Sr E 2 r.Ss. FI 6 . SHe. e 8 Abſchriften davon wurden von den vorerwaͤhnten Commiſ⸗] ſeinen Namen bei dem Friedensrichter, gegen Entrichtung
ſairen unterzeichnet, wie wir, die unterzeichneten Secretaire,
hiemit kund thun. 2 11
Miguel Maria de Aguirre, General.
Miguel del Carpio, Secretair. u Juan Bautiſta Arguedas.
Joſe Maria Lopez, Sexcretair.
Die Oberſt⸗Lieutenants Don Juan Auguſtin Lira und Don Juan Bautiſta Arguedas, begleitet vom Capitain Don Joſe Maria Lopez, erſchienen am ſiebenten Tage des Juli 1828 im Hauptquartier zu Ciporo vor Don Auguſtin Gamarra, Ober⸗ Befehlshaber der Peruaniſchen Armee, um von dem ihrer Sorge anvertrauten Auftrage Bericht abzuſtatten, demzufolge ſie mit der Boliviſchen Geſandtſchaft zuſammenkommen ſollten, um mit derſelben einen Friedensvertrag zwiſchen den beiden jetzt kriegfuͤhrenden Armeen abzuſchließen, und uͤberreichten ihm die von den oben genanuten Commiſſairen geſchloſſe⸗ nen und geſtern um 8 Uhr Abends von den contrahirenden Theilen unterzeichneten Vertraͤge, worauf der genannte Ge⸗ neral Gamarra erklärte, daß er auf die feierlichſte Weiſe je⸗ den von den oben genannten Commiſſairen ſtipulirten Punkt unterzeichne, billige und ratificire, mit der einzigen Ausnahme
aͤmlich, daß die wegen Erfuͤllung dieſer Capitulation zu ſtel⸗ enden Geiſſeln von ihren reſpectiven Generalen und nicht von jeder Parthei erwaͤhlt werden ſollten; mit dieſer einzigen und geringfuͤgigen Veraͤnderung, welche nicht im mindeſten das Weſen der übrigen Artikel, uͤber die man uͤbereingekom⸗ men iſt, antaſten wird, verſpricht Se. Excell. Alles, was in den genannten Tractaten ausgemacht iſt, zu beobachten und gewiſ⸗ ſenhaft zu erfuͤllen; ferner verſpricht er im Namen ſeiner Regie⸗ rung und kraft der ihm zu dieſem Zwecke uͤbertragenen Gewalt, daß dieſe Friedens⸗ und Freundſchafts⸗Vertraͤge zwiſchen den Republiken Peru und Bolivien durch die National⸗Waffen nach der Gewohnheit des Krieges beobachtet, erfullt und ausgefuͤhrt werden ſollen. Zum Zeugniß deshalb genchmigte und unter⸗
8 8 der genannte General Gamarra dieſelden um 9 Uhr Vormittags des angegebenen Tages, Monates und Jahres,
wie ich, der unterzeichnete Kriegs⸗Secretair, hiebei beſtaͤtige. vö Auguſtin Gamarra.
Auf Beſehl Sr. Excellenz fuͤr die Richtigkeit dieſer Abſchrift:
Dr. Joſe Maria de la Cuba.“
In dieſem Augenblick iſt ein von dem Präfekten von
Pund abgeſendeter Expreſſer angekommen, welcher Nachrich⸗
von der Armee bringt, woraus hervorgeht, daß der Frie⸗
dens, Tractat geſchloſſen und ratificirt worden ſey, und daß
die Armee in Folge davon die Stadt Potoſi eingenommen
heat, bon welchem Orte aus der Ober⸗Befehlshaber dem Praͤ⸗
fekten von La Paz befohlen hat, die Mitglieder des fruͤhe⸗
ren Congreſſes unverzuͤglich nach Chuquiſaca abgehen zu laſſen. 1 a itſi.
Eiin Privat⸗Schreiben aus les Cayes vom 12. October
* Journal du Haͤvre) erwähnt eines von der Regierung
vpon Haiti gefaßten Beſchluſſes, der fuͤr den Handelsſtand
vpon großer Wichtigkeit iſt. „Es iſt hier kuͤrzlich,“ heißt es
2 „ein Geſetz erſchienen, welches alle Welt in Erſtau⸗
naen geſetzt hat. Alle fremde Handtungs⸗Commis ſind da⸗
nach der Löſung eines Erlaubnißſcheines, welcher 120 Gour⸗ den koſtet, unterworfen. Bei der Bekanntmachung dieſer
Beſtimmung hat man zugleich zu verſtehen gegeben, daß man
damit umgehe, alle Auslander an der Abtragung der Natio⸗
8 nalſchuld Theil nehmen zu laſſen. Das neue Geſetz, welches
ſich hierauf bezieht, beſindet ſich bereits unter der Preſſe; ſeder Kaufmann ſoll danach einen Erlaubnißſchein von 300
Gulden einlöſen; die fremden Kaufleute aber muͤſſen von
ihnen zugehenden Waaren 1½¾ pCt. vom Werthe, nach
eeiner Abſchatzung der Zollbehörde, entrichten. Vom 1. Ja⸗ unnar 1829 an, ſollen die aus fremden Haͤfen zuruͤckkehrenden
Haitiſchen Schiffe auf demſelben Fuß behandelt werden, als
die derjenigen Nation, in deren Haͤfen das Haittſche Schiff geladen hatte. Eine Sicherheits⸗Maaßregel, die bereirs in dden Franzöoͤſiſchen Colonieen gegen heimliche Auswanderungen beſteht, wird naͤchſtens auch hier gegen Auslander ergriffen werden. Es ſoll naäͤmlich Niemandem ferner geſtattet ſeyn, auf Hanti ſeinen Wohnſitz zu nehmen, wenn er nicht zuvor
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meter ſtand auf +† 05,
einer Gebuͤhr von 3 Gourden, hat einſchreiben laſſen. Eben ſo ſoll aber auch Niemand die Inſel verlaſſen duͤrfen, wenn er ſolches nicht zuvor dem Friedensrichter ſchriftlich angezeigt hat; dieſer macht die Abſicht des betreffenden Individuums 14 Tage lang bekannt; hierauf ſchickt er die Erkläͤrung deſ⸗ ſelben nach Port au⸗Prince, und wenn dann nach Verlauf von 4 Tagen keine Reſolution erfolgt iſt, ſo hat man das Recht die Ausfertigung des benoͤthigten Paſſes nachzuſuchen. Jeder Uebertretungsfall ſoll mit einer Geldbuße von 300 Gour⸗ den beſtraft werden.“ IIII
Inland.
