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auf wel Beobachtung der Hitze in Berg⸗ werken und Quellen gebracht ward. Wir ſagen ühnlich, weil ſie nicht identiſch, wohl aber zu combiniren ſind. Cordier, der in dem Erdkoͤrper den Urſprung des Feuers fand, ſchloß daraus, daß die Hitze gegen den Mittelpunkt zunehmen, und daß das Ganze mit einer geſchmolzenen Maſſe angefuͤllt ſeyn muͤſſe, ohne daran zu denken, daß die Wirkung eines Prin⸗ cips, deſſen Exiſtenz ihm unbekannt war, in einem ſolchen Falle zu Reſultaten haͤtte fuͤhren muͤſſen, die ſich mit der anerkannten Dichtheit der Erde nicht vereinigen laſſen. Des Profeſſors Leslie Theorie nach, iſt der ausgehöhlte Mittel⸗ punkt der Erde nicht der ſchwarze und ſchauerliche Abgrund,
dern im Gegentheil die
s uͤberſtrahlenden Licht⸗
wie ihn die Poeten ſchilderten, ſon Region eines hellglänzenden und Alle meeres.
Vorleſungen uͤber die neuere Geſchichte, gehalten * zu Paris im Sommer 1828, von Guizot. [Zweite Vorleſung.] (Fortſetzung.) In dieſem Reſcript (der Kaiſer Honorius und Theo⸗ zoſius vom Jahre 418) heißt es ausdruͤcklich, daß ſich Be⸗ vollmaͤchtigte ſowohl, als Deputirte aus einer jeden Pro⸗ vinz, und beſonders auch aus jeder Stadt nach Arles bege⸗ ben ſollen, um entweder Rechenſchaft abzulegen, oder uͤber Sachen zu verhandeln, welche ſich auf das Wohl der Be⸗ wohner beziehen; dieſe Verſammlung ſolle alle Jahre ſtatt⸗ finden, die Deputirten der verſchiedenen Provinzen Galliens ſollen ſich in der Metropole verſammeln, ſtand ihrer Verhandlungen ſollen ſowohl die Angelegenheiten des Ganzen, als auch die des Einzelnen ſeyn. — Aber die⸗ ſer erſte Schritt zu einer repraͤſentativen Verfaſſung, denn ſo iſt das Ganze doch nur erſt zu nennen, da das Verhaͤlt⸗ niß, in welchem die Regierung zu der ganzen Einrichtung ſtehen ſollte, keinesweges ſchon auseinandergeſetzt iſt, wurde von den Provinzen nicht angenommen oder benutzt. Nie⸗ mand wollte Deputirte ernennen, und auch Niemand wollte als Deputirter nach Arles gehen. Der Grund davon liegt in dem, was ſchon fruͤher uͤber das ganze geſellſchaftliche Princip dieſer Zeit geſagt iſt. Die in einer repräſentativen Verfaſſung nothwendigerweiſe entſtehende Einheit in den Beſtrebungen der verſchiedenen Theile des Staats lag dieſer beit und dieſem Volke fern, von den ein jeder Theil ſeine ndividualitaät bewahren wollte und es auch that, aber auf Koſten des Wohls der Geſammtheit. Das Reich fiel, weil die Buͤrger nicht dem Reiche, ſondern ihrer Stadt angehd⸗ ren wollten. So hat daſſelbe Streben, welches Rom ins Leben rief, ſeiner Weltherrſchaft auch den Tod gegeben, die Roͤmiſche Welt war zu dem Zuſtande, welchen ſie bei ihrer Entſtehung hatte, zuruͤckgekommen; aus Staͤdten ging ſie hervor; als ſie ſich aufloͤſte, blieben Staͤdte uͤbrig. Und dies Princip iſt es auch, welches die alte Roͤmiſche Welt Europa bei ihrem Hinſcheiden hinterlaſſen hat, doch nicht dies allein war ihr Vermaͤchtniß an die neue Zeit, wun⸗ derbarer Weiſe hat ſie auch gerade das Gegentheil von dieſem Allen uns hinterlaſſen; die Idee des Kaiſerthums, naͤmlich die Idee der Kaiſerlichen Majeſtät, einer abſoluten und geheiligten Macht, die mit dem Namen des Kaiſers verbun⸗ den war. Doch hatte ſich zugleich ein ganz anderes Prineip in der Mitte des Roͤmiſchen Reichs gebildet, weit verſchieden von dem, was bis jetzt als deſſen Eigenthuͤmlichkeit bildend erkannt iſt, und welches in die Civiliſation der neuern Zeit ganz andere Elemente brachte, als es das ganze Alterthum zu thun im Stande geweſen war. Es iſt dies die chriſt⸗ liche Kirche. Wohl zu bemerken, die chriſtliche Kirche, nicht das Chriſtenthum uͤberhaupt. Gegen das Ende des vierten und um den Anfang des fünften Jahrhunderts war das Chriſtenthum nicht mehr Glauben der Einzelnen im Staat, ſondern es war in demſelben foͤrmlich conſtituirt, und dar⸗ aus war als eine nothwendige Folge hervorgegangen, daß es ſeine Regierung hatte, die von der des Staats ſich unter⸗ ſchied, eine beſtimmte Hierarchie (noch iſt das Wort im gu⸗ ten Sinne zu verſtehen), fuͤr alle Functionen ſeines Clerus, es hatte Einluͤnfte, Mittel eines freien unabhaͤngigen Han⸗
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und der Gegen⸗
’ 11“ 74 6 delns, es hatte Verſammlungen der Provinzen, der Natio⸗
Voͤlker, welche es in ſeinen war das Chriſtenthum mit Religion, ſondern es war
nen und der Geſammtheit aller Schooß aufgenommen hatte; ſo einem Worte nicht nur noch eine auch eine Kirche geworden.
Und wie nothwendig war grade dies geworden. Wenn das Chriſtenthum in der Mitte dieſer ungeheuern Stuͤrme und Bewegungen weiter nichts als ein Glaube, eine indivi⸗ duelle Ueberzeugung geweſen waͤre, ſo häͤtte es moͤglicherweiſe ſomit in den Fall und die e verwickelt werden koͤnnen; daß es moͤglich geweſen waͤre, zeigt ſein Unterliegen in andern Theilen der Roͤmiſchen Welt, welche das Meer von dem Mittelpunkt des ganzen Reichs von Rom trennte, in dem ganzen Umfange des noͤrd⸗ lichen Afrika's naͤmlich und in dem groͤßten Theile von Aſien. Es unterlag obgleich ſchon eine Kirche bildend.
Ein andrer Grund, warum die Exiſtenz der Kirche, wenn auch erſt in ihren Grundzuͤgen, nothig wurde, lag darin, daß ſie um dieſe Zeit das einzige Inſtitut war, von dem ein Einwirken auf die Bildung des Geiſtes ausgehn konnte. Dieſe Einwirkung war aber nicht möglich, ohne den Kampf gegen die große Barbarei des Geiſtes, welche mit dem Einbruch der Barharen die Voͤlker des Suͤdens uͤber⸗ ſchwemmte. Um den Kampf zu beſtehn, um als Sieger aus ihm hervorzugehn, bedurfte es einer beſtimmten und Organiſation, einer ſtarken und ſichern Regierung. darf nicht fuͤrchten, zu viel zu ſagen⸗ daß es die chriſtliche Kirche geweſen ſey, welche das Chri⸗ ſtenthum am Ende des 4ten und beim Beginnen des öten Jahrhunderts gerettet und bewahrt habe.
Bundiag iſt auch die Kirche mit ih
Man
rer geiſtigen Macht
baren, ſie hat das Princip der ſchwierigſten Uebergange, aus der ſtande der Bildung Roms auf die tet und uͤbertragen. Man muß Kirche als den der Religion im ten, um das aufzufinden, was das Chriſtenthum eigentlich auf die Civiliſation und ihren Fortgang gewirkt hat, was dieſe demſelben verdankt. dieſe Zeit die chriſtliche Kirche. ſichtspunkte aus betrachtet, muß man ſie durchaus als eine Geſellſchaft anſehen, und wenn man nun die Geſchichte die⸗ ſer Geſellſchaft in Betracht zieht, ſentlich verſchiedene Perioden, welche dieſe Geſellſchaft mit allen ihren Verhaͤltniſſen durchlaufen hat. (Schluß folgt.)
Koönigliche Schauſpiele.
Donnerſtag, 4. Dec. Im Schauſpielhauſe: Donna Diana, Luſtſpiel in 3 Abtheilungen, nach dem Spaniſchen von C. A. Weſt. Hierauf, zum Erſte rer in Venedig, metriſches Schauſpiel in 1 Schenk.
Freitag, 5. Dec. Elfen, romantiſche Feen⸗Oper in lets; Muſik von C. M. v. Weber. als Huͤüon, hierin wieder auftreten.)
Koͤnigsſtaͤdtſches Theater. Donnerſtag, 4. Dec. Elodie, oder: Der Klausner auf dem wuͤſten Berge, Oper in 3 Akten; Muſik vom Ritter Caraffa. (Dlle. Gehſe; Elodie.) Freitag, 5. Dec. Thereſe, oder: Die Waiſe aus Genf⸗ (Dlle. Mar. Herold: Thereſe. Herr Wegener: Waller.)
3 Abtheilungen, mit Bal
v goe 8 Auswärtige Börsen.
82 QOesterr. 53 Metalliq. 92 ⅛. Bank-Actien 1328. Partial-Oblig. 377. Ruas. Engl. Anl. 80 ¾. Russ. Anleihe Hamb. Certiße- 85¹
FüHjien ,2 Porv. .6 5Ct. Mewll. 953. Hank- Acüen 10900t.
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Auflöſung des Roͤmiſchen Reichs
feſten
wenn man behauptet,
das Bindungsmittel geworden zwiſchen Rom und den Bar⸗ 7 Civiliſation auf ſeinem alten Welt, aus dem Zu- Barbaren gluͤcklich gelei- daher mehr den Zuſtand der 5ten Jahrhundert betrach⸗
Es fräͤgt ſich nur, wie war um Vom rein menſchlichen Ge⸗
ſo ergeben ſich drei we⸗
nmale: Albrecht Duͤa⸗ Akt, von E. v.
Im Opernhauſe: Oberon, Koͤnig .
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(Herr Stuͤmer wird