Reiſe durch die Grafſchaften Bedfordſhire, Northamptonſhire und Leiceſterſhire. Die Morning⸗Chronicle, nachdem ſie das Werk im Allgemeinen gelobt, ſagt in Bezug auf die Engliſche Literatur noch Folgendes: „Wir köoͤnnen zu dieſer Erſcheinung Gluͤck wuͤnſchen, denn ſie verſpricht viel fuͤr die Zukunft. Es iſt wahr, daß unſere Literatur bisher beinahe nur fuͤr faule Muͤßiggaͤnger berechnet geweſen iſt, aber die Verbreitung des Geſchmacks an liberalen Kenntniſſen in den mittlern und untern Klaſſen wird mit der Zeit den Wunſch nach Buͤchern aller Art hervorbringen. Noch darf kein Buch⸗ haͤndler die Verbreitung eines groͤßern wiſſenſchaftlichen Werks unternehmen, weil eben ſo wenig danach gefragt wird, und nur erſt ſeit Kurzem iſt ein, der Jurisprudenz, dieſem ſo wichtigen Gegenſtand, insbeſondere gewidmetes Journal (Review) erſchienen, waͤhrend in Deukſchland ſo viele für die Jurisprudenz ſowohl, als auch fuͤr Theologie und Philoſophie beſtimmt ſind. Aber jetzt wird die Lireratur mit jedem Tage mehr populair. Ehe nicht die Kenntniß al⸗ ler fuͤr die Wohlfahrt der Menſchheit wichtigen Gegenſtaͤnde allgemein iſt, kann der Erfolg der Verbeſſerungen nur gering ſeyn.“ . . 8 Niederlande. 1 Brüͤſſel, 18. Nov. Vorgeſtern erhielt der Hof die traurige Nachricht von dem Tode Ihrer Majeſtaͤt der ver⸗ wittweten Kaiſerin von Rußland, Maria Feodorowna, gebor⸗ nen Prinzeſſin von Wuͤrtemberg. Die hohe Fuͤrſtin beehrte un⸗ ſere Stadt t. J. 1818 mit einem mehrwoͤchentlichen Aufenthalte, und hat Erinnerungen zuruͤck elaſſen, welche die Einwohner derſelben zur lebhafteſten Theilnahme an dem Schmerze der Köͤniglichen Familie uͤber dieſes betruͤbende Ereigniß be⸗ wegen. Man erinnert ſich der Leutſeligkeit und Theilnahme, womit ſie die öffentlichen Anſtalten und namentlich die Kran⸗ kenhaͤuſer beſuchte und beſchenkte. Heute, als an dem Ge⸗ burtstage Ihrer Majeſtaͤt der Koͤnigin, ſollte großer Ball bei Hofe, und über acht Tage ein ahnliches Feſt in dem neuen Pallaſte des Prinzen von Oranien ſeyn. Dieſe Feſte ſind nun eingeſtellt. Am Mittwoch wird der Hof auf 6 Wochen Trauer füͤr die hohe Verblichene anlegen.

33. KK. HH. der Prinz und die Prinzeſſin von Ora⸗

nien bdewohnen ſeit dem Sonnabend Ihr neues Palais. SGeſtern wurde der neue Biſchof von Namur, Herr Ni⸗ celas Alexis Ondernard, vom Miniſter des Innern beim Ksnige eingefuͤhrt, und leiſtete in die Haͤnde Sr. Maj. den

Eid der Treue. Deutſchland.

Dresden, 20. Nov. Geſtern Nachmittags 4 Uhr wurden in der katholiſchen Hofkirche die Vigilien, ſo wie heute Vormittags die Exequten fuͤr die hochſelige verwittwete Königin gehalten.

Hannover, 21. Nov. Seine Koͤnigliche Hoheit der General⸗Gouverneur haben Sich vorgeſtern nach Rotenkir⸗ chen begeben, und werden daſelbſt bis gegen das Ende dieſes Monats verweilen.

