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inen Preußiſchen Staats⸗Zeitung
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den dieſe Zeitung liefert das nachſtehende Document zur Snate Beleuchtung des Urſprungs und der Aus⸗ dehnung jener Unruhen, welche vor Kurzem auf der Inſel
ira ſtattgefunden: Tereaes, esgea⸗ Ich gebe mir die Ehre, Ewr. Excellenz meinen Bericht uͤber die Vorfälle ſeit meinem letzten Schrei⸗ ben zu uͤberſenden. Leider ſind ſie von der Art, daß, wenn man nicht ſchleunig Vorkehrungen trifft, ſie die nachtheilig⸗ ſten Folgen fuͤr dieſe Inſel*) haben muͤſſen und zugleich die Bande zerreißen, welche uns an unſern legitimen Souverain
uͤpfen. b itai bne en, enigte Jehann Mont Cote eal, Captzan de Infanterie⸗Regiments Nr. 22, hat mit Huͤlfe eines Joachim
de Almeida Armon eine zahlreiche Guerilla zuſammengebracht, welche aus ungefähr 5000 Perſonen der zweiten und dritten Volks⸗Klaſſe beſteht, und wohl mit Waffen verſehen iſt, die von der Inſel Tayal durch den wenig beſuchten Hafen von Biscoutos in das Innere der Inſel transportirt worden ſind. Von dieſem Unternehmen durch eine Perſon unter⸗ richtet, welche die Rebellen*“) belauſcht, ſchickte ich noch in derſelben Nacht 50 Mann vom 5ten Jaͤger⸗Bataillon dort⸗ hin, um ſich von der Wahrheit dieſer Angabe zu uͤberzeugen. Dieſes Detachement traf am folgenden Tage auf die Rebel⸗ len, welche in bedeutender Anzahl, nach kurzer Vertheidigung, daſſelbe ganz zu Gefangenen machten. Kaum eereichte dieſe Nachricht das Volk, als naſ ne. 9 auch auf allen Punk⸗ 1 ebellen vereinigte.“ 1
88 1 koͤnnen ſich leicht vorſtellen, in welcher druͤckenden Lage ſich meine bekannte Treue befand. Zwar ab ich augenblicklich Befehle, das Caſtell in Vertheidigungs⸗ and zu ſetzen, aber leider waren nur wenige Soldaten des 5ten Jäager⸗Bataillons auf ihrem Poſten. iele waren dem Beiſpiele ihrer Kameraden, jener 50, gefolgt*). Indeſſen richtete ich ſchnell eine Proclamation an das Volk, welches ungefähr 3 Leguas von der Stadt Halt gemacht hatte, um Dom Miguel zu proclamiren. In der folgenden Nacht er⸗ hielt ich einen Brief von dem Capitain des 5ten Bataillons Jäger, in welchem er mir anzeigte, daß er und ſeine Sol⸗ daten, 150 Mann, ebenfalls Dom Miguel gehuldigt hatten.
Ich gab daher am nächſten Tage Befehl, daß 120 Mann
von der Garniſon nebſt 4 8 anie ; 5 fficieren, die ſi eegenwaͤrtig hier au „ gegen die 55 ene ſoleen, und uͤbergab den Ober⸗Befehl hieruͤber dem tapferen †) Cavallerie⸗Oberſt Joſé Antonio de Silva Torres tt). Dieſer ſchickte mir gegen 3 Uhr Mor⸗ . s am 5ten einen Bericht, daß er mit ſeinen 120 Mann mtliche Rebellen zerſtreut und einige Todte auf dem Kampfplatz gelaſſen haͤtte. Um 4 Uhr Nachmittags deſſelben Tages kehrte er ſelbſt zuruͤck, indem er 5 Gefangene gemacht, ohne einen einzigen Mann zu verlieren †). Indeſſen e⸗ ſchwoͤre ich Ew. Excellenz, ſo ſchleunig als moͤglich mir die noͤthigen Verſtaͤrkungen zu üͤberſenden, weil ich ſonſt nicht laͤnger im Stande bin⸗ die Inſel unſerem Souverain zu er⸗
halten. 5 0 828 5. October 1828. Angra, den eae) Diocleciano Ledo Cabreira, — General.
