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dumpfen Laut, nach dem Schalle fruͤherer Zwiſt
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MNiach authentiſchen Berichten aus Bogota vom ſaten September iſt auf Befehl Bolivar's ein Comité, ernannt worden, um ſich üͤber die Angelrgenheit der Eugliſchen In⸗ haber von Columbiſchen Anleihe⸗Obligationen zu berathſchla⸗ gen. Das Comits beſteht aus dem Praͤſidenten des Con⸗ ſeils, dem Finanz⸗Miniſter, dem Miniſter des Auswaͤrtigen und drei Mitaliedern des Staats⸗Rathes. Die betheiligten Glaäubiger ſchöpfen aus dieſem Umſtande die guͤnſtigzten Hoff fuͤr ihr Intereſſe. nhgaesse 89. i ederlande.
Zweite Kammer der Generalſtaaten. vom 24. Nov. Der Prͤſident theilte der Kammer einen zwiſchen den Niederlanden und Mekico abgeſchloſſenen Ver⸗ trag mit, und ſchlug vor, ihn in Hollaändiſcher, Spaniſcher und Franzoͤſiſcher Sprache abdrucken zu laſſen. Der Secre⸗ tair der Kammer verlas darauf den Bericht der Central⸗ Commiſſion über den neuen Geſetz⸗Entwurf in Betreff der
vochekariſchen Einſchreibungen. Das Geſeß wird nachſten
onnerſtag discutirt werden. Die Commiſſion der Petitio⸗ nen erſtattete ſchlug vor, zur Tages⸗Ordnung üͤberzugehen. Herr Muͤlengere widerſetzte ſich dem, und entwickelte in einem laugen Vor⸗ trage die Meinung, daß man uͤberhaupt die Petitionen zu leicht beſeitige; er ſchlug vor, daß in einem der Saͤle des
allaſtes auf einer ausgehaͤngten Tafel der Inhalt der Bitt⸗ chriften, uͤber welche in der naͤchſten Sitzung Bericht er⸗ ſtattet werden ſolle, kurz angegeben werde. Nachdem noch mehrere Mitglieder ſich fuͤr und wider den Vorſchlag des Herrn von Muͤlenaere ausgeſprochen hatten, ſchritt man üͤber die Petition einer alten Nonne in Bruͤſſel zur Abſtim⸗ mung, wobei ſich 44 Stimmen fuͤr die Tages⸗Ordnung und 77 fuͤr die Niederlegung in der Regiſtratur zeigten. Die Sitzung, welche um 1 ¼ Uhr begonnen hatte, wuͤrde um 3 ½ Uhr geſchloſſen. Die naͤchſte Zuſammenkunft ward auf den 27. Nov. anberaumt. — Der Bericht der ſieben Sectionen der Kammer uͤber den Vorſchlag des Herrn Bruckere, wegen Abſchaffung der Geſetze vom 10. April 1815 und vom 6. März 1818, welche die Beſtrafung der Aufruhr⸗Verbrechen betreffen, lautet einſtimmig dahin, daß ein ſolcher Vorſchlag unzeitig ſey, weil in der Koͤnigl. Thron⸗Rede dieſer Punkt der Geſetzgebung beruͤhrt, und eine Abaͤnderung der daruͤber beſtehenden Geſetz⸗Beſtimmungen verſprochen worden ſey.
Bruͤſſel, 25. Nov. Se, Koͤnigl. Hoheit der Prinz Friedrich der Niederlande hat geſtern der Einweihung der Kriegsſchule in Breda beigewohnt, und iſt noch in dieſer Nacht hierher zuruͤckgekehrt.
Nach Briefen aus Batavia, welche das Schiff Zephir nach Amſterdam gebracht hat, wird der Krieg gegen die Re⸗ bellen dort mit fortdauerndem Gluͤcke gefuͤhrt.
