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dden Doctor der Medicin, Herrn Flourens, zu ihrem Mit⸗ gliede gewaͤhlt. G 8* Der Conſtitutionnel behauptet, nach Briefen aus EFrie “ Tr eſt,
2 daß die auf den Joniſchen Inſeln allmaͤlig zuſammen⸗ gezogene bedeutende Anzahl Engliſcher Truppen dazu be⸗ ſtimmt ſey, von der Inſel Kandien Beſitz zu nehmen. Großbritanien und Irland. cwoondon, 29. Nov. Der Sun außert, daß man ſich in gewiſſen Zirkeln die Nachricht vom Tode Dom Miguel’'s vertraulich mitgetheilt habe, wenn gleich der Courier, wel⸗ lechher Blaͤtter aus Porto bis zum 18. October erhalten hat, MNiichts davon erwaͤhnt. — Das letztgenannte Journal aͤußert ich auch nicht uͤber die Veraͤnderungen, welche (wie wir kuͤrz⸗ liich bemerkten) dem Miniſterium bevorſtehen ſollen. “ Ein Engliſches Blatt enthaͤlt ein Schreiben aus der Portugieſiſchen Zeitung Padre Amaro, deſſen Verfaſſer den —Lord Beresford gegen die Behauptung zu vertheidigen ſucht, läaals ſey er ein eifriger Anhaͤnger Dom Miguel's. Wie kann man (ſagt der Verfaſſer) ſo etwas vom Lord behaupten, da er im Oberhauſe erklaͤrt hat, daß er waͤhrend ſeines Aufent⸗ halts in Liſſabon zwar ſeinen Rath ertheilte, wenn er darum rſucht ward, daß man aber dieſen Rath niemals befolgt habe. Nachdem man ihn zu Rathe gezogen, wurden die Cortes aufgeloͤſet und die Thron⸗Veraͤnderung ward beinahe vollendet. Wenn nun hiecbei ſein Rath nicht befolgt worden iſt, ſo kann ihm auch nichts von dem ſpätern Ungluͤck in Portugal beigemeſſen werden. Entweder muß man, ſagt der Verfaſſer, des Lords Ausſage im Parlament fuͤr falſch hal⸗ reen, und dazu bedarf es actenmaͤßiger Beweiſe, oder man muß ihr Glauben beimeſſen. Der Verfaſſer thut das Letz⸗ tceere, und erklaͤrt die Behauptung von des Lords großer Vor⸗ liebe fuͤr Dom Miqguel um ſo mehr fuͤr falſch, da es eben nicht wahrſcheinlich ſey, daß er ſich in ſolchem Fall der jun⸗ ten Königin wuͤrde haben vorſtellen laſſen, die ihn auf das gnaͤdigſte empfing, und da er ſonſt auch nicht in ſo freund⸗ ſchaftlichen Verhältniſſen mit dem Braſilianiſchen Geſandten unnd den angeſehenſten in England lebenden Portugieſen ſte⸗ hen wuͤrde, als es wirklich der Fall ſey. In Mancheſter bemächtigte ſich vor Kurzem die Polizei ines Transports von ungefahr 100 Flinten, welche zwei be⸗ kannten gut geſinnten Irlaͤndiſchen Kaufleuten katholiſcher Religion gehoͤrten, die Jahre lang Handel mit dieſem Arti⸗ eeel getrieben hatten. Trotz aller Gegenvorſtellungen der Eig⸗ ner, die nach Mancheſter gekommen waren, um ihre Gewehre dort zu verkaufen, und auch bereits im Handel daruͤber ſtanden, hielt die Polizei ihre Waare 8 Tage lang zuruͤck, waͤhrend welcher Zeit die beiden Kaufleute ſolche Buͤrgſchaft fuͤr ihre lautern Abſichten geſeellt hatten, daß man gezwungen war, ſie ihnen wieder auszuliefern. Man hatte in der gan⸗ zen Verhandlung nicht nur ſehr viel Mißtrauen und Härte
liche Koſten ſchon genug benachtheiligten Kaufleute noch ſo⸗
gar genoͤthigt, die Transport⸗Koſten der Flinten nach und
vpon dem Polizei⸗Amte zu bezahlen. Es iſt jetzt die Frage,
coob die beiden Irländer nicht eine Klage wegen Ueberfalls und
8 Schaden Erſatzes einreichen werden.
b 1 Zu Birmingham wird eine katholiſche Schule für 200
Kitnder eroͤffnet werden.
