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doch kann man nicht leicht den Grund auffinden, welcher den Herzog von Wellington bewogen haben koͤnnte, in das Staats⸗ Leben einen Edelmann zuruͤckzurufen, welcher weder Einfluß im Parlament noch Popularitaͤt zu ſeiner Empfehlung be⸗ ſitzt. Wenn ſein hoͤfliches und freundliches Betragen in Ge⸗ ſchaͤfts⸗Sachen, und ſein eigenthuͤmliches feierliches Beneh⸗ men im Parlament Alles waͤre, was man ſich von Lord Sidmouth erinnern kann, ſo wuͤrde er wahrlich befugt ſeyn, mit vielen der jetzigen Cabinets⸗Glieder eine Vergleichung auszuhalten; aber ſein Andenken iſt fuͤr die Nation mit Er⸗ innerungen an Zeiten verknuͤpft, welche ſie wohl gern ver⸗ geſſen moͤchte. Die Unbedachtſamkeit, welche aus ſeinen ir⸗ rigen Maaßregeln, als er an der Spitze des Departements
hervorgegangen iſt, offenbart ſich am Be⸗
des Innern ſtand . . 8 dem Erfolge, welchen das entgegengeſetzte Verfahren deſſen allgemeine politi⸗
eines Nachfolgers gehabt hat, en a w oli ſche Anſichten faſt dieſelben waren, wie die des Lord. Sid⸗ mouth. Von dem Marquis von Salisbury, der keinen aus⸗ ezeichneten oͤffentlichen Tharatter und keinen Ruf im Par⸗ amente hat, kennen wir nur als das Beſte von ihm ſeine Bemuͤhungen, die Jagd⸗Geſetze zu verbeſſern; das Schlech⸗ teſte hingegen iſt offenbar ſeine Abſtimmung gegen die Eman⸗
cipation der Katholiken.
8 Der Z.anhe eines (in hieſigen Blaͤttern enthaltenen) ſehr ausfüͤhrlichen Schreibens aus Dublin vom 23. Nov. beklagt ſich auf das Ledhafteſte daruͤber, daß die verderblichen Grundſaͤtze des Abhandlungs⸗Syſtems zwiſchen Proteſtanten und Katholiken, ſogar bis zur Univerſitaͤt von Dublin ge⸗ drungen ſeyen. Ohngefaͤhr 7 Mitglieder derſelben haben ge⸗ ſucht, ſich durch eifrige Verbreitung derſelben bekannt zu ma⸗
en, und ſich, ihrem Beruf zuwider, in die Reihe der Po⸗ litiker zu ſtellen, worunter ſich beſonders ein Herr Boyton durch die Heftigkeit ſeiner Reden auszeichnet. Die Braun⸗ ſchweiger haben dort einen ſolchen Einfluß zu erlangen gewußt, daß ſich diejenigen von den, unter dem · Namen Fellows bekannten, Collegiaten, denen nach der Sitte Eng⸗ liſcher Univerſitaͤten die ſpecielle Aufſicht uͤber die Studenten anvertraut wird, in den Fall geſetzt ſehen, ſich entweder zu dem Abſonderung⸗Syſtem zu bekennen, oder der bedeutenden Einnahme zu entſagen, die ihnen fuͤr jene Aufſicht von Seiten der Studenten zu Theil wird, weil man ſie nur zu denen giebt, die es mit den Braunſchweigern halten. Außer dieſem unmittelbaren Nachtheil fuͤr die erwaähnten Collegia⸗ ten (ſagt der Verfaſſer unter anderm) muß dieſes abſcheu⸗ liche Syſtem auf das Verderblichſte aul die allgemeine Volks⸗ maſſe von Irland fuͤr eine kuͤnftige Generation einwir⸗ ken, indem die jetzt in Dublin ſtudirenden proteſtantiſchen Theologen, denen man ſolche hoͤchſt intolerante Grund⸗ ſätze gleichſam einimpft, veinſt als Religionslehrer in allen Theilen Irlands angeſtellt, und natuͤrlich in ihren Kirchſpie⸗ len das ihrige zur Verbreitung des Syſtems der Braunn⸗ ſchweiger beitragen werden. Mit einem Worte, der Unter⸗ richt in Itland wird in ſeiner Quelle vergiftet. — Die Times blttet bei Mittheilung dieſes Schreibens die Mini⸗ ſter Sr. Maj. auf das Angelegentlichſte, ihre Aufmerkſam⸗ keit auf dieſen ſo wichtigen Gegenſtand, und zwar ohne Auf⸗ ſchub, zu richten, um dem vorzubeugen, daß der Zweck, zu dem die proteſtantiſche Univerſitaͤt von Dublin durch die Kö⸗ nigin Eliſabeth geſtiftet ward, nicht gaͤnzlich verloren gehe, was der Fall ſeyn wuüͤrde, wenn man ſie nicht auf das Bal⸗ digſte von dem verderblichen Abſonderungs⸗Syſtem reinigte.
