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pelletier d'Aulnay, demſelben beipflichten. Es ſcheint ſonach, ddeaß man ohne einen beſtimmten Entſchluß auseinandergegan⸗ gen iſt. Wir glauben die Genauigkeit dieſer Details verbuͤr⸗ gen zu koͤnnen. Was dagegen die Geruͤchte von Veraͤnde⸗ rungen im Miniſterium betrifft, ſo ſcheinen ſie uns ziemlich grundlos. Sollten ſie ſich indeſſen verwirklichen, ſo iſt ſſeehr zu zweifeln, daß die von der Gazette bezeichne⸗ ten Perſonen an ihre Stelle treten werden; ſchwerlich wuͤrde, in Abweſenheit der Kammern, die Wahl auf Mlänner fallen, die der oͤffentlichen Meinung und der verfaſſungsmaͤßigen Ordnung die erforderliche Buͤrgſchaft lei⸗ 2. 2* 8 2 C. 2 ſten.“ — Zu Anfang deſſelben Artikels hatte der Courrier français zu verſtehen gegeben, daß man auch davon ſpreche, eeein Miniſterium aus Mitgliedern der rechten Seite der De⸗ . putirten⸗Kammer, namentlich dem Grafen von la Bourdon⸗ naye und Ravez, ſo wie aus dem Fuͤrſten von Polignac und
keaeinigen ſeiner Freunde zu bilden. Die Gazette de France meldet dagegen: „Man ver⸗ ſiccert, daß das Miniſterium, der verwickelten Geſchaͤfte und dder Verzoͤgerung wegen, welche die Arbeiten der mit ver⸗ ſchiedenen Geſetz⸗Entwuͤrfen beſchäftigten Commiſſionen er⸗ leiden, nicht abgeneigt ſey, die Eroͤffnung der näͤchſten Siz⸗ zung der Kammern bis auf den 1. Oetober 1829 auszuſetzen. Man behauptet, daß dieſer Rath ihm von Freunden gegeben woorden ſey, welche ſich hauptſaͤchlich auf den Umſtand ſtuͤz⸗ zen, daß keine Gefahr im Verzuge ſey, da die einzige drin⸗ gende Angelegenheit, das Budget fuͤr 1830, erſt gegen Ende * des kuͤnftigen Jahres votirt zu werden brauche. Wir koͤn⸗ nen indeſſen nicht glauben, daß das Miniſterium ſolchergeſtalt deas Land 10 Monate lang in der Ungewißheit laſſen ſollte.“ “ Der Conſtitutionnel findet jenes Geruͤcht abgeſchmackt, ſSagegen haͤlt er es fuͤr gewiß, daß die Mitglieder des Mini⸗ ſtteriums unter ſich zerfallen ſind; diejenigen Miniſter naäͤm⸗ welche aus dem rechten Centrum der Deputirten⸗Kam⸗ mer hervorgegangen ſeyen, wollten, um ſich dieſen Theil derſelben guͤnſtig zu machen und dort die Maoritaͤt zu fixiren, die ſo noͤthige neue Organiſation der General⸗Conſeils aus⸗ ſetzen, dagegen aber ihre uͤbrigen Collegen, die der verfaſſungs⸗ êV Monarchie aufrichtig ergeben waͤren, ſich bei dieſen kleinlichen Berechnungen nicht aufhalten wollen, ſondern nur daran gedacht, was Frankreich, nicht aber was der Ga⸗ zette und der Quotidienne fromme; mit der Eroͤffnung der Kammern wuͤrden indeß alle Intriguen verſchwinden. Das Journal du Commerce begnuͤgt ſich, das Ge⸗ rüͤcht von der Verlegung der nachſten Sitzung bis zum Mo⸗ nat October k. J. als unwahrſcheinlich zu bezeichnen. Das Journal des Débats und die Quotidienne ſchweigen ſoowohl hieruͤber als uͤber die angebliche Spaltung im Mini⸗ ſterium ganz. 2 Der Wefſager des Chambres meldet aus einem Privat⸗Schreiben aus Rom vom 20ſten v. M.: „Der Poapſt iſt ehen ſo verwundert als betruͤbt uͤber die Art und Weeiſe geweſen, wie einige Pariſer Blaͤtter ſich uͤber das Schreiben ſeines Cardinal⸗Staats⸗Secretairs in Betreff der Verordnungen vom 16. Junit ausgeſprochen haben. Man er⸗ ſcchrickt in der That uͤber den ſeltſamen Kathoͤlicismus der Gazette und der Quotidienne, die an nichts glauben, und im Mamen der Religion, Pyrrhonianiſche Lehrſätze aufſtellen. Siee koͤnnen verſichert ſeyn, daß der Papſt ſeinen lebhaften lhnwillen daruͤber geaͤußert hat. Zu keiner Zeit ſind die 8 Verhaltniſſe zwiſchen Frankreich und dem Roͤmiſchen Hofe 8 ffener und vertraͤglicher geweſen als jetzt.