In Gent ſind vom 17. bis zum 22. d. M. 55 Kinder unter ſieben Jahren an den Roͤtheln geſtorben.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 18. Nov. Aus den (letzthin erwaͤhn Antworts⸗Reden, welche von den Worrfuͤhrern der drei Staͤnde auf die (von uns mitgetheilte) Thron⸗Rede zur Eroͤffnung des Reichstags gehalten wurden, theilen wir Folgendes mit:
Aus der Rede des Erzbiſchofes; „Mehrere Theile der bekannten Welt werden von Unruhen und Waffen⸗Geraͤuſch erſchuͤttert; Schweden iſt ruhig und geſchirmt. Zwietracht, Mißtrauen und Verfolgungen ſpalten oder bedrohen verſchie⸗ dene, ſelbſt gebildete Nationen; im Schwediſchen Volke fin⸗ det man nuͤr Eintracht und uͤbereinſtimmende Geſinnung. Seit nicht langer Zeit vernahm man in fernen Laͤndern einen er e zwiſchen der Königsmacht und den Volksrechten, zwiſchen den Anſpruͤchen der Mundigen und der Geringern; ſa ſelbſt die Dolmetſcher der goͤttlichen Lehre ſcheinen ſich an mehreren Orten eine ver⸗ haßte Gewalt anmaaßen, Finſterniß, Gewiſſenszwang und erniedrigenden Aberglauben, auf welchen der Hochmuth und der Eigennutz ihre zerſtoͤrenden Berechnungen bauen, wieder einfuͤhren zu wollens bei uns iſt alles durch das Geſetz ab⸗ gewogen. Der Koͤnig wird grehrt, ihm gehorſamt, er witd
eliebt; das Volk genießt Sicherheit und eine veredelnde reiheit; jedes Glicd der Geſellſchaft kennt ſeinen Platz, und die ſelige Freiheit der Kinder Gottes durch den reinen wohl⸗ thuenden Geiſt des Chriſtenthums wird von Schwedens Geiſt⸗ ichkeit na ch dem unvermengten und unverdeuteten Inhalte der himmliſchen Wahrheit verkündet. Ew. Majeſtaͤt ſind, das wiſſen wir und erfahren es täͤglich, der Erſte in Ihrem Lande, der den ganzen Werth und das Gluͤck einer geſell⸗ frlichen Ordnung empfindet, die den Regierenden die ver⸗ Kraft anvertraut und den Gehorchenden die
aſſungsmäßi rt.“ Ane der 3 Fetee c⸗ Buͤrgerſtandes: „Wenn
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ſodann ͤber mehrere Bittſchriften Bericht und
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EE“ ſich der Gedanke auf die Betrachtung des Zuſtandes bei den Nationen lentt, die, indem ſte dem Ur⸗ ſprunge der Bildung näher ſtehen, auf der Bahn deſſelben auch weit vor den Bewohnern des Nordens voraus zu ſeyn vermeinen, was findet er denn in mehrern Laͤndern aers Welttheiles anders als Aberglauben oder Unglauben in der Verehrung der Freiheit, wie der Religion, unruhige Ahnun⸗ gen und Streben nach einem Beſſern bei Einigen, aber bei der Menge nur ein dumpfes Unbewußtſeyn buͤrgerlichen Wer⸗ thes! Das Licht, welches unwiderſtehlich uͤber ihre bewachten Graͤnzen eindringt, ſindet keinen Stoff, auf den es einwir⸗ ken koͤnne; ſeine ſtreifenden Strahlen erhellen bloß das Da⸗ ſeyn der Finſterniß und der Unordnung. cht aber bloß durch Vetgleichung fuͤhlt, Schweden ſich gluücklich. Es hat Staats⸗Einrichtungen, deren Beſtand durch ihre Gleichzei⸗ tigkeit mit der Bildung ſeiner Einwohner geſichert iſt, und dieſe iſt nicht die Offenbarung des Tages, ſondern ein altes, wohlbewahrtes Erbe, deſſen Gedeihen, unter der Leitung ge⸗
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geſellſchaftlichen
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reifter Vernunft und eines bewußten Freiheitsgefühls mit dem Bedüͤrſniſſe d it ſortſchreitet. Schon laͤngſt einen nicht unbedeutende glaß im gelehrten Vereine der Welt