Schleitz, 19. Nov. Geſtern wurde zn Gera die Ge⸗ mahlem des Prinzen Heinrich des 67ſten Juͤngern Reußen, cinzigen Bruders unſers regegenden Fuͤrſten, von einem Prin⸗ zen gluͤcklich entbunden. Der neugeborene Prinz wird den

Namen Heinrich erhalten. Frankfurt a. M., 20. Nov. Man berichtet aus Lon⸗

don, unter dem 15ten d. M., hinſichtlich des Getreide,Ver⸗ kehrs, Folgendes: „Der DurchſchnittsPreis dieſer Woche ter, und man erwartet ihn mit Beſtimmtheit auf 1 Shill. für die naͤchſte Woche; auch die Zolle fuür Gerſte und Hafer ſind niedriger. In Folge deſſen zeigte ſich geſtern viel Nach⸗ frage nach fremdem Getreide unter Schloß; es ward indeſſen wenig gemacht, da die Gebote unter den Forderungen der 1 waren.“ . ee und in Mainz iſt es ſeit 8 Tagen ſtille; au letz⸗ terem Orte —2523 à 88 9 ¼ und Roggen à Fl. 81¼ Darmſtädter Malter verkauft. üEr Deſtekreich. ui t Wien, 19. Nov. Nach Inhalt des üͤber hen Ausfall des letzten pene Jahrmarkts von dem daſigen Handelsſtand erſtatteten Herichts, war der Markr in Prodnkten nicht ſchlecht. Von Manufactur⸗Waaren fanden vorzuͤglich ordi⸗ natre und mittel feine Tuͤcher, wie auch ſonſtige wollene Winter Waaren, ſtarken Abſatz. Hinſichtlich der üͤbrigen nafactur, und Fabrik⸗Waaren war der Markt, was den en Gros⸗Handel * unbedeutend, und hinſichtlich des Detail⸗Handels ſchlecht. Folgendes ſind die Preiſe einiger büeeee Hessae⸗ in Conventions⸗Muͤnze: Der Centner Schaf⸗

wolle, dinſchürige 60 80 Fl.⸗ desgl. mittelfelne 40— 50 Fl.; desgl. eisBe Winternele feine 34 36 Fl.) E1äqä“

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α, G & 8 2 8 mittelfeine 29 32 Fl.; n feing5 36 Fl., mittelfeine 28— 32 Fl.; Bacsker orbin. Winterwoll 24 26 Fl., desgl. Sommerwolle 21 26 Fl. Der h 8 Wein, alter, rother, Ofner 5 6 Fl., desgl. letzter Fech 5 3— 4 Fl.⸗ weißer, alter 5—7 Fl., desgl. letzter Fech ſang 3 ½ 42 Fl.; alrer Peſther Steinbrucher 6 —8 Fl.; Sehung weine, weiße und rothe 2— 4 Fl.; Landweine, weiße vF rothe 2— 3 Fl. Das Paar Ochſenhaute, nach rankand 14 16 Fl., Kuhhaute 8 10 Fl., Kalbfelle 12 1a t Schaffelle 8 1 ½ Fl.; Roßhaͤute 31—— 4 Fl. 11 8l, J a 1 i e n. Aus Neapel vom 7. Nov. wird (im 9 r 1 ſchen Beobachter) geſchrieben: „Durch die A⸗ Mes gen aus Tripolis hier eingelaufene Franzöͤſiſche Kriegsbri⸗ „Aventurter“, hat man die erfreuliche Nachricht ethalten⸗ daß die ſeit einiger Zeit, unter Franzoͤſiſcher Vermittlung, zwiſchen der hieſigen Regierung und der Regentſchaft . Tripolis angeknuͤpften Unterhandlungen, zum definitiven Ab⸗ ſlag Fas ehen⸗ gefuͤhrt haben, kraft deſſen die, waͤhrend er Feindſeligkeiren, gegenſeitig gemachten Priſ⸗ geben werden ſollen78 5Mehes . Speanien. Die Auotidienne viebt Folgendes aus Madrid vom 6ten November: „Der hieher gefluͤchtete Biſchof von San Yago de Chili, Don Juan Rodriguez, wird eine Broſchüre herausgeben, worin er es ſcharf tadelt, daß Bolivar dem Papſte Biſchoͤfe fuͤr unſere alten Amerikaniſchen Beſitzungen vorſchlagen will. Wir werden auf dieſe Schrift zuruͤckkom⸗ men, die eine wichtige Frage behandelt. Die Briefe aus Andaluſien beruhigen uͤber den Geſundheits⸗Zuſtand dieſer Provinz; die Hitze iſt dort noch immer ſehr groß, aber da das gelbe Fieber in der Feſtung Gibraltar concentrirt und die Jahres⸗Zeit ſehr vorgeruͤckt iſt, ſo wird die Epidemie ſich hoffentlich nicht weiter verbreiten. Die Direction der Bergwerke iſt benachrichtigt worden, daß man bei Badajoz eine Queckſilber⸗Mine entdeckt hat. Fuͤr Spanien, das ſchon die unerſchoͤpflichen Qneckſilber⸗Minen von Almaden beſitzt iſt dieſe Entdeckung nicht von großer Wichtigkeit, Heute um 12 Uhr iſt“ (wie wir bereits gemeldet haben) „der ge⸗ ſammte Hof hier eingetroffen, und wurde von einer großen Volksmaſſe begruͤßt, die ſich auf den Straßen verſammelt hatte. Das diplomatiſche Corps, die Spaniſchen Granden n. ſ. w. hatten ſich nach dem Pallaſt begeben, um J. J. M. M. zu empfangen. Die von dem Grafen Ofalia mit England abgeſchloſſenen Bedingnugen uͤber die Forderungen unſerer Engliſchen Glaͤubiger werden treulich erfuͤllt. Unſer Hof⸗Banqunier in Paris wird die Zahlung leiſten und hat zu dem Ende eine Summe von 200 Milltonen Realen zu 4 pEt. erhalten. Unſere Regierung hat ſich verpflichtet, bin⸗ nen jetzt und zwoͤlf bis ſechzehn Monaten keine Renten wei⸗ ter auszugeben und keine neue Anleihe abzuſchließen. Unſere Rechnung mit Frankreich iſt mittelſt einer Einſchreibung von 80 Millionen Realen in's große Buch nunmehr entſchieden beendigt. Unſeren Gegenforderungen an Frankreich geſchieht dadurch kein

