ſangen ein Portugieſiſches National⸗Lied zu Ehren Dom Pedro's, in welches die anweſenden Portugieſiſchen Zuſchauer mit enthuſtaſtiſchem Beifall mit einſtimmten.
„Wie wir hoͤren“, ſagt ein Engliſches Blatt, „ſind die Miniſter bereits mit dem Korn⸗Geſetz unzufrieden, das doch dazu beſtimmt war, fuͤr immer beibehalten zu werden. Schon oft genng haben wir uns dahin geaͤußert, daß ein auf Durchſchnitts⸗Preiſe baſirtes Korn⸗Geſetz ſchon in ſei⸗ nem Grund⸗Princip ſchlecht ſey; indeſſen ſehen wir bis jetzt noch keine Thatſachen gegen dieſes Geſetz von den Perſonen angefuͤhrt, die ſich daruͤber beſchweren, es waͤre denn der Um⸗ ſtand, daß einige Vortheile in die Hände von Privat⸗Perſo⸗ nen gefloſſen ſind, anſtatt in die Staats⸗Kaſſe. So groß auch dieſe Vortheile ſeyn moͤgen, ſo kann man doch bei den obwaltenden Verhaͤltniſſen deswegen nicht unwillig auf die⸗ jenigen ſeyn, denen ſie zu Theil wurden, da ein ſolcher Ge⸗ winn nur dem großen Riſico angemeſſen iſt, dem die Kauf⸗ leute ſich ausſetzen muͤſſen. Der Plan, die Haͤfen bald auf⸗ und bald zuzuſchließen, und die Zoͤlle nach den Umſtaͤnden bald herauf⸗ bald herabzuſetzen, muß in der That, unter je⸗ der Modification, den Korn⸗Handel aͤußerſt gefaͤhrlich machen, und um große moͤgliche Verluſte decken zu koͤnnen, muß man ſuchen, ſich gelegentlich große Vortheile zu verſchaffen. "²³08
Nach den letzten Berichten ſteht die Wahl eines Repraͤ⸗ ſentanten der Irlaͤndiſchen Pairs im Britiſchen Parlament noch immer zu Gunſten des Lords Dunalty; er hatte 43, und Lord Cartlemaine 16 Stimmen. ₰
Die Liberalen von Ennis hatten vor einiger Zeit an den Lord⸗Lieutenant von Irland eine Denkſchrift eingereicht, in welcher ſie ſich in ſehr unpaſſenden Ausdruͤcken uͤber das Betragen des Ober⸗Sheriffs von Clare bei einer Gelegen⸗ heit beklagten, wo er nichts als ſeine ſtrenge Pflicht gethan hatte. Hierauf iſt die, von Lord Leveſon Gower unterzeich⸗ nete Antwort erſchienen, in welchen den Liberalen von En⸗ nis angedeutet wird, daß Se. Excellenz, der Lord⸗Lieutenant, nach reiflicher Erwaͤgung aller Umſtaͤnde, nichts gefunden hätte, was ſie veran 88 koͤnnte, das Betragen des Ober⸗ Sheriffs zu tabeln. ieſe Antwort, ſagt der Berichterſtat⸗ ter, zerſtoͤrt die WW einer ohnmaͤchtigen Parthei auf
ie wirkſamſte Weiſe.
29 De kaccoliſche Aſſociation zu Dublin hat ihren Ver⸗
ſammlungs⸗Ort geändert, da der fruͤhere nicht groß genug
war. Man hat zu dieſem Behufe ein großes maſſives Ge⸗
bäude gewaͤhlt, welches ſonderbarer Weiſe in der Braun⸗ weig⸗Straße liegt.
