fen, heilſam und nuͤtzlich⸗ 3 Privatbriefe aus Peru bis zum 14. Juli (in Amerika⸗ niſchen Blaͤttern) melden Folgendes: General Lamar hat ſich

zogen und iſt nach Junin gegangen. Die Leitung der An⸗ gelegenheiten iſt dem Vice⸗Praͤſidenten Hrn. Salazur i Ba⸗ qgauijano anvertraut worden. Es ſcheint, als handle General Gamarra unabhängig von ſeiner Regierung, und es ſcheint Abſicht zu ſeyn, die Provinzen Punod, Arequipa und Cusco, welche ſich für frei erkſaͤrt haben, mit Bolivien zu erbinden, und ſo ene Repudlik nach ſeinem eignen Gut⸗ duͤnken zu bilden. Zugleich ſoll die Armee des Nordens ſo⸗ wohl als die Flotte in vollſtaͤndiger Aufloͤſung begriffen ſeyn. Der Praͤfect von Arequipa hat den Bewohnern jenes De⸗ partements folgende Mittheilungen gemacht: „Buͤrger! Durch den Friedens⸗Vertrag, welchen ich ſo eben empfangen, und Euch nun mitzutheilen das Vergnuͤgen habe, iſt der Feldzug unſerer Armee im Suͤden beendet, und die Freiheit einer Schweſter⸗Republik geſichert worden, welche, zum er⸗

88 Male als Herrin ihrer ſelbſt, im Begriff iſt, uͤber ihr

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- Kraͤnklichkeit von den Regierungsgeſchaften zuruͤckge⸗

Scickſal zu enkſcheiden und den Schimpf von ſich enrtfer⸗ nen wird, daß ein Amerikaniſches Volk durch Sclaven⸗Ge⸗ ſſetze beherrſcht werde. Die Feinde unſerer Einrichtungen, weelche das von uns zerbrochene Joch wieder herzuſtellen wuͤnſch⸗ ten, werden gluͤcklicherweiſe in Folge unſerer Triumphe ge⸗ nnoöͤthiat ſeyn, ihre Angriffs⸗Plaͤne mit Schande aufzugeben, und einen Staat, deſſen einziges Ziel ſeine Gluͤckſeligkeit iſt, inl Frieden alle Mittel zur Erreichung deſſelben, mit welchen die Natur ihn ſo reichlich ausgeſtattet hat, benutzen u laſſen. Dieſer Tag des Ruhms iſt Columbien und Amerika nicht weniger nuͤtzlich, als Ober⸗Peru, unnd Euch, die Ihr Euch durch Euren Abſcheu vor der Tyrannei und Eure Liebe zum Frieden und zu einer ruhigen und volksthuͤmlichen Regierung ſo herrlich aus⸗ zeichnet, wird er beſonders ſchmeichelhaft ſeyn, und Ihr wer⸗ det ihn wie eine Krone, welche Euch der Himmel zur Be⸗ lohnung Eurer Tugenden b hat, betrachten.

5 nipo, den 24. July 1828.

Seüns 2 Untento G. de la Fuente.

Friedens⸗Vertrag. Stadt Tiquiſa, am 6ten Tage des July 1828,

ganz

In der s 8 die Commiſſarien zu dem Zwecke zuſammen, um

2 Shean verhutren Friedens⸗Vertrag zwiſchen Seiner Excellenz Joſe Maria Perez de Urdininea, Oberbefehlshaber der Bo⸗ ſiviſchen Armee, welchem die Leitung der Republik anvertraut iſt, und Dom Auguſtin Gamarra, Peruan lon —⸗ und Oberbefehlshaber der Suüd⸗Armee, abzuſchlie⸗ ßen nämlich von Seiten des zuerſt Genannten die Herren Miauel Maria de Aquirre, Finanz⸗Miniſter, Joſe Miguel Ve⸗ lasco, General⸗Prafeet des Departements von Chuguiſaca, und Hr. Miguel del Curpio, als Seeretair; und von Sei⸗ ten des zuletzt genannten Don Juan Auguſtin Lira, erſter Stabs⸗Adjutant, Oberſt⸗Lieutenant und Adjutant Don Aeen Bautiſta Arguedas, und Capitain Don Joſe Maria Lopez⸗ gals Secretair, welche gegenſeitig ihre reſpectiven Vollmach⸗ ten auswechſelten; und, da aus denſelben hervorging, daß ſie