Eintrag. Der Miniſter Calomarde hat ſich waͤhrend ſeines

Aufenthaltes im Escurial, nach Vorſchrift der Aerzte, taͤglich zu Pferde Bewegung gemacht, was Sr. Exc. ſehr gut hekom⸗ men iſt. Der Graf von Torre Nurquiz, Gouverneur des Indiſchen Rathes, iſt in Lerma, auf der Ruͤckkehr von Na⸗ varra nach Madrid, geſtorben. Der Rath von Caſtilien und der von Indien ſind jetzt ohne Gouverneur und ohne Praͤſidenten. Der Kriegs⸗Miniſter hat den Köͤnig von den Zwiſtigkeiten zwiſchen dem Gouverneur von Badajoz Llemaz Gabriel und dem General⸗Capitain der Provinz, San Juan, unterrichtet. Einige Raͤuber von den in der Provinz Va⸗ lencia umherſtreifenden Banden ſind durch die Truppen ge⸗ fangen, und in Valencia gehangen worden.“ K Daſſelbe Blatt ſchreibt aus Barcelona, vom 8. Nov. Ein von den Galeeren entlaufener Verbrecher, Na⸗ mens Farré, iſt neulich gefangen worden; er war in der rovinz durch mehrere Mordthaten beruͤchtigt. Die Unzu⸗ riedenen, welche vor Kurzem die Ruhe der Provinz zu ſtoͤ⸗ ren ſuchten, und dann nach dem Rouſſillon eneſlohen, wollen, einem Gerüͤchte zufolge, einen neuen Einſall in Spanien unternehmen. Ihr Plan wurde durch wichtige Papiere ver⸗ rathen, die man bei einem ihrer Emiſſärien fand, der in Santa Coloma de Farnes verhaftet wurde. Der hier in Haft ſitzende Oberſt Ortega hat ſich mit dem Knochen eines Huhn’s, das man ihm zum Mittagstiſche aufgetragen hatte, die Adern geöͤffnet. Die Inſtruction in dem Prozeſſe gegen die Feaeen der hier entdeckten Verſchwoͤrung wird thaͤtig fortgeſetzt. 9 Ans einem, von Seiten der Ober⸗Sanitaͤts⸗Cummi ſion, in Sevilla, am 28. Oect. bekannt gemachten Derust, ge