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Prosnero; eine Verſtaͤrkung van 2500 Mann ſtieß noch zu
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2 8 kennt die blutigen Käͤmpfe, die daſelbſt bereits ſtatt gefunden haben. Der Peoͤſident hat die drei Botſchafter davon un⸗ * Berichtet⸗ Die Tuͤrken, welche in die Feſtungen eingeſchloſ⸗ ſfen ſind und auf keine Huͤlfe von Konſtantinopel hoffen duͤr⸗ kfen, haben ſich an den Paſcha von Aegypten gewendet; wahr⸗ ſcheinlich wird dieſer ſie auch abweiſen, weil ihm der Groß⸗ herr die Vereinigung dieſer Inſel mit ſeinem Paſchalik ver⸗ weigert hat, und er alſo keine unnuͤtze Ausgabe wird machen 8.
77 Süd⸗Amerika. 8 Die Carthagena⸗Zeitung vom 14. Sept. enthaͤlt folgen⸗ des Actenſtuͤck: „Simon Bolivar, Befreier ꝛc. — In Ve⸗ rracht, daß ſich ſeit 1826 ein ſtarkes Verlangen nach poli⸗ tſſcher Reform kund gegeben hat, das immer allgemeiner ward und ſich im ganzen Umfange der Republik ſo kraͤftig ausſprach, daß der Congreß von 1827 ſich dadurch veranlaßt fand, die große Verſammlung vom 2. Maͤrz d. J. zu ver⸗ mſtalten, und ſomit die, im 191ſten Artikel der Conſtitution es Jahres 11, beſtimmte Periode zu anticipiren; — in etracht, daß die Verſammlung veranſtaltet ward, um die gewunſchten Reformen einzufuͤhren, und daß man daher zu 4 der Hoffnung berechtigt war, die Ruhe im Lande wieder her⸗ geſtellt zu ſehen; — in Betracht, daß die am 9. April 1— ſor gehabte Verſammlung in Ocana ſich feierlich und ein⸗ ſtimmig uüͤber die dringende Nothwendigkeit einer Reform der Verfaſſung ausgeſprochen hat; — in Betracht, daß die feierliche Erklärung der National⸗Repraͤſentanten, die ſich verſammelt hatten, um vorläͤufig uͤber die dringende Noth⸗ keit einer Reform zu berathſchlagen, dem allgemeinen * — vollkommen eutſprach, und folglich der unguͤnſtigen Meinung, die man von der Verfaſſung ſelbſt hatte, das Siegel „— in Betracht, daß die Verſammlung, die von ihr ſelbſt als dringend nothwendig erklaͤrte Reform, nicht in Ausfuͤhrung bringen konnte, und daß ſie auseinan⸗ der aing, weil es ihr nicht gelang, ihre Mitglieder in Hin⸗ ſicht der wichtigſten und vorzuglichſten Punkte zu vereinigen; — in Betracht, daß unter ſalchen Umſtaͤnden die Nation, vermöͤge ihrer weſentlichen Rechte, die 8 ſich ſtets vorbehal⸗ ten hat, nämlich, ſich von dem Ungluͤck eines anarchiſchen Zuſtandes zu bewahren, und fuͤr die beſtmoͤglichſten Mittel zu ihrer Erhaltung und kuͤnftigen Wohlfahrt zu ſorgen, mich mit der oberſten Gewalt bekleidet hat, um die Einheit im Staate zu beſeſtigen, den innern Frieden wieder herzuſtellen, und die noͤthigen Reformen zu treffen; — in Betracht, daß es mir nicht erlaubt iſt, das Land den großen Gefahren u uͤberlaſſen, denen es ausgeſetzt iſt, und daß es, als obrig⸗ eitliche Perſou, als Buͤrger und als Soldat, meine Pflicht
