wir g um ſich nach der Feſtung Peter und Paul zu begeben, die Million, das Marsfeld, den Platz mit dem Monumente des Fuͤrſten Suwa⸗
row und die Dreinigkeits⸗Bruͤcke paſſiren. In dem Augenblicke,
wo IJ. MM. der Kaiſer und die Kaiſerin in Begleitung IJ.
KK. HH. in dem Zimmer angekommen ſeyn werden, wo ſich
die hohe Leiche befindet, wird ein zweites Signal von
drei Kanonen⸗Schuͤſſen von den Waͤllen der Feſtung herab, den Perſonen, welche zu dem Zuge gehoͤren, ankuͤndi⸗
gen, daß ſie die Haͤuſer, wo ſie ſich verſammelt, zu verlaſſen,
und ſich in der durch das Programm beſtimmten Ordnung
dem Trauerzuge anzuſchließen haben. Nach einer kurzen Li⸗ tanei, welche Se. Em. der Metropolitan von Nowgorod
und St. Petersburg, Seraphim, umgeben von der hohen Geiſtlichkeit, am Katafalke, abſingen wird, werden 4 Kam⸗ merherren das Leichentuch wegnehmen, und 2 Kammerherren
die Schleppe des Kaiſerlichen Mantels aufheben und ſie in
den Sarg legen, 4 Kammerjunker werden, unterſtuͤtzt von denjenigen Kammerdienern der hochſeligen Kaiſerin, welche
den Rang der 6ten Klaſſe haben, den Deckel des Sarges
auf den Katafalk tragen, und den Sarg ſchließen; alsdann werden die Perſonen, welche die Kaiſerliche Krone und die Ordens⸗Inſignien zu tragen haben, dieſelben von den Tabourets, worauf ſie ſich befinden, wegnehmen, und in ihrer Sektion die durch das Programm ihnen angewieſenen Stellen einnehmen. —D;les Perſonen, welche zu dem Hofſtaate der hochſeligen Kai⸗ ſerin gehoͤrten, heben alsdann, unterſtuͤtzt von den Kammer⸗ Huſaren, den Kammer⸗Koſacken, einem Unterofficier und einem Gemeinen des Kuͤraſſier⸗Regiments der verſtorbenen Kaiſerin, den Sarg auf,tragen ihn bis an den Trauer⸗Wagen, der in dem ggroßen Hofe an dem Perron, welcher dem Hauptthore gegenuͤber ſtt, haͤlt, und ſtellen ihn auf denſelben. Die Kammerherren, die das Leichentuch vorgetragen haben, legen daſſelbe wieder 1 auf den Sarg. Auf ein drittes Signal von 3 Kanonen Schuͤſ⸗ 8 len von den Waͤllen der Feſtung herab, wird ſich alsdann der Nrauer⸗Zug unter dem Gelaͤute aller Glocken in Bewegung ſetzen. Waäaͤhrend der ganzen Dauer deſſelben, und bis zu dem Au⸗ wo die ſterbliche Huͤlle der hochſeligen Kaiſerin auf den zu dieſem Behufe in der Cathedrale der heiligen Arpoſtel Peter und Paul errichteten Katafalk gehoben wor⸗ dden, wird von Minute zu Minute ein Kanonen⸗Schuß von Vbbe 22r ertoͤnen. Die Truppen, welche mit umgekehrten Waffen das Spalier bilden, werden der hohen Katſerin, in⸗ dem ſie bei ihnen vorbeigefahren wird, die militairiſchen Hon⸗ neurs bezeugen. Mittlerweile und bis zur Ankunft der ho⸗ heen Leiche in der Cathedrale der heiligen Apoſtel Peter und 2 aul, wird daſelbſt von einem Erzbiſchofe das Hochamt ge⸗ halten. Bei der Ankunft wird der Sarg von dem Trauer⸗ Wagen gehoben, und von denſelben Perſonen, welche ihn aus den inneren Gemaͤchern nach dem Perron des Pallaſtes getragen, auf den Katafalk gehoben; vier Kammerjun⸗ ker, unterſtuͤtzt von den mit der 6ten Klaſſe rangiren⸗
den Kammerdienern, oöͤffnen den Sarg und legen den Dceckel auf einen dazu beſtimmten Tiſch; die beiden ölteſten Kammerherren nehmen aus dem Sarge die
