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Preußiſche St
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No. 322.
Berlin, Sonnabend den 29ſten November.
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1828.
9½5153 — 5 b 2 . griffen. Vie ſtaͤdtiſche Behoͤrde zu Breſt und Rochefort hat 8 A mt l 1 ch e N a ch . ch t e n. Seeche, wie die Gazette meint, dem See⸗Miniſter Vor⸗ I Kronik des Tages. ſtellungen in dieſer Kene e eeahs 59à1885 89 ä 86 „9 1 n. Hafen⸗Beamten einſtimmig der Meinung geweſen, da 11“ Seine Majeſtaͤt der König haben den bisher bei Aller⸗ e- Vertheilung der Galeeren⸗Sklaven ſehr ——
hoͤchſtdero Geſandtſchaft am Bundestage angeſtellt geweſe⸗ nen Legations⸗Rath von Buͤlow zum Wirklichen Legations⸗ Rathe, den bei der Geſandtſchaft in London angeſtellten Legations⸗Secretair Grafen von Doͤnhoff aber zum Lega⸗ tions⸗Rathe Allergnädigſt zu ernennen und die daruͤber aus⸗ gefertigten Patente Allerhoͤchſteigenhaͤndig zu vollziehen ge⸗ ruhet.
Bei der letzten Beurtheilung der Probe⸗Arbeiten der Schuͤler in der mit der Akademie verbundenen Kunſt⸗ und Gewerk⸗Schule wurde wegen vorzuͤglicher Arbeiten zuerkannt:
A. Die große ſilberne Preis⸗Medaille: 1) dem Stellmacher Friedrich Heinr. Heſſe, 2) dem Klempner Karl Jul. Friedr. Zobel, 3) dem Lackirer Simon Pitz, 4) dem Tiſchler Georg Karl Heinr. Stemmler, 5) dem
ormer Adolph Wilhelm Lankow, 6) dem Steinmetz Riefe, 7) dem Tiſchler Auguſt Leiſt, 8) dem Stuckaturer Karl Heinr. Lorenz, 9) dem Porzellan⸗ Geſchirrdreher Karl Friedr. Prinz, 10) dem Zeugſchmidt Wilhelm Kaiſer.
B. Die kleine ſilberne Preis⸗Medaille: 1) dem Verfertiger chirurgiſcher Inſtrumente Ludwig Keck, 2) dem
A Kari Aug. Wilh. Hoppe, 3) dem Ciſeleur
erdinand Zillmer, 4) dem Golddrathzieher Ludwig avid Eduard Maͤhmel, 5) dem Goldarbeiter Eduard Simonsſohn, 6) dem Tiſchler Karl Gottlieb Hill⸗ endorf, 7) dem Glasſchleifer K. F. W. Heintz, 8) dem Vraveur Joh. Ludw. Thieme, 9) dem Gaͤrtner Auguſt Bettziech, 10) dem Tiſchler Eduard Zabel, 11) dem Steinmetz Friedrich Scheder, 12) dem Drechsler Jo⸗ hann Bonardel, 13) dem Maurer Anton Littmann, 14) dem Toͤpfer Ludwig Danien, 15) dem Tööpfer Frie⸗ drich Wilhelm Deack, 16) dem Holzbildhauer Meyer Levin Meier. C. Als —, v22 ein ſchäͤtzbares 1 zierungen, dem Weber Joh. Gottfr. Rentz. 8 e; e nn⸗ Koͤnigliche Akademie der Kuͤnften 88 8 G. Schadow, Director. ; * —— . Das dem Tiſchlermeiſter Chriſtian Gottlieb Fiſchko zu Luͤbbenau unterm 23. April d. J. ertheilte Patent auf eine eigen liche Art von Lohmuͤhlen, hat fuͤr die Regie⸗ rungs⸗Bezirke Königsberg, Gumbinnen, Danzig, Marien⸗ werder, Koͤslin, Stralſund, Poſen, Bromberg, Minden, Müͤnſter, Arnsberg, Koblenz, Coͤln, Duͤſſeldorf, Achen, Trier, ſeine Guͤltigkeit verloren.
