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denſten Intereſſen beruͤhren, zur Berathung gekommen und werden Unverzuͤglich den Kammern vorgelegt werden. Mit einem Worte, die fuͤnf Monate, die ſeit dem Schluſſe der letzten Sitzung verfloſſen, ſind lediglich als eine Fortſetzung der in derſelben gepflogenen parlamentariſchen Verhandlun⸗ gen zu betrachten.“ Das Journal du Commerce ußert ſich in folgender Art: „Durch die Feſtſtellung des Zeitpunktes der Eröffnung der Kammern will man zu ver⸗ ſtehen geben, daß die Mitzlieder des Cabinets nicht entzweit, ſondern vielmehr mit ihren Arbeiten ſo weit vorgeſchrit⸗ ten ſind, daß ſie dieſelben der geſetzgebenden Berathung uͤbergeben und von ihrer Verwaltung Rechnung ablegen koͤn⸗ nen. Wir wollen dies glauben, obgleich wir Urſache haben zu zweifeln, daß bereits alle Gegenſtaͤnde, womit die Kam⸗ mern ſich beſchäftigen ſollen, vorbereitet ſeyen. Die naͤchſte Sitzung wird wichtiger werden, als wir noch je eine erlebt haben. Außer den vielen Geſetzen, die uns bevorſtehen, außer der Anklage der vorigen Miniſter, wird auch noch die Aus⸗ fuͤhrung der im vorigen Jahre votirten Geſetze, ſo wie die ganze Verwaltung einer ſtrengen Pruͤfung unterworfen wer⸗ den; ſo wird z. B. die Verwendung der 80 Millionen, fuͤr die Expedition nach Morea, reichen Stoff zur Unterſuchung unſerer auswäͤrtigen Politik bieten; auch wird man wohl die Vertheilung der, den Schuͤlern der kleinen Seminarien bewilligten Stipendien von zuſammen 1,200,000 Franken

ur Sprache bringen muͤſſen, und dies wird wieder zelegenheit zu kitzeligen Discuſſionen uͤber den Streit

der Biſchöfe mit der Regierung und uͤber den Recurs an den Paͤpſtlichen Stuhl geben. Von den vorzulegenden Geſetzen werden die finanziellen die zahlreichſten ſeyn; ſie ſind es, welche die Verantwortlichkeit der Miniſter am meiſten in Anſpruch nehmen. Man ſpricht von einem Geſetze zur Aus⸗ zahlung des ruͤckſtaändigen Gehaltes der Mitglieder der Ehrenle⸗ gion; von einem Geſetze wegen der Haitiſchen Schuld; von einem Geſetze zur Befriedigung der Glaͤubiger des Koͤnigs aus einer fruͤhern Zeit. Die Unterſuchungen der Handels⸗ Commiſſion werden ferner die Reviſion der Zolltarifs, viel⸗ leicht gar ein Geſetz uͤber die indirecten Steuern zur Folge haben. Iſt nun das Miniſterium auf eine wuͤrdige Erledi⸗ gung aller dieſer Ge enſtaͤnde bis zum 27. Januar gehoͤrig vorbereitet? Wir wuͤnſchen es zu ſeinem Ruhme, wie fuͤr das allgemeine Beſte.“ Die Auotidienne ſtellt dagegen die Frage, ob das Miniſterium es wohl wagen wuͤrde, die nächſte Sitzung zu eroͤffnen, ohne ſein bisheriges Verhal⸗ ten zu modificiren. Die Miniſter, fuͤgt ſie hinzu, haͤtten, ümſo ſan ſie mit der Majoritaͤt der Kammern regieren muͤßten, nicht mehr die erforderliche Eigenſchaft dazu, da dieſe Majoritat ihnen entginge. Sie bemuͤht ſich hierauf, dieſe Behauptung zu beweiſen und meint, daß ſie den Mi⸗ niſtern doch noch ſo viel geſunde Vernunft zutraue, um ein⸗ zuſchen, daß ſie ſich mittelſt eines ſogenannten Schaukel⸗Sy⸗ ſtems, vermoͤge deſſen ſie ſich durch Conceſſionen die Majori⸗ tat zu ſichern ſuchen möͤchten, auf die Dauer unmoͤglich hal⸗ ten koͤnnten; man ſpreche daher auch ſchon von einigen Ver⸗ aͤnderungen, namentlich hinſichtlich der Miniſter der geiſtlichen Angelegenheiten und des öͤffentlichen Unterrichts (2); ſo viel ſey gewiß, daß dieſe Veraͤnderungen nothwendig, ja unaus⸗ bleiblich waͤren. Einen Beweis, daß man auch ſchon mit einer ſolchen Modification des Miniſteriums umgehe, will die Auotidienne in dem Umſtande finden, daß die Organe der linken Seite und des linken Centrums der Deputirten⸗ Kammer den Miniſtern ſeit *† Zeit wieder arg zuſetzen. „Noch vor dem 27. Januar,“ ſo ſchließt dieſelbe, „werden ſich Begebenheiten zutragen, die unſere Prophezeihung recht⸗ fertigen; entweder werden wir dann mit der linken Seite der Kammer, das heißt mit der Revolution, gemeinſchaft⸗ liche Sache gemacht, oder wir werden uns zu der rechten Seite unter monarchiſchen Bedingungen geſchlagen haben. Zwiſchen dieſen beiden Extremen iſt es eine abſolute Unmoöoͤg⸗ lichkeit, ſich zu halten.“ Der Courrier frangais erinnert die Deputirten an die Wichtigkeit ihrer Sendung. In der vorigen Sitzung ſey ein großes Werk begonnen wor⸗ den; viel ſey gethan, mehr noch zu thun. Der Aufenthalt der Deputirten in ihren Departements werde ſie uͤber die wahren Intereſſen des Landes und die Wuͤnſche ihrer Com⸗ mittenten aufgeklärt, und ſie üͤberzeugt haben, daß der bei den letzten Wahlen wieder erwachte Gemeingeiſt noch in ſei⸗ ner ganzen Kraft beſtehe. Auch von dem Miniſterium ſey zu erwarten, daß es vor den Kammern eine den Hoffnun⸗

