Augenſchein genommen, und Sie uͤberhaupt ohngefähr eine Stunde im Schloſſe verweilt hatten, verkießen Sie daſſelbe wieder.

Der Americaniſche Miniſter hatte geſtern im Buͤreau des Auswärtigen eine Zuſammenkunft mit dem Grafen von Aberdeen. 8

Der Herzog von Wellington hat ſich nach Northamp⸗ tonſhire auf die Jagd begeben.

Der Lord⸗Mayor's⸗Ball in Guildhall war aͤußerſt glaͤn⸗

zend und man glaubt, daß gegen 4000 Perſonen zugegen ge⸗ weſen ſind. Der Lord⸗Mayor und ſeine Gemahlin hatten an einem Ende der großen Halle ihre beſonderen Sitze, von denen ſich dem Auge eine herrliche Ansſicht auf den, in Tau⸗ ſend Lichtern ſchimmernden, und mit einer zum Theil ſehr reich geſchmuͤckten Verſammlung angefuͤllten Saal darbot.

Der chrwuüͤrdige Erzbiſchof von Elvas, der, als ein Freund der Charte, und als ein getreuer Unterthan Dom Pedro's, ſich genothigt geſehen hatte, aus Portugal zu flie⸗ ben, iſt in Gibraltar geſtorben, wohin er ſich vor einigen Monaten begeben hatte. 5

Der Eigenthamer der Brigg Ringdore, Herr Garding, hatte vor Kurzem Briefe von den in England befindlichen Portugieſen nach Porto gebracht und dieſelben natuͤrlich nicht im Poſt⸗Amte, ſondern bei einigen mit dem Hauſe Noble in Verbindung ſiehenden Perſonen abgegeben. Er ward ſogleich verfolgt, und mußte auf ſein Fahrzeug fliehen, und eiligſt abſegein. Da er ſonach nicht Zeit gehabt hatte, friſche Le⸗ bensmittel einzunehmen, ſo iſt er mit ſeiner Mannſchaft in ganzlicher Entkraͤftung, nach einer Fahrt von 11 Tagen, zu Plymouth angekommen. 8 *

Der Lord⸗Kanzler von Irland hat ſeine Subſcription fuͤr die Dublin Evening⸗Mail, ein orangiſtiſches Blart, zu⸗ ruͤckgenommen. 8

Bei der am verwichenen Dienſtag ſtatt gehabten Ver⸗ ſammlung der katholiſchen Aſſociation hat Herr O Connell (wie ein Journal der Aſſociation und nach dieſem der Cou⸗ vier meldet) eine Mittheilung folgenden Inhalts gemacht: „Ich habe Briefe aus Rom vom 26. Oct., und kann, auf die ſicherſte Autorität mich ſtuͤtzend, die Nachricht mittheilen, daß drei entſchiedene und beſtimmte Antraͤge zu einem Con⸗ eordat von der Britiſchen Regierung dem Papſte gemacht worden ſind, und daß die immer wiederholte und in den hoͤf⸗ lichſten Ausdruͤcken gegebene Antwort war: So lange die Katholiken von Irland nicht emancipirt waͤren, koͤnne er auf keine Unterhandlung in Bezug auf ein Concordat eingehen. Ich will damit nicht geſagt haben, daß der Britiſche Mi⸗ niſter auf offieielle Weiſe mit dem Roͤmiſchen Hofe verhan⸗ deit habe; nach den beſtehenden Geſetzen konnte er ſolches nicht, aber es giebt verſchiedene Wege, auf welchen ſeine Wuͤn⸗ ſche eben ſo deutlich und eben ſo wirkſam, als auf officiellem Wege zum Papſte gelangen koͤnnen. Der Koͤnig von Ha⸗ nover hat einen Repraͤſentanten zu Rom.“

Der Courier zußert ſich üͤber die vorſtehende Mitthei Uing folgendermaaßen: „It dies nicht der deutlichſte und klarſte Beweis von veiner Verbindung zwiſchen den Katho⸗ liken und einem fremden Machthaber, von der Einmiſchung dieſes Machthabers in die inneren Angelegenheiten eines frem⸗ den Staats, und ſeines Verhaͤltniſſes zu den Unterthanen deſſelben? Man bedenke dabei, daß dieſe Einmiſchung ſich nicht auf die Gegenſtände der Religion, ſondern auf die der

olitik bezicht. Der Papſt legt ſeinen Handlungen eine Beſes unter, die eine ronditio sine qua non iſt, und dieſe beſteht darin, daß die Katholiken in Bezug auf ihre buͤrgerlichen Rechte auf gleichen Fuß mit den Proteſtanten geſtellt wer⸗

den ſollen, und dann erſt will er ſich auf Verhanblungen enlaſſen. Dies iſt wohl zu erwagen und von allen Braun⸗