Eine Bittſchrift gegen fernere, den Katholiken zu ma⸗
* chende Zugeſtaͤndniſſe, uͤber die man ſich in der Stadt Exe⸗
ter vereinigt hatte, war auf dem Stadthauſe allein ſchon on 12 bis 1300 Perſonen unterſchrieben worden. Wie es
8 heißt, iſt dort eine zweite in entgegengeſetztem Sinn abge⸗
8 C Bittſchrift im Umlauf.
In der vor einigen Tagen ſtatt gehabten Verſammlung
dder National⸗Wohlthätigkeits⸗Anſtalt wurden 35 neue Pen⸗ ſionaire aufgenommen; es iſt erfreulich, zu ſehen, daß die Verwaltung dieſer Anſtalt auch ſolche Perſonen aufzufinden und zu unterſtuͤtzen weiß, die keine Freunde zu Fuͤrſprechern haben. Auch iſt die Anſtalt durch den Zutritt zweier neuen Mitglieder der Koͤniglichen Familie begluͤckt worden. Eine
Mad. Partis in Bath vermehrte den Fonds derſelben durch
in Geſchenk von 1000 Guineen.
In Winslow wurden friſche gruͤne Erbſen zu Markte
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1 —7 die der Ertrag einer zweiten diesjährigen Erndte 8, n. * 8 . ungefaͤhr 60 Jahren fuhren durch die Stadt Lei⸗ 4ℳ% he e ziemlich im Mittelpunkte von England liegt, täg⸗ p zwei Landkutſchen, eine von Leeds oder Shefſield,
unnd die andere von Mancheſter.
8 bw⸗ — 8 und nach den entfernteſten Punkten hin⸗ A ch unterweges mitzunehmen. Einige Zeit
ruͤher ſoll noch eine K ahren haben, die von ü von Letseſter nach London ge⸗
Dieſe reichten nicht allein
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aes ſondern die durch den Aufenthalt und außerordent⸗
ferden gezogen wu ie Ren Kerben gezogen wurde; die Rei⸗1
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ſenden blieben 2 Naͤchte unterweges und kamen erſt den dritten Abend in London an. Sie machte die Reiſe ein⸗ oder zweimal woͤchentlich und mußte, ſoviel man ſich erin⸗ nert, in Ermangelung eines aufmunternden Verkehrs einge⸗ hen. 9 weniger, und taͤglich hat man in Leiceſter wenigſtens zwoͤlf⸗
mal Gelegenheit, nach London zu fahren; fuͤnfmal nach Man⸗
cheſter; fuͤnfmal nach Birmingham; dreimal nach Sheffield und Leeds; ſechsmal nach Nottingham; zweimal, nach Derby, die Mancheſter⸗Kutſchen ungerechnet, und zweimal nach Stam⸗ ford. Mit einem Wort, es kommen täͤglich und fahren täg⸗
lich ab zwiſchen 40 und 50 Landkutſchen, die Reiſende und .
Gepaͤck mitnehmen.
Bevor man in Oxpford die Nachricht hatte, daß auf der Univerſitaͤt Cambridge Unterſchriften fuͤr die Spaniſchen Ge⸗ fluͤchteten geſammelt wurden, waren in den verſchiedenen Col⸗ legien von Oxford in 1 oder 2 Tagen uͤber 55 zu demſelben Zweck unterzeichnet worden; die Unterzeichnung dauert fort.
Aus Glasgow ſchreibt man, der Seiden⸗Handel ſey in der Nachbarſchaft ſo lebhaft, daß eine Seiden⸗Fabrik öͤffent⸗ lich habe ausrufen laſſen, daß ſie eine Anzahl Maͤdchen von 10 bis 14 Jahren zu ihren Arbeiten noͤthig haͤtte.
Der Handel mit Öſtindien, und namentlich mit Bom⸗ bay, hat im verwichenen Jahre ſehr zugenommen. Nach Briefen aus Bombay vom 6. Juli d. J. waren im Laufe von 12 Monaten von dort aus nach England an Waaren die außerordentlich große Laſten⸗Zahl von 20,691 Tons (circa 10,300 Laſten) verſchifft worden. Sieben Achttheile der Ladungen beſtanden aus Baumwolle, deren Betrag man auf 73,364 Ballen annehmen darf.
