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Theilnehmer der Braunſchweig⸗Clubs es nennen, zahm. Es iſt nicht viel in den Beſchluͤſſen zu bemerken, außer eine un⸗ richtige Feſtſtellung oder falſche Auffaſſung der die Emanci⸗ pation betreffenden Frage, welche von der Verſammlung in Mancheſter nicht beſtimmt worden iſt. Einer der Beſchluͤſſe ſetzt feſt: „daß der Charakter und der Umfang der geiſtlichen Macht der Roͤmiſchen Kirche, und die Art, wie ſie in welt⸗ lichen Angelegenheiten angewendet wird, ſich bei neueren Vorfällen in dem Schweſter⸗Koͤnigreich, wo dieſe Macht bloß politiſche Gegenſtaͤnde in Anregung zu bringen geſucht hat, ſelbſt auf die Gefahr, ihre theuerſten weltlichen Inter⸗ eſſen zu zerſtoͤren, practiſch gezeigt habe. Daher koͤnne man ſehr wohl die Gefahr beweiſen, welche daraus entſpringen müſſe, daß man Leuten, die ſolch einem Einfluß unterworfen ſeyen, einen Antheil an der Geſetzgebung geſtatte.“ Nun iſt aber gerade hauptſächlich, daß die hier als Unter⸗ chanen der geiſtlichen Macht der Roͤmiſchen Kirche in welt⸗ lichen Angelegenheiten bezeichneten Individuen, naͤmlich Guts⸗ beſitzer von vierzig Shillingen Einkommen und andere arme ſtimmfahige Katholiken, gegenwaͤrtig ſich in der That jenes „Antheils an der Geſetzgebung“ erfreuen, welchen ſie nach ihren Verhäͤltniſſen im Leben nur immer verlan⸗ gen koͤnnen; die Individuen, welche ausgeſchloſſen und dadurch mißvergnügt gemacht ſind, bilden ſolche Klaſſen von Katholiken, welche, wenn ſie gewonnen waͤren, in Ir⸗ tand, ſo wie ſie factiſch in allen katholiſchen Laͤndern thuͤn, der Macht der Prieſter das Gegengewicht halten oder die⸗ ſelbe controlliren koͤnnten. Und dennoch ſoll nach Allem dieſer practiſche Nachweis dahin abzielen, eine Verſchieden⸗ heit zwiſchen Katholiken und allen anderen religioͤſen Ge⸗ meinſchaften feſtzuſetzen? Wir zweifeln nicht, daß ſelbſt in Mancheſter ſich Proteſtanten finden wuͤrden, welche eben ſo bereit wären, wie die Katholiken, „ihre theuerſten weltlichen Intereſſen“ (geſetzt, die vortheilhafte Verpachtung von ſchmutzi⸗ ſen Huͤtten und Kartoffelgaͤrten gehoͤrten zu dieſen theuerſten ntereſſen) politiſchen Gegenſtaͤnden zu opfern, wenn ſie die Mehrzahl der Bevoͤlkerung von England waͤren, und dieſelben Unannehmlichkeiten und Kraͤnkungen wegen ihrer Religion erdul⸗ den muͤßten, denen die Katholiken ausgeſetzt ſind. Welch⸗ eine Beleidigung wuüͤrde es ſeyn, den Proteſtanten oder Eng⸗ ländern zuzutrauen, daß ſie in ſolch einem Fall fuͤr irgend andere weltliche Intereſſen ſich der ihnen zuſtehenden Wahl⸗ eahat bedienen ſollten, um 8 eigene Unterdruͤckung und rniedrigung zu verlängern! Und doch halten wir es fuͤr einen wuͤnderbaren Beweis von der Macht der katholiſchen rieſter, daß ſie, unterſtuͤtzt von allen talentvollen katholi⸗ chen Laien, im Stande geweſen ſind, die Irläͤndiſchen Stimmgeber zu uͤberreden, ſich einen Schimpf nicht gefallen zu laſſen, an welchen Englaͤnder nicht geduldig denken wuͤr⸗ ben. Doch der Erfahrung, nach haben die Bittſteller in Mancheſter nie von den Schottiſchen Verbuͤndeten gehoͤrt, welche, auf die Ermahnung ihrer Geiſtlichen, ihre theuerſten weltlichen Intereſſen opferten, oder — wenn es kein groͤßeres Opfer geben kann, als ſich der Beſtechung bei einer Wahl zu enthalten — welche um jeden Preis Eigenthum und Leben opferten, indem ſie den