2 hielten die Einwohner des Diſtrictes eine
Verſammlung, um daruͤber zu berathſchlagen, ob es ange⸗
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Me Häuſetn Bittſchriften einzureichen, die den Wunſch der Bewohner Bangor’s ausſpraͤchen, daß den Ka⸗ tholiken keine ferneren Zugeſtändniſſe bewilligt werden moͤch⸗ ten. Die Abfaſſung und Befoͤrderung dieſer Addreſſe und der Bittſchriften ward faſt beſchloſſen, da ſich 2 Mitglieder dagegen erhoben. 8 2 2 ge, seFe nlele enthaͤlt Folgendes: „Herr Cohhet bemerkt ſehr richtig, daß der Wohlſtand, in wel⸗ chem die Leute in Amerika leben, ſie freundlich und geſellig macht. Dieſer haͤufige Wohlſtand kommt daher, weil in Amerika ſo wenig Muͤßiggaͤnger ſind, die von den Fruͤchten der Arbeit Anderer leben. Woher kommt es aber, daß es in Amerika ſo wenig und in England ſo viel Muͤßiggaͤnger giebt? Ohne Zweifel ſind hieran einmal die militairiſchen und buͤrgerlichen Einrichtungen unſeres Landes Schuld, dann aber laſtet auch die Nationalſchuld zu ſchwer auf aller In⸗ duſtrie. Doch hieraus erklart ſich nur ein Theil des Uebels. In England erhalten die Grundherrn Zins, in Amerika aber, wo Land in Menge iſt, wird ein ſolcher Zins nur an einzelnen Orten erhoben. In Amerika gehoͤrr dem Arbeiter ſein ganzer Gewinn; in England aber bekommt der Grund⸗ Drittheil des Gewonnenen, und der Paͤchter des
herr ein G . in Zehntheil. In England werden vierzehn oder
ſehnehn 8 — Morgen Landes beſtellt, und vierzehn edacge⸗ eenſchen wollen davon leben. Eine
f n Millionen llen er funſeahenſchen werden durch die Art ihrer Beſchaͤf⸗ tigung zu Grunde gerichtet, und Hunderttauſende jener ar⸗ men Weber arbeiten in Kellern. Wenn ſie ausgehen, ſo tragen ihre bleichen Geſichter das traurige Loos zur Schau, welches ſie zwingt, Seidenzeug, Mouſſelin, Spitzen und Shwals fuͤr die zu verfertigen, welche angewieſen ſind, an den Producten des Landes ohne Arbeit Theil zu nehmen. Wir haben Hunderttauſende anderer armen Geſchoͤpfe, die miteinander auf verſchiedenen Wegen wetteifern, irgend ei⸗ nen Tand zu verfertigen, um die der Heehans zu bewegen, ihnen zu ihrem Lebensunterhalt einen kleinen Theil
e. Majeſtaͤt eine Adreſſe, und in beiden
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von dem Ertrage des Bodens zu geſtatten. In jedem Kirch⸗ ſviel ſucht ein Arbetter vem Andern den Rang abzulaufen, nut durch die Armen⸗Geſetze vor noch groͤßerem Elend geſchuͤtzt — Die Armen⸗Geſetze! ſie ſichern dem Elenden wenig⸗ ſtens ſeine Subſiſtenz, mit oder ohne Arbeit, und in dem letzten Fall 1 geben ſie ihm Raum, zu rauben und zu ſtehlen, um ſein Lage zu verbeſſern. Das ganze geſellſchaftliche Syſtem un ſeres Landes ſteht mit dem in Amerika in grellem Komntraſt. Erhoͤhte Bevoͤlkerung erhoͤht den Grundzins und druͤckt di Arbeiter nieder. Wo eine bluͤhende Grafſchaft iſt, da muß Muͤhſeligkeit und Armuth in den niedrigſten Staͤnden ſeyn, da werden geraͤumige Gefaͤngniſſe noͤthig, um die Diebe un Betruͤger aufzunehmen, welche Geſchmack an Mehr der gu ten Dinge dieſes Lebens haben, als die Arbeit allein ihnen verſchaffen kann. Der Herzog von Wellington hat nie, wir wagen es zu ſagen, bei dergleichen Betrachtungen uͤber das Elend des Volkes auch nie Eine Muskel ſeines Geſichts ver⸗ zogen — und man muß, um gerecht zu ſeyn, ſagen, daß ein Land, was ſo ſtark bevoͤlkert iſt wie England, unter keine Regierung die froͤhlichen Menſchen haben kann, wie Her Cobbett ſie ſo gut beſchreibt.“
