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eehr den Vortheil. Es iſt kein dauernder Handels⸗Verkehr moͤg⸗ lich, bei welchem der Vortheil nur auf einer Seite waͤre. Wir lEkEeF’nnen nicht mit einem Volke Handel treiben, welches ſelbſt nichts u verkaufen hat. Wenn wir z. B. mit einem ackerbautreiben⸗ * den Volke handeln, ſo koͤnnen wir nur fuͤr unſere Waaren Pro⸗ deaucte des Ackerbaues von ihm im Ruͤckkauf nehmen; ſobald aber Kauf und Einfuhr anderer- Waaren fuͤr unſre Guͤter verbo⸗ ten ſind, ſo vermindern wir nur unſern eigenen Vortheil und ver⸗ ſchließen unſere Maͤrkte fuͤr uns ſelbſt. Hr. Huskiſſon hat 8 ſich einen großen Theil der Vorwuͤrfe ſelbſt zugezogen, welche lihm uͤber die Art, wie er den freien Handel empfahl, ge⸗ macht worden ſind. Ihm folgend, koͤnnten wir unſere Ha⸗ feen ſicher fuͤr fremde Manufacturiſten oͤffnen, weil wir im Stande ſind, alles wohlfeiler als die fremden zu liefern. Er heältte aber ſagen ſollen, wir muͤſſen unſre Haͤfen fuͤr Fremde Ffßffnen, gleichviel ob wir die Waaren wohlfeiler oder theurer liefern, denn der Vortheil eines freien Handels beſteht in dem Austauſch deſſen, was in dem einen Lande wohlfeiler
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“ gemacht wird, gegen dasjenige, was das andere Land wohl⸗ feiler liefert. So aber hat Hr. Huskiſſon das thoͤrigte Vor⸗ aurtheil unterſtuͤtzt, daß die Nationen bloß Käufer ſeyn muͤß⸗
ten, nicht Verkaͤufer. Er haͤtte entſchieden erklaͤren ſollen, Freiheit der Einfuhr muß ſeyn, gleichviel ob der Fremde die Waaren wohlfeiler oder theurer als wir liefert, indem er dabei nur den Abgaben unterworfen wird, denen wir ſſelbſt unterworfen ſind.“ 1 ; 8. „Der einheimiſche Weizen“, ſagt die Times, „hat jetzt nicht nur den Preis, bei welchem die Abgabe auf den einge⸗ fͤäaͤhrten Artikel die niedrigſte iſt, erreicht, ſondern auch uͤber⸗ ſſcchritten. Daher wird der Weizen unter Verſchluß verkauft werden, und es werden, wie wir hoffen, neue Einfuhren ſtatt finden, bevor die Strenge des Winters eintritt — bevor der Handel des Nordens „in eiſige Ketten“ geſchmiedet wird. Es iſt merkwuͤrdig, daß, wenn der Weizen 73 Shilling per Auarter erreicht, die Abgabe auf den fremden Artikel auf 1 Shill. fixirt wird. wir koͤnnen nicht umhin, zu glauben und zu empfehlen, daß deas Einkommen bei der Einfuhr⸗Abgabe auf Korn aller Ar⸗ ten in Betracht gezogen werden ſollte. Man moͤge ſich daran erinnern, daß der Grundſatz der verbietenden Abgaben uns beinahe in einen Krieg mit Amerika verwickelt hat, und daß wenigſtens Handels⸗Feindſeligkeiten mit jenem Lande begon⸗ nen und die Ausſichten eines freien Verkehrs verdunkelt ha⸗ ben. Man laſſe, wie auch der Preis im Inlande beſchaffen ſeyn moͤge, den fremden Weizen zu ſolchen Bedingungen zu, welche den groͤßeſten Betrag der Abgabe gewaͤhren, und man wird nicht nur einige auf dem Landbau laſtende Abgaben aufheben, ſondern Britiſcher und fremder Weizen werden keine Concurrenz mit gemahlenen Steinen auszuhalten haben. *) Da die Einkuhr⸗Abgabe nicht niedriger ſeyn kann aals ſie jetzt iſt, und der unter Verſchluß befindliche Weizen nicht mehr als 300,000 Quarter betragen ſoll, ſo läͤßt ſich vermuthen, daß das Ganze wohl conſumirt werden duͤrfte. Indeſſen bekennen wir, daß wir ſelbſt jetzt keine große Min⸗
