2 cier.
ten) Perſiſchen Trophäͤen am 16en d. in der
Toprak⸗Kale ab, wohin uͤberhaupt 1108 Fuder Getreide transportirt und 200 Familien aus dem Muſchkiſchen Dorfe Huſſan⸗Paſcha's, ihrem unablaͤſſigen Begehren zufolge, uͤber⸗ geſiedelt wurden.
Die nach der Seite von Kagisman hin nomadiſirenden Kurden, an Zahl 300 Mann, jagten am 27. September (9. October) den Bewohnern des Dorfes Toprak⸗Kale ihr Vieh ah, Der Obriſt⸗Lieutenant Baſſow ſprengte ihnen mit Hundert Koſaken nach, und hatte den Befehl ertheilt, daß eine Compagnie Infanterie ihm zur Verſtaͤrkung nachruͤcken moͤge. Acht Werſt von der Feſtung holte er die Raͤuber ein, nahm ihnen faſt ihre ganze Beute weg und gab ſie den Ein⸗ wohnern zuruͤck. Die Kurden verloren dabei 4 Todte und hatten einen Bleſſirten.
— Der Anfuͤhrer der Kurden von Dſharalinks, die fruͤher mit 300 Familien aus Erivan gefluͤchtet waren, hat ſich unterwuͤrſig in Bajazed eingefunden, und die Erlaubniß erhalten, ſich wie fruͤher auf unſerm Grund und Boden an⸗ ſiedeln zu duͤrfen. „
Rußland.
St. Petersburg, 29. Nov. Am 25ſten d. erfolgte, in Gemaͤßheit des (von uns letzthin mitgetheilten) Programms, die feierliche Beiſetzung der irdiſchen Reſte Ihrer Majeſtät der hochſeligen Kaiſerin Maria Feodorowna in der St. Pe⸗ ter⸗Pauls⸗Kathedrale; ſie ruhen in der Kathedrale rechts vom Altar, links von dem Grabe des verewigten Gemahls Kai⸗ ſers Paul Petrowitſch und rechts von dem des Sohnes, Kaiſers Alexander Pawlowitſch glorreichen Andenkens. Sr. Maj. haben unterm 25. v. Monats zu beſtimmen geruht: „daß in Grundlage der beſtehenden Geſetze, die Er⸗ bauung von Kriegsſchiffen fuͤr Auslaͤnder, auf Werften von Privat⸗Eigenth bei uns, nicht nur nicht zu verhin⸗ dern, ſondern v. aufzumuntern, und dieſe Regel auch in Zukunft zu beobachten ſey.“
„Durch einen Allerhoͤchſt beſtaͤtigten Beſchluß des Mi⸗ niſter⸗Comité, iſt die zollfreie Ausfuhr des Kupfergeldes, von altem Seproge, ins Ausland, mit Erlaubnißſcheinen folgen⸗ der Kameral ⸗Hoͤfe erlaubt: Des Bjaloſtokſchen, Wilnaſchen, Wolhynſchen, Grodnoſchen, Katharinoſlawſchen, Kiewſchen, Minskiſchen, Mohilewſchen, Poltawaſchen, Slobodskoukrain⸗ ſchen, Tauriſchen, Cherſoniſchen und Tſchernigowſchen. Da⸗ bei iſt es den genannten Kameral⸗Hoͤfen zur Pflicht gemacht, beim Verkauf des Kupfers ins Auskand, außer der Ausliefe⸗ rung von Erlaubnißſcheinen zum ungehinderten Transport, zugleich den Zollaͤmtern daruͤber Mittheilung zu machen.“
Se. Kaiſerliche Hoheit der Czarewitſch, Großfuͤrſt Kon⸗ ſtantin, iſt geſtern wieder von hier abgegangen. Zur Er⸗ leichterung der Handels⸗Verbindungen zwiſchen Rußland und Polen, haben Se. Maj. mittelſt Ukas vom Iten d. M. an⸗
eordnet, daß in dem Flecken Merecz ein Zoll⸗Amt zur Ab⸗ ertigung von Reiſenden, ſo wie auch von einzufuͤhrenden ro⸗ hen Producten errichtet werden ſoll.