Zu Mancheſter hat ſich eine antikatholiſche Geſellſchaft gebilöet, welche beſchloſſen hat, ſich aus aller Macht den An⸗ ſpruͤchen der Dubliner Aſſociation zu widerſetzen.
In einer katholiſchen Verſammlung aͤußerte Hr. O Con⸗ nell vor einiger Zeit, in Irland wuͤrden verhaͤltnißmaͤßig weit weniger Verbrechen begangen, als in England. Nichts, bemerkt die Morning⸗Chronic le bei dieſer Gelegenheit, kann ſo ungenügend ſeyn, als die bloße Angabe der Anzahl von Verbrechen, die in dem einen und dem andern Lande began⸗ gen worden. Die menſchliche Natur iſt uͤberall dieſelbe, und um den Vergleich belehrend zu machen, muͤſſen wir wiſſen, welchen Umſtäͤnden der Unterſchied zuzuſchreiben „iſt. Hr. O wuͤnſcht Irland mit England gleichzuſtellen. Allein
oraliſchen . befaͤnden, Q und Betruͤger wie die Englaͤn⸗ der werden; während es vielleicht weniger blutige Koͤpfe bei Jahrmärkten und an Feſttagen geben wuͤrde.
Die Verſammlung zur Berathung uͤber die, den gefluͤch⸗ teten Spaniern und Italienern zu reichende Unterſtuͤtzung, hat geſtern in der London⸗Tavern 88 — Lord⸗
9 f Dieſer machte r Rede, mit —2——— — darauf aufmerkſam: daß be⸗
welcher er die Sitzung eroͤffnete, reits vor 4 Jeren 2* Qumme von mehr als 20,000 Pfd.
ſie ſich zu beſchraͤnken genoͤthigt geſehen hat, indem ſie den
Irländer ſich in gleichen Umſtaͤnden
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8* 1“ 262e 8 — zum Beſten der Gefluͤchteten geſammelt worden daß ab dieſe Summe, ſo anſeyntich ſie auch geweſen, nicht hinn 89 ber habe, Allen eine angemeſſene Huͤlfe zu leiſten. Der 9 558G ſer Angelegenheit niedergeſetzte Ausſchuß ſahe ſich ahe ie’ noͤthigt, ſich auf's Neue an die Großmuth des Publekunhes zu wenden. Aus dem uͤbrigen Theil der Rede des Mayors ſowohl, als aus den Aeußerungen mehrerer 8.22 Anweſenden geht hervor, daß die Zahl derjenigen, die Ber⸗
ſtand bedürfen, ſich auf höchſtens 300 Perſonen belänft, wor.
unter ſich aber viele Kranke, Frauen und Kinder befinden Anfangs waren der Beduͤrftigen gegen 1500 geweſen; ohnge⸗ faͤhr 700 indeſſen ſind ſeirdem einem thaͤtigen Leben wieder⸗ gegeben worden. Fuͤr 350 hat die Regierung ſeit 1823 eine jaͤhrliche Unterſtuͤtzung von 18,000 Pfd. ausgeſetzt, auf die
noch erforderlichen Beiſtand der Theilnahme des Publikums mit vollem Vertrauen uͤberläßt. Der Lord⸗Mayor ſowohl ais einige andere Redner erwähnten, daß der Herzog von Wellington ſehr wohlwollend fuͤr die Gefluͤchteten ge⸗ ſtimmt, und jederzeik bereit ſey, fuͤr ſeine Perſon zu
ihrer Huͤlfe nach beſten Kraͤften beizutragen, ſo wie er es 4
ſchon fruͤher gethan habe. Es wurde in Folge der Verhand⸗ lungen einſtimmig beſchloſſen: daß, da die Spaniſchen und Italieniſchen Fluͤchtlinge gerechte Anſpruͤche auf die Unter⸗ ſtuͤtzung wohlwollender Perſonen haͤtten, eine neue Subſecrip⸗ tion in der Hauptſtadt eroͤffnet werden ſolle, in der Hoff⸗ nung, daß man dieſem Beiſpiel auch in andern Theilen Eng⸗ lands ſolgen werde. Schließlich kam man dahin uͤberein, mehrere Dank⸗Adreſſen an Perſonen abzufaſſen, die ſich in der in Rede ſtehenden Angelegenheit ausgezeichnet hatten,“ und unter andern an einen Beſitzer von Landkutſchen, der ſich erboten hatte, alle ihn vom Ausſchuß