nicht neue Einfuhren ſchnell die Leere ausfuͤllen.“
Das Schatzkammer⸗Amt hat allen denen, die ordinaire
Leinen⸗Waaren in die Vereinigten⸗Staaten einfuͤhren, bekannt gemacht, daß alle Gattungen derſelben, ganz oder zum Theil aus Hanf, Flachs oder Werg, 39 Zoll breit oder breiter, und 16 Unzen oder mehr, Avoir du poids-Gewicht, die Quadrat⸗ Yard wäͤgend, im Tarif als baumwollene Sacklein⸗ wand angeſehen werden ſoll. Nach, in Calcutta eingegangenen Berichten aus Ma⸗ uilla, bis zum 17. Mai, hat die Regierung allen Auslaͤn⸗ dern verboten, im Innern des Landes Handel zu treiben, und ihnen vorgeſchrieben, ihre Einkaͤufe von rohen Produk⸗ ten auf die Hauptſtadt zu beſchränken. Dieſe Maaßregel ſoll, wie es heißt, dahin abzwecken, den eingebornen Kauf⸗ leuten allein den Handel mit den Provinzen zuzuwenden. Dieſer Befehl thut uͤbrigens den Handels⸗Vorrechten der Fremden keinen Eintrag, weil ſie niemals die Freiheit hat⸗ ten, ohne ſpecielle Erlaubniß der Regierung ſich in's Innere des Landes zu begeben, und wird um ſo weniger nachtheilig fuͤr die Fremden ſeyn, da ihre Verbindungen mit dem In⸗ nern nur ſehr unbedeutend waren. 8
Dem Huntsville Advocate, einem Amerikaniſchen Blatte, zufolge, wird die diesjährige Baumwollen⸗Erndte bei
weitem ſchlechter ausfallen, als es ſei en Fahren der Fall war. 9 jallen, ſeit mehreren Jah
*) Dieſe letzten Worte beziehen ſich auf die ſchaudererregende
Thatſache, daß in mehre .S. 8 — Steine zu Mehl — in Derbyſbi
alsdann mit
73“ 8
dem Weizen⸗Mehl zu vermiſchen.
Dies iſt in der That nicht viel; aber
derung im Markt⸗Preiſe des Getreides erwarten, wofern
um letzteres zu verkaufen und⸗
Nach Briefen aus New⸗York, vom 22. Oct., war die Witterung in den Vereinigten Staaten im Allgemeinen ſehr kalt. Der ſchnelle Uebergang von Hitze zur Kälte hat
viele Krankheiten nach ſich gezogen. In der Nacht des 17. Oectobers hatte ſich in Philadelphia Eis, von der Dicke eines Viertelzolls, gebildet.
In Amerika bedient man ſich jetzt viel eines Papiers von Roggen⸗Stroh. Der Herausgeber der Philadelphia Daily Chronicle ſagt, daß das Papier dieſer Gattung, was er empfangen, an Stärke dem gewöoͤhnlichen Papier gleichkaͤme, es . an Geſchmeidigkeit uͤbertreffe.
In der Provinz Montgomery in Nord⸗Amerika lebt eine Frau von 55 Jahren, die 510 Pfund wiegt. Sie iſt klein von Statur, und Mutter von 10 Kindern, von de⸗ nen 9 leben. Als ſie 20 Jahr alt war, wog ſie 135 Pfund; vom 30ſten Jahre an nahm ſie raſch zu. Sie befindet ſich im Ganzen wohl; nur iſt ſie ſo unbeholfen, daß ſie ſich zur Zeit nur einige Schritte weit bewegen kann.