Achen, 8. Dec. Ein Schreiben aus Bonn vom 6. Dec. meldet uͤber die Weiſe, wie ſich dort das Erdbeben am 3ten d. kund gab, ſolgendes Naͤhere: „Am Zten dieſes, Abends vor halb ſteben Uhr, bemerkte ich ploͤtzlich eine an⸗ ſcheinend kreisfoͤrmig rotirende Bewegung an meinem Schreib⸗ tiſche (andere Perſonen haben 2 bis 3 Schwingungen beob⸗ achtet), deren Dauer 5— 10 Sekunden geweſen ſeyn mag. Ein Getöͤſe wurde faſt allgemein gehöͤrt, welches mit dem Brauſen des Windes und dem Rollen eines ſchweren Wa⸗ gens auf Steinpflaſter Aehnlichkeit hatte. Die Schwankun⸗ gen des Schreihtiſches waren ſo groß, daß es dabei unmö lich war, im reiben fortzufahren. Alle, welche das Erd⸗ beben vom 23. Febr. d. J. auch hier verſpuͤrt haben, ver⸗ ſichern, daß dieſes neue ſtaͤrker geweſen ſey. Das Thermo⸗ 3 R. und ſo hatte es den ganz Das Barometer ſtand, bei 92 Aue ſilber⸗Temperatur, auf 28 Zoll 3, 1 Linie. Die Magnetna⸗ del zeigte keine außergewoͤhnlichen Schwankungen, ſon⸗ dern ſtellte ſich nach gewoͤhnlichen Schwingungen auf ihren Punkt ein.
Am Putzchen, bei Bonn, ſind drei Schwingungen des Bodens bemerkt worden, welche ihre Richtung von Norden nach Suͤden zu haben ſchienen. Die Bewegung der Waͤnde, Stuͤhle u. ſ. w. war ſehr deutlich.“ 5
Nachmittag geſtanden.
Koͤnigliche Schauſpiele.
Montag, 15. Dec. Im Schauſpielhauſe, zum Erſten⸗ male wiederholt: Genovefa, Trauerſpiel in 5 Abtheilungen, von E. Raupach. Sb.
In Potsdam: Steckenpferde, Luſtſpiel in 5 Abtheilun⸗ gen, von P. A. Wolff. Hierauf: Beſchämte Eiferſucht, Luſtſpiel in 2 Abtheilungen, von Frau von Weißenthurn.
Dienſtag, 16. Dec. Im Opernhauſe; Oberon, Koͤnig der Elfen, romantiſche Feen⸗Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets; Muſik von C. M. v. Weber. (Mad. Devrient, vom Hofthrater zu Dresden, Rezia, als Gaſtrolle.)
Preiſe der Plätze: Ein Platz in den Logen des Köͤnigl. Ranges 1 Rthr. 10 Sgr. ꝛc.
Im Schauſpielhauſe: Franzöſiſche Vorſtellung.
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&8 Königsſtaͤdtſches Theater. w. Montag, 15. Dec. Zum Erſtenmale wiederholt: Der Dichter im Verſammlungs⸗Zimmer, oder: Das phantaſtiſche Luſtſpiel. Luſtſpiel in 1 Akt von Karl von Holtei. Hier⸗ auf: Der todte Gatte. Zum Beſchluß, zum Erſtenmale wie⸗ derholt: Schattenſpiel an der Wand, oder: Der neue Ulyſſes. Vandeville Poſſe in 1 Akt, von Louis Angely. — Dienſtag, 16. Dec. Lenore.
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Auswartige Borsen.
2* Amsterdam, 9. Dec. Oesterr. 55 Metalliq. 92 ½ Bank-- Actien 1325. FI. 194. Partial. Oblig. 377. Rus. Engl. Anl. 86 ¾ Hamb. Certiſtc. 85 ¼.
Loose 2u 100 Russ. Anleibe
Hamburg, 12. Dec. Oesterr. 5p Ct. Mezalliq. 96. Russ. Engl. Aul. 91*.
Rusa.