die⸗ ſelbe Wirkung hervor, als ein beſtimmter und oͤffentlich be⸗ kannt gemachter Tractat. Jedes Gefuͤhl von Eigennutz bei Seite geſetzt, frage ich, ob wir nicht hinlaͤngliche Gruͤnde 159 un⸗ ſere National⸗Ehre mindeſtens als hintenangeſetzt zu betrachten, wenn wir bei dem Ungluͤcke jenes Landes gleichguͤltig bleiben, ſn deſſen Entſtehen wir, leider Hanz gegen unſern Willen, das uſrige mit beigetragen haben? Nur eine einfache Hand⸗ lungsweiſe bietet ſich uns von ſelbſt dar, die ſich mit unſe⸗ rer Ehre und mit den Intereſſen der Menſchheit verträgt. So wie wir nämlich Dom Miguel mit unſeren Schiffen nach Liſſabon fuͤhrten, und ihn zu ſeinem perſoͤnlichen Schutz mit unſern Truppen umgaben, ſo mögen wir auch aufs Neue diejenige Perſon dahin fuͤhren, die ſeine Stelle einnehmen ſoll. Von dieſem Plan aber, und von ſeiner baldigen Aus⸗ hrung muß Dom Miguel bei Zeiten unterrichtet werden. Eine olche vorlaͤufige Anzeige wuͤrde manches koſthare Leben retten, das nur durch den Antheil aufs Spiel ſoſeg ward, den wir an Portugals Charte nahmen. Schon aus bloßen Beweggruͤnden der Ehre und Menſchlichkeit, wuͤrde ich fuͤr unſere Dazwiſchenkunft 82 doch beruͤckſichtigt man noch uͤberdem das Intereſſe, as wir bei einer veraͤnderten Regierung in Portugal haben wuͤrden, ſo giebt es dazu der wichtigen Beweggruͤnde nicht weniger. zis Spanien die Einfuhr unſerer Baumwollen⸗ Fabrikate verboten, und einen Zoll von 50 pCt. auf unſere Wollen⸗Waaren geſetzt hatte, ſahen wir uns genothigt, uͤber Gibraltar und Portugal einen Schleichhandel dahin zu fuͤh⸗ ren, der ſich jährlich auf einige Millionen belief. Der ge⸗ enwaͤrtige Zuſtand von Gebraltar beſchraͤnkt uns in dieſem Augenblick auf Portugal allein. Es iſt mithin unſerem In⸗ tereſſe angemeſſen, dort eine Verwaltung zu ſehen, die Per⸗ ſon und Eigenthum ſchützt, wenn man anders nicht einen Ausfall von einigen Millionen als gleichguͤltig fuͤr unſere Handels⸗Bilanz anſieht, was wahrſcheinlich weder der Han⸗ delsſtand noch der Kanzler der Schatzkammer thun wird. Was den dortigen Aufenthalt eines kleinen Truppen⸗Corps betrifft, ſo ſollte ich denken, daß er weniger koſtſpielig ſeyn wuͤrde, als wenn es in England bliebe, beſonders wenn Portugal für Wohnung und Lebensmittel ſorgen wollte.“ Schweden und Norwegen.

Stockholm, 11. Nov. Am 8ten d. M. wurde hier der Geburtstag Ihrer Majeſtaͤt der Königin auf's Feſtlichſte begangen.

Dieſer Tage hat die Regierung beſondre Committeen zur Bearbeitung zweckmäßiger Entwuͤrfe und Vorſchlaͤge zu einer vollſtändigen, Reorganiſation der ſämmtlichen bisher beſtandenen Reichs⸗Verwaltungs⸗Collegien ernannt. Dieſe Committeen ſind aus Staatsre den Präͤſidenten und einigen andern Beamten der einer Reorganiſation unterwor⸗

nen Collegien zuſammengeſetzt und werden unverzuͤglich ihre

rbeiten beginnen. ahee es Ea nta, 6. Nov. Am 4ten d. M. wurde der ag der Vereini⸗ ng des xxelse und Schwedi⸗ ein Feſtmahl bet Sr. Excellenz dem

Uens Reichs hier dur eichs Statthalter gefeiert, wozu ſe 1 t

in . ſämmtliche Autoritaͤ⸗ en, auch nhe mhge ngaden waren. e. der Tafel

wurden Toaſte fuͤr Se. Maj . No . jeſtät den König, die Vereini⸗ gung des 4. v. und fuͤr Scandinaviens Wohlergehen

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ausgebracht. Waͤhrend der Parade wurde von den Waͤllen

der Feſtung Aggerhuuns ſalutirt und ſaͤmmtliche hier garniſo⸗

nirende Truppen erhielten eine Gratification. Daͤnemark. G

Kopenhagen, 4. Nov. Die hohe Vermählung Ih⸗ rer K. K. H. H. des Prinzen Friedrich Karl Chriſtian und der Prinzeſſin Wilhelmine Marie wurde von der hieſigen Univerſitaͤt am 11ten d. in der Trinitatis⸗Kirche gefeiert, in⸗ dem 6 Gelehrte zu Doctoren und 9 zu Licentiaten und Ma⸗ giſtern, nach vorhergegangener Vertheidigung ihrer Diſſerta⸗ tionen, creirt wurden. Se. Maj. der Koöͤnig und J. J. K. K. H. H. die Prinzen Chriſtian Friedrich, Friedrich Karl Chriſtian und Friedrich Ferdinand beehrten dieſe Feierlich⸗ keit mit ihrer Gegenwart.

