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breitet hatte, als gingen wir im Handel und in den Geld⸗
Zahlungen einer Kriſis entgegen, wie die von 1826 geweſen.
Er lobt die Bemuͤhungen der Directoren der Engliſchen S2 welche Alles angewendet haͤtten, um die Zahlungen zu er⸗
leichtern.
In Nottingham und Soughborough beſchloß man in erſchiedenen Verſammlungen, die taͤgliche Arbeit mit Spitzen⸗ Maſchinen wegen des jetzigen geringen Abſatzes, auf 8 Stun⸗ en taͤglich zu beſchraͤnken.
In Blackburn haben alle Fabrikanten, ein einziges be⸗ eutendes Fabrikhaus ausgenommen, das Weberlohn fuͤr alle Sorten von Kattune bedeutend herabgeſetzt. Dieſe Reduc⸗ tion iſt ſeit einigen Wochen die zweite, und kann in man⸗ cher Hinſicht die dritte genannt werden.
Bis zu Ende des vorigen Jahres erſchienen in nachbe⸗ nannten Theilen von Amerika folgende periodiſche Schrif⸗ ten: Auf Cuba und Porto Rico 2; in den Merxica⸗ niſchen Staaten 25; in den Staaten von Guatemala 7; in den Staaten von Rio de la Plata 21; in der Republik Chili 14; in der Republik Ober⸗Peru 1; in der Republik Unter⸗Peru 21; in der Republik Colombia 17 (einige von dieſen haben ſeitdem aufgehoͤrt zu erſcheinen); im Braſtlia⸗ niſchen Kaiſerreich 25; was zuſammen 133 periodiſche Werke fuͤr Suͤd⸗America ausmacht.
Die Bank von England empfaͤngt nicht nur Silbergeld von den Banquiers, ſondern ſie macht auch an die Ban⸗ auiers Zahlungen in dieſer Geldſorte; die Art und Weiſe aber, wie das geſchieht, ſcheint eben nicht ganz billig zu ſeyn. Hat ein Banquier 1000 Pfd. in Silber noͤthig, ſo zahlt die Bank ihm die Summe in couranter Silbermuͤnze; doch iſt ein gleicher Betrag ihr auszuzahlen, ſo empfaͤngt ſie die Zahlung nach dem Gewicht, wodurch die Londoner Ban⸗ quiers auf 1000 Pfd. beinahe 10 Shillinge verlieren.
Edinburg mit Leith zuſammen, hat 170,000 Einwohner; 1 Koͤnigliches Schloß, 1 Collegium, 31 Profeſſoren, 1 Reit⸗ ſchule, 1 Militair⸗Akademie, 700 Lehrer in allen Erziehungs⸗ Zweigen, 1 Koͤnigliche Boͤrſe, 70 Kirchen, 2 Theater, 13 Ge⸗ richtshoͤfe, 400 Advocaten, 40 Aerzte, 70 Wund⸗Aerzte, 100 Apotheker, 7 Buchhandlungen, 11 Zeitungen, 42 Aſſekuranz⸗ Geſellſchaften und Agenturen (31 davon ſind Engliſche), 11 oͤffentliche Hospitale, 60 mildthäͤtige Anſtalten, 25 literari⸗ ſche Geſellſchaften, 80 Poſt⸗ und Landkutſchen, 86 Mieth⸗ wagen, 400 Karrenfuͤhrer, 850 Straßen, Squares und Durch⸗ gaͤnge, 5 Bruͤcken u. ſ. w.
Auf dem Landſitze des Herrn Fred. Ponſonby, in der Nähe vom Hafen Shannon und von Parſonstown, hat man eine ſehr reiche Bleimine entdeckt. Das Blei liegt 2 bis 3 Fuß unter der Oberflaͤche der Erde.
In Brighton bemerkte man am 1. Dec. ein Meteor. Es beſtand aus einer dunklen Wolke in Nordweſtlicher Rich⸗ tung, und erſchien an Form und Groͤße einem gewoͤhnlichen Luft⸗Ballon gleich. Zuerſt ſah man es ohngefähr eine Eng⸗ liſche Meile hoch; dann machte es eine raſche Bewegung nach unten, ſchien zu platzen, als es ohngefaͤhr den dritten Theil ſeiner Hoͤhe zuruͤckgelegt hatte, und ließ einen dicken ſchwarzen Rauch emporſteigen. Nach dieſer Entladung ſenkte es ſich in ſchwingender Bewegung der Erde zu, indem es zwar ſeine Form beibehielt, aber immer weniger ſichtbar ward, bis es endlich ganz verſchwand.