Das Morning⸗Journal giebt folgende niederſchla gende Schilderung vom Zuſtande des Handels: „Das Gel wird in der Stadt immer ſeltener, und kaufmaͤnniſche Wechha. ſel, die der allererſten Haͤuſer ausgenommen, koͤnnen nicht discontirt werden. Der Preis des Geldes ſteigt auf dem feſten Lande, obgleich bei uns der Umlauf deſſelben unglaub5.. lich abgenommen hat. In Folge deſſen fallen die Preiſe von Getreide und von anderen Artikeln, das Arbeitslohn 11nu“ die Zahl der Unbeſchaͤftigten nimmt zu, und wohin man nur die Blicke richtet, ſieht man nichts als Anzeichen eines her⸗. annahenden Sturms. Wohl unterrichtete Maͤnner verkuͤn⸗ digen aus einem ſolchen Zuſtande der Dinge fuͤr die mittlere Handels⸗Klaſſe und fuͤr die Fabrik⸗Arbeiter einen ſehr un⸗ gluͤcklichen Winter.“ — Der Globe nennt den Verfaſſer dieſes Berichts einen Allarmiſten; er giebt zu, daß die Preiſe mancher Artikel in einer Woche hoͤher und in der andern niedriger ſind, wirft aber dem Verfaſſer ein ſchlechtes Ge⸗ daͤchtniß vor, weil er z. B. vergeſſen haben muͤßte, daß das Getreide gegenwaͤrtig bedeutend hoͤher ſtehe wie im vorigen Jahre um dieſe Zeit, was mit vielen andern Artikeln der⸗ ſelbe Fall ſey. Der Handel ſowohl wie der Ackerbau ſey 98 Veraͤnderungen unterworfen, und bei dieſen muͤßten natuͤrlich die mittleren und niedrigen Klaſſen am meiſten leiden, bi . Zeit und Umſtaͤnde das Gleichgewicht wieder herſtellen, was in einem ſo gewerbthaͤtigen und reichen Lande wie England nie lange dauern koͤnne. 1
Die Koſten der neu erſchienenen Almanache ſind unge heuer. Der Keepſake und der Anniverſary allein koſten den Verlegern 20,000 Pfd., und hauptſaͤchlich wegen der Kupfer⸗ ſtiche, die nach den Gemaͤlden und Zeichnungen der beſten lebenden Kuͤnſtler copirt ſind, und die man ihnen ſehr theuer hat bezahlen muͤſſen. Fuͤr die Copie eines Portraits hat ſich Sir Thomas Lawrence 200 oder 300 Pfd. zahlen laſſen. Aber auch die literariſchen Beitraͤge koſteten dieſes Jahr viel. Sir Walter Scott empfing fuͤr ſeine kleinen Erzaͤhlungen in dem Keepſake 500 Pfd., und einige vornehme Lords ließen ſich herab, fuͤr ihre Beitraͤge 100 Pfd. pr. Stüͤck zu nehmen.
Am 1ſten d. M. begann die vierteljährige Thee⸗Auction der Oſtindiſchen Compagnie, bei ſehr gefuͤlltem Hauſe. Das 8 zum Verkauf angekuͤndigte Quantum belaͤuft ſich auf nicht weniger als 8 Millionen Pfund, alſo 200,000 Pfund mehhr als jemals zum Verkauf ausgeſtellt worden war. Der Ver⸗ brauch von Thee ſcheint ſehr raſch zuzunehmen, da man ihn fuͤr Großbritanien allein jaͤhrlich auf 31 bis 32 Millionen Pfund ſchaͤtzt. 4
Vor einigen Tagen machten 7 im Seidenhandel inter⸗ — eſſirte Perſonen, dem Kanzler der Schatzkammer, ihre Auf.. wartung, und hatten mit ihm eine Unterredung, die mehrerr Stunden dauerte. . 1I
Der Cochenille-Wurm ward bekanntlich von Amerika nach Spanien gebracht. In der Nachbarſchaft von Cadix kommen ſie ſehr gut fort; von dort ſandte Dr. Gorman vor Kurzem eine Quantitaͤt derſelben nach Malta fuͤr Rechnung der Britiſchen Regierung, und wie es ſcheint, wird dieſe Verſuch gut ausfallen. Die Apuntia⸗Pflanze, von der ſich dieſes Inſeect naͤhrt, waͤchſt an allen Kuͤſten des Mittellaͤn⸗ diſchen Meeres im Ueberfluß. 25 1 .
Man beabſichtigt, die Eiſenbahn zwiſchen Liverpool und Mancheſter mit der von Cromford und Highpeak in Vere.. bindung zu ſetzen, am der Stadt Stockport eine directe Communication mit dieſen vier Wegen zu geben. 3 Der Courier widerſpricht dem Geruͤchte, welches ſich ſeit dem Banqueroute der Herren Frys und C 8
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