In dem Gefechte gegen die Tuͤrken, am 7. (19.) Octo⸗ ber, zeichneten ſich der Fahnenſunker 2 — und der Un⸗ terofftzier Ljubanskji vom Infanterie⸗Regimente Tambow, durch einen glaͤnzenden Beweis ihres Muthes aus, indem ſie die Fahne des 1. Bataillons ihres Regiments, das ganz vom Feinde umringt war, bewahrten. Jaganom, der die Fahne trug, gab ſie, als er eine Kontuſion am Ruͤcken und eine am linken Fuße erhielt, nur erſt dann dem andern ab, da er ſie ſchon nicht mehr in den Händen zu halten im Stande war. Ljubanskji aber, der von den ins Quarré ein⸗ hauenden Tuͤrkiſchen Flankirern drei Dolchſtiche am Kopfe empfing, warf ſich zur Erde nieder, bedeckte die Fahne mit ſeinem Koͤrper und rettete ſie dadurch, indem er den Grena⸗ dieren Zeit verſchaffte, die Tuͤrken niederzumachen. Zur Be⸗ lohnung dieſer ruhmwuͤrdigen Handlung des Fahnenjunkers Jaganow und des Unteroffiziers Lubanskji, haben Se. Ma⸗ jeſtät der Kaiſer Allerhöchſt anzubefehlen geruher, ſie mit den Inſignien des Militair⸗Ordens zu ſchmuͤcken und beide zu Un⸗ terlieutenants zu befoͤrdern, den Erſteren bei demſelben Regi⸗ mente, den Letzteren bei dem Pawlowſchen Leibgarde⸗Regi⸗ ment. Se. Maj. zaͤhlen dieſe gb Jaganows und Lubanskjis zu denjenigen Beiſpielen von Muth und Feuer⸗ eifer in Selbhſtoferung fuͤr AFron und Vaterland, durch
bace das Nitſſiſche Militair ſich ſters auszeichnete, und aben verorhnet, dieſelbe bei der ganzen Armee bekannt zu
machen.
Aus Moskau wird 6 di 3 81 d gemeldet, daß die, durch das verei⸗ nigte Garde⸗Regiment dahin geleiteten (vorge tern erwaͤhn⸗ n 1 stadt umher⸗
Die Kaufmannſchaft gab den Sol⸗ ments ein Mittagsmahl, das Offi⸗
gefahren worden ſind. daten des gedachten Regi
Tafel. Der Thron Abbas Mirza's wurde im Wappenſaale
aufgeſtellt, wozu Jedermann, der erſteren zu ſehen wuͤnſcht, Zutritt hat. . Trotz der in den Gouvernements Orel, Tamboff und
dennoch die Preiſe dieſer Getreide⸗Art, beſonders gegen die Mitte bes Octobers hin, ziemlich hoch erhalten. Dies ſchreibr man den fortwaͤhrenden Nachfragen fuͤr die Haͤfen der Oſt⸗ ſee und den Nachrichten von der ſchlechten Erndte im Aus⸗ lande zu. Es verlautet, daß ſtarke Summen in die Gouver⸗ nements geſchickt werden, um Korn⸗Ankaͤufe zu machen, und daß die Eigenthuͤmer große Vortheile erwarten. Auch ver⸗ ſichert man, daß betraͤchtliche Weizen⸗Lieferungen im Monet May 4829 nach St. Petersburg geſendet werden ſollen und zwar zu noch hoͤheren Preiſen, als im letzten Sommer.
Waͤhrend der erſten ſechs Monate dieſes Jahres hat man in den Bergwerken von Tahilsk 55 Stuͤcke gediegener Platina gefunden, deren groͤßtes 4 Pfund 16 Solotnik, das kleinſte aber 19 Solotnik wog.
Am 31. Oct. iſt das letzte Schiff, vor Beendigung der diesjährigen Schifffahrt, in Kronſtadt angekommen, und am 5ten d. Monats das letzte Fahrzeug von da abgeſegelt. Die Geſammtzahl der in dieſem Jahre daſelbſt angelangten Schiffe betraͤgt 1259, und die der von da ausgelaufenen 1290. Im vorigen Jahre betrug die Zahl der daſelbſt ein⸗ gegangenen Schiffe 1257 und die der ausgelaufenen 1244.
Frankreich.
Paris, 3. Dec. Vorgeſtern Morgen gegen 10 Uhr bewilligte der Koͤnig dem Kaiſerl. Ruſſiſchen Botſchafter, Grafen Pozzo di Borgo, eine Privat⸗Audienz und empfing aus deſſen Händen das Notifications⸗Schreiben ſeines Sou⸗ verains uͤber das Abſterben Ihrer Majeſtaͤt der Kaiſerin Maria Feodorowna. Se. Majeſtaͤt unterhielten ſich an drei Viertel Stunden mit dem Geſandten. Der Hof legt wegen jenes Todesfalles von heute an die Trauer auf 21 Tage an.