“ 8 Herr Amadeus Jaubert iſt am Aten d. M. über Wien 2** nach Konſtantinopel gereiſt, wie oͤffentliche Bläͤtter wiſſen woollen, mit einem Auftrage der Regierung an den Divan. Der Sohn des Generals Maiſon iſt am 25ſten v. M. am Bord der Corvette „la Caravane“ aus Morea in Tou⸗ lon angelangt. Großbritanien und Irland. * London, 3. Dec. Der Morning⸗Herald ſagt: „Es ſcheint, Lord Melville werde nicht laͤnger in der Admi⸗ ralitat bleiben, als bis gewiſſe Geſchäfte beendigt ſind. Man glaubt allgemein, daß Sir George Cockburn Lord wer⸗ den wird; worauf ſich aber dieſes Geruͤcht gruͤndet, weiß Miemand. Lord Melville iſt gegenwärtig in Schottland, und wird in 8 Tagen hier erwartet; wahrſcheinlich wird ſich dan 85 Licht üͤber dieſen Gegenſtand verbreiten.“ 88 —2 (heißt es in einem Morgenblatte), ord Sidmouth ein hoher Poſten zugedacht, iſt, wie wir zu glauben alle Urſache haben, ganz ungegruündet Wahrſcheinlicher aber iſt „ ganz ung t. 2; iſt das Geruͤcht, daß dem Marquis von Salisbury das Geheim⸗Siegel 7 Graf Aberdeen hat annet ₰ — worden ſey. welche Ladung ſie auch fuͤhreg —,*₰ 28 Engliſch⸗Schäffe,
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ten Koͤnigreiche vor dem 1ſten, oder aus einem Hafen im Mittelmeere, vor dem 30. October nach Konſtantinopel aus⸗ clarirt haben, durch die Ruſſiſche Flotte am Einlaufen in die Dardanellen nicht werden behindert werden.
„Wenn“, heißt es in der Times, „die Halsſtarrigen unter den Katholiken uns ſagen, daß ſie eher von allen Pri⸗ vilegien einer freien Conſtitution ausgeſchloſſen bleiben, als dieſelben unter Sicherheiten annehmen wollen, ſo ſcheinen ſie uns damit nichts anders zu beweiſen, als ihre eigene Gleichguͤltigkeit gegen die Bedruͤckungen, uͤber welche ſie ſich ſo laut beklagen. Wenn das abſolute Recht der katholiſchen Prieſterſchaft, ein großes Anſehen ohne Verantwortlichkeit gegen irgend Jemand außer einem Fremden zu behaupten, den katholiſchen Laien ſo viel mehr werth iſt, als der ganze Inbegriff conſtitutionneller Rechte und Freiheiten, daß ſie die allgemeine Freiheit aufopfern koͤnnen, um die Macht der Prieſter aufrecht zu erhalten, ſo koͤnnen die Fas.hhe allerdings mit einigem Rechte behaupten, daß die Katholiken entweder in der Darſtellung ihrer gegenwärtigen Bedruͤckun⸗ gen nicht aufrichtig ſind, oder das unter der Ober⸗Hoheit ihrer Kirche mehr Unheil verborgen liegt, als man isher befuͤrchtet hat. Obſchon nun dieſe Frage, wie wir ſchon oft erklärt haben, nicht von der Art iſt, daß ſie Gewiſſensſache und deshalb kein Gegenſtand fuͤr Controverſen waͤre, ſo ſind wir doch geneigt, ſowohl den Laien als der Geiſtlichkeit es zu Gute zu halten, wenn ſie den Verſuch einer unbeſchraͤnk⸗ ten Einmiſchung in die Angelegenheiten ihrer Kirche, die dem Staate keine Gunſt zu verdanken hat, mit einigem Arg⸗ wohn anſehen. Wenn keine ſolide Ausſicht vorhanden