praͤſidirte in der Verſammlung, und nach vier Reden pro unnd contra ward ein Beſchluß zu Gunſten der Emancipa⸗ tion, und eine Abaͤnderung von Seiten der Braunſchweiger vorgeſchlagen, und erſterer endlich, ohne die Abaͤnderung, an⸗ genommen. Ein Methodiſten⸗Prediger unterſtuͤtzte die von den Anti⸗Katholiken vorgeſchlagene Abaͤnderung. In der ſſehr zahlreichen Verſammlung ſoll ſich die Zahl der Liberalen zu den Andern, wie 7 zu 5 oder wie 3 zu 2 verhalten ha⸗ ben. Sollte in Yorkſhire eine Verſammlung der ganzen Grafſchaft ſtatt finden, ſo laͤßt ſich nicht daran zweifeln, daß das Reſultat derſelben der Emancipation eben ſo guͤnſtig, mns vielleicht noch guͤnſtiger ausfallen duͤrfte.“ „ Was die katholiſche Angelegenheit betrifft,“ ſagt ebenfalls ddie Times, „macht es uns Freude, wiederholen zu koͤnnen, was wir bereits vor einigen Monaten ſagten, naͤmlich, daß wir ddie ſtaͤrkſten Gruͤnde haben, dem Herzog von Wellington den pbeſtimmten Entſchluß zuzuſchreiben, in der näͤchſten Pearlaments⸗Sitzung eine Bill zum Beſten der Katholiken einzureichen. Wir kuͤndigen das an, und ſind von der Richtigkeit deſſen, was wir ſagen, vollkommen FÜKberzeugt, da wir unſere Nachrichten daruͤber von Perſonen haben, ddie nicht im Stande ſind, ſich oder Andere zu taͤuſchen. Wir ; haben ferner hinlaͤngliche Gruͤnde, zu glauben, daß der Her⸗ zog von Wellington und Herr Peel in dieſem Augenblicke in tbhäaͤtiger Unterhandlung über einen Gegenſtand begriffen ſind, Iin Hinſicht deſſen die hoͤchſte Perſon des Koͤnigreichs mit deem erſten Miniſter vollkommen einverſtanden iſt. Wir wer⸗ feenn dieſen Knochen den Clubiſten hin, damit ſie nach Belie⸗ ben daran nagen koͤnnen.” Lord Nugent, heißt es in dem vorgenannten Blatte, hat in einem Schreiben an Herrn Blount ſeine Meinung uͤber die Alternative der Emancipation mit oder ohne Sicherheiten mit großer vee. Den
4 eifrigſten Mitgliedern der katholiſchen Gemeine muß es deut⸗
lllicch ſeyn, daß ſie ſich, woſern Katholtken, wenn auch unter den haͤrteſten Beſchraͤnkungen, die erdenkbar ſind, zur Theil⸗ nahme an der Geſetzgebung zugelaſſen werden, doch weit beſ⸗ ſer beſinden wuͤrden, als jetzt. Ueberdies ſind dergleichen Sicherheiten bloß nominell, die Zugeſtaͤndniſſe aber reell. Der gute Geiſt der Männer von Kent iſt im Begriff, den Ruf jener Grafſchaft von den durch Knatchbull und Winchelſea in Penenden⸗Heath auf dieſelbe geworfenen Flecken zu rei⸗ nigen. Am 22ſten d. werden ſich die Freunde der buüͤrgerlt⸗ Ichen und religioöͤſen Freiheit zu Maidskone vereinigen und Mlaaßregeln ergreifen, um ihre Geſinnungen frei auszuſpre⸗ lſchhen. Der Graf von Dwaley, ein kräftiger Anhaͤnger der verfaſſungsmäßigen Freiheit, wird den Vorſitz fuͤhren. Man *ywird daſelbſt 8 Pairs und 7 Mitglieder des Unterhauſes fiinnden, welche ſämmtlich verſchiedene Koͤrperſchaften Kenti⸗ ſſcher Wähler repraͤſentiren oder große Guͤter in der Graf⸗ 8 ſchaft beſitzen. Es iſt einleuchtend, daß die gewoͤhnlichen Re⸗ 4 ſultate politiſcher Uebereilung und igkeit jetzt anfangen,
8 2
ſlſicch in England in der Reaction zu zeigen, welche bei den aufgeklärteren Unterthanen durch die Thorheit der Anderen 2 gewöhnlich hervorgebracht Hird.