„ihm zu dienen; — in Betracht endlich, daß ſich der an⸗ der
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Nation in allen Provinzen einſcimmig ausgeſpro⸗ und daß ihre Beſchluͤſſe nach der Hauptſtadt ge⸗
o wie auch, daß dieſe Beſchluͤſſe die große Ma⸗ G . 2. ich, nach langer und reifli⸗
ſori hation bilden ⸗ beſchloſſen, von heute an die Ober⸗ Gewalt in der Republik zu uͤbernehmen, und ſie unter dem Namen eines Befreier⸗Praͤſidenten auszuuͤben, — einer Be⸗ nennung, welche mir die Geſetze und die öͤffentliche Stimme zuerkannten — und folgendes organiſche Decret zu er⸗ ſacgemn; Erſtes Kapitel. Von der oberſten Gewalt. vüen’, Dem Oberhaupt des Staates liegt es ob: Ordnung und Frieden im Innern einzufuͤhren, und zu erhalten, und den Staat gegen fremde Angriffe zu ſchüͤtzen; die Land⸗ und Seemacht zu defehligen; die diplomatiſchen Unterhandlungen zu leiten; Krieg zu erklären, und mit fremden Regierungen iſte, Friedens⸗, Freundſchafts⸗, Neutralitäͤts⸗, Han⸗
und andere Tractake zu ſchließen; alle Beamte der Re⸗
— nach Gutduͤnken anzuſtellen, und abzuſetzen; Beſchluͤſſe ad nothwendig befundene Verordnungen jeder Art zu er⸗ a und die be den Geſetze zu aͤndern, zu reformiren — 82 wi ; üͤber die Bntetce Beohacfan⸗ der ordnungen ſowohl, als der in Kraft ſte⸗
Beee allen Theilen der Republik zu wachen; für den tigen Eingang und die zweckmaͤßige Anwendung der Einkuͤnfte, ſo wie fuͤr genaue Rechnungslegung über ſü zu ſergen; darauf Acht zu haben, daß Gerichts⸗ oͤfe und cheer prompte und ge. Gerechtigkeit 888. und daß ihre Urtheile gehoͤrig vollzogen werden; —
die Urtheelsſprüche der Kriegsgerichte und militairiſchen Ge⸗ richtshöfe in Criminalfällen gegen Offiziere der See⸗ und Landmacht mtigen oder zu mißbilligen; Todesſtraſen auf de.üne⸗ Vortrag des Staats⸗Rathes oder der bethei⸗ liaten Gerichtshöfe zu mildern; Amneſtieen und General⸗ oder Cpecial⸗ Pardon zu bewilligen; Strafen zu erlaſſen, wenn
ihnen, und bald wird die ganze Inſel befreit ſeyn. Man.
ſich dazu hinlaͤngliche Gruͤnde vorfinden, doch nach Anhoͤrung des Staats⸗Rathes; Kaperbrieſe zu ertheil die natuͤrliche Gewalt cines Oberhauptes Füeuen; und endlich im Staats⸗Rathe zu praͤſidiren, ſebalt .. .95 gut findet. . e zu praͤſtdiren, ſebald er es für Unterm 13. Juni iſt in Lima ein, vom 8 8 tes, Decret des Tongreſſes von Peru datir⸗ deſſen nach Verlauf von 10 Monaten fuͤr die Curenh1 9⸗ Staaten, und von 8 fuͤr die Amerikaniſchen, vom Tage ern kanntmachung dieſes Decrets an gerechnet, alle fremden Erzen niſſe, die gegenwartig 90 pEt. Zoll zahlen, gaͤnzlich verboten ſind. Ferner werden nach Verlauf jener Friſt zur Einfuhr verboten ſeyn: alle Gattungen von fremdem. Wein, von ſinen, Mehl, Butter und Lebensmitteln jeder Art.