empfohlene Fluͤcht⸗ linge koſtenfrei allenthalben in Großbritanienl hinzufuͤhren, wo ihre Geſchaͤfte ſie hinriefen. Ehe die Verſammlung aus⸗ einanderging, waren 2200 Pfund unterzeichnet worden; ein anderes Zimmer ſtand zu ferneren Unterzeichnungen offen. Der Glo be laͤßt ſich uͤber die in Frankreich ſtatt ſin⸗ denden Berathungen wegen des Handels, dahin aus: „Eine Pariſer Zeitung (der Courrier⸗français) prophezeiht: daß die niedergeſetzte Commiſſion mit einer Myſtification endigen werde — ſie werde dem Geſchenk gleichen, welches im Luſt⸗ ſpiel ein Mann ſeinen Sohn macht: „Da haſt du eine Trom⸗ mel und Trompete; amuͤſtre dich damit, aber mach keinen Larm.“ Man muß geſtehen, daß das ſehr der Art gleicht, mit welcher man mit der Anwendung der Grundſätze des freien Handels in einem Lande verfaͤhrt, wo bisher Ein⸗ ſchraͤnkungen beſtanden und gewirkt haben. Volle Freiheit wird gegeben, jeden Schutz, der nichts beſchuͤtzt, ſo wie jede Einſchrankung, die faktiſch Niemanden beſchraͤnkt, zu entfer⸗ nen. Die hoͤchſte Freiheit ſollte, wie jeder zugiebt, auf den answaͤrtigen Handel und auf den Schutz des inlandiſchen Er⸗ trages ausgedehnt werden; aber dann iſt der Schutz des in⸗ laͤndiſchen Ertrages, d. h. der Schutz einer Klaſſe auf Ko⸗ ſten der andern, eben das Uebel, welchem die Freiheit entge⸗
genarbeiten ſoll. Allein noch duͤrfen wir nicht zu eilig ſchlie..
ßen, daß, obgleich kein großes gegenwaͤrtiges Gute durch Ent⸗ fernung von Einſchraͤnkungen hervorgebracht wird, ſobald dieſelben nicht denen einigen Schaden zufuͤgen, welche durch dieſe Beſchraͤnkungen beſchuͤtzt ſind, eine Pruͤfung des verbie⸗ tenden Syſtems nutzlos iſt. Es iſt nuͤtzlich, ſelbſt ſolche Ein⸗ ſchraͤnkungen zu entfernen, welche gegenwoͤrtig unſchaͤdlich ſind, weil ſie in den Veraͤnderungen des Handels bald nach⸗ theilig werden koͤnnen. Zum Beiſpiel die Erneuerung der Auflage auf fremde Baumwolle in England iſt gegenwaͤrtig nicht von der geringſten Wichtigkeit, aber wenn einige neue Baumwollenfabriken entſtehen, ſo daß dieſe Waare außerhalb wohlfeiler als im Lande gekauft werden kann, ſo ſind die niedrigen Auftagen auf die Einfuͤhrung eine Sicherheit dagegen, daß die Conſumenten nicht genoͤthigt werden, das Sinken des natio⸗ nalen Wohlſtandes in dieſem beſondern Fall zu unterſtuͤtzen. Selbſt in Faͤllen, wo eine Auflage auf die Einfuͤhrung einer fremden Waare, hinlaͤnglich die große Maſſe der inlaͤndiſchen Producenten derſelben zu ſchuͤtzen, an die Stelle eines gänz⸗ lichen Verbots geſetzt wird, wird es immer der Fall“ ſeyn, (wenn die Auftage nur fuͤr dieſen Zweck nicht unnoͤthig hoch iſt), daß einige der falſcheſten Anwendungen der Induſtrie im Lande werden vertrieben werden. Seidenfabrikation der Fall geweſen zu ſeyn; ſie hat ſich im Ganzen vermehrt, aber die bei ihr angewandte oberſte Lei⸗ tung hat ſich geaͤndert, ſeitdem fremde Seide ins Land ge⸗ laſſen wird. In Frankreich ſind einige der beſtehenden Be⸗ ſchraͤnkungen des Handels, wie die der Einfuͤhrung verſchie⸗ dener Arten von ECiſen, ſo ungerecht gegen die ganze Maſſe der Conſumenten und ſelbſt der Manufacturen, welche mit⸗
So ſcheint es mit der
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