Hinſichtlich des Berichts, welchen Herr Young uͤber ſeine Gefangenſchaft und Verhöͤr in Portugal herausgegeben hat, bemerkt das vorgenannte Blatt, daß nach der Lange der Zeit zu urtheilen, welche Herr Poung in jenem Lande gelebt hat, er wohl mit den Sitten und Gewohnheiten des Volks ſehr vertraut ſeyn muͤſſe, indem er namlich ſeit 1814 in Lefria gelebt hat. Er beſchreiht das Volk als ganz und gar von Prieſtern beherrſcht. „Jedoch“ ſagt derſelbe, „ſind die Ein⸗ wohner verhaltnizmäͤßig gluͤcklich, die Regierung erleidet keine Oppoſition von ihnen, man hat überhaupt wenig Sorge, ein Volk zu beaufſichtigen, das von Natur ſchon ſich ihren Befeh⸗ len unterwirft, in der That, ſie haben keine Gelegenheit, auf⸗
eklaͤrter zu werden. ⁷ — Die Geiſtlichkeit ſcheint einen ziem⸗ ſich deutlichen Begriff von dem Grunde zu haben, auf wel⸗ chem ihre Herrſchaft ruhen muß. „Vor meiner Zeit’“ (er⸗ zaͤhlt Herr Young) „errichtete ein Englander eine Bandfabrik zu Leiria, hatte aber das Ungluͤck zu ſalliren und mußte das Land verlaſſen. Nachher bemerkte ich bei irgend einer Gele⸗ genheit gegen den Biſchof, wie ſehr dieſer Bankerutt zu be⸗ dauern ſei, da ein Etabliſſement dieſer Art von dem groͤpten Nutzen fuͤr Leiria geweſen. Seine Antwort var im hoͤchſten, Grade bezeichnend fuͤr die Principien der katholiſchen Geiſt⸗ lichkeit: „„Im Gegentheil*%, (erwiederte er,) „„ ich war er⸗ freut, als er Bankerutt machte, ſeine Manufaktur hrachte mehr⸗ Schaden als Nutzen, ſie machte dem Volke Luſt weben uno ſpinnen zu lernen, anſtatt den Boden zu bebauen, und viee uſammenarbeitenhe Perſonen verderben einander 15 morali⸗ ſche Hinſicht. *7 — Ich bemerkte, daß 89 L9 „
Ben. ftign auf er ei : „„ „25
198e S.ſus . . dann werden ſie nicht
id da, latz ſie das bebauen, 8 En M. ) Lenn 2 2.2 ₰ veeee⸗ weniger Verkehr wir it den Frer aben, deſto beſſer! 22 1159 b. Jun die Verſammlung, welche von Manufac⸗ turiſten und Modehandlern dieſer Tage gehalten worden iſt, um üͤber eine, an Se. Maj. zu richtende Bittſchrift, wegen Abkuͤrzung der allgemeinen Trauer bei vorkommenden Todes⸗ fallen in der Königl. Familie, zu berathſchlagen, außert ſich die Morning⸗Chroniecle folgendermazen: „Die Klagen uͤber den Verluſt, welchem die Handelsleure durch die allge⸗ meine Trauer unterworfen werden, ſind eben lo laut als be. gruͤndet. Zahlreiche Individuen ſind in der That bei jedem vorkommenden Fall dieſer Art ins Verderben geſtuͤrzt. Und das Uebel hoͤrt nicht einmal bei den Kaufleuten und Manu⸗ facturiſten auf, wir ſind uͤberzeugt, daßz in Folge der leyten allgemeinen Trauer nicht weniger als hunderttauſend Arbetts⸗ leute außer Thatigkeit geſetzt ſind. Es iſt dies wirklich ein oßes Uebel, eſfen Ausdehnung höͤhern Orts unmogli h be⸗ anut ſeyn kann, denn ſonſt wuͤrden gewit ſchon Vorkehrun⸗ gen zu deſſen Abhüͤlfe getroffen worden ſeyu. Das Volt mißgönnt der Königlichen Familie keines wegs Lasjenige, was ihre erhabene Stellung und Verhalcniſſe erſordern, und ge⸗ wiß kann man uns am wenigſten ſchulo geben, in Bezeugung der Ach füͤr das Koͤnigethum nachlaſig zu ſeyn; aber es erſcheint 2 daß tauſende von Famulien geopfert werden, wenn ei itglied der Königlichen Famlie aus dem Leben ſcheibet. — Alle Handelsleute muſſen ſich den Lauuen der Code unterwerfen, und ſind darauf, als auf etwas in der Ratur der Sache dLiegendes, vorbereitet; aber der Beſehl zu einer allgemeinen Trauer kann nicht in dieſelbe Klaſſe nut jenen gebracht werden. Dieſes durchgehende Gebot giebt dem Begehren des ganzen Landes cine benimmie Richtung, und da alles Vorherwiſſen in dieſer Hinſicht unmöglich iſt, ſo er⸗ ſcheint der Befehl der Trauer oft zu einer Zeit, wenn die Vorbereitungen und Einrichtungen der induttrioͤſen Kiaſſen ſchon für die ganze Dauer der Jahreszeit getroffen ſind.“ Das genannte Blatt ſchließt ſeine Betrachtung, indem es 8 Zuverſicht ausſpricht, daß, wenn die grope Ausdehnung lhsen .ch-u⸗ hoͤheren Orts bekannt waren, gewiß ab⸗ hülſtiche Beſtimmungen erfolgen wuͤrden. ¹ Auf der Univerſität in London befinden ſich dermalen
1 Siudenten; 85 beſuchten die juriſtiſchen Vorleſun⸗
n und zwiſchen 60, und 70 beſchaͤftigten ſich mit dem
mathematiſchen Wiſſenſchafren. Zur Naturphiloſophi⸗
der n ungefahr 70. Mediein ſtudiren nicht weniger als 120, Seit Eebgiabe, 2 Univerſitäͤt, die im Oetober ſtatt ſand, hat man noch für 10 neue Actien unterſchrieben. Nach dem Tanton⸗Regiſter, hat ein Hollaͤnder, dem es erlaubt war, einige Jahre in Japan ſich aufzuhalten, reich⸗ ige Marterialien zu einer Geſchichte dieſes Landes und alles Fremde abwehrenden Regierung, geſammelt. .* vrriſon’s Thineſiſches Wörterbu eblings⸗
* 1
die Dauer einer ſolchen allgemeinen Trauer veran⸗
dium der Lateiniſchen und Griechiſchen Sprache und
Klaſſe zahlen ſich zwiſchen 70 und 80, und zur chemi⸗
1 * b
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1315252—
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Er
ſtudium der Japaner Literatoren, welche beſonders die alpha⸗ betiſche Llaſſhcatten anspeicht. Das angenchmſte Geſchenk, das in Nangaſati ein Freund dem andern machen kann, iſt ein Faͤcher mit Auszuͤgen aus dieſem Woͤrterbuch, mit hinzu⸗ gefuͤgten Definitionen. Niederlande. 1
Zweite Kammer der Generalſtaaten. Sitzung vom 27. Novbr. Nachdem die Kammer, der gewoͤhnlichen Ordnung gemaß, das Protokoll der vorigen Sitzung vorge⸗ leſen und angenommen hatte, wurde die Discuſſion uͤber den Geletzentwurf eroͤffnet, wongch die bisher geſetzlich an⸗ georbnete Erneuerung der hypothekariſchen Cinſchreibangen nach 10 Jahren aufgehoben ſeyn ſoll. — Herr von Nule⸗ naere ſprach ſich als der erſte Redner uͤber das neue Geletz in folgender Art aus: „Nach dem Artikel 2,154 des Cocle Napolegn behalten, Einſchreibungen auf die Hyporgek⸗ zehn Jahre lang ihre Kraft; und erloͤſchen, wenn ſie naäͤch deren Verlauf nicht ernenert werden. Dem neuen Geeßvorſchlage zufalge ſoll die Einſchreibung ohne jene Erneuerung guͤltig bleiven. „Ich tabele obieſe geſetzliche Beſtimmung nicht; ſie ſcheint mie ſogar der Natur der hypothekariſchen Einſchrei⸗ bung angemeſſener, aber die Beſtimmung, daß die Cinſchrei⸗ bung mit Zuſtimmung der beiden betheiligten und dazu be⸗ rechrigten Partheien geloͤſcht werden ſoll, füͤhrt eine Menge von llebeltanden und Schwierigkeiten herbei, wenn die Hy⸗ pothek perpetuell iſt. Wer ſoll enrſcheiden, ob die Perſonen, weiche ihre Zuſtimmung zur voͤſchung der Hypothek gegeben haben, die einzigen Berechtigten und Betheiligten ſind?“ Der Reoner enrwickelte darauf die Nachtheile, welche fu den Schuldner enrſtanden, wenn der Glaubiger Einwigigung zur voͤſchung verweigere, und lauftigkeiten, welche eintreten maͤhten, wenn 8 pothek nach einer Reihe von Jayren in die Haͤnde einer Meuge von Erben gekommen ſey, die ſte unter ſich getheilt haben, ſtimmt aber ſchlieplich fuͤr das neue Geſetz. — Auch der zweite Redner, Hr. Angill, ging in eine Darſtellung der Schwierigkeiten ein, welche daduech, daß die Hypothek eine perpetuelle Guͤttigkeit erhalte, fuͤr die Loͤſchung derſelben ent⸗ ſtanden; in manchen Faͤllen, meinte er, werde es dem Glau⸗ biger unmoͤglich werden, zu beweiſen, daß er der einzige ſey, der Anſpruch an die Einſchreibung habe; bei Erbſchaftsthei⸗ lungen unter Mazorennen, die oft ohne gerichtliches Inven⸗ tarium geſchahen, werde die Schwierigteit noch groͤßer. — Nach⸗ dem noch ein dritter Reoner, der Baron von Secus, den Vo ſchlag gemacht, in jeder Commane ein Regiſter aller Cin ſchreisungen, welche auf die in dem Bereiche verſelben liegen:⸗ den Guͤter gemacht wecden, anzulegen, wurde zur Abſtim-,. mung uͤber den neuen Geſezvorſchlag geſchritten und derſelbe einſrimmig angenommen und der erſten Kammer uͤberwieſen. — — Der Prandent kuͤndigte darauf der Kammer an, daß Hr. Bruckere ihm noch eine Endwickelung der Motive ſeinger Propoſition miegetheilt habe, uno machte den Vvrſchlag, ſi ſogleich oen Sectionen zur Pruͤfung zu uͤbergeben; das Re ſultat der Abſtimmung waren 98 Stimmen fuͤr, und nuͤr 6 gegen den Vorſchlag des Praſibenten. — Nachdem der Ausſchuß fuͤr die Perilionen ſodaun der Kammer uͤber eine Menge von Reclamationen gegen die neue Cintheilung der Gerichtsbegirke Becicht erſtattet haute, ging bie Kammer u 1 ½ Uhr auseinander. 8
Bruͤſſel, 28. Nov. Eine Koͤnigliche Verordnung vom 1hten d. M. unterſagt das Anwerben Niederlandiſcher M. troſen fuͤr den Dienſt auf fremoen Schiffen. 9
Se. Excellenz der Baron von Eeckeren, diesſeitiger Bot⸗ E. ſchafter bei dem Ruſſiſchen Hofe, iſt heute fruͤh nach St. . Petersburg abgereiſt. 1 3
Zwei Gropbrithniſche Cabinets⸗Couriere, deren einer von London kam und nach Deutſchland ging, der andere aber von daher nach London eilte, kamen in verwichener Nacht hier durch. 8
Amſterdam, 29. Nov. Es fanden ſich zu Anfang dieſer Woche viele Verkaufer fuͤr Staatspapiere, wodurch de⸗ ren Preiſe etwas zuruͤckwichen; es hieß auch, daß man durch außerordentliche Gelegenheit von London Nachricht von nie⸗ 82½ drigeren Courſen erhalten habe; geſtern gingen von dieſem Platz und auch aus Deutſchland wieder hoͤhere Notirungen ein, welches einen ganſtigen Eindruck auf den Fondsmarkt machte. . Da erneuete Ordres am geſtrigen Getreidemarkt noch immer fehlten, wurde im Allgemeinen nur wenig verhandelt; indeſſen wurden ſchoͤne Sorten Weizen nicht ausgehoten und gelrten bꝛi der mindeſten Fraze willig die vorigen Preiſe; eringe und neue Sorten würoe man nur niedriger wie ver⸗ 2 haben anbringen koͤnnen. Fuͤr Roggen ſtellte ſich ehen ſo wenig Kaufluſt ein; derſelh
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urde zu den jü