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ie, Ihre Arbeit ſo viel als moͤglich zu beſchleu⸗ 2668 Kaiſerlich⸗Ruſſiſche Linienſchiff „Ezechiel“ iſt mit dem Kaiſerl. Ruſſiſchen Staatsrath und Kammerherrn, Grafen Bulgari, am Bord, in Poros angekommen. Der⸗ ſelbe hat uns ein Schreiben des Vice⸗Kanzlers, Grafen Neſſelrode, eingehaͤndigt, wodurch er im Namen ſeines Kai⸗ ſers bei der Griechiſchen Regierung accreditirt wird, um die aus dem Londoner Vertrage hervorgehenden Beziehungen zwiſchen Rußland und Griechenland einzuleiten. Ich fuͤhle mich gluͤcklich, hinzufuͤgen zu koͤnnen, daß die zuverlaͤſſigſten Nachrichten mich berechtigen, Ihnen anzuzeigen, daß in Kur⸗ zem auch ein im Namen Sr. Großbritaniſchen Maj. bei der Griechiſchen Regierung accreditirte Agent in unſerer Mitte ankommen wird. Laſſen Sie uns, meine Herren, durch das Reſultat unſerer Anſtrengungen das wohlwollende Intereſſe rechtfertigen, womit die alltirten Maͤchte Griechenland beehren.
Poros, 19. Sept. 1828. E“
üzs Der Präſident J. A. Capodiſtrias. g Der Sinats⸗Secretar . “ f om 2. Oet. wird (in demſelben 8 atte) „I Cechrane iſt auf deim Dampfboot „Mereury’ in Poros angekommen; es gehoͤrt zu denen, welche Griechen⸗ land ſo theuer hat bezahlen muͤſſen, und die ec ſeit drei Jahren erhalten ſollte. Man verſichert, der edle Lord habe Iober gebracht, um die Vollendung des Schiffes zu beſchleu⸗ nigen, und es zu einem der vollkommenſten dieſer Gattung
zu machen. — Einem
Geruͤchte zufolge, ſtehen die in Poros verſammelten Botſchafter der drei Maͤchte im Begriff, die Inſeln des Archipel zu beſuchen. In dieſem Falle, hoffen wir, wird Se. Excellenz der Praͤſident Griechenlands bald nach ina z kehren.“ — 21 de Smyrne meldet aus Alexan⸗ drien vom 20. September: „Die Franzoͤſiſche Kriegsbrigg „Riſus“ hat im Anfange dieſes Monats die Herren St. Leger und Legros hiehergebracht, deren Auftrag, wie man ſagt, darin befteht, dem Vice⸗Koͤnig officiell die Sendung Franzoͤſiſcher Truppen nach Morea anzuzeigen und ihn mit dem Zweck dieſer Expedition bekannt zu machen. — Die Pforte hat von Sr. Hoheit eine bedeutende Getreide⸗Sen⸗ dung nach Konſtantinopel verlangt. Man beladet die Fahr⸗ zeuge ſchon damit und ſie werden in Kurzem abgehen.” 6 Ein Schreiben aus Alexandrien vom 30. September [ebenfalls im Courrier de Smyrne) enthaͤlt noͤchſt der von uns bereits gegebenen) Meldung von der Ankunft der erſten Abtheilung der aus Morea zuruͤckkehrenden Truppen die Nachricht, daß ein Theil der Transport⸗Schiffe nach Morca zuruͤ* ſchickt worden iſt, um den Reſt der Truppen einzu⸗ A— Sie werden durch dieſelbe Fregatte escortirt wer⸗
ü ein Officier Ibrahim s, Baki Effendi, die Uebermn,