Angekommen: Lulew, als Courier, von
Der Kaiſerl. Ruſſiſche Feldjaͤger Ja⸗ Frankfurt a. M. b
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Zeitungs⸗Nachrichten. EE11“ “ 5 r a n krei ch. EEE ,n
— „ RNov. Die Gazette de France hatte E auptet, daß der See⸗ Miniſter, nachdem er ſich von der — Unmoͤglichkeit uͤberzeugt, ſeine Verordnung om 20. uſt uͤber die Bagno's in Ausfuͤhrung zu brin⸗
gen, darauf verzichtet habe. Hieraul. .Ken. „Peſe Behauptung iſt rein aus der Luft ge⸗
—
werth ſeyn wuͤrde. Die gedachte Verordnung wird daher wohl in Ausfuͤhrung kommen, ja, ſie wuͤrde es ſchon ſeyn, wenn die Vorrichtung der Schiffe, Behufs der Transporti⸗ rung der Gefangenen von einem Hafen nach dem andern,
nicht mit manchen Schwierigkeiten verknuͤpft waͤre. Sobald
die Verlegung erfolgt ſeyn wird, werden in den verſchiedenen Bagno's noch andere Maaßregeln ergriffen werden, um die Gefangenon, nach Maaßgabe ihrer groͤßeren oder geringeren Neigung zur Beſſerung, zu claſſificiren, und vorzuͤglich die
ſchon zweimal Verurtheilten von den andern ganz zu tren⸗
nen. Noch andere, nicht minder wichtige Verbeſſerungen werden dieſen folgen. Mag die Gazette immerhin derglei⸗
chen Abſichten als philantropiſche Traͤumereien behandeln; die Religion und die Menſchlichkeit werden ſtets Diejenigen ab⸗ folviren, welche das Gute traͤumen und es verwirklichen.“
Der Moniteur benutzt zugleich dieſe Gelegenheit, um eine Ueberſicht ſaͤmmtlicher bis zum 1. Oct. d. J. in den Central⸗Gefangenhaͤuſern verhaftet geweſenen, und am Na⸗ menstage des Koͤnigs zum Theil begnadigten Individuen zu geben. Es erhellt aus jener Ueberſicht, daß die großen Gefaͤngniſſe bei Schließung der Liſten 18,890 Verurtheilte enthielten, naͤmlich 13,388 Mäanner und 5502 Weiber. Hier⸗ unter konnten nur 6172 leſen, alſo 33 vom Hundert; dieſes Verhaͤltniß wechſelte indeſſen ſehr nach der örtlichen Lage der verſchiedenen Gefaͤngniſſe; in Melun, Poiſſy und Bicètre z. B., deren Gefangenhaͤuſer hauptſaͤchlich fuͤr die in Paris und der Umgegend Condemnirten beſtimmt ſind, betrug daſ⸗ ſelbe naͤmlich reſp. 39, 57 und 51 pCt., in Riom (Puy de Doͤme) aber nur 12 pCt. Von jenen 18,890 Gefangenen, wurden am Namenstage des Koͤnigs 217 gänzlich begnadigt, Öund 29, worunter 6 zu lebenslaͤnglicher Haft verur⸗ theilt worden waren, erhielten eine Milderung ihrer Strafe. In den uͤbrigen Gefaͤngniſſen (Arreſt⸗Haͤuſern) be⸗ fand ſich nur eine geringe Anzahl Verurtheilter; 47 davon wurden gänzlich begnadigt und Zweien wurde ihre Strafe ge⸗ mildert. In den Bagno's waren 9311, theils zu lebenslaͤng⸗ licher, theils auf eine gewiſſe Anzahl Jahre, zu Zwangs⸗Ar⸗ beit veruürtheilte Verbrecher; hiervon wurden 64 gänzlich be gnadigt, und 28, worunter 22 lebenslaͤnglich condemnirt wa⸗ ren, erhielten eine Milderung ihrer Strafe. Einer Verord⸗ nung vom 6. Februar 1818. zufolge werden die Begnadigun⸗ gen am Namenstage Sr. Mazj. nur ſolchen Uebelthaͤtern zu Theil, die ſich durch aufrichtige Reue, ein gutes Betragen, und Luſt und Liebe zur Arbeit deſſen wuͤrdig gemacht haben. In dem laufenden Jahre war hierauf vorzuͤglich Ruͤckſicht genommen worden, und die General⸗Procuratoren und Pra⸗ fekten hatten bei Anfertigung der Liſten neben dem Namen eines jeden Gefangenen zugleich das von ihm erlernte Hand⸗ werk und die von ihm gemachten Erſparniſſe bemerkt, ſo daß die Huld des Koͤnigs diesmal nur auf ſolche Individuen ge⸗ fallen iſt, die ſich einem nuͤtzlichen Erwerbzweige gewidmet, und bei ihrem Ruͤcktritt in die Geſellſchaft zugleich die be⸗ noͤthigten Mittel in Haͤnden haben, um fuͤr ihre erſten Be⸗ duͤrfniſſe ſorgen zu koͤnnen.
Auch das Journal des Döbats ſpricht ſich jetzt uͤber die Veraͤnderungen im Staats⸗Rathe in einem langen Aufſatze aus. „Das Miniſterium“, ſagt es, „fuͤhlte laͤngſt die Nothwendigkeit, einige dem Wunſche Frankreichs nicht entſprechende Maͤnner von der Verwaltung zu entfernen. Es war ein ſchwieriges Werk; endlich hat es ſich entſchieden. Den oͤffentlichen Freiheiten feindliche Namen ſind geſtrichen, und dagegen * eingetragen worden. Das Miniſte⸗ rium erwartet Huldigungen der Erkenntlichtet⸗ und empfaͤngt