Liegnitz. Auf dem Burgsberge bei Seidenberg im Laubaner Kreiſe wurde Ende October c. eine eerge hm reifer Erdbeeren gefunden. Im herrſchaftlichen Garten 2 Beerberg deſſelben Kreiſes wurde den vergangenen Sommer ein Kuͤrbis von ungeheurer Groͤße, 4½ Elle im Umfange und 130 Pfd. ſchwer, gezogen. . Marienwerder. Das Ergebniß der Erndte iſt im Ganzen befriedigend. Die Getreide⸗Erndte iſt zwar in den Niederungen, und in den Kreiſen rechts der Weichſel, da, wo guter Boden vorherrſcht, im Ertrage und in der Guͤte der Frucht in den guͤnſtigſten Fäͤllen nur mittelmaͤßig zu nen⸗ nen. In den Kreiſen links der Weichſel aber, welche ſich mit Ausnahme der Ufer⸗Gegenden durch geringe Guͤte des Bodens auszeichnen, iſt im Durchſchnitt vieles und gutes Getreide geerndtet worden, dergeſtallt, daß dieſe Gegenden, was ſonſt umgekehrt der Fall iſt, Saatgetreide an Ortſchaf⸗ ten, die auf beſſerem Boden gewoͤhnlich im Ueberfluß ernd⸗ ten, verkauft haben. Hackfruͤchte, Kartoffeln, Gemuͤſe ſind uͤberall in großer Menge gewonnen, und ſtehen daher im Vergleich zu dem Getreide in ſehr niedrigen Preiſen. Dies koͤmmnt vornehmlich der geringeren Einwohnerklaſſe zu Gute, und es iſt daher unter dieſen Nothſtand nirgends zu fuͤrchten.
Wiſſenſchaftliche Nachrichten.
Ueber das gelbe Fiieber.
Es iſt zu Wien eine Abhandlung uͤber das gelbe Fieber von dem Dr. F. Ad. Edlen v. Reider erſchienen, in welcher dieſer daſſelbe als den hoͤchſten Grad der Sumpf⸗Fieber be⸗ zeichnet, mithin fuͤr nicht anſteckend erklaͤrt, und die Ur⸗ ſache dieſer Krankheit hauptſäͤchlich in faulen Schiffsduͤnſten ſucht. Der Verfaſſer liefert darin die Reſultate der Erfah⸗ rungen und Bceobachtungen, zu welchen ein langer Aufent⸗ halt in den ſumpfigſten Weltgegenden, und wiederholte Rei⸗ ſen nach den Antillen und dem Feſtlande von Amerika, ihm Anlaß gegeben haben. Dieſe Abhandlung enthaͤlt uͤbrigens nur die Grundlinien, nach welchen der Verfaſſer ein groͤßeres Werk uͤber dieſen Gegenſtand ausarbeitet. Wir heben hier aus der Abhandlung ſelbſt Folgendes heraus:
„Alle Sumpf⸗Fieber, vom leichteſten Wechſel⸗Fteber bis zum hoͤchſten Grad des oft in 24 Stunden toͤdtenden gelben Fiebers, entſtehen einzig aus den Duͤnſten und Exhalationen des faulenden Waſſers. Der Grad der Faäͤulniß des Waſſers bedingt die Heftigkeit, Kraft und Schaͤdlichkeit, oder die Qualitaͤt dieſer faulen Dunſte. Die Qualitaͤt dieſer faulen Duͤnſte bedingt die Art des Fiebers; in niederer Aualiraͤt erzeugen ſie intermittirende, in hoͤherer Qualitaͤt remittirende, in höͤchſter Aualitaͤt gelbes Fieber. Die Staͤrke und Heftig⸗ keit dieſer verſchiedenen. Arten von Fiebern haͤngt ab, von der Dauer der Einwirkung dieſer Duͤnſte, ihrer Concentra⸗ tion, der Conſtitution und Individualitaͤt der Menſchen und vielen andern gleichzeitig mitwirkenden Neben, und Gelegen⸗ heits⸗Urſachen. Die Bedingniſſe zur Faͤulniß des Waſſers ſind: eine hinlaͤnglich hohe und anhaltende Temperatur, ein Boden, welcher das Waſſer nicht entweichen laßt und ihm hinlaͤngliche Zeit gewäͤhrt, dieſem Prozeß der Fäulniß zu unterltegen und endlich verhinderter Zutritt der atmosphaäͤri⸗ ſchen Luft. Die Heftigkeit und hoͤhere Schaͤblichkeit dieſer Duͤnſte iſt ferner nebſt dem Grade der Fänlniß des Waſſers noch bedingt: in der Concentration dieſer Duͤnſte und ihrem längeren Verweilen in eingeſchloſſenen der atmosphaͤriſchen Luft nicht zugänglichen Raͤumen. Alle Bedinguiſſe, das
jedesmal nur,
Imland.
Waſſer zum hoͤchſten Grade der Faͤulniß zu bringen, und