Jahres⸗Zeit verdient Erwaäͤlnung, daß im Garten des Kaͤm⸗ merers Kelch zu Wittenberg am 12. October Aepfel⸗Baäͤume e Bluͤthe ſtanden, und nachher auch Fruͤchte angeſetzt aben.
VIII. Weſtphalen. — Muͤnſter. Fuͤr die Beſtellung der Winterſaat war die Witterung guͤnſtig, und es konnte im Kleiboden nachgeholt werden, was die Duͤrre des vorigen Monats nicht geſtattete. Die junge Roggen⸗Saat und der Raps keimten uͤppig hervor. In den Kleigegenden zeigten ſich leider wieder die Schnecken, welchen aber wohl der Froſt Einhalt thun wird. An Kartoffeln war faſt uͤberall reichliche Ausbeute; nur niedrige, der Ueberſchwemmung ausgeſetzt ge⸗ weſene Grundſtuͤcke konnten nicht gleichen Ertrag liefern. So erhielt ein Einwohner zu Meteln (Kreis Steinfurt) von einer Kartoffel, die er im Fruͤhjahr pflanzte und aus Lieb⸗ haberei pflegte, einen Ertrag von ½ Berliner Scheffel, wel⸗ cher 230 Stuͤck Kartoffeln von ordinairer Groͤße enthielt. Im Allgemeinen iſt die Erndte beſſer wie im vorigen Jahre ausgefallen, und ſie wird zu den mehr als mittelmäßigen ge⸗ rechnet. Garten⸗Fruͤchte, Ruͤben und Spargel geriethen nach Wunſch, nur gab es ſehr wenig Obſt. — Minden. Die fruͤher gehegten beunruhigenden Ausſichten auf den Erndte⸗ Ertrag der Getreide⸗Gattungen haben ſich beim Ausdruſch be⸗ ſtaͤtigt. Es duͤrfte bemerkenswerth erſcheinen, daß in einigen Gemeinden der Kreiſe Buͤren und Warburg zu Ende des Monats noch Sommer⸗Korn auf dem Felde erblickt wurde, indem in den rauhen Gebirgsgegenden ungünſtige Verhaͤlt⸗ niſſe die Ausſaat verzögert hatten und der ſpaͤtere Mangel an Waͤrme die Zeitigung der Fruͤchte verhinderte. Die Kar⸗ toffel? Erndte iſt faſt durchgehends beendigt, ſie iſt auf leich⸗ tem, trockenem Boden vorzuͤglich, dagegen auf ſchwerem Bo⸗ den nur mittelmäßig ausgefallen. Rüben und die verſchiede⸗ nen Kohl⸗Arten ſind zur Zufriedenheit gerathen, zumal da die, den letztern Gewaͤchſen ſonſt nachtheiligen Raupen nicht be⸗ merkt worden ſind. Die mit Ausnahme des Sandbodens allgemein beendigte Beſtellung des Winterfeldes wurde durch die Witterung außerordentlich beguͤnſtigt. Specielle Aufnah⸗ men im Kreiſe Buͤren gewaͤhren die Ueberzeugung, daß der Anbau der Futter⸗Kraͤuter als Lucerne, Esparcette und Klee fortſchreitend in erwuͤnſchtem Zunehmen iſt.
IX. Juͤlich, Cleve, Berg. — Cöln. Die Weinleſe hat in Hinſicht der LQuantitäͤt faſt üͤberall die Erwartung uͤber⸗ troffen. In Hinſicht der Guͤte des Produkts duͤrfte daſſelbe we⸗ nig beſſer ſeyn, als das der beiden vorherigen Jahre, indem die Trauben zwar reif geworden, aber wegen Mangel an Hitze waͤh⸗ rend des Sommers wäſſerig geblieben ſind. Die Kartof⸗ fel⸗Erndte, womit man gegenwaͤrtig noch beſchäͤftigt iſt, faällt ſehr ergiebig aus. Die Winter⸗Saaten ſtehen im Allge⸗ meinen ſchoͤn, doch ſehnt ſich der Landmann nach Froſtwet⸗
ter, da in mehreren Gegenden die Feldmäͤuſe und Schnecken ſich in den Saaten eingefunden haben.
X. Niederrhein. — Coblenz. Im Allgemeinen läßt ſich uͤber den Ausfall der nun beendigten Wein eeſe Folgendes ſagen: Diejenigen, welche nicht zu voreilig mit der Leſe waren, haben durch die letzten ſchoͤnen Tage noch vieles fuͤr die Guͤte ihres Weines gewonnen. Im Ganzen kann zwar das Weinjahr, welches im Juni noch ſo glanzende Hoffnungen zeigte, nicht
eruͤhmt werden. Im Speziellen iſt dagegen Folgendes zu eemerken: An der Ahr ſcheint die Quantitaͤt am beſten aus⸗ 8 zu ſeyn, welches ſich indeſſen erſt ſpaͤter ergeben wird. i der Moſel hat es ebenfalls vielen Wein gegeben, aber durchaus geringer Qualität. Zum Theil haͤlt man ihn noch fuͤr geringer als den 1826er. Am Rheine iſt die Quantitaͤt ebenfalls nicht unbetraͤchtlich. An der Nahe war die Menge des Weins nicht ſo bedeutend als man fruͤher vermuthete, weil viele Trauben verfaulten. Kluge Weinbauer laſen zu zwei verſchiedenen Malen, um nur moͤglichſt reife Trauben zu leſen, und ſie verbeſſerten daher weſentlich die Qualitaͤt ihres Weins. Man glaubt daher zum Theil an eine beſſere Qualitaͤt als diejenige des Jahres 1826. In der Buͤrger⸗ meiſterei Wallhauſen haben in dem vor zwei Jahren neu angelegten Weinberge des Anton Eckes mehrere Stoͤcke von
ſchwarzen Burgunder⸗Reben drei Mal gebluͤht und zwei Fruͤchte bekommen.