Auf St. Chriſtoph hat eine Special⸗Commiſſion der dortigen Engliſchen Admiralitaͤts⸗Behoͤrde den Seeraͤuber Buyſan, Capitain des Schooners Las Damas Argentinas, einen Spanier, nebſt 28 Mann von der Beſatzung deſſelben, worunter 21 Spanier, wegen Aufbringung der Britiſchen Brigg Carraboo in einer Entfernung von ungefaähr 200 See⸗ meilen von den Canariſchen Inſeln, zum Tode verurtheilt. Drei Perſonen wurden ihrer Jugend wegen begnadigt, jedoch unter der Bedingung, daß ſie 10 Jahre lang in der Engli⸗ ſchen Flotte dienen muͤſſen.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 18. Nov. Vorgeſtern fuhren die Staͤnde mit der Verleſung des Berichts der Reviſoren uͤber das Staats⸗ und Reichsſchuldweſen fort.
Gegern waren alle Staͤnde in Pleno verſammelt. Auf dem Ritterhauſe wurde die Königl. Propoſition hinſichtlich des Zuſtandes und der Beduͤrfniſſe des Staats verleſen, welche auf die Tafel gelegt worden. Hierauf wurde die Wahl der ſogenannten Bankmänner vorgenommen. Morgen oder uͤbermorgen werden die Mitglieder der Ausſchuͤſſe er⸗ waͤhlt, und man vermuthet, daß der General⸗Adjnutant, Graf Lagerbjelke, Wortfuͤhrer des Conſtitutions⸗Ausſchuſſes, der Graf Schwerin, des Staats⸗Ausſchuſſes, der Landshoöͤfding, Graf Poſſe, des Oeconomie⸗Ausſchuſſes, der Landshöͤfding, Graf Hamilton, des Geſetz⸗Ausſchuſſes und der Präͤſident, Graf Ankarſwaͤrd, des Bank⸗Ausſchuſſes werden wird.
Einem nicht zuverlaͤſſigen, im Converſationsblatte ent⸗ haltenen Geruͤchte zufolge, wird den Staͤnden eine Koͤnigl. Propoſition wegen einer Staats⸗Anleihe von 10 Millionen in Silber vorgelegt werden.
Deutſchland.
Dresden, 24. Nov. Nachdem in dieſen Tagen der Ritter des Maisons, Officier des ordres de France, mit den Inſignien des, Seiner Koniglichen Majeſtät von dem Koͤnige von Frankreich verliehenen Ordens des heiligen Geiſtes allhier eingetroffen war, fand geſtern die feierliche Uebergabe dieſes Ordens an Se. Majeſtaͤt ſtatt.
Spanien.
Das Journal du Commerce meldet aus Cadix vom 4. November: Die Fregatte „Caſilda,“ von der Koöͤ⸗ nigl. Marine, welche am 1ſten d. M. nach Porto⸗Rico und der Havana in See gegangen iſt, hat Truppen fuͤr die Re⸗ gimenter in Cuba am Bord. Mehrere Handels⸗Schiffe ſind Feß der Escorte jener Fregatte nach derſelben Gegend ge⸗ ſegelt.
— Daſſelbe Blatt ſchreibt aus Valencia vom 7. November: Wir haben noch nicht erfahren koͤnnen, von welcher Art die Verſchwoͤrung ſey, welche ſo zahlreiche Ver⸗ haftungen in unſerer Stadt herbeigefuͤhrt hat. Wahrſchein⸗ lich iſt ſie ein Seitenſtuͤck zu der angeblichen Verſchwoͤrun in Barcelona. Das erſte Linien⸗Infanterie⸗Regiment 8 von Alicante hier angekommen. Nach einem Gefechte, das vor Kurzem zwiſchen den Koͤnigl. Truppen und einer Raͤu⸗ ber⸗Bande vorfiel, zog ſich dieſe in die Gebirge von Con⸗ frentes zuruͤck; an ihrer Spitze ſteht ein beruͤchtigter Raͤu⸗ ber, Namens Curo.
— Aus Varcelona vom 12. November wird (eben⸗ falls im Journal du Commerce) gemeldet: Die Ver⸗ haftungen werden auf Befehl unſeres General⸗Capitains, des Grafen Espana, noch immer fortgeſetzt; unter den neu⸗ lich Verhafteten befindet ſich ein Geſchworner und ein ge⸗ weſener Douanen⸗Beamter.