Schleppe des Kaiſerlichen Mantels heraus und breiten ſie aus, und die Kammerherren, welche das Leichentuch getragen heaaben, breiten es wieder uͤber die hohe Leiche aus. Die Kai⸗ ſerliche Krone und die Ordens⸗Inſignien, die in dem Trauer⸗ Auoge getragen werden, werden zu beiden Seiten des Sarges . auf Tabourets gelegt, worauf der Metropolitan, aſſiſtirt von ddeer hohen Geiſtlichkeit, das Todten⸗Amt nach den Gebraͤu⸗ chen der Griechiſch⸗Ruſſiſchen Kirche verrichten wird. Nach Beendigung deſſelben, und ſobald der ſterblichen Huͤlle der hochſeligen Kaiſerin glorreichen Andenkens durch die hohen MMlitglieder der Kaiſerlichen Familien und durch die ausge⸗ zeichnetſten Perſonen die letzte Ehre wird erzeigt ſeyn, neh⸗ men 4 Kammerherren das Leichentuch fort und tragen es nach dem Altare, waͤhrend 2 andere die Schleppe des Kaiſerlichen e Mantels in den Sarg legen und die Kammerjunker, unter⸗ ſtuͤtzt von den Kammerdienern, den Sarg ſchließen. Dieſer
wird hierauf von denſelben Perſonen vom Katafalke geho⸗ ben, welche ihn aus den innern Gemaͤchern des Pallaſtes ggetragen hatten, und die, unter Vortritt des Metropolitans und der Geiſtlichkeit, ihn jetzt nach der im innern Raume eeingerichteten Gruft bringen, wo ſie ihn nach den letzten 21 Fodten Gebeten einſenken. In dieſem Augenblicke geben 1 Truppen, welche ſich bei der Feierlichkeit unter ö“ — Wele befinden, ein Peloton⸗Feuer, und ſowohl von 8 en der Feſtung herab, als von allen Batterieen ekilerie Falven gegeben. So endigen die der ſterb⸗
lichen Hulle der hochſeligen Maria Feodorowna glorreichen Andenkens zu erweiſenden Ehren⸗B Die Kaiſer⸗
ſiche Krone und die Oebens, ene,h. —nhe S
s⸗JInſiguien, welche im Trauer⸗
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Zuge getragen werden, werden mit der moniel durch den Ober⸗Marſchall nac Sr. Majeſtaͤt des Kaiſers zuruͤckgebra (gez.) Der Ob Graf Muſſin⸗Puſchkin⸗ Se. Königl. Hoheit der Herzog Alexander vomn temberg, dirigirender Chef der Land und Waſſer⸗Communi⸗ cationen, und Se. Koͤnigl. Hoh. der Prinz Eugen von Wuͤr⸗ temberg ſind hier angekommen; auch ſind Se. Durchlaucht der Prinz von Heſſen⸗Homburg von Odeſſa hier eingetroffen. Einem vom 18. October am Bord des Linienſchiffes „die Kaiſerin Maria“ auf der Rhede von Varna erlaſſenen Kaiſerlichen Befehl zufolge, ſoll in Ismail, als dem wich⸗ tigſten Hafen von Beſſarabien ein Haupt⸗Zoll⸗Entrepot ein⸗ gerichtet werden, mit der Erlaubniß, dort alle Waaren, die nicht durch den Tarif verboten ſind, entweder directe, oder von andern inlaͤndiſchen Haäͤfen einzufuͤhren. Hiervon aus⸗
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genommen ſind diejenigen Artikel, deren Einfuhr in Peters⸗
burg nicht erlaubt iſt, ſo wie Tuch, Halbtuch und Caſimir. Das Zoll⸗Amt von Réni wird zu einer Ausfuhr⸗Barriere umgeſtaltet; eingefuͤhrt duͤrfen dort nur die im Tarif unter Lit. A. bezeichneten Artikel werden. Von 1829 an gerech⸗ net werden der Stadt Ismail auf 25 Jahre dieſelben Vor⸗ rechte zugeſtanden, die man 1826 der Stadt Kertſch bewil⸗ ligte. Der 10te Theil der im Laufe dieſer 25 Jahre einge⸗ henden Gefaͤlle der Branntweinpacht iſt der Stadt zur Be⸗ nutzung angewieſen. Ueber eine neu einzurichtende Auaran⸗ taine ſoll der Miniſter des Innern ſpecielle Anträͤge machen.