beauftragt waren, Baſis fuͤr die gege

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nwaͤrtige Unterhandlung dienen koͤnnten, 1t 1 ieſel W1 d wohluͤberlegte Conferenz

d hielten dieſelben eine ernſte und erlegte 2 hn die Iancreſen der beiden Republiken und uͤber die Urſachen 1 7 der Peruaniſchen Armee auf das Gebiet von

B1111“ beiderſeitig von dem Wunſche beſeelt,

feſten und dauern bewirken, Ver

8 beſber Feadn durch eine aufrichtige Freundſchaft

zu verſtaͤrken, und die Urſachen zu entfernen, welche zu den

von beiden Seiten ſtatt gehabten Feindſeligkeiten gefuͤhrt ha⸗ heu, uͤber die folgenden Artikel uͤberein gekommen:

1) Binnen 15 Tagen ariftgation dieſer Ve traͤge durch die Ober⸗Generale der kriegfuͤhrenden Armeen, ſollen alle Columbier und andere in der Boliviſchen Ar⸗ mee dienende Fremde, das Gebiet der Boliviſchen Republik

innen. zn 52* vorſtehenden Artikel ſind alle Subalternen,

vom Capitain einſchließlich abwarts, ausgenommen, welche man n der Republik laſſen wird, wofern ſie aus der Armee treten, bis ein Präſident ernaunt ſeyn wird, welcher, wenn 8 den Dienſt zuruͤckrufen kann.

Befehlshaber und Officiere, welche das Gebiet von Bolivien verlaſſen, National⸗Verſammlung angeordnet iſt, in it zuruͤckkehren, und ſollen waͤhrend ihrer

der genannten Republik den

es ihm ſo gefällt, ſie in

3) Die Generale, dem Artikel 1. zufolge können, ſobald die die genannte Republik zur Abweſenheit aus den Fonds

Peruaniſcher Diviſtons⸗

die Artikel zuſammenzuſtellen, welche als

den Frieden zu bewirken, die Ver⸗

von der Rartification dieſer Ver⸗

gen ſuspendiren und dieſelben wieder anfangen,

b 8 3 . war biutig aber entſcheidend, und eben darum, wie wir hof halben Sold erhalten, bis der ernannte Praͤſident beſtimmen

wird, ob ſie im Dienſte bieiben und ihren Sold erhalten Die im * 2. Erwahnten ſollen unter den elben

edingungen, welche im gegenwaͤrtigen Arti Free. werden, ebenfalls ihren balbeng Sold feſtgeſebt

4) Die Truppen⸗Abtheilungen der Grenadiere und Hu⸗ ſaren von Columbien, welche ſich jetzt in dieſer Republik finden, ſollen ihrem Marſch nach ihrem eigenen Lande dem Wege beginnen, weichen der Ober⸗Befehlshaber der Pe ruaniſchen Armee ihnen bis Arica vorſchreiben wird; der 6. nannte General ſoll auch die noͤthigen Anſtalten zu Einſchiffung beſergen; ſo wie er es uͤbernehmen ſoll, die Pe⸗ ruaniſche Republik fuͤr die diesfalligen Koſten zu entſchaͤdigen

5) An dem der Ratification dieſer Vertraͤge folgenden Tage ſoll der Oberbefehishaber der Boliviſchen Armee ein Decret erlaſſen, wonach am kommenden erſten Auguſt der conſtituirende Congreß in der Stadt Chuquiſaca zuſammen⸗ kommen ſoll, um erſtens die Annahme der Botſchaft und die Zulaſſung der Amtsniederlegung des Groß⸗Marſchalls von Ayacucho, Antonio Joſe de Sucre; zweitens die Ernen⸗ nung einer proviſoriſchen Regierung, und drittens, die ſofor⸗ tige moͤglichſt ſchnelle Zuſammenberufung einer National⸗ Verſammlung, welche die beſtehende Conſtitution revidiren, aͤndern, oder fuͤr werkſam erklaren wird, in Erwaͤgung zu ziehen.