Die zur Vermahlungs⸗Feier hier angekommenen Frem⸗ den ſind gröͤßtentheils in dieſer Woche von hier wieder ab⸗ gereiſt, namentlich der Prinz Friedrich von Heſſen, der Her⸗ zog von Gluͤcksburg, der Prinz von Holſtein⸗Sonderburg⸗Au⸗ guſtenburg ꝛc. 1

Der Kaufmann Svendſen in Sorhedinge hat jener Stadt eine fuͤr 8 Familien eingerichtete b⸗,e ur dauernden Erinnerung an das am 1ſten d. M. gefeier VBermäͤhiunge⸗Zeſt⸗ geſchenkt.

Das adelige Fraulein⸗Kloſter zu Vemmetofte, wie das adelige Stift Valld, hauptſäͤchlich unter der Leitung und Verwaltung des Kammer⸗ Deputirten, Grafen von Moltke, ſteht, hat, wie auch Valld, eine ſehr bedeutende Er⸗ weiterung erhalten, welche der guͤnſtige Finanz⸗Zuſtand de ſelben zuließ. Es ſind namentlich auch 1500 Rthlr. jährlich, zu 10 gleich großen Penſionen, fuͤr ſolche Fraͤulein beſtimmt, die bei dem Kloſter eingeſchrieben geweſen, ſich verheirathet haben, und unter unguünſtigen Vermoͤgens⸗Umſtaͤnden Witt⸗ wen ſind.

Die von dem verſtorbenen Geheimen Conferenz⸗Rath von Buͤlow hinterlaſſene Sammlung von Gemäaͤlden, Hand⸗ zeichnungen und Kupferſtichen, welche eine der anſehnlichſten und ſchoͤnſten Privat⸗Sammlungen im ganzen Lande iſt, ſoll im März⸗Monat des kommenden Jahres oͤffentlich verkauft werden.

Hier eingegangenen Nachrichten zufolge ſind die drei Daͤniſchen Offiziere, welche vor einiger Zeit von hier nach Morea abreiſten, bereits am 19ten v. M. zu Toulon einge⸗ troffen, wo ſie ſich, widrigen Windes jedoch noch am Zſten deſſelben Monats befanden. Erſt bei ihrer Ankunft

auf Morea werden ſie vom General Maiſon uͤber den fuͤr

ſie beſtimmten Wirkungs⸗Kreis unterrichtet werden. Schleswig, 16. Nov. Geſtern war der Tag, an welchem unſer allverehrter Statthalter, Landgraf Carl zu Heſſen, vor ſiebenzig Jahren zum Obriſten ernannt worden. Dem hochgefeierten Sbelgreiſe ihre Huldigungen darzubrin⸗ gen, hatten ſich von allen Regimentern ünd Corps in den Herzogthuͤmern Deputationen eingefunden. Mit dem Schlage 12 Uhr Mittags marſchierten das hier garniſonirende Leib⸗ Cüraſſier⸗Regiment und Schleswigſche Infanterie⸗Regiment mit einer Batterie, die zu dem Ende von Rendsburg her beordert worden war, in groͤßter Parade auf dem Schloßhofe unter den Fenſtern des Landgrafen auf. Zur ſelbigen Zeit hatten ſich ſaämmtliche Deputationen unter Anführung des Prinzen Friedrich, Sohns des Landgrafen und älteſten Gene⸗ rals der Armee, in dem Vorzimmer des Landgrafen verſam⸗ melt, und nach der Anciennetät ihrer Regimenter Platz ge⸗ nommen. Der ehrwuͤrdige Sijährige Greis erſchien in der Generals⸗Uniform in ihrer Mitte, und der Prinz Friedrich hielt eine ſo ergreifende, dem Feſte angemeſſene Rede an den Neſtor der Armee, daß wenige Augen trocken blieben. Am Schluſſe derſelben uͤberreichte der Prinz dem General⸗Feld⸗ marſchall einen in Gold gearbeiteten koſtbaren Degen, deſſte Werth dadurch erhoͤht wird, daß Se. Maj. der Köͤn ſämmtliche Generale und alle offſee der Armee, dazu be getragen hatten. In dem Augenblicke der Ueberreichung die ſes Huldigungs⸗Angebindes begann ein dreimaliges Lauffeuer der Infanterie auf dem Schloßplatze, deſſen Intervallen der Kandnendonner ausfuͤllte, und das mit einem dreimaligen Hurrah endigte. Mit herzl Worten, welche die Ruͤh⸗ rung aller Anweſenden aufs Hoͤchſte ſteigerte, antwortete der Jubelgreis, ſprach ſeinen Dank gegen Gott, den Koͤnig und die ihm ſo theuere Armeer aus, und ſchloß mit einem Lebehoch: Dem beſten der Koͤnige! welches dreimal mit lau⸗ tem Jubel von allen Anweſenden beantwortet wurde. Hier⸗ auf brachte der Prinz Friedrich noch ein dreimaliges Lebehoch

dem Hochgefeierten aus. Dieſer begab ſich nun ans Fenſter und die Truppen defilirten ihm voruͤber. Am ttage war große Tafel auf dem Schloſſe, zu der ſaͤmmtliche Off

ziere von allen Graden gezogen würden; und bei der Geſund⸗

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. welches,

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