tungen wollten, daß man ein Glaubens⸗Bekenntniß, als zur herrſchenden Religion gehoͤrig, beibringen muͤſſe, um An⸗ ſpruch auf haͤusliche Anſtellungen machen zu koͤnnen. Darf man ſich unter dieſen Umſtaͤnden wundern, wenn die Ka⸗ tholiken aͤhnliche Maaßregeln ergreifen? Wir hoffen, die Regierung werde endlich die Nothwendigkeit einſehen, die⸗ ſem Religions⸗Kriege ein Ende zu machen!“
In einem Privat⸗Schreiben aus Dublin vom 15ten heißt es: „Der Entſchluß der katholiſchen Aſſociation, nichts
mit den Proteſtanten zu thun haben zu wollen, hat die Letz: teren ſchon in Bewegung geſetzt. Sie haben ihrerſeits be⸗ ſchloſſen, ſich aller Geſchaͤfts⸗ Verbindung mit ſolchen Katho⸗ liken zu enthalten, die der Aſſociation Beitraäͤge liefern. Der conſtitutionnelle Irlaͤndiſche Braunſchweig⸗Club hat ſich fuͤr dieſe Maaßregel erklaͤrt. Die meiſten der hieſigen angeſehe⸗ nen Proteſtanten haben ihren katholiſchen Handels⸗ und Buden⸗Leuten wiſſen laſſen, daß ſie, wenn obiger Entſchluß verwirklicht wuͤrde, ihre Rechnungen einſenden und ſogleich ihre Zahlung empfangen ſollten.“
Die Geſellſchaft zur Verbeſſerung des Zuſtandes von Ir⸗ land iſt im Begriff, ihre Geſchaͤfte einzuſtellen, weil die poli⸗ tiſchen Angelegenheiten das ganze Land zu ſehr in Unruhe verſetzen. Dieſer nothgedrungene Entſchluß giebt Gelegen⸗ heit zu ſehr ernſten Betrachtungen.
In Ramsgate fand in dieſen Tagen ein proteſtantiſch⸗ conſtitutionnelles Mittags⸗Mahl ſtatt, dem der Herzog von Newcaſtle, der Graf Winchelſea, Sir E. Knatchbull und mehrere angeſehene Perſonen beiwohnten. Die Geſellſchaft war ſehr zahlreich. Unter mehreren Toaſt's ward auch der fuͤr die Aufrechthaltung des proteſtantiſchen Uebergewichtes ausgebracht, und ihm folgten andere auf das Wohl Irlands und der Braunſchweig⸗Clubs, der Waͤchter auf den Boll⸗ werken der Conſtitution.
„Es iſt allgemein bekannt“ (heißt es in der Sunday⸗ Times), „daß eine Deputation von den hier befindlichen ausgewanderten Portugieſen, ſo wie von Seiten des Braſi⸗ lianiſchen und Portugieſiſchen Geſandten, vor einigen Wochen London verlaſſen hat, um ſich nach Rio⸗Janeiro zu begeben, und, wie wir glauben, Dom Pedro den wahren Zuſtand Portugals zu ſchildern, zugleich aber auch ſich in Hinſicht ihres Benehmens gegen die gegenwärtig in Portugal beſte⸗ hende Regierung ſeine Befehle zu erbitten. Man befuͤrch⸗ tete ſehr, daß Lord Strangford’s fruͤherer Aufenthalt in Rio⸗ Janeiro, und ſein vorgeblicher Auftrag, die beiden Bruͤder zu verſoͤhnen, den Zwecken der Deputation en gewirkt ha⸗ ben wuͤrde. Dem liberalen Theil des Publikums wird es angenehm ſeyn, zu erfahren, daß mit Lord Strangford zu gleicher Zeit oder noch fruͤher zwei vornehme, dem Kaiſer ſehr wohl bekannte Portugieſen nach Braſilien gereiſt ſind. Ue⸗ brigens hat auch die Franzoͤſiſche Regierung damals Depeſchen und einen vertrauten Agenten an Dom Pedro geſandt, ſo daß er von den Plänen der Anti⸗Liberalen im Britiſchen Cabinet genau unterrichtet ſeyn mußte.“
Bei Marlow ſoll uͤber die Themſe eine haͤngende Bruͤcke gebaut werden.