en der Nation entſprechende Stellung annehmen werde.

beim Beginn der vorigen Sitzung ſey es nicht vorbereitet

eweſen, und habe darum Anſpruch. auf die Geduld und Rachſich der Deputirten gehabt; es ſey unmoͤglich geweſen,

innerhalb weniger Monate alle Beſchwerden abzuſtellen, allen

ſter muͤßten jetzt handeln, ſie kannten alle Wuͤnſche und Be⸗

eren Zeiten die groͤßten Koͤnige und Staatsmäaͤnner die Theil⸗

Beduͤrfniſſen zu genuͤgen. Fuͤr die bevorſtehe Sitzung aber koͤnnten dieſe Entſchuldigungen nicht 1 * 8

2 duͤrfniſſe Frankreichs; was ſie dieſesmal nicht 8 muͤßte angenommen werden, daß ſie es nicht —— * Die Zuſammenberufung der Kammern beweiſe, daß der Keim —* einer Zwietracht unter den Miniſtern erſtickt ſey; Eintracht ſey ihuen auch noͤthig. „Sie werden,“ àußert der Courrier am Schluſſe, „ihre Stellung richtig beurtheilen, und, ihre Pflichten wie ihre Intereſſen erkennend, dem Monarchen 8

rößten Beweis ihrer Treue geben, wenn ſie treulich mit der Nation und mit den Kammern Hand in Hand gehen.“ 1