Das heutige Blatt der Rordiſchen Biene (Nr. 134.) enthaͤlt unter der Rubrik: Zeitgeſchichte, auf fuͤnf Folio⸗Sei⸗ ten einen Abriß des Tuͤrkiſchen Krieges im Jahre 1828, in einem Briefe an einen Freund jenſeits der Graͤnze, unter⸗ zeichnet Th. B. 6 8 Geſtern gegen 10 Uhr Abends ſetzte ſich das Eis in der lewa. —
In in Kamtſchatka war der vorige Winter ſehr kalt und ſtuͤrmiſch; fuͤr die Jäger war er ſehr guͤnſtig, ſo, daß Zobelfelle zu 10 Rub. Aſſign. (etwa 2 ½⅔ Rub. Banco) das Stuͤck verkauft wurden. Am 6. April Mor⸗ — war der Schnee auf einer Strecke von 100 Werſt im
mkreiſe des n und auf dem ganzen See Werchſturie, mit — Ruß aͤhnlichen Aſche bis zu einer Hoͤhe von 2 Zoll bedeckt. b 1 Odeſſa, 15. Nov. Es iſt hier auf Befehl Sr. Exc. des Herrn General⸗Gouverneurs von Neu⸗Rußland und Beſſarabien bekannt gemacht worden: daß alle Perſonen, die, in Folge der, von der Pforte nach der Schlacht von Navarin ergriffenen Maaßregeln, Forderungen an dieſelbe zu machen haben, ſolche, von heute an, binnen 4 Wochen an⸗ melden ſollen.
Im Jahre 1825 gab der verſtorbene Kaiſer Alexander auf Vorſtellung des Grafen Woronzoff ſeine Einwilligung zur Errichtung eines Denkmals in der Stadt Cherſon zu Ehren des Fuͤrſten Potemkin. Nachdem Se. Majeſtaͤt der Kaiſer Nikolaus geruhet hatten, dieſen Plan zu beſtätigen, ward ſogleich in Reu⸗Rußland eine freiwillige Subſcription eröͤffnet, die in ihrem Erfolge ganz den allgemeinen Erwar⸗ tungen entſprochen hat. Schon ſind die noͤthigen Koſten ge⸗ deckt, und bald wird ein neues Meiſterwerk des Bildhauers Herrn Martos, dem die Ausfuͤhrung des Denkmals uͤber⸗ tragen iſt, die Stadt Cherſon zieren. Das Denkmal wird aus einer Bronze⸗Statue auf einem Piedeſtal von weißem Marmor beſtehen, und an Hoͤhe der beruͤhmten Statue des Farneſiſchen Herkules gleich kommen.
Se. Mafeſtaͤt der Kaiſer haben den General Graf Lan⸗ geron, vermittelſt eines beſonderen Schreibens, Ihre Aller⸗ hoͤchſte Zufriedenheit mit dem Eifer und der Umſicht zu er⸗ kennen gegeben, mit welchen derſelbe das, durch Uebertra⸗ gung des Beſehles uͤber die in der Wallachei befindlichen Truppen, ihm bewieſene Vertrauen zu rechtfertigen gewußt hat.
6800 Tuͤrkiſche Kriegs⸗Gefangene von der Garniſon von Varna gingen in dieſen Tagen unter Escorte zweier Jäger⸗ Regimenter bei Satunnow uͤber die Donau. Se. Exe. der General Uſchakoff befindet ſich ſeit einigen Tagen hier.
Im Laufe der letzten Woche war es im Handel ſtille. Die Frage nach Getreide ſcheint nachgelaſſen zu haben, da⸗ gegen zeigen ſich mehr Liebhaber fuͤr Hel, Roſinen und Baumwolle.
8 Frankreich.
Paris, 24. Nov. Mittelſt Verordnung vom 16ten d. M. haben Se. Maj. die juͤngſt in Nantes zuſammen⸗ getretene anonyme Dampf⸗Schifffahrts⸗Geſellſchaft auf der oire und den Stroͤmen, welche ſie aufnimmt, beſtätigt.
* Behauptung des Meſſager des Chambres in einer
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