Es ſind Depeſchen von verſchiedenen Orten eingelaufen, nämlich von Lord Stuart de Rothſay aus Paris; vom Bri⸗ tiſchen Conſul in Liſſabon vom 8. Nov.; von Sir vLowry Cole, und von Sir Charles Colville aus St. Mauritius, und vom General⸗Major Ponſonby aus Malta, vom 23. Oct. Die beiden letzteren erhielt das Colonial⸗Amt. Wie es heißt, enthalten alle dieſe Depeſchen keine Nachrichten von allgemeinem Intereſſe.
Se. Excellenz der Spaniſche Geſandte, Ritter Zea de Bermudez, iſt mit Sr. Majeſtaͤt Packethoot, dem Salaman⸗ der, von Calais hier angekommen.
Die neuliche Verſammlung zur Unterſtuͤtzung der Spa⸗ niſchen Fluͤchtlinge war ſehr zahlreich beſucht, und wird ohne Zweifel von den beſten Folgen fuͤr die Unterſtuͤtzung dieſer Ungluͤcklichen ſeyn. Von einem der anweſenden Herren wurde erwäͤhnt, daß der Herzog von Wellington ſich bemfiht habe, vom Koͤnige von Spanien eine Amneſtie für dieſe Ungluͤck⸗ lichen zu erhalten, und daß dieſe nun in Folge der officiellen Verheißung der Gnade ſich bewogen ſehen koͤnnten, England 9 verlaſſen und nach Spanien zuzuͤckzukehren. Die Times ußert jedoch große Zweifel in letzter Hinſicht.
Brafde Bezug auf die Repreſſalien, welche der Kaiſer von 88 ſchon von 82, erwähnt iſt), für die Weg⸗ änert den ltaniſcher Schiffe zu gebrauchen Willens iſt, ſich plötzlich 80. 14* Schwierigkeiten und Gefahren ſcheinen die Mißbilltaung Bmne Miguel zu haͤufen. Es iſt nicht mehr ner eigenen Nakion 22 allein, ſondern der Unwillen ſei⸗ ſichts⸗Maaßtegein, waie he ſich, gegen ihn erchebt. Die Vor⸗
„ welche geiroſſen ſind, haben ſich als un⸗
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vom 22. September eingelaufen.
nuͤtz bewaͤhrt, und keines der Verbote, Nachrichten uͤber die Koͤnigin von Portugal zu empfangen oder zu leſen, iſt von Erfolg geweſen. Dieſe Nachrichten werden mit der lebhaf⸗ teſten Begierde aufgenommen, und haben mehr als alle an⸗ dern Ereigniſſe dazu beigetragen, die oͤffentliche Stimmung zu irgend einem Ausbruch geneigt zu machen.
Nach dem Mancheſter Herald haben ſich die Arbeiter der in dem großen und volkreichen Bezirk von Saddleworth befindlichen Wollenfabriken gegen ihre Fabrikherren aufge⸗ lehnt, weil ſelbige ihnen das Arbeitslohn, anſtatt in Geld, in Naturalien bezahlten. Sie haben ſich mit einander ver⸗ bunden, und durch Beitraͤge einen Fonds von mehr als 1000 Pfund zuſammengebracht. Hierauf geſtuͤtzt, arbeiten ſie nicht, und fordern eine Reform in Anſehüng ihres Arbeitslohnes. Ihre Verbindung iſt vollſtäͤndig organiſirt; ſie halten Logen, geheime Verſammlungen u. ſ. w. Die natuͤrliche Folge da⸗ von iſt eine allgemeine Srockung in allen Manufactur⸗Ar⸗ beiten. Bis jetzt ſind die Anſtrengungen der Fabrikherren, dieſem immer mehr um ſich greifenden Uebel ein Ende zu machen, ohne Erfolg geweſen.