Ungeachtet der oben von dem Meſſager des Chambres wiederholt gegebenen Verſicherung, daß die Verordnungen vom 16. Juni uͤberall in Ausfuͤhrung kaͤmen, behauptet der Conſtitutionnel neuerdings in einem Aufſatze 3 daß dies nicht der Fall ſey, wie er ſe koͤnne; namentlich wuͤrden noch immer in den kleinen Se minarien ſolche Zoͤglinge entweder als Convietoriſten ode als Extranen, aufgenommen, die ſich nicht dem geiſtlichen Stande widmen, obgleich den Seminarien, fuͤr den Verluſt 2 dieſer Klaſſe von Schuͤlern allein, von den Kammern eine jaͤhrliche Zubuße von 1,200,000 Fr. bewilligt worden wäre; hieran, ſo wie an aͤhnlichen Mißbraͤuchen, ſey aber lediglich de Umſtand Schuld, daß man ein Miniſterium der geiſtlicher Angelegenheiten geſtiftet und die Leitung deſſelben einem Bi⸗ ſchof anvertraut habe. „Die Stellung des Herrn Feutrier“, 4 fuͤgt der Conſtitutionnel hinzu, „dem man uͤbrigens alla gemeine Duldſamkeit und geſunde Grundſaͤtze zugeſteht, bekam 2* von dem Augenblicke an eine ſchiefe Richtung, wo er den Clerus in die Graͤnzen ſeiner geiſtlichen Gerichtsbarkeit zu; . ruͤckweiſen mußte; ein „„Hebe Dich hinweg““ erſcholl als bald gegen ihn in allen Biſchoͤflichen Pallaͤſten; ſeine Salons wurden leer; man behandelte ihn faſt wie einen Excommuni⸗ cirten, und der Charakter des Miniſters litt durch den Charakter des Biſchofs; er mußte wie ein Repraͤſentant des Koͤnigs ſprechen; er hat wie ein Repraͤſentant der Kirche gehandelt. Wenn man bedenkt, daß der Langef 2* von Paris, in ſeiner Eigenſchaft als Metropolitan, das In 4 ſpections⸗Recht uͤber den Biſchof von Beauvais, 32 in Betreff der Erhaltung und Stiftung der kleinen Semi⸗ narien, hat; und daß dagegen wieder der Biſchof von Beau⸗ vais, in ſeiner Eigenſchaft als Miniſter, gleichſam der Chef des Erzbiſchofs von Paris iſt, muß es da nicht Jederman klar einleuchten, daß dieſes complicirte Verhaͤltniß allein das Reſultat jener wunderlichen Vermengung der geiſtlichen mit den politiſchen Angelegenheiten iſt? Wir fragen Jedermann . aufrichtig, ob in dieſem Verhaͤltniſſe nicht etwas Falſches, um nicht zu ſagen Abgeſchmacktes, liege? ob nicht in fruͤhe⸗

nahme der Geiſtlichkeit an den Welthaͤndeln ſtets als das groͤßte Ungluͤck fuͤr den Staat betrachtet haben? Der Mann, der gleichzeitig ein Unterthan zweier Maͤchte iſt, deren In⸗ tereſſen ſich ſo oft kreuzen, als die weltliche und geiſtliche, wird nie ein guter Miniſter ſeyn. Dieſe Wahrheit leuchtetr. aller Welt ein. Ohne Zweifel wird die Galle der Congregag-. niſten ſich daruͤber in Stroͤmen ergießen; die Gazette wird uͤber Revolution, die Quotidienne uͤber Atheismus ſchreien. Nichts deſtoweniger aber werden alle kluge Leute von der Nothwen⸗ digkeit durchdrungen ſeyn, die Miniſter⸗Stellen hinfuͤhro nur Laien anzuvertrauen, weil der Friede des Landes wie der Friede der Kirche, die Wuͤrde des Thrones wie das Inter⸗ eſſe der Religion ſelbſt, eng damit verbunden ſind.“

Aus Toulon meldet man unterm 3ten d. M.: „Au der Fregatte „Galathea,“ die morgen in See gehen ſoll,

werden ſo eben 300 Mann nach Morea eingeſchifft; 3 b ſpricht man davon, daß dieſem kleinen Corps naͤchſtens noch 8 drei Infanterie⸗Regimenter folgen wuͤrden. (2) Der Oberſt Fabvier geht heute auf der Goblette „Daphne“ nach Grie⸗ chenland ab. Man verſichert, daß er zum General⸗Major ernannt worden ſey. Briefe aus Navarin melden, daß 2 8 Schiffs⸗Abtheilung unter den Befehlen des Contre⸗Admirals 8 von Roſamel gluͤcklich daſelbſt angelangt iſt. Gleich nach der Ankunft dieſes Letztern ging der Vice⸗Admiral von Rigny nach Smyrna ab, angeblich in Angelegenheiten, welche die Befeſtigung der Griechiſchen Regierung auf Morea betref⸗ ſen. Das Geruͤcht von einer baldigen Ruͤckkehr der Expedi⸗ tions⸗Armee wird von Allem, was ſich hier in Toulon unter unſern Augen zutraͤgt, Luͤgen geſtraft. Einige behaupten, daß die Raͤumung von Morea in einem neuerdings in Lon⸗ don unterzeichneten Vertrage zwiſchen den drei Maͤchten ſti⸗ pultrt, Andere, daß dieſes Geruͤcht bloß von einigen mißguüͤn⸗ 8 ſtigen Speculanten verbreitet worden ſey, welche an den Lie⸗ ferungen nicht Theil nehmen, und unter die Lieferanten Un⸗

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