I
1 Daſſelbe Blatt berichtet, daß der Herz
8
von Wel⸗ 8- lington die Errichtung eines Bazars zur Unterſtuͤtzung der 1 Spaniſchen Fluͤchtlinge nicht nur beguͤnſtigt, ſondern ſogar * 8 vorgeſchlagen habe. Der Bazar ſoll im Mai eroͤffnet werden. 1“ Das Concert in Guildhall zum Beſten der Spaniſchen uüund Italieniſchen Ausgewanderten iſt aus keinem andern Grunde aufgehoben worden, als damit die Sache noch be⸗ keannter, und das Reſultat um ſo glänzender werde. .. In 5— auf die karzlic erwähnte Ankuͤndigung S‚des Herrn Blackhouſe an den Praſidenten des Comité von 8 Lloyds, daß Britiſche Schiffe, die vor dem 1. October von ESGSroßbritanien oder Irland, oder vor dem 30. October von eirgend einem Hafen des Mittellaͤndiſchen Meeres nach Kon⸗ keaantinopel ausclarirt haben, von dem Ruſſiſchen Blokade⸗ Geſchwader bei den Dardanellen kein Hinderniß zu erwarten haͤtten, bemerkt die Times: „Wir fuͤrchten, daß das nicht 8 genug iſt. Lord Aberdeen's erſte Anzeige uͤber die Blokade war nur vom 1. October datirt. Es hätte geſagt werden müſſen, ob alle Schiffe, die bereits vor dem f. October nach 8 — Dardanellen befrachtet worden waren, und Ruͤck⸗ . n nac der Türkei geladen hatten, genommen werden 1a] — ſie noch nicht vor dem 1. October ausclarirt 8 ſchieht. X—— erſt kurz vor dem Abſegeln der Schiffe ge⸗ uncerworſenh üh Verluſt wuͤrden unſere Kaufleute dadurch erwiedert der Eoahn Auf dieſe Aeußerungen der Times 8 unden Maaßregee — 22 —— es nicht möͤglich —— ſey, niens nach der Tirber „greiſen,um den Handel Großbrita⸗ — die Blokade zu ſchuͤtzen; daß
es ſogar nicht einmal er
— N ZA11.“
vebeetich geweſen waͤre, die erwaͤhnte
Ankuͤndigung erſcheinen zu laſſen, und daß man ſie nur ge⸗ macht habe, um, ſo viel die Umſtände es erlaubten, dem n tereſſe des Handels⸗Standes nuͤtzlich zu werden.
Briefe aus Porto vom 25. Nov. melden, daß Herr Noble vor Gericht geſtellt worden iſt. 8
Die Times bemerkt bei der Erzaͤhlung der Gefangennehm ung der Conſuln in Portugal: „Es iſt kein Zweifel, daß unſere Re⸗ jerung die ſtaͤrkſten Vorſtellungen gegen die ungerechte Be⸗ -.; welche Britiſche Unterthanen durch die dermalige Regierung in Portugal erleiden mußten, gemacht hat. & foll ſogar mit dem ſtaͤrkſten Unwillen unſerer Miniſter ge⸗ droht worden ſeyn, falls man fortfahren wuͤrde, die Forde⸗ rungen, die ſie in Betreff unſerer, in die furchtbarſten Ker⸗ ker geworfenen Landsleute, gemacht haben, unberuͤckſichtigt zu laſſen. Aber Vorſtellungen und Drohungen werden zu nichts fuͤhren, ſo lange wir kein Kriegsſchiff im Tajo haben. Sie 29 nichks weiter bewirkt, als einen Befehl an die, keiner Verantwortung unterworfenen Richter, die Ungerechtigkeiten gegen Britiſche Unterthanen noch mehr zu beſchleunigen; und aus Herrn Poungs Erzaͤhlungen kann man die Ausdehnung nelahen und die Eile, mit welcher ſie veruͤbt werden, er⸗ eehen.“
Hatſield, der vor 32 Jahren auf Se. Maj. den verſtor⸗ benen Koͤnig Georg IV. geſchoſſen harte, lebt noch in New⸗ Bedlam. Sein Sohn, der Gold⸗ und Silberdrahtzieher iſt, wandte ſich vor Kurzem an das Polizei⸗Amt und bat um Unterſtuͤtzung, die ihm auch bewilligt ward.
Außer dem jungen Aegyptier, der (wie wir vor einigen Tagen erwaͤhnten), an Bord der Fregatte„Shannon,“ die Schifffahrt⸗Kunde erlernen ſoll, befindet ſich noch ein zweiter, ſeiner Studien wegen, bei dem Profeſſor Barlow, und fin dritter ſoll ſich in den diplomatiſchen Wiſſenſchaften vervoll⸗ kommnen; wahrſcheinlich wird Letzterer ſeinen Unterricht im auswärtigen Amt erhalten.
Laut Nachrichten aus New⸗York vom 1J. Nov. ſind jetzt uͤber 50 nach der * gehdrige Fahrzeuge, des Sela⸗ venhandels wegen, an den Afrikaniſchen Kuͤſten. Eins der⸗ ſelben kann 300 bis 400 Sclaven transportiren. -
Capitain Weſt wird ſich, vor ſeiner beabſichtigten Reiſe in das Innere Afrika's, nach Konſtantinopel begeben, um um den Schutz des Sultans, als des mäͤchtigſten mahome⸗ daniſchen Potentaten, zu bewerben, da er durch viele maho
medaniſche Städte (unter andern Tombuctu) zu kommen, gedenkt. Niederlande. Zweite Kammer der Generalſtaaten. Sitzung
vom 10. Dec. Der Finanz⸗Miniſter war zugegen, und der Geſetz⸗Entwurf uͤber den Douanen⸗Tarif an der Tages Ordnung. Herr van Genechten fand den Entwurf zu⸗ läſſig, wuͤnſchte aber, den Zoll auf fremden Krapp im In⸗ tereſſe des ackerbauenden Standes erhöͤht zu ſehen. Auch die rren Serruys und Beelaerts gaben dem Geſetze ihre nſtimmung, nur beklagte ſich der Erſtere üͤber einige Miß⸗ räͤuche in der Anwendung des Tarifs. — Herr von Staſſart: Mir ſcheint es, daß wir hinſichtlich der Doua⸗ nen auf einem guten Wege ſind; wir bemuͤhen uns, zwei gleich gefaͤhrliche Klippen zu vermeiden; ohne darum prohi⸗ birend zu ſeyn, ſehen wir uns wohl vor, ohne Unterſchied die Erzeugniſſe der Voͤlker ein zlