ein materieller Kraͤfte, die um dieſe Zeit in alle Verhäͤlt⸗ 88 niſſe der Geſellſchaft und des Staats eindrang und ſie uͤber⸗ ſchwemmte. Durch ihren kraͤftigen Widerſtand dagegen und Kurch ihre beſtaͤndige Lehre verbreitete die Kirche das Bewußt⸗ 85 ſeyn, die Ueberzeugung einer Ordnung eines Geſetzes, das, weit üuber alles Irdiſche erhaben, die menſchlichen Dinge leitet und re⸗ giert. Mit allen dieſen im genaueſten Zuſammenhange ſtand die Sccheidung, welche die Kirche in den Begriffen der geiſtigen uund weltlichen Macht hervorbrachte. Dieſe Trennung iſt die — 8 QAuelle der Freiheit des Bewußtſeyns, ſie ruht auf der Idee, weilche die Kirche immer gelehrt hat, daß eine nur materielle Macht kein Recht und keine Gewalt auf die Geiſter, auf die UHMeberzeugungen und auf die Wahrheit 8. 8 Doch nicht in allen Theilen war der Einfluß der Kirche * ſchon um dieſe Zeit gleich heilſam und fördernd. Schon im
*
8 ö‚ten Jahrhundert zeigen ſich in der Kirche einige ſchlechte P vrincipe, welche eine große Rolle in der Entwickelung un⸗ ſerer Civiliſation geſpielt haben. So begann ſchon um dieſe — * Zeit der Unterſchied zwiſchen den Herrſchenden und den Be⸗
herrſchten ſich auszubilden, der Verſuch, die Unabhaͤngigkeit der Erſteren von den Letzteren zu begruͤnden, ſich des geiſti⸗ gen Lebens dieſer ganz und gar zu bemachtigen, und als dieſe Verſuche im Anfang nicht uͤberall gelangen, verband 8 ſich die Kirche mit weltlichen Fuͤrſten und unterſtuͤtzte auf ½ Koſten der Freiheit der Unterthanen die abſolute Gewalt der 88 Färſtemn⸗ um ſie mit ihnen zu theilen. So waren die Haupt⸗Elemente, aus welchen die Zeit des Verfalls des Roͤmiſchen Reichs ſich gebildet hatte, ſo fanden * die Barbaren die Voͤlker und die Länder, und es bleibt nun nur noch uͤübrig, dieſe Erſteren ſelbſt naͤher zu betrachten. Doch iſt dabei die Schwierigkeit nicht außer Acht zu laſſen, welche bei der Auseinanderſetzung des Grades der Civiliſa⸗ tion, oder vielmehr Nicht⸗Civiliſation, den ſie erreicht hatten, herrſcht. Die herrſchende Idee im Zuſtande der Barbaren wwMar unſtreitig dieſes Vergnuͤgen an der Unabhängigkeit des Individuums, dieſe Luſt, mit ſeiner Kraft und ſeiner Freiheit Bu ſpielen, inmitten der Veraͤnderungen und Wechſel der Welt 2 8 des Lebens, die Freuden der Thäͤtigkeit ohne Arbeit und aan einer abentheuerlichen Beſtimmung voll von Gefahr und Unruhe. Dieſe Anſicht heherrſchte das Leben der Barbaren, daraus folgte jenes Beduͤrfniß, welches dieſe ungeheuern Maſſen von Menſchen in Bewegung ſetzte. So war es be⸗ ſoonders das Vergnuͤgen, 2 als Menſch zu fuͤhlen, das Be⸗ wpubßtſeyn der Perſönlichkeit, der Willensfreiheit des Meu⸗ ſchen in ihrer ungehinderten Entwickelung, was durch die ABarbaren, beſonders des Germaniſchen Stammes, in die alte, 22 beſonders in die Roͤmiſche Welt, wo er bis dahin noch durch⸗ 8 unbekannt geweſen war, eingefuͤhrt wurde. In den
Staaten der alten Welt herrſchte nur die Freiheit des Buͤr⸗ gers, nie aber die der Perſon. Der Mann gehoͤrt einer Verhindung an, nie aber ſich ſelbſt, er muß bereit ſeyn, ſich fuͤr dieſe zu opfern, darf aber nie etwas für ſich von ihr verlangen. Ebenſo hatte dies Princip, nur von einem an⸗ deren Geiſte ausgehend und beſeelt, in der chriſtlichen Kirche geherrſcht, und das, was die Germanen brachten, war fuͤr ſie mehr oder weniger ein neues. Ebenſo verdankt die neuere Zeit jenen ein Element in ihrer Civiliſation, welches eine lange Zeit hindurch ſeine Herrſchaft ausgeuͤbt hat; denn durch ſie wurde der erſte Grund zum Feudal⸗Weſen gelegt, uund wie dies die Zeit und den Geiſt des Mittelalters be⸗ herrſcht, iſt Jedem bekannt.
8 Dieſe verſchiedenen Elemente der Kirche, der Ueber⸗
8
8
Mittelalter.
bleibſel des Roͤmiſchen Reichs, nebſt den Barbaren, kaͤmpfen und ringen nun mit einander, und aus ihnen bildet ſich das
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Koͤnigliche Schauſpiele.
Sonnabend, 6. Dec. Im Schauſpielhauſe: Das Rit⸗ terwort, Luſtſpiel in 4 Abtheilungen, von E. Raupach. Hier⸗ auf: Der Briefwechſel, Luſtſpiel in 2 Abtheilungen, von A. von Steigenteſch.
Sonntag, 7. Dec. Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz;
Im Opernhauſe: Der Hauſtrer,
Muſik von Onslow.
Hierauf: Der Baͤr und der Baſſa, Vaudeville⸗Burleske in
1 Aufzug, von C. Blum. 23 Im Schauſpielhauſe: Abtheilungen, von H. Beck. Hierauf:
ſein Sohn, Poſſe in 1 Aufzug. Im Schauſpielhauſe:
Montag, 8. Dec. Ton, Luſtſpiel in 4 Abtheil., vom Dr.
Toöͤpfer.
Das Chamaͤleon, Luſtſpiel in 5 Der Luͤgner und
Der beſte Hierauf:
Die Damenhuͤte im Theater, Local⸗Poſſe in 1 Aufzug. In Potsdam: Je toller je beſſer, komiſches Singſpiel
in 2 Abtheilungen; Muſik von Mehul.
ſchuldigen, Divertiſſement in 1 Aufzug.
8860 2 Köoͤnigsſt
Sonnabend, 6. Dec. dem wuͤſten Berge.
Caraffa.
Sonntag, 7. Dec
ſches Singſpiel in 2 Akten;
Müͤller.
ädtſches Theater. Elodie, oder: Der Klausner auf
Hierauf: Die Un⸗
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Oper in 3 Akten; Muſik vom Ritter
Die Schweſtern von Prag, komi⸗
Muſik vom Kapellmeiſter
Berliner Börse.
Amtl. Ponds. und Gelc
Den 5. Dec. 1828
1-Cours- Zettel. (Preuſs. Ceun.)
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St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 B0. Ob- incl Litt. H Kurm. Ob. m. I. C. Neum. Int. Sch.do. Derlin. Stadt-Ob. dito diio Königsbg. do. Elbinger do. Danz. de in-Th. Z. Westpr. Pfdb. A. diio ditwo B. Groſahz. Pos. do. Oupr. Pſandbri.
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Pomm. Pfandbr. Kur- u. Neum. do. Schlesische do. Pomm. Dom. do. Märk. do. do. Oupr. do. do. Rückat C. d. Kmk do. do. d. Nmk. Zins-Sch. d. Kmk. dito d. Nmk.
Holl. vollw. Duc. Friedrichsd'or-.
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— 1052 481 8 ¹105 105 — 83 1 †5 56 ½ 55 4½ — 18½ ,1b3
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