*) Soll heißen: „fuͤr die auf derſelben befindlichen Rebel⸗ len” (Anmerk, der Liſſaboner Hofſeitung). kbrn
Du ſelbſi biſt es! (Anmerk der Liſſaboner Hofzeitung.)
.*) Nun was will denn der eifrige Herr mehr? er ſah wie das Volk den König Dom Pedro IV. anbetet Wann werden ndlich jene Verraͤther und ihre Anhaͤnger aufbdren, es Rehel⸗ t zu ſchelten, wenn eine ganze Nation ſeinen Willen maͤch⸗ * nsſpricht. Ader nein; fahrt nur ſo fort! bald werdet ihr 8ige ir Segel ſtreichen muͤſſen (Anmerk der Liſſaboner Hof⸗
zeitung) —. th ſich der verehrte Herr General, alſo jene 80 89 1— — Rebellen uͤbergegangen, aber nicht —2 genommen worden. (Anmerkung der Liſſaboner Hof⸗
neee za, ſo tapfer wie ein — Stier. (Anmerkung der Liſ⸗
ſaboner Hofzcitung.) dz wie waͤre es, wenn wir unſcren veferh ⸗ Ei⸗ — —— Gazeta vom 14 Juni 1823 mach⸗ ten Den — 2— pferkeit wuͤrde dann im hellſten Lichte frahlen eertung der Liſſaboner Hofteitung)
Pvon 5000 Rebellen 5 Gefangene gemacht, unb 8 De Pfanmn u1 wie veimt ſich das nun Fol⸗ gende damit (Anm
öö * 5 2
Das Journal des Déebats ſchreibt aus Liſſabon vom 19. Nov.: „Das tiefſte Geheimniß liegt noch immer uͤber Allem, was ſich im Pallaſte von Queluz zutraͤgt: Die Gazeta enthaͤlt folgende amtliche Buͤlletins: „Am 16ten d. M. b S
um 10 Uhr Morgens. In dem Geſundheitszuſtande Secet. Maj. und Ihrer Koͤnigl. Hoheiten hat ſich nichts Neues .“ etragen.“ — Das Buͤlletin vom Abend deſſelben Tages autete eben ſo. — „Am 17ten, um 10 Uhr Morgens. Mit * 8 Sr. Maj. geht es fortwaͤhrend gut; in Betreff der Prinzeſ⸗ ſinnen hat ſich nichts Neues ereignet.“ Die beiden Buͤlle⸗ tins vom 18ten ſind woͤrtlich dieſelben und von dem erſten Leibarzt Dom Miguels, dem Baron von Queluz, unterzeich, net. Die Geruͤchte uͤber den Zuſtand des Prinzen tragen ganz das Gepraͤge der Partheien, von denen ſie verbreitet werden; Einer ſagt, er ſey todt oder liege im Sterben, wäͤhh-. rend der Andere verſichert, Dom Miguel ſey in voller Gene.. ſung. Folgendes ſind zuverlaͤſſige Nachrichten uͤber ſeinen Zu⸗ 8 ſtand: Die Kraͤmpfe ſind nach einer Zwiſchenzeit von etwa vier. zig Stunden, am 17ten gegen 8 Uhr Abends, wieder eingetreten, und zeigten ſich noch geſtern Morgen; ſeitdem war nichts mehr aus dem Pallaſte von Aueluz zu erfahren. Das Blutſpeien hat agge-. nommen, aber die Fieberanfaͤlle haben ſich waͤhrend der Kraͤmpfe verdoppelt. Außer dem Geheimniſſe, das im Pallaſte herrſcht, 8 verraͤth auch der zweideutige Ton der Gazeta den gefaͤhrlichen 1 8 Zuſtand Dom Miguel's und die Angſt ſeiner Anhaͤnger; und das Benehmen der Provinzial⸗Behoͤrden verſtaͤrkt noch dieſe Vermuthungen. er Gouverneur von Tras⸗os⸗Montes, 8 8 D. Alvaro de Mesquitella, und der Gouverneur von Porto fordern in Proklamationen die Beamten und Buͤrger auf, die Waffen zu ergreifen, um jeden Verſuch