heit des verehrten Greiſes donnerten 70 Kanonenſchuͤſſe, die Dienſtjahre deſſelben bezeichnend, in den lauten Jubel. Am Abend war die Allee zum Schloß, ſo wie die Ca⸗ vallerie- und Infanterie⸗Wache am Eingange zum Schloß praͤchtig erleuchtet; und mit dem Wunſche: Gott erhalte noch lange den allgeliebten Veteran! ſchloß der ſchoͤne Tag. 1 Deutſchland. Dresden, 19. Nov. Geſtern Vormittags wurde der hohe Leichnam Ihrer Majeſtaͤt der verwittweten Koͤnigin Maria Amalta Auguſta, in Allerhoͤchſtdero zeitherigem Au⸗ dienz⸗Zimmer, auf dem Paradebette aufgeſtellt, und um 7 Uhr mit dem hergebrachten Solennitaͤten in der Koͤnigl. Begraͤb⸗ nißgruft unter der katholiſchen Hofkirche beigeſetzt.

Se. Koͤnigl. Fohecs Prinz Johann waren nebſt Hoͤchſt⸗ dero Frau Gemahlin, Koͤnigl. Hoheit, von der im Monat Auguſt dieſes Jahres unternommenen Retſe, an dieſem Tage halb 2 Uhr Nachmittags wiederum allhier eingetroffen.

Se. Koͤnigl. Majeſtaͤt haben beſchloſſen, dem 1ſten De⸗ partement der Lendes Regterung einen beſondern Director vorzuſetzen, und haben dieſe Stelle dem Hof⸗ und Juſtiz⸗ Rathe, Johann Friedrich Wilhelm von Brandenſtein, zu uͤbertragen geruhet.

9 18. Nov. So eben iſt das Programm uͤber die Feierlichkeiten erſchienen, welche bei dem am 22. u. 23. d. zu begehenden Saͤcularfeſt des verewigten Großherzogs Karl Friedrich in hieſiger Reſidenz ſtatt haben werden. Am 22. November fruͤh um 6 Uhr verkuͤnden 100 Kanonenſchuͤſſe den Eintritt des Gedaͤchtnißtages des Großherzogs Karl Friedrich, deſſen preiswuͤrdige Regierung 65 Jahre ſein Volk begluͤckte. Um 8 Uhr ertoͤnt Muſik von dem Thurm der Stadtkirche. Um 9 Uhr wird in allen Schulen und Lehr⸗ anſtalten die Jugend von ihren Vorſtehern mit angemeſſe⸗ ner Feierlichkeit uͤber die Bedeutung des Tages belehrt wer⸗ den. Um 11 ½ Uhr werden Seine Koͤnigliche Hoheit der Großherzog den Grundſtein zu dem zum Andenken Allerhoͤchſt

hres in Gott ruhenden Herrn Vaters auf dem aͤäußern

chloßplatze zu errichtenden Denkmale legen. eſg Einwohnerſchaft aller Staͤnde hat die Freude, an dieſer va⸗ terlaͤndiſchen Feſthandlung Theil zu nehmen. Das hiezu be⸗ ſonders einzuladende Diplomatiſche Corps und die anwe⸗ ſenden Fremden, das Großherzogliche Staats⸗Miniſte⸗ rium, die Deputation der Landſtaände und die Hof⸗ und Mi⸗ litair⸗Chargen verſammlen ſich in dem Großherzoglichen Schloß, und begeben ſich von da aus auf die fuͤr ſie beſtimmten Pläͤtze. Saͤmmtliche Miniſterien und Staatsbehoͤrden, ſo wie die ganze Burgerſchaft verſammeln ſich auf dem Rath⸗ hauſe und begeben ſich von da aus in feierlichem Zuge nach den ihnen angewieſenen Pläͤtzen. Auf dem Platze wird das Garde⸗Bataillon en parade aufgeſtellt. Wenn Alles verſammelt iſt, begeben Sich Seine Koöͤnigliche Hoheit der Großherzog in Begleitung der Prinzen des Großherzoglichen Hauſes unter Glockengelaͤute und Abfeuerung der Kanonen von dem Schloß nach dem Platz, wo der Grundſtein gelegt werden ſoll. Sobald Seine Koͤnigliche Hoheit daſelbſt ange⸗ langt ſind, eroͤffnet der Staatsminiſter und Miniſter des Innern Freiherr von Berckheim die feierliche Handlung mit Liner der Feier dieſes Tages angemeſſenen Rede, worauf die Legung des Grundſteins unter Trompeten⸗ und Paukenſchall und Abfeuerung der Kanonen von Seiner Koͤniglichen Ho⸗