Es ſteht zu fuͤrchten, daß der heftige Sturm vom Montag an der oͤſtlichen Kuͤſte des Köͤnigreiches bedeutenden Schaden angerichtet hat. Viele Schiffe in den Downus ver⸗ loren Anker und Taue; einige wurden an's Land getrieben. Bei Felby waren 12 Schiffe geſcheitert, aber gluͤcklicherweiſe iſt kein Menſchenleben verloren gegangen.
Die Tyroler Sänger, die im vorigen Jahre ſo viel Auf⸗ ſehen in London machten, ſind wieder auf einer Reiſe dahin degriffen, zu der ſie ſich mit einer Menge neuer vaterlaͤndi⸗ ſcher Geſaͤnge verſehen haben.
Am äten d. M. ward, ſeit der neulichen ungluͤcklichen Exploſton, wieder zum erſtenmal im Covent⸗Garden⸗Theater geſpielt. Man gab den Kaufmann von Venedig, und die Bettler⸗Oper. —
London,
Haide von Penenden den Beobachter mit Bewunderung gegen die Sicherheit einer Verfaſſung erfüllten, die ſolche — in ihrem Innern ertraͤgt, ohne ſich dadurch erſchuͤt⸗ een Eh . kann doch ſelbſt der Freund Britiſcher Freihei⸗ gen der ſich — den gereizten Gemuͤths⸗Zuſtand zu mißbilli⸗
5 Abvort auf eine ſo entſchieden entzweiende Art ansſprach. Abgeſehen pon ber patsdne nhn Gleichſtellung der Katholiken politiſchen Ruͤckſicht auf die
nen, iſt dieſer Zuſtand — den Proteſtantiſchen Unter⸗ r aus religiöſen Anſichten hrochranſeern merkwuͤrdig, als rvorgeht, und den herrſchenden
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27. Nov. Wenn kuͤrzlich die Ereiguiſſe auf
Sinn beurkundet, in welchem das proteſtantiſche Chriſten⸗ thum aufgefaßt wird. Die Geſchichte bietet mehrere Bei⸗ ſpiele zu der Bemerkung dar, daß, wo die kirchliche Lehre voͤllig außerhalb der Staats⸗Controlle ſich befindet, das Ent⸗ ſtehen zahlreicher Secten, gleichſam eben ſo vieler Kirchen im Kleinen, deren jede ſich fuͤr die wahre haͤlt, die Folge iſt. In dem kirchlichen Zuſtande Englands wiederholt ſich dieſe Erſcheinung in mannigfachen Abſtufungen, von dem Ver⸗ ſtandes⸗Glauben der Unitarier bis zu der Schwäaͤrmerei der Methodiſten. Die Verſchiedenheit religioͤſer Anſichten bleibt nicht Meinung verſchiedener Individuen; ſie wird zur Lehre einer Gemeinde, und ſelbſt ein geringer Unterſchied erhält Wichtigkeit, indem er auf dieſem Wege zur Dauer geſtempelt wird. In Secten dieſer Art, die von dem Lehrbegriff der herrſchenden biſchoͤflichen Kirche mehr sder weniger ab⸗ weichen, iſt das proteſtantiſche England getheilt, und vielleicht iſt es dieſer Sonderung zuzuſchreiben, daß man dort ein leb⸗ hafteres religioͤſes Intereſſe, mehr Andacht und Froͤmmigkeit, wahrnimmt. Dieſe Theilung ſelbſt s aber ein Erſtarren der Anſicht herbei, die, wenn ſie einmal als Bekenntniß einer Gemeinſchaft ausgeſprochen iſt, nun unbeweglich in dieſer aͤußern Form ſtehen bleibt. Man vermißt in England jene unparthetiſche Forſchung, die der Dentſchen Theologie eigenthuͤmlich iſt, und jenes Zuruͤckweiſen auf den weſentlichen Inhalt der Religion, vor welchem die Unterſchiede beſonde⸗ rer Auffaſſungen als gering erſcheinen. Die Form, das Wort des Bekenntniſſes, wird um ſo wichtiger, je dringen⸗ der man den Beſitz einer geiſtigen Waffe vermißt, welche die Reinheit der Lehre gegen Truͤbungen von Außen zu ſchützen vermoͤge. Und ſo fuͤrchtet allerdings der Engliſche Prote⸗ ſtantismus in dem Katholicismus einen feindlichen Daͤmon, welcher dem Deutſchen Proteſtantismus längſt gefährlich zu ſeyn aufgehoͤrt hat. Niederlande.