Beſchimpfungen und Unterdruͤckungen widerſtanden, welche man auf ihre Kirche haͤufte? Dagegen wuͤrde es ein großer practiſcher Irrthum ſeyn, anzunehmen, daß die Schottiſchen Laien dieſelben Opfer darbringen wuͤr⸗ den, um fuͤr den Vorſitzer der General⸗Synode die Einkuͤnfte des Biſchofs⸗Stuhls von Durham zu erhalten. Es iſt eben ſo unnitz, wenn man von den Prieſtern ſagt, daß ſie die katholiſchen Laien leiten, als wenn man ſich daruͤber beklagen wollte, daß, wenn ein Wagen einen Huͤgel hinabrennt, die kleinen Raͤder die großen nach ſich ziehen. Der Koͤrper der Katho⸗ liken von Irland bewegt ſich zuſammen, und muß ſich zuſammen bewegen, da ein gemeinſchaftlicher Schimpf ihn antreibt. Aber die Geſchichte zeigt, daß nicht die Prieſter zuerſt bewegten, nicht von ihnen oder durch ſie wurde der erſte Antrieb mitgetheilt.“ „Es iſt nicht unintereſſant zu ſehen“, heißt es in
der Times, „wie England in ſeinen verſchiedenen Thei⸗ len in der lebhafteſten Bewegung iſt. Auch in Leiceſter ver⸗ ſammelten ſich vor einigen Tagen „Handwerker und Mecha⸗ niker” unter dem Titel von „Freunden buͤrgerlicher und reli⸗ gisſer Freiheit“ zu einem oͤffentlichen Mittagsmahl, um ihre gegenſeitigen politiſchen Anſichten auszutauſchen, ihre Mei⸗ mſgen uͤber das Benehmen ihrer Repraͤſentanten im Par⸗ ament zu ſagen, und für einen derſelben eine Dank⸗Adreſſe abzufaſſen. Hr. Otway Cave iſt das populaire Parlaments⸗ glled fuüͤr Leiceſter, und durch die fragliche Adreſſe ſollte ihm fuͤr ſein Benehmen in der Korn⸗Angelegenheit, bei den Cor⸗ porations⸗ und Teſt⸗Acten, bei der Bill gegen die Mißbraͤuche,
die Corporationen von öͤffentlichen Geldern machen, und in
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ſehr laͤſtig geweſen war, gedankt werden; Hr. Cave befand ſich gerade denſelben Tag, jedoch zu einer ſpaͤtern Stunde, bei einem andern Mittagsmahle, wo ſich 120 Perſonen von Stande und Einfluß, anch unter dem Titel von „Freunden buͤrgerlicher und religioͤſer Freiheit“ verſammelt hatten. Die erſtere Geſellſchaft hatte Hrn. Cave eine Deputation in's Haus geſandt, die ihn veranlaßte, ſich auf einige Zeit zu ihr zu begeben, und ihr in einer ſehr ausdrucksvollen Rede von ſeinem bisherigen Betragen Rechenſchaft abzule⸗ gen, die mit der Verſicherung ſchloß, daß er ſich jeder⸗ zeit mit Nachdruck Allem widerſetzen wuͤrde, was ihrem buͤrgerlichen und religioͤſen Intereſſe nachtheilig werden koͤnnte. Auch Herr Evans crhielt und beantwortete eine ihm zuerkannte Dank⸗Adreſſe. Die zweite Geſellſchaft war von demſelben Geiſte beſeelt. Unter lauten Beifalls⸗Bezeu⸗ gungen wurden dort als Toaſt's die „katholiſche Emancipa⸗ tion“ und die „Allmacht der Preſſe“ vom Praͤſidenten aus⸗ gebracht. 84ꝙ augenſcheinlich ein entſchiebener Widerwille gegen alle nopoie und Corporationen aus.“ 8
In dem obgenannten Blatte (Times) lieſt man auch Folgendes: „Ein Brief, der ſeiner Länge nach eher eine Abhandlung heißen ſollte, iſt in dieſen Tagen in der Dubli⸗ ner Abendpoſt erſchienen. Er iſt an Dr. Philpotts gerichtet, und handelt von dem beinahe in Vergeſſenheit gerathenen Kroͤnungs⸗Eide; unterzeichnet iſt er mit den Buchſtaben I. K. L., deren ſich der katholiſche Biſchof Dr. Doyle vor ohngefaͤhr 3 oder 4 Jahren bediente, wenn er ſeine Geſin⸗ nungen verlautbaren wollte. Wir haben nichts dagegen, dieſe beiden Herren auf ſolche Weiſe gegen