Niederlande.
Zweite Kammer der Generalſtaaten. Sitzung vom 2. December. An der Tagesordnung war noch immer der Antrag des Herrn von Bruckere. Der erſte Redner, Hr. Verannemann, ſuchte die Nothwendigkeit darzuthun, ein Geſetz abzuſchaffen, das täglich gemißbraucht werde, und entwickelte die Gruͤnde, aus denen er fuͤr den Antrag ſtimmte. — Van Combrugghe wuͤnſchte, das Geſetz ſo bald als mög⸗ lich aufgehoben zu ſehen, weil es zu ungenaue Beſtimmun⸗ gen enthalte und den Angeklagten ganz der Willkuͤhr des Richters uͤbergebe. Nach der Anſicht des Redners iſt das Geſetz von 1815 nicht fuür die Preßvergehen im Allgemeinen gegeben worden. Er tadelte die ausſchweifende Sprache man⸗ cher Schriftſteller und entwickelte einige allgemeine Geſichts⸗ punkte fuͤr ein Geſetz gegen den Preßunfug im Geiſte des Artikels 227 des Grundgeſetzes. Die Propoſttion des Hrn. von Bruckere fand er weder unzeitig noch unſchicklich. Die Verhaͤltniſſe, ſo meinte er, ſeyen nicht mehr dieſelben, wie beim Anſfange der Sitzung; damals habe keine gegründete Klage gegen das Geſetz gefuͤhrt werden koͤnnen, aber ſeitdem habe man kraft dieſes Geſetzes mehrere Verfolgungen eingeleitet. Da das Geſetz vom 20. April nur gegen diejenigen gehe, welche mittelſt der Preſſe aufruͤhreriſche Geruͤchte und Nachrichten ver⸗ breiten oder ſich als Anhaͤnger einer auswaͤrtigen Macht kund geben wuͤrden, ſo koͤnnten kraft dieſes Geſetzes gegen Preßvergehen anderer Art keine Verfolgungen eingeleitet werden, und die gegenwaͤrtig gegen mehrere Redactoren der Journale eingeleiteten ſeyen ein Mißbrauch, dem die Kammer, als einer der drei Zweige der geſetzgebenden Gewalt, ſo bald wie möͤglich ſteuern muͤſſe. — Herr Le Hon pruͤfte in einem ausgedehnten Vortrage mehrere auf die Geſetze von 1815 bezuͤgliche Fragen und beſtritt die dem Bruckereſchen Antrage gemachten Einwendungen. Er faßte den Geiſt des repräſen⸗
tativen Staates kurz zuſammen, welcher, nach ſeiner Anſicht,
Intereſſen Aller, zum Ziele das dauer⸗
afteſte Glück, und zu ſeinem Mittel Garantieen
8 Baſis die
abe; zu letzteren gehoͤre die Preßfreiheit. „Wir muͤſſen bedenken“, ſagte er, „daß das Beduͤrfniß der Freiheit wohl in unſerer Geſinnung vorhanden iſt, aber noch nicht voͤllig un⸗ ſere Sitten durchdrungen hat. Man beruͤckſichtigt nicht ge⸗ nug, daß eine gewiſſe Aufregung von unſerer Verfaſſung untrennbar iſt, und daß man ſich den Folgen derſelben un⸗ terziehen muß. In einem despotiſchen Staate ſchweigen alle, in einer Ariſtokratie ſchweigen die meiſten zum Vortheile eini⸗ ger Wenigen; die Ruhe der conſtitutionnellen Monarchie dagegen beſteht in der beſtändigen Regſamkeit der In⸗ tereſſen und Meinungen innerhalb der Sphäͤre der geſetzlichen Ordnung. Moͤgen immerhin manche Schriften die Vernunft, die Gerechtigkeit und die Schicklich⸗ keit verletzen; das Gegenmittel liegt in der Antwort: „Bei einem freien Volke iſt es oft gleichgüͤltig, ob die Buͤrger gut
oder ſchlecht raiſonniren, wenn ſie nur uͤberhaupt raiſon⸗
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Jetzt braucht man zu dieſer Fahrt 12 Stunden und