Zweite Kammer der Generalſtaaten. Sitzung vom 5. December. Nach Annahme des Protocolls der vo⸗ rigen Sitzung wurde zur Erneuerung der Sectionen fuͤr den December durch's Loos geſchritten. Die Abgeordneten bega⸗ ben ſich in ihre reſpectiven Abtheilungen, um die Prſiden⸗ ten und Vice⸗Praͤſidenten zu wählen. Mehrere Petitionen wurden an den Ausſchuß uͤberwieſen; ſie betrafen meiſt die Geſetze uͤber die Cantonal⸗Eintheilung und die Abſchaffung des Geſetzes von 1815. Die Central⸗Section erſtattete hier⸗ auf deren Berichte: uͤber den Geſetz⸗Entwurf wegen der Vertheilung der Grundſteuer fuͤr 1829, über einige Aende⸗ rungen im Zoll⸗Tarif und uͤber die achtzehn Geſetze wegen der Cantonal⸗Eintheilung. Die beiden erſten Entwuͤrfe wer⸗ den am 9ten, der dritte am 11ten discutirt werden. — Das Comité der Bittſchriften berichtete ſodann, außer mehreren Petitionen von rein oͤrtlichem Intereſſe, auch uͤber eine Bittſchrift der Bewohner der Provinz Limburg, wegen Abſchaffung der Mahlſteuer. Herr von Surlet de Chokier war der erſte, welcher dieſe Petition in einem umfaſſenden Vortrage ver⸗ theidigte: „Edelmoͤgende Herren,“ begann er, „Sie haben ſo eben gehoͤrt, daß eine große Anzahl von Einwohnern der Provinz Limburg verlangen, daß Sie Ihre einflußreiche Dazwiſchenkunft mit den Bitten derſelben vereinigen moͤch⸗ ten, um von unſerem Budget die Mahlſteuer auszuſchließen, welche, von der oöͤffentlichen Meinung verworfen, unſeren Sitten ſo widerſprechend iſt und in dieſer Verſammlung ſchon ſo oft als verhaßt und unmoraliſch bezeichnet wurde. Ich will nicht Alles wiederholen, was gegen dieſe Steuer geſagt worden iſt, es herrſcht daruͤber keine Meinungs⸗Ver⸗ ſchiedenheit mehr; auch hat die Regierung die Abſchaſung vorgeſchlagen, und ich freue mich diesmal uͤber die Ueberein⸗ ſtimmung, denn wir allein ſind nicht hinreichend, es bedarf auch der Mitwirkung der Regierung; und ſie muß einſehen, daß ſie nicht die Majorität der Stimmen haben kann, wenn ſie nicht die Majoritaͤt der Intereſſen beguͤnſtigt.”“* Der Redner machte bei dieſer Gelegenheit die Kammer darauf aufmerkſam, daß die — ſeit einigen Jahren das ihnen kraft dem Artikel 151 des Grund⸗Geſetzes zuſte⸗ hende Recht: die Intereſſen ihrer Provinzen bei dem Kö⸗ nige und den General⸗ Staaten zu unterſtuͤtzen, nicht haben anwenden köͤnnen, ſondern ihrer conſtitutionnellen Stuüͤtze be⸗
(raubt, ſich direet an den Koͤnig und die Kammer wenden
mußten. Laut einer Inſtruction vom Jahre 1820 köͤnnen die Gouverneure einen Beſchluß der Provinzial⸗Staaten, den ſie den Intereſſen des Koͤnigreichs oder der Provinz zuwi⸗ derlaufend finden, ſuspendiren; ſie benachrichtigen alsdann das betreffende Departement des Miniſteriums davon, und oft wird von der Sache gar nicht weiter geſprochen. Der
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