Man ſagt, die Bankerutte in Glasgow rüͤhrten von Speculationen im Oſtindiſchen Handel her. Ein Mancheſter
Blatt ſchreibt ſie den Fortſchritten der zur Beſchraͤnkung des
Papier⸗Umlaufs ergriffenen Maaßregeln zu. Der Globe ſucht der letzteren Behauptung zu widerſprechen. „Es hat“, meint er, „Bankerutte gegeben, ehe man die kleinen Noten kannte — es wird deren geben, wenn die kleinen Noten lange vernichtet ſeyn werden; und trotz des theilweiſen Elen⸗ des, welches ſie verurſachen, hoffen wir, daß ſie eben ſo we⸗ nig künftighin die fortſchreitende Wohlfahrt Englands unter⸗ brechen werden, als ſie es bisher gethan haben.“
London, 21. Nov. Se. Majeſtaäͤt haben wahrend der letzten Tage das Schloß zu Windſor mehrere Male beſucht. Hoͤchſtdieſelben werden wahrſcheinlich am naͤchſten Montage Ihre Reſidenz daſelbſt aufſchlagen. Der Herzog von Wel⸗ lington ſpeiſte geſtern bei Sr. Majeſtät.
Am naͤchſten Montage wird Cour bei Sr. Majeſtaͤt im Schloöſſe zu Windſor ſeyn.
Der Herzog von Clarence und die Herzogin von Glo⸗ ceſter kamen am Dienſtag in die Stadt, um die Prinzeſſin Auguſte und die Herzogin von Kent zu beſuchen. 2
Die Prinzeſſin Auguſte und die Prinzeſſin Victoria ſind von ihrem Unwohlſeyn gaͤnzlich wiederhergeſtellt.
Geſtern hatten die Borſchafter von Frankreich und Eng⸗ land eine Conferenz mit dem Grafen Aberdeen, welchem an demſelben Tage Hr. Bermudez, der neue an die Stelle des Grafen von Alcudia getretene Spaniſche Geſandte, vorge⸗ ſtellt ward.
Es ſind Depeſchen von Lord Ponſonby aus Rio⸗Naneiro
Weder die Ratiſication des Friedens mit Buenos⸗Ayres noch Lord Strangford wa⸗ ren bis zu jener Zeit daſelbſt angelangt. Herr Calmon war wieder in das Miniſterium getreten.
Vom Herrn Vaughan aus den Vereinigten Staaten, vom Oberſt Campbell, unſerm Geſchaͤftsträͤger in Bogota, aus Bermuda, Halyfar, Ceylon, Van Diemens Land, Bar⸗ bados, St. Thomas, den Leeward⸗Inſeln und Paris ſind Depeſchen eingelaufen. KHr. Addington iſt aus Bogota hier angekommen. 4
Der Marquis von Barbacena kam vorgeſtern von dem Landſttze der Köͤnigin von Portugal zu Lalecham hieher, und hatte Zuſammenkuͤnfte mit den Geſandten von Portugal und Braſilien.
Der Counrier freut ſich unendlich uͤber die ſchnelle Ver⸗ mehrung der Braunſchweig⸗Clubs in Irland. Er führt, um das raſche Aufeinanderfolgen derſelben zu bezeichnen, die Stelle aus dem Macbeth an, wo dieſer, die Geiſter der kuüͤnftigen, aus Banquo's Geſchlecht abſtammenden Koöͤnige erblickend, voll Verzweiflung ausruft:
„Ein Andrer! wie? ein Siebenter?
Dal dort erſcheint der Achte mit enem Spiegel⸗ 8 Der mir noch Viele mehr zeigt.“ Er rheilt eine Liſte von 51 dieſer Clubs mit, den letzten 2 Monaten in Irland gebildet haben. *
Am 12ten wurde zu Vorris in Oſſory (Irland) ein neuer Braunſchweig⸗Club geſtiftet, fuͤr wel ſſich über 300 Perſonen einſchreiben ließen.
Die Geiſtlichkeit der Grafſchaft Notringham hat jetzt ebenfalls eine Erklaͤrung gegen die Katholiken eegezen
Die Times theilt einen Bericht uͤber die Anzahl alles Geldes und Silbers mit, welches waͤhrend letzten vier Monate ausgefuͤhrt worden iſt. Große Summen davon
“
welche ſich in