6) Dieſe National⸗Verſammlung ſoll ſich vor allem An⸗ dern mit der Wahl und Ernennung einer Perſon zur Aus⸗ uͤbung der Functionen eines Praͤſidenten des Staats und mit der Feſtſetzung des Tages beſchaftigen, an welchem die Peruaniſche Armee das Gebiet der Republik zu raͤumen be⸗ ginnen ſoll.

7) Die Peruaniſche Armee ſoll das Departement von Potoſi bis zum Verſammlungstage des conſtituirenden Con⸗ greſſes beſetzt halten; ſodann ſoll ſie ihren Marſch nach La Paz und Oruro durch das Departement von Cochabamba beginnen und auf ihrem Marſche mit den nöthigen Vorräͤ⸗ then verſehen werden.

8) Die National⸗Verſammlung ſoll, wenn ſie die im Art. 6. angegebenen Gegenſtande berichtigt hat, ihre Sitzun⸗ pendis ſobald die Peruaniſche Armee wieder uͤber den Deſaguadero gegangen ſeyn wird. 9) Die Boliviſche Armee ſoll die Departements von Chuquiſaca, Cochabamba, Santa Cruz, Tariza und Potoſi⸗ an dem folgenden Tage, nachdem die Peruaniſche Armee dieſelben verlaſſen haben wird, beſetzen. Die in denſelben wahrend des dortigen Aufenthalts der Peruaniſchen Armee eingegangenen Einkünfte, ſo wie die von Oruro und La Paz, ſollen, nach Abzug des Soldes der genannten Armee, der er⸗ ſteren abgetreten werden.

10) Die Regierungen beider Republiken ſollen die La⸗ ſten, welche von beioen Seiten von der Zeit an, wo die Pe⸗ ruaniſche Armee uͤber den Deſaguadero gegangen iſt, gefor⸗ dert werden duͤrfen, feſtſetzen.

11) Die Republiken Peru und Bolivien ſollen ihre Verbindungen durch diplomatiſche Agenten, ſobald-die Armee das Boliviſche Gebiet geraͤumt hat, befeſtigen.

12) Die Republiken Peru und Bolivien ſollen nicht eher freundſchaftliche Verbindungen mit dem Kaiſerthum Braſilien anknuͤpfen, als bis das genannte Kaiſerthum mit der Argentiniſchen Republik Friede gemacht hat.

13) Alle Perſonen, welche zu einer von beiden Repu⸗ bliken gehoͤren, und in der gegenſeitigen Armee Dienſte thun, ſollen unverzuͤglich ausgeliefert werden, vorausgeſetzt, daß die Bolivier in ihrem eigenen Lande bleiben und die Peruaner in das ihrige zuruͤckkehren wollen, was ihrer eigenen Wahl uͤberlaſſen wird.

14) Kein Bolivier ſoll direct oder indirect wegen der Parthei, zu welcher er ſich unter den gegenwaͤrtigen Umſtan⸗ den gewendet hat, bedruͤckt werden; ſondern ſolche Perſonen ſollen ihren Faͤhigkeiten und den von ihnen geleiſteten Dien⸗ ſten gemaͤß behandelt werden. 8

15) Die contrahirenden Theile ſollen fuͤr jede von ir⸗ gend einer von beiden Armeen nach der Ratification dieſer

Vertraͤge begangenen Feindſeligkeit verantwortlich ſeyn.

16) Zwei Befehlshaber ſollen als Geißeln fuͤr die Er⸗ fuͤllung dieſer Vertrage geſtellt und von den contrahirenden Generalen ausgewaͤhlt werden. 8

17) Dieſe Verträge ſollen in dem Zeitraume von 24 Stunden genehmigt oder verworfen werden, und im Falle der Nichtgenehmigung oder Mißbilligung derſelben ſollen die Feindſeligkeiten in 12 Stunden wieder anfangen.

Auf die e Bedingungen wurde die gegenwaͤrtige Ueber⸗ einkunft abgeſchloſſen, und um 8 Uhr Abends an dem oben angefüͤhrten Tage, Monate und Jahre beendigt, und zwei

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