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dacht hat. — Jenes Schreben 2 .S ern von St. Leger und Legros hat die Die nntunc deh ſe Sklaven zum Zweck, welche ſich in — Privatleuten verſchiedener Nationen beſin⸗ dem Bis jetzt ſind deren 80 in Freiheit geſetzt worden; eine *& groͤßere Zahl, beſonders Frauen, hat es vorgezo⸗ * nn den Tuͤrken zu bleiben, indem ſie die Freiheits⸗An⸗ gen, bei ausſchlugen. Die Herren von St. Leger und Le⸗ nach Kairo abgereiſt, wo ſie mit ihren Bemuͤhun⸗ 25 fortfahren werden. Zwei Algieriſche, im hieſigen Ha⸗ nn g 8 Kriegsſchiffe werden von der Franzoͤſiſchen Cor⸗ jen Fes und von den Kriegsbriggs Acteon und Ni⸗ 7 fortdauernd beobachtet. — Eine betraͤchtliche Anzahl von ſus, f rlern iſt mit dem Bau eines großen Arſenals be⸗ Handwer der vom Vice⸗Koͤnig angeordnet iſt, welcher nach ſchaftic⸗ uft ſeines Sohnes Ibrahim ſeine Reſidenz fort⸗ 8e 2 2 Alexandrien nehmen will, welches jetzt der Mit⸗ dauernd ir Aegyptiſchen 9 andels geworden iſt. telpunkt eet „. dieſes Blatt meldet aus Syra vom — & 8 4 Der Präſident hat endlich in die Zuſammenbe⸗ 2. Oectober: Mational⸗ erſammlung gewilligt; nach ſeinem rufung einer 8- Poros ſtatt finden, aber alle Griechen zie⸗ Willen ſoll ſte i weil die Meinungen dort weniger durch hen Damala vor, remden Kriegsſchiffe beſchraͤnkt werden. ire Gegenwart dee äftigt ſich hier viel mit der Antwort Das Publikum beſ tſchafter; ſie weiſet das Princip der der Pforre an die Vot urüͤck, und beſtreitet das Recht Interhentton hartnaͤckig 5e fter von Frankreich und England dazu, ladet aber die Boiſchaf n nach Konſtantinopel ein, 49
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der Citadelle und 6000 unregelmäaͤßige halten die wichtigſten 8
dort die Griechiſche Sache
he vt peeniſchen vree⸗Zeitung Nr. 310.
friedlich beizulegen. Nach Poros will ſie keinen Bevollmaͤch⸗ tigten ſchicken. Das ſind ihre letzten Beſchluͤſſe, die ſie in entſchiedenen Ausdruͤcken ausgeſprochen hat. Die Botſchaf⸗ ter, welche ſchon am Bord ihrer Schiffe Conferenzen hatten, werden ſonach, wie man ſagt, bald nach Korfu zuruͤckkehren. Der Praͤſident hat das Panhellenion verſammelt, und ihm die Antwort des Sultans mitgetheilt, zugleich erklaͤrend, daß
er mit ihnen, als den Repraͤſentanten der Griechiſchen Na⸗ tion, uͤber die zu treffenden Maaßregeln berathen werde. Der Praͤſident des Panhellenions, Petro⸗Bey, erwiederte im Na-⸗ men ſeiner Collegen: „Wir ſind keinesweges die Repraͤſen⸗ tanten der Nation; die Wahl, welche Euere Excellenz in uns getroffen, hat nicht die Sanction unſerer Mitbuͤrger er⸗ halten. Wenn Sie daher die Geſinnungen der Nation ge⸗ nau kennen lernen wollen, ſo wie ihre Wuͤnſche und wahren. Intereſſen, die bis jetzt verkannt worden ſind, ſo berufen Sie — die National⸗Verſammlung zuſammen, welche Ew. Excellenz aus * 1 eigenem Antriebe den Griechen verſprochen und augenblicklich wird die Nation Ihnen ihr Vertrauen wieder zuwenden.“ Der Praͤſident antwortete, er werde mit ſeinen Miniſtern bera⸗ then, was das Wohl der Nation unter den gegenwaͤrtigen Umſtaͤnden erheiſche, und man befuͤrchtet die nahe Auflöſung des Panhellenions, das ohnehin in ſeinem jetzigen Zuſtande unnuͤtz iſt. — Ibrahim iſt nach