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einnehmend, beſitzt auch dieſes Vaterland ſchon laängſt feſtge⸗ ſetzte, zur Verbeſſerung fortſchreitende Anſtalren zur Unter⸗ weiſung des Volkes in Allem, was ein Gegenſtand des Men. ſchenwiſſens werden kann, und mit der Zugaͤnglichkeit zu dieſen Kenntniſſen ſind eben ſo allgemein benutzbare Gele genheiten zum Erwerbe vereinigt, ſo, daß kein Schwede ge hindert iſt, in geſetzlicher Ordnung den Lebensbetrieb zu uͤben, wozu ihn ſeine Neigung beruft, und auf welchen ſeine erworbenen Einſichten ihm Anſpruch geben. Die Kinder der 8 Armuth genießen an mehreren Stellen reiche Unterſtuüͤtzung. Selbſt fuͤr den Verbrecher wird die Wiederkehr zur Fen9
keit vorbereitet. Die Gleichheit der Buͤrger vor dem Geſetz und die unpartheiiſche Austheilung des Rechtes befeſtigen die perſoͤnlichen und die Rechte des Eigenthums. Gott hat das Varerland im Allgemeinen mit reichen Erndten geſegnet, ſo daß, wo ſich unterweilen geringerer Vorrath der vorzuͤg⸗ lichſten Nahrungsmittel gezeigt, der Mangel groͤßtentheils aus den andern Landſchaften des Reiches hat erſetzt werden koͤlnen, deren Ackerbau dadurch ſolche Verheſſerung bewieſen hat, als ihm zuvor Menſchenalter hindurch gemangelt, und ſind dieſe, an Lebensmitteln reichen Jahre eben ſo ſehr durch das Emporkommen der Gewerbe und den lohnenden Betrieb des Handels ausgezeichnet geweſen, wovpon die, unſerm ſchul; denfreien Staarsweſen die Zeit uͤber eingegaugenen bedeuten⸗ den Mittel die unverkennbarſten Beweiſe liefern.“
Die neue Wahl in Gothenburg zu Reichstags⸗Mitglie⸗ dern iſt nicht allein auf dieſelben Perſonen gefallen, ſondern es verdient auch bemerkt zu werden, daß jede derſelben, theils um die Haͤlfte, theils um ein Drittheil u. ſ. w. mehr Stim⸗ men bekommen hat. 1 5 Deutſchland.
Stuttgart, 25. Nov. Heute Vormittags wurde in der auf dem Rothenberg bei Stuttgart befindlichen Griechi⸗ ſchen Kapelle fuͤr Ihre Majeſtaͤt die verewigte Kaiſerin Mut⸗ ter von Rußland ein feierlicher Trauer⸗Gottesdienſt in Ge⸗ genwart Ihrer Majeſtaͤten des Koͤnigs und der Köͤnigin mit der Koͤniglichen Familie, ſo wie der Mitglieder des König⸗ lichen Hauſes, gehalten, und welchem
nd auch die hier befindli⸗ chen Inhaber Kaiſerl. Ruſſiſcher Orden beiwohnten. Spanien.
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Die Auotidienne ſchreibt aus M Nov.: „Nach Briefen aus Andaluſien hat das gelbe Fieber ſich in Algeſiras gezeigt: es iſt durch einen Schmuggler hin⸗ gebracht worden, welcher daran ſtarb, nachdem er es den Be⸗ wohnern des Hauſes, wo er ſich aufhielt, mitgetheilt hatte. — Am 10ten d. M. verſammelte ſich ein Kriegs⸗Rath von Stabs⸗Officieren, um uͤber den Oberſten Eulate, einen inde- ſinido, zu entſcheiden. Derſelbe hat ſich ohne Erlaubniß des General⸗Capitains Caro einige Zeit in Madrid aufgehalten, weshalb er verhaftet und in die Invaliden⸗Kaſerne gebracht wurde. Der Kriegs⸗Rath hat ihn voͤllig freigeſprochen und beſtimmt, daß man ihn ſogleich in Freiheit ſetze. General Caro will von dieſem Urtheil appelliren, und der Koͤnig hat die in dieſer Sache verhandelten Acten zu ſehen verlangt. — In Sarragoſſa ſind unter den Officieren des vierten Garde⸗ Infanterie⸗Regiments Zwiſtigkeiten ausgebrochen, welche meh⸗ rere Duelle veranlaßt haben; einige Duellanten ſind auf dem Platze geblieben. er Koͤnig hat befohlen, daß die Briga⸗ diers, welche vor Einfuͤhrung des neuen Erſparungs Syſtems 6000 bis 7500 Fr. Gehalt erhielten, kuͤnftig 5000 Fr. erhal⸗ ten ſollen, ſtatt der 3000, 42⸗ nach dem neuen Plane beſtimmt ſind. Der Verwalter der riegskaſſen in Alt⸗Ca lien, welcher in Valladolid reſidirt, iſt abgeſetzt worden, weil er .“
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