ſeyn ſollte, eine Bill wegen unbedingter Emancipation durch⸗ zubringen, ſo wird natürlich die Frage wegen der Sicher⸗ heiten eben ſo wichtig, als die, welche die Emancipation ſelbſt betrifft. Dieſe Sicherheiten ſind gewoͤhnlich unter drei Formen betrachtet worden — 1) des Köͤnigs Veto bei der Wahl der Biſchöfe. Wir bekennen, daß unſerer Anſicht zu⸗ folge alle Gefahr, welche fuͤr dies Land aus der Erwͤhlung unwürdiger Geiſtlichen in Irland entſtehen koͤnnte, ein rei⸗ nes Hirngeſpinnſt ſeyn wuͤrde. Wäͤhrend der Exiſtenz der Stuarts, von der Entthronung Jacobs II. bis zum Tode des Cardinals von . ſtand die Ernennung der Irländt⸗ ſchen katholiſchen Biſchoͤfe bei den Fürſten jener Familie. Enn dieſer Periode entſtanden nicht weniger als zwei
ottiſche Empoͤrungen, welche die Wiedereinſetzung des Hauſes Stuart zum Zwecke hatten, und dies geſchah in einem Lande, wo man kaum einen katholiſchen Prieſter auf⸗
finden konnte. Kein einziger Irlandiſcher Geiſtlicher hat
ſich jemals zu Gunſten jener Familie geregt. Warum ſollten wir ſie jetzt fuͤrchten? Wiewohl es nun Iberall thörigt ſeyn wuͤrde, ein Veto zu verlangen, ſo wuͤrde es doch von Seiten der Katholiken eben ſo unklug ſeyn, es zu verweigern: denn es wuͤrde ſicherlich in einem halben Dutzend Jahrhunderte nicht einmal in Anwendung gebracht werden. Eine zweite Sicher⸗ heit wuͤrde die ſeyn, den Prieſtern ſtatt ihrer bisherigen Revenuen ihren Unterhalt aus Staats Fonds zu gewäͤhren. Einige neuerlich in Irland F Reden haben die Koſten dieſer Maaßregel uͤberſchäͤtzt; ſtatt 600,000 Pfd., wie
man geglaubt hat, koͤnnte man reichliche Beſoldungen fuͤr
die Geiſtlichkeit mit einem Drittel jener Summe erhalten. Im Falle man dieſen Vorſchlag beſolgte, wuͤrde die Identi⸗ tät der Kirche mit dem Staate auf genuͤgende Weiſe geſichert werden. Eine dritte und zwar die letzte Sicherheit wuͤrde in — Wülmot Hortons Plan liegen, die Katholi⸗ ken geſetzli gend eine die Anglicaniſche Kirche betreffende Maaßregel im arlament zu fennen. Unſere Meinung haben wir ſchon laͤngſt zu Gunſten dieſes Vorſchlages ausgeſprochen, beſon⸗ ders da die Haͤupter der Engliſchen Katholiken ebenfalls ihre vollkommene Juſtimmung zu demſelben gegeben haben. Wenn nun die Katholiken ſelbſt mit dieſer Modification der von ihnen erbetenen Macht zufrieden ſind, ſo ſehen wir nicht
von dem Privilegium auszuſchließen, uͤber ir⸗
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ein, wie ein vernuͤnftiger Proteſtant Etwas dagegen einwen⸗
den kann.“ b In Birmingham beabſichtigte man, in Kurzem einen Ball zum Beſten der Spaniſchen und Italiäniſchen Fluͤcht⸗ linge zu geben, zu welchem Zweck ſich viele der angeſehenſten Bewohner vereinigt haben ſollen. 92. geſt hs „Wenn irgend etwas noͤthig wäre,“ heißt es im Cou⸗ rier, „einen gefuͤhlvollen Mann davon zu uͤberzeugen, daß das Repraͤſentations⸗Syſtem von Irland gan⸗ unpaſſend iſt, und eine ſchnelle Aenderung erfordert, ſo wuüͤrde das, was gegenwaͤrtig in der Grafſchaft Cork vorgeht, dazu den reich⸗ haltigſten Stoff liefern. Um das Amt eines Coroner's be⸗ warben ſich die Herren Jones und Connellan ſchon ſeit er nem Monat, und noch iſt nicht nur nichts entſchieden, ſoch
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