Aegypten abgegangen, und man behauptet, die Truppen des Nikitas wuͤrden, im Ein⸗ verſtändniß mit der Franzoͤſiſchen Militair⸗Behoͤrde, die Garniſon von Modon und Koron bilden. Der ehemalige Secretair des geſetzgebenden Koͤrpers, Pappadopulo, wird Gouverneur einer dieſer Feſtungen werden. — Nach allen Anſtalten in Attika und auf der Inſel Negroponte zu ſchlie-e ßen, ruͤſtet ſich Omer⸗Paſcha zu einem kraͤftigen Widerſtande „. gegen einen etwanigen Angriff. Er hat die ganze Erndite in den Umgebungen Athens gekauft und in die Akropolis gebracht. Die Befeſtigungen der Citadelle werden ausge⸗ beſſert und vermehrt, der Philopagus, der ſie auf einer Seite beherrſcht, iſt befeſtigt und mit Artillerie beſetzt wor⸗ den. 4000 Mann regulairer Truppen bilden die Garniſon
88 Stellungen der Umgegend beſetzt. Ein Corps von 500 aus⸗ erlelenen, Reitern ſteht in einem Dorfe, einz; Stunde von Athen. Das Fort Carababa, das auf der Seite von Attik
die Bruͤcke nach Negroponte vertheidigt, wird befeſtigt, ſo wie die Stadt gleichen Namens und Cariſto. ie ganze
Tuͤrkiſche Bevoͤlkerung von Attika und Eubda iſt unter den 5 8.
Waffen und erwarret Verſtaͤrkung aus Weſt⸗Griechenland. Lord Cochrane iſt vor drei Tagen in Poros auf einem Dampfſchiffe angekommen, welches eines der ſchoͤnſten von dieſer Bauart ſeyn ſoll. Die Ruͤckkehr dieſes edlen Helfers hat unter den Griechen allgemeine Verwunderung erregt; man fraͤgt ſich, ob Griechenland noch Seekaͤmpfe fuͤhren ſoͤll, und ob ein kleines Land, das ohne Huͤlfsquellen, ohne Ge⸗ ſetze, ohne innere Organiſation iſt, darauf Anſpruch machen koͤnne, ſeine Marine auf gleichen Fuß mit der Engliſchen zu ſtellen; endlich fraͤgt man, ob Lord Cochrane ſeine Dienſte den Griechen unentgeltlich widmen werde und zum zweiten 8 Male kommen, um zu dem neuen geſellſchaftlichen Gebande, das man hier errichten will, auch ſeinen Tribut beizutragen ?2 Seit einigen Tagen geht hier das Geruͤcht, daß in Malta vierzig Segel, von Ruſſiſchen und Engliſchen Schiffen escor⸗ tirt, angekommen ſeyen, und daß man die Zahl der Franzoͤ⸗ ſiſchen Truppen auf 30,000 Mann bringen wexde.“
— In ſeinem neueſten Blatte vom 18. Oct. giebt der Courrier de Smyrne ein Schreiben aus Napoli di Ro⸗ mania vom 6. Oct., woraus wir Nachſtehendes mittheilen: *)
„Saͤmmtliche in dem nenen Fort von Poros gefangen gehaltene Piraten ſind entſprungen, nachdem ſie die Wache entwaffnet und vier Soldaten von der Beſatzung des Forts, die im Ganzen 13 Mann ſtark iſt, verwundet hatten; ſie wuͤrden alle niedergemacht haben, und das war die Meinung eines bei der Seerauberei grau gewordenen Pappas Prie⸗ ſter), wenn nicht jeder weitere Aufenthalt gefaͤhrlich geweſen waͤre. Der Commandant dieſes Poſtens, ein ehemaliger Franzöſiſcher Offizier, hatte mehrmals vorgeſtellt, daß ſein
*) Wir glauben zwar unſern Leſern obigen Auszug nicht vorenthalten zu duͤrfen, muͤſſen dagegen unſere fruͤhere Bevor⸗ wortung bei Mittheilungen aus dieſer Quelle auch hier er⸗ EEEEIIö6” 8
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