einander in die Schranken treten zu ſehen, indem ſie dann deſto weniger Ge⸗ legenheit haben werden, ſich thaͤtig in die politiſche Haupt⸗ Discuſſton zu miſchen, und die Ruhe ihrer friedlicheren Nachbaren zu ſtoͤren. Der Kroͤnungs⸗Cid iſt ſchon lange von allen gemaͤßigten Anti⸗Katholiken, mit Lord Liverpool an der Spitze, als unzweckmaͤßig angeſehen worden. Ein neue⸗ rer und intereſſanterer Theil der Frage aber iſt der: Sollen wir eine Emancipation mit oder ohne Sicherheitsſtellung be⸗ willigen? Der groͤßere Haufen der Engliſchen Nation beſteht durchaus auf einer, wenn auch mehr oder weniger bedingten, Buͤrgſchaft. Die Irlander, oder diejenigen, die ſich als Re⸗ praͤſentanten der Irländiſchen Katholiken ausgeben, Hert Eneas M⸗Donell und Herr Lawleß, wollen von keiner an⸗ dern, als einer unbedingten Emancipation etwas wiſſen. Wir geſtehen es gerne ein, wie wir es fruͤher ſchon gethan haben, daß die Einverleibung unſerer katholiſchen Latenbruͤder uns die beſte aller Sicherheiten ſcheint. Doch zu viel verlangt wäͤre es, wenn man der Britiſchen Nation keine Stimme in einer Angelegenheit zugeſtehen wollte, die ihre theuerſten Intereſſen ſo nahe beruͤhrt. Wer einen Theil der Macht aufgeben ſoll, die er 140 Jahre lang allein beſaß, darf wohl ohne Anma⸗ bung auf gewiſſe Bedingungen Anſpruch machen, die ihn da⸗ fuͤr ſicher ſtellen, daß man am Ende nicht mehr an ſich reiße, als man fuͤr den Augenblick fordert. Selbſt wenn ihn dvr n mißleiten, verdient er Achtung, und in ſo⸗ ſern auch Nachſicht, als ſein Begehr ſich mit den weſentli⸗ chen Grundſaͤtzen der beabſichtigten Veraͤnderung vertraͤgt. So viel was Gerechtigkeit gebietet; was die Klugheit anbe⸗ trifft, ſo glauben wir, daß die Irländiſchen Katholiken gut daran thaͤten, wenn ſie uͤber den Punkt der Sicherheitsſtel⸗ lung ſo leiſe und ruhig als moͤglich hinweggingen. Die Eng⸗ liſchen Katholiken haben durch ihr edelſtes Organ erklaͤrt, daß, was auch immer ihre Wuͤnſche ſeyn moͤchten, ſie, wenn es nicht anders ſeyn koͤnnte, g8. politiſche Freiheit auch mit „Bedingungen“ annehmen wuͤrden. Nichts kann thoͤrichter ſeyn, als die geaͤußerte Abſicht der Irlaͤnder, die Vermeh⸗ rung ihrer Rechte, welche das Parlament ihnen vielleicht zu⸗ geſtehen moͤchte, verwerfen zu wollen. Wir ſind indeſſen uͤberzeugt, daß es den Anfuüͤhrern der Aſſociation ſchwer fallen mag, das Irlaͤndiſche Volk, das ſie ſelbſt ſo ſehr auf⸗
gereizt haben, wieder zu kaltbluͤtigen Anſichten zuruͤckzufuͤh⸗
ren, und wollen daher die Hartnaͤckigkeit, die ſie zeigen, nicht geradezu als Folge ihrer perſönlichen Geſinnung anſehen, ſondern als Mittel, ſich eine werthloſe und voruͤbergehende Popularitaͤt noch laͤnger zu erhalten. Wir glauben nicht, daß Herr 9 Connell es ernſtlich meinte, als er vor Kurzem auf eine Trennung der Irſaͤndiſchen und Engliſchen Katho⸗ liken antrug, weil ſich der Herzog von Norfolk ſo gemäaͤßigt zezeigt hatte, als ob zwei, fuͤr eine gemeinſchaftliche Sache handelnde Maͤnner, nicht verſchiedene unabhäͤngige perſönliche Anſichten hegen duͤrften; oder als ob Feind nicht mit Freuden ſeinen Vortheil aus ſeiner Gegner Uneinigkeit ziehen wuͤrde. Wir glauben nicht, daß die weiſe⸗ ren Katholiken ſich ſo heftig gegen etwanige Bedingungen
der gemeinſchaftliche
Unter den Bewohnern von Leiceſter ſpricht ſich do⸗
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