ſchweig⸗Clubs des ganzen Reichs ſehr in Betracht zu zie⸗ hen, und dann muß entſchieden werden, ob die Einwuüͤcfe vderſelben gegen die Emancipation nicht noch zehn mal ſtaͤrker gemacht werden müſſen, als ſie bis jetzt geweſen ſind. Eine Frage uͤber politiſche Macht iſt in der erſten Inſtanz bei ei⸗ nem fremden Fuͤrſten anhaͤngig gemacht, deſſen Religion der Conſtitution Großbritäntens durchaus entgegen iſt. Er ſoll dem Britiſchen Parlamente das Verfahren vorſchreiben, wel⸗

4 f die Katholiken zu befolgen ſey.“

hes in Bezug auf . e. 2 8 Tagen fand in Guildhall eine vom Lord⸗

Reaſen zaſame Dierſchrift einzureichen, daß den Katholiken keine weiteren Zu werden moͤchten. Nach⸗ dem ſich Herr Tyrell, ein bekannker Rechtsgelehrter, der Ka⸗ choltken mit vieler ſamkeit angenoinmen hatte, ward edie Einreichung der beabſichtigten, in ſehr gemaßigten Aus⸗ drücken abgefaßten Bittſchrift, zwar beſchloſſen, jedoch mit eilnem von Herrn Tyrell vorgeſchlagenen Amendement, worin

berufene Verſammlung ſtatt, um bei der

.e.

11“ 1““

die Entſcheidung uͤber die katholiſche An⸗ aheit ga Weisheit der Regierung . 1—2g7 heit ganz der

In der zu Dublin ſtatt gehabten Verſammlung Roͤ⸗ miſch⸗katholiſcher Dienſtboten, zu der man vermittelſt eines oͤffentlichen Aufrufs alle diejenigen aus dieſer Klaſſe eingela⸗ den hatte, denen ihre Religion ein Hinderniß geweſen 22 um angeſtellt zu werden, ſprach ein Herr M⸗Kenna ſehr lebhaft gegen die Abſicht der Verſammlung, daß Kathollken nicht in Dienſte der Proteſtanten treten ſollten, und machte auf die uͤbten Folgen eines zu dieſem Zweck zu faſſenden Be⸗ ſchluſſes aufmerkſam. Seine Oppoſition erregte indeſſen gro⸗ ßes Mißfallen. Zuletzt maͤchte ein Herr Murphy mehrr e Vortraͤge im entgegengeſetzten Sinne, in deren Folge en Ausſchuß erwäͤhlt ward, der ſich damit beſchäftigen ſoll, die Beſchwerden der katholiſchen Dienſtboten zu unterſuchen und der katholiſchen Aſſociation daruͤber Bericht zu erſtatten.

Cobbett behauptet in ſeinem Regiſter, daß guͤter Auto⸗ rität zufolge der Papſt im Maͤrz 1826 nichts von der Exi⸗ ſtenz eines Herrn O Connell gewußt haͤtte, er ſagt ſolches in der deutlich ausgeſprochenen Abſicht, die eitien Redner der katholiſchen Aſſociation zu demuͤthigen. Doch weun d s wahr iſt, was er behauptet, bemerkt hierbei ein hieſiges Blati, ſo ergiebt ſich daraus, was man von der Einmiſchung des Papſtes in die Angelegenheiten Englands zu halten hat, die einige kluge Leute hier in ſo große Unruhe verſetzt.