An demſelben Tage nach der Meſſe hatte der dieſſeitige Fete in London, Fuͤrſt von Polignac, Andienz beim Koͤnige. Der Contre⸗Admiral Baron Rouſſin iſt mittelſt Ver⸗
nannt worden.
Folgendes iſt der (bereits in der Nachſchrift zum geſtri⸗ gen Blatte der Staats⸗Zeitung im Weſentlichen mitgetheitte) Aufſatz des Moniteurs in Betreff der zunehmenden Theue⸗ rung: „Der Preis des 4pfuüͤndigen Brodtes iſt kürzlich bis auf 19 ½ Sous geſtiegen. Dieſe Erhoͤhung legt der Stadt Paris die Pflicht auf, die Vorraͤthe anzugreifen, die ſie ſen lange fuͤr den Zeitpunkt aufgeſammelt hatte, daß die Tare die gewoͤhnlichen Huͤlfsquellen einiger Klaſſen von Einwoh⸗ nern uͤberſteigen ſollte. ten, und die ſtaͤdtiſche Behoͤrde kann ihre Vorſicht nicht beſ⸗ ſer rechrfertigen, das Publikum nicht beſſer beruhigen, als wenn ſie den wahren Zuſtand der Dinge genau zu deſſen Kenntniß bringt. Die Verwaltung hatte unter verſchiede⸗ nen Mitteln zu woͤhlen. Sie haͤtte alljaͤhlich auf das Bud⸗ get der Stadt einen beſtimmten Fonds anweiſen koͤnnen, und dieſer Fonds, welcher mit jedem Jahre gewachſen wäre, haͤtte zu ſeiner Zeit ein betraͤchtliches Capital dargeboten, um zum Ankaufe von Getreide im In⸗ oder Auslande verwendet
daraus fuͤr ſie ein Zuwachs an Koſten und Muͤhe entſprun⸗ gen iſt, es vorgezogen, in ihren Kornboͤden das Getreide,
ten, indem dies fuͤr die Verſorgung der Stadt ſelbſt ſicherer ſchien. Die Vorraͤthe, die dieſem Beſchluſſe gemäß geſam⸗ melt worden ſind, beſtehen heute: 1) in 25, auf den
Centnern Getreide, welche ſo viel als 68,000 Säcke .
ſind; mithin im Ganzen aus 93,000 Säñͤcken, wozu indeſſen noch das aus 12,000 Sä;cken beſtehende Buͤrgſchafts⸗ Depot der Baͤcker koͤmmt, welches der Magiſtrat auf ſeinen Frucht⸗ Speichern, wie ſeine eigenen Vorraͤthe, bewahrt. Der ganze 39t Beſtand beläuft ſich ſonach, mit Ausnahme von 50,000 Sa;cken, welche uͤberdies noch die Bäͤcker in ihren Prche Me zalinen aufbewahren muͤſſen, auf 105,000 Sä;ͤcke
bracht werden kann, iſt hinreichend, um jeder Beſorgniß zu⸗ vorzukommen, und dem Wucher zu ſteuern, ohne die rechtlichen Speculationen des Handelsſtandes zu verhindern. In Miß⸗ jahren hebt ſich der Preis des ipfuͤndigen Brodtes oftmals
Behoͤrde beſchloſſen hat, ihre Speicher
Dieſer Augenblick iſt jetzt eingetre-
das ihr einſt noͤthig werden moͤchte, ſogleich vorraͤthig zu hal⸗
Korn⸗Speichern befindlichen Saͤcken Mehl, und 2 1 4 ⁴ k
anderen, ſo reichlich ausgefallenen Weizen⸗Erndte haben ſich
zu werden. Die ſtadtiſche Behörde hat gleichwohl, und obſchon
Das alleinige Vorhandenſeyn eines ſo bedeutenden Quantums, welches mit jedem Augenblicke zu Markte ge⸗
über 20 Sous. Dies iſt die Taxe, bei welcher die ſtädtiſche zu öͤffnen, und den⸗
2 Ew Mitirafr⸗Gencral⸗ Geouverneut mur 1 jenigen Einwohnern, bie einer ſichen H alfe für beduͤl ft 8 1 — . 1 8 ri
ordnung vom 27ſten v. M. zum Ehren⸗Kammerjunker er⸗ —