der Revolutio⸗ nairs im Innern oder von Außen zuruͤckweiſen zu koͤnnen. Die Gouverneurs der andern Provinzen werden äͤhnliche Aufrufe ergehen laſſen. Die verwittwete Koͤnigin iſt maͤch, tiger geworden; ihr Pallaſt iſt fortwaͤhrend mit Hofleuten angefuͤllt, welche ihr Beileid bezeugen, aber zugleich E““ Complimente gegen die Koͤnigin uͤber die kuͤnftige Groöße, welche dies Ereigniß ihr bereite, einfließen laſſen. Die Mit,. theilungen zwiſchen unſerem und dem Madrider Cabinet ſind lebhafter als jemals, und enthalten nicht bloß die Ge⸗ ſundheits⸗Buͤlletins uüͤber Dom Miguel, ſondern hauptſaͤchlich Unterhandlungen uͤber die Maaßregeln, welche man in Liſſaa, bon ergreifen ſoll, wenn derſelbe ſterben ſollte.“ — Daſe ſelbe Blatt giebt folgenden Auszug aus einem andern Schreiben: „Der Polizei war es anfaͤnglich gelungen, die Bewohner der Hauptſtadt uͤber Dom Miguel's Zuſtand zu taͤuſchen; man glaubte, das Uebel beſchränke ſich auf 1 den Bruch des Schenkels. Jetzt weiß man aber zu⸗ verlaͤſſig, daß der Zuſtand des Gewalthabers beunku⸗ higend iſt. Die lakoniſche Sprache der Bülletins be⸗ ſtͤtigt dies. Am 18. d. um 10 Uhr Morgens meldet man, Se. Maj. befinde ſich fortdauernd wohl, und um 6 Uhrxr Abends wiederholt man, ſein Zuſtand ſey derſelbe. Dieſe 5 Buͤlletins werden von den Buͤürgern paraphraſirt und 8 waͤrmſten Anhaͤnger Dom Miguels, diejenigen, welche das meiſte Intereſſe haben, die Wahrheit zu verbergen, koͤnnen ſich die Gefahr nicht mehr verhehlen. Mit Alsnahme der— Koͤnigl. Familie und der Miniſter darf Niemand dem Schmer,.— zenslager nahen. Man beſchaͤftigt ſich im Pallaſte fuͤr den kommenden Fall ſchon mit der Thronfolge. Die Koͤnigin Mutter erklaͤrt beſtimmt, daß ſie die Zuͤgel der Regierung er⸗ greifen werde; aber der Herzog von Cadaval und ſeine Par⸗ 8 thei ſtellen ihr die Geſetze ö entgegen, wodurch ſie von dem Throne ausgeſchloſſen wird, und hoffen die Zuſtim⸗ mung einiger fremden Maͤchte dafuͤr zu erhalten, daß der — Spaniſche Infant, D. Sebaſtian, Sohn der Prinzeſſin von Beira und des verſtorbenen Infanten Dom Pedro, zum Re⸗, genten ernannt werde. Die Anhaͤnger dieſes jungen Prin⸗ zen, der kaum 17 Jahre zaͤhlt, glauben, daß durch ſeine Ver⸗ mählung mit Donna Maria da Gkorig alle Intereſſen wer⸗ den verfoͤhnt werden. In dieſem Falle wuͤrden die Kronen von Portugal und Spanien in den Händen von Priazean. aus dem Hauſe Bourbon ſeyn.“ Die AQuotidienne hingegen meldet aus derſelben Stadt und unter demſelben Datum: „Um die Ungedulb des Volks zu beftiedigen, werden käglich zwei Bülletines üͤber bs Befinden des Königs ausgegeben, welches höͤchſt beruhigend “ iſt; auch der Zuſtand der Infantinnen iſt pollkommen güͤn⸗ 8 ſtig, wie aus den oͤffentlichen Buͤlletins erhellt. de heuti).
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