Mal reife
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Sonntag, 30. Nov. Im Opernhauſe: Olimpia.
Im Schauſpielhauſe: Chriſtinens Liebe und Entſagung, 1 Drama in 2 Abtheilungen. Hierauf: Das Ritterwort, Luſt.. ſpiel in 4 Abtheilungen. 28.
Montag, 1. Dec. Im Schauſpielhauſe: Raphael, hi-“.— ſtoriſches Luſtſpiel in 1 Aufzug. Hierauf: Auf Begehren: 5 Abtheilungen, von
Iphigenia auf Tauris, Schauſpiel in h
Goͤthe. In Potsdam: Das Chamaͤleon, Luſtſpiel in 5 Abtheil. von H.
Beck.
Koönigsſtaädtſches Theater.
Sonntag, 30. Nov. Die weiße Dame, komiſche Oper in 3 Akten; Muſik von Boyeldieu. (Dlle. Sabine Bam⸗ berger und Herr Jaͤger werden in der genannten Oper ihre Darſtellungen auf dieſer Buͤhne beſchließen.)
Montag, 1. Dec. Zum Erſtenmale wiederholt: Ein Schickſalstag in Spanien, Comoͤdie mit Geſang, in 3 Ak.. ten, von Ludwig Robert. Hierauf; Paris in egan
Dienſtag, 2. Dec. Genecral Moreau, oder: Die drei Gäͤrtner. Hierauf, zum Erſtenmale; Der todte Gatte. Luſt⸗ ſpiel in 1 Akt, nach dem Franzoͤſiſchen von Angely. Zum Beſchluß: Das Feſt der Handwerker.
4 Berliner Börs C.een. Den 29. Nov. 1828. soc 2
Amtl. Fonds- und Geld- Cours-Zettel. Preuſs. 8- 9 [27. Brief. Celd. 2
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St.-Schuld-Sch. 4 9122 91 ⅛ Pomm. Pfandbr. 4 103 ¼ — Pr. Engl. Anl. 181/ 5 103 102 ¼ [Kur- u. Neum. do. 4 104 ½ — 8 Pe Engl. Anl. 22 5 102 ½ — ſSchleische do. 4 — [105v B0.Ob inclLint. HI 2.— — 99 [Ppomm. Dom. do. 5 107 ½ — 3 8 Kurm Ob.. L.C.] 4 90½ — [Masrk 40. 40. 5 — 1066 Neum. Int. Sch.do. 4 — 90 8 [Oupr. do. do. 5,[105 ½ 105 ⁰b53 Berlin. Stadt-Ob. 5 102 — PBRückeat. C. d. Kmk ·— 55 54 ½ dito dito 4 100 ½ 99 ½ [, 40. 4d0.d. NSmkb. — 55 A Königsbg. do. 4 91 — Zins-Sch. d. Kmk. —] 55 ½ 8 — — 1 ir 5 2* — dio d. Nmk.— 55 ¾ 55 ¾ Inz. do. in Th. Z. — 32 ½ — a 4 Weatpr. Pfdb. A. 4 95 ½ — 1 dito dito B. 4 94 ½ — Holl. vollw. Duc. —- 19 3 — Grolſshz. Pos. do. 4 99 ½ — Frieddchsd'or. † —] 13 1.2 13 7 1 Oauxpr. Pfandbrf. 4 95 ¼] — [Disconto . . . . — — — Wechsel- und Geld-Courns. Preuſsz. Cour. (Berlin, den 29. Nov.) Srief. dcla. Amsterdam ae-rnenüA. 250 Fl. [Kurz 142½ EE“] IIIö.““ 250 Fl. [2 Me. 141 ½ — Hamburg s, rr n, e2 300 Mk. [Kurz 150=½ —· 9841 9% dito „ es h ſep⸗ 300 Mk. [2 Mt. 14 — n London. 1 LSil. 3 Me. 6 22 ³ — ebearue .“ 300 Fr. [2 Me. — ₰ Wien in 20 NA . 150 Fl. [2 Mt. 103 — vehnhrüögeröennn.. 150 Fl. [2 Mt. 103%— Breslau üuünegsu⸗ mnee. 100 Thl. 2 Mt. 991 — Leipnig 100 Thl. Uso. 103 ½ mn Frankfurt a. M. WZ.... . .. 150 Fl. [2 M. [102 ½ — Peiersburg. N N . .. 100 Rbl. 13 Wch.* — 29 2 J3zöüö 100 Rbl. 3 Wch. — ,— NAuswartige Börsen.
0 58 Amsterdam, 24. Nor. 8 esterr. 5½ Metalliq. 92 ⅛. Bank-Actien 1320. Partial- Oblick. *ꝙ — Engl. Anl. 86 ⅞. Russ. Anleihe Hamb. Certific. 882 eb Berichtigung.
üm8 Im geſtrigen Blatte der Staats⸗Zeitung, in der erſten Zeile der Vermiſchten Nachrichten, lies „Londoner“ ſtatt „hieſigen“¹.
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