Der Globe enthaͤlt Folgendes: „Die Berichte der Ir⸗ laͤndiſchen Orange⸗Blaͤtter uͤber die Maaßregeln der Brann⸗ ſchweig⸗Clubs liefern ein trauriges Gemäͤlde von der daſelbſt herrſchenden Stimmung. Die Geiſtlichen ſind die heftigſten Vertheidiger dieſer Clubs, aber alle Talente der mittleren Klaſſen beſchäftigen ſich vamit, die Leidenſchaften des Volkes auf einer oder der andern Seite zu entſlammen. Wir koͤn⸗ nen viele Beiſpiele fuͤr dieſe Behauptung anfuͤhren. Die Proteſtanten erinnert man an die traurigen Scenen der Buͤrgerkriege in Irland, die Katholiken an ihre ausgeſtan⸗ denen Leiden. Beide Partheien laſſen ihre Augen mit Wohl⸗ gefallen auf ihrem fruͤheren Ungluͤcke ruhen die eine auf ihrer Unterdruͤckung die andere auf den von ihr ausgeuͤb⸗ ten Rachethaten beide ſcheinen ſie eine Gelegenheit zur Erneuerung ihrer Leiden herbeizuwuͤnſchen, damit ihnen da⸗ durch ein Grund gewaͤhrt werde, ihren Feinden zu ſchader. Wenn auf dieſe Art die Verfaſſung bewahrt werden ſol’, ſo iſt die Lehre der Braunſchweiger richtig, und je eher der Kampf beginnt, deſto beſſer. Aber ſollen denn die Englän⸗ der danach ſtreben, einen ſolchen Zuſtand der Aufregung in Irland wach zu erhalten? Gehen nicht aus einem Kriege immer neuc hervor?

„Nur neue Kriege kann der Krieg erzeugen!“ (Milton).

„Ein Correſpondent“ (ſagt ein Morgenblatt) „der ſich“ „Ein Irlaͤnder”“, „unterzeichnet, ſcheint einige Bemerkungen uͤbel aufgenommen zu haben, die wir uns vor einigen Ta⸗

gen uͤber das Verhaͤltniß der Landeigenthuͤmer und der Paͤch⸗

ter in Irland, und uͤber ven allgemeinen Charakter der er⸗ ſteren Klaſſe ſeiner Landsleute erlaubten. Wir glaubten es, und, unſer Correſpondent möge es uns verzeihen, wir glau⸗ ben es noch, daß unſere damals geaußerte Meinung zu ſehr auf Wahrheit gegruͤndet war, als daß man ihr einen ver⸗ nuͤnftigen Einwurf entgegen ſetzen koͤnnte. Was die „Maſſe“ der Irlaͤndiſchen Landeigenthuͤmer betrifft, ſo wiederholen wir es, mit dem Bewußtſeyn, uns weder Uebereilung, noch Leidenſchaft oder Unkunde der Sache zu Schulden kommen zu laſſen, daß es eine von allen aufmerkſamen Beobachtern ihres Vaterlandes anerkannte Thatſache iſt, daß das bishe⸗ rige Benehmen der Landeigenthuͤmer gegen ihre Paͤchter höchſt unpolitiſch, hoͤchſt grauſam und hoͤchſt nachtheilig fuͤr ihren Ruf war. Mittel⸗Irland von den duͤrftigen Bauern fuͤr kleine Stuͤcke Landes ſolche Preiſe erpreſſen, die der Ertrag des Landes nie wieder herausbringen kann; und hat ein ſolcher armer Bauer mit ſeinem ſauern Schweiß das Land moöͤglichſt ur⸗ bar gemacht, ſo wird es ihm weggenommen, und einem grö⸗ peren und wohlhabenderen Päͤchter uͤberlaſſen. b

Die Gas⸗Exploſton im Theater von Covent⸗Garden koſtete zwei wackeren bei der Oeconomie des Theaters ange⸗ ſtellten Familien⸗Vaͤtern das Leben. Das Theater ſelbſt hat vom Feuer nicht gelitten, was es den ſtarken Gewoͤlben, auf denen das ganze Gebäude ruht, und in welchen die Exploſion ſtatt fand, zu verdanken hat. Die Unternehmer ſind jetzt da⸗ mit beſchaͤftigt, alle Gas⸗Apparate aus dem Hauſe zu ſchaf⸗ glaubt, daß binnen Kurzem die Vorſtellungen wieher beginnen werden.

2

8

Thatſache iſt es, daß ſie im ganzen Suͤd⸗ und

fen, und fuͤr eine andere Erleuchtung zu ſorgen, und man

Die practiſche Mechanik iſt in Pittebarg ſo meit vor⸗