eit Hoͤchſt⸗Selbſt vollzogen wird. Nach beendigter Hand⸗ F begeben Sich S. K. H. in derſelben Begleitung unter Glockengelaͤute und Abfeuerung des Geſchuͤtzes in das Schloß zurück. Von 5 bis 6 Uhr Abends wird das auf den folgen⸗ den Tag angeordnete Kirchenfeſt mit allen Glocken eingelaͤu⸗ tet. Eine allgemeine Stadtbeleuchtung beſchließt dieſen feſt⸗ ag. e. den 23. bezeichnet Morgens um 8 Uhr eine Choralmuſik vom Stadtkirchenthurm die Begehung des Kir⸗ chenfeſtes. Um 10 Uhr findet in ſaͤmmtlichen Kirchen aller Confeſſionen, ſo wie in der Garniſonskirche, der feierliche Gottesdienſt ſtatt. Von 3 Uhr Nachmittags an werden auf dem Marktplatze durch die ſtaͤdtiſchen Behoͤrden Winter⸗ kleidungen und andere Geſchenke an Arme vertheilt werden. Anſtandige pffentliche Luſtbarkeiten beſchließen das Feſt.

Mannheim, 18. Nov. Willkommen iſt den Mann⸗ heimern die ſchoͤne Gelegenheit, ihre Anhaͤnglichkeit an Ba⸗ dens hohes Fuͤrſten aus kräftig zu beweiſen. Sie feiern am 22ͤten d. M. das Geburtsfeſt des Hoͤchſtſeligen Großherzogs Karl Friedrich, wobei folgende rlichkeiten ſtatt finden werden:

Am Züſten, als dem Vorabende, iſt großer Ball. Mit dem b den feſtlichen Tage Fe- gelüſt und fr. zieht die Straßen unſerer Stadt. derchiehe Oisden gelaͤutet, und um 6 Mitglieder der Haͤrmonie⸗Geſell⸗

Abends 5 Uhr wird mit Uhr verſammeln ſich die

Die geſammte

ſchaft, Militair⸗ und Civil⸗Chargen im großen Concert⸗Saale, *

wo nach einer Jubel⸗Ouvertüre eine dem feſtlig en Lage ge⸗ widmete Rede gehalten, und eine hiezu compoirte Lantate aufgefuͤhrt wird. Das Bild des erhabenen Foͤrſten wird da⸗ bei, von der Verſammlung bekraͤnzt, unter Paukenſchall und Kanonen⸗Donner enthuͤllt. Statt der beabſichtigten Beleuch⸗ tung der Stadt wird Sonntag fruͤh den 23ſten Holz unter die Armen vertheilt. Um 9 Uhr verſammelt man ſich in der Trinitatis⸗Kirche, von wo aus der Zug zur groͤßern Jeſui⸗ ten⸗Kirche geht. Nach dem feierlichen Gottesdienſte iſt große Tafel im Harmonie⸗Locale, und Abends 6 Uhr bei erleuchte⸗ tem Theater, nach einem Prvlog⸗ die Oper: Titus der Guͤtige. qa Der Oeſterreichiſche Beobachter meldet im neueſten Blatt: „Nachrichten aus Alexandria zufolge war die erſte Abthei⸗ lung der Aegyptiſchen Escadre, mit Truppen aus der Morea, am 24. September in obgedachten Hafen eingelaufen. Dieſe Abtheilung beſtand aus 26 Segeln, und hatte ungefahr 5000 Mann am Bord. Ein Konſtantinopolitantſches Linienſchiff iſt unterwegs zu Grunde gegangen. Die Schiffsmannſchaft und die Truppen, die es am Bord harte, wurden gerettet; aber 600 Pferde, 300 bronzene Kanonen, außer den Batte⸗ rieen des Schiffes ſelbſt, und vielen andern Schiffs⸗Materia⸗ lien, die aus der Schlacht von Navarin gerettet worden waren, ſind untergegangen; ein Verluſt, der uͤber eine Mil⸗ lion Piaſter geſchaͤtzt wird. .

Is. vras

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oEEEE11144“ Berlin. Folgendes ſind die Artikel des (wie im am 2

lichen Theile dieſes Blatts angezeigt worden) im neueſten Stuͤcke der Geſetzſammlung enthaltenen, am 4. Octbr. d. J. hieſelbſt abgeſchloſſenen und demnaͤchſt ratificirten Handels⸗ und Schifffahrtsvertrags mit den freien und Hanſeeſtaͤdten Luͤbeck, Bremen und Hamburg:

Art. 1. Die Preußiſchen mit Ballaſt oder mit Ladung in den Haͤfen der freien und Hanſeeſtaͤdte Luͤbeck, Bremen und Hamburg ankommenden, ingleichen die Luͤbecker, Bre⸗ mer und Hamburger mit Ballaſt oder Ladung in den Haͤfen des Preußiſchen Staats ankommenden Schiffe ſollen, bei ihrem Einlaufen wie bei ihrer Abfahrt, hinſichtlich der jetzt oder kuͤnftig beſtehenden Hafen⸗, Tonnen;⸗, Leuchtthurm⸗, Lootſen⸗ und Verge⸗Gelder, wie auch hinſichtlich aller andern, jetzt oder kuͤnftig der Staatskaſſe, den Staͤdten oder Privat⸗ anſtalten zufließenden Abgaben und Laſten irgend einer Art

oder Benennung, auf demſelben Fuße wie die Natio Schife behandelt werden. Ne bbs

Art. 2. Alle Waaren, Guͤter und Handels⸗Gegenſtaͤnde ſie ſeyen inlaͤndiſchen oder auslaͤndiſchen Urſprungs, welche jetzt oder in Zukunft auf Nationalſchiffen in die Köͤnigl Preußiſchen Hafen oder in diejenigen der freien und Hanſec⸗ ſtädte Luͤbeck, Bremen und Hamburg ein⸗ oder aus elbigen ausgefuͤhrt werden duͤrfen, ſollen in ganz gleicher Weiſe auch auf den Schiffen des andern Theils ein⸗ und ausgefuͤhrt werden koͤnnen, ohne mit hoͤheren oder anderen Abgaben ir⸗ gend einer Art belaſtet zu werden, als ſie bei threr Ein⸗ oder Ausfuhr auf Nationalſchiffen zu entrichten haben wüͤr⸗ den. Auch ſollen bei der Ein⸗ oder Ausfuhr ſolcher Waaren, Guͤter⸗ und Handels⸗Gegenſtaͤnde auf Schiffen des anderen Theils, die naͤmlichen Prämnen, Ruͤckzoͤlle, Vortheile und ir⸗ gend ſonſtige Beguͤnſtigungen gewaͤhrt werden, welche zu Gunſten der Ein⸗ und Ausfuhr auf Nationalſchiffen etwa beſtehen, oder kuͤnftig zugeſtanden werden moͤchten.

Art. 3. So wie nach vorſtehendem Artikel in Ruͤck⸗ ſicht auf die Nationalitaͤt der beiderſeitigen Schiffe eine Gleichſtellung in den von deren Ladungen zu erhebenden Abgaben ſtatt finden ſoll, eben ſo ſoll auch jeder wegen des Eigenthums ſolcher Ladungen in der Groͤße dieſer Abga⸗ ben etwa beſtehende Unterſchied wegfallen. Bei der Ein⸗ und Ausfuhr auf den Schiffen der paciscirenden Theile ſol⸗ len daher alle Guͤter, Waaren und Gegenſtaͤnde des Han⸗ dels, welche Koͤniglich Preußiſchen Unterthanen gehoͤren, in den Haͤfen von Luͤbeck, Bremen und Hamburg von Seiten dieſer freien und Hanſee⸗Staͤdte keinen hoͤheren oder anderen Ein⸗ und Ausgangs⸗ oder ſonſtigen Abgaben, als das Ei⸗ genthum ihrer eigenen Buͤrger, und umgekehrt, alle Guͤter⸗ Waaren⸗ und Handels⸗Gegenſtaände, welche Buͤrgern der freien und Hanſee⸗Staͤdte Luͤbeck, Bremen und Hamburg gehoͤren, in den Koͤniglich Preußiſchen Haͤfen keinen hoͤhern oder andern Ein⸗ und Ausgangs⸗ oder ſonſtiger Abgaben, als das Eigenthum Koͤniglich Preußiſcher Unterthanen un⸗ terworfen ſeyn.

Art. 4. Die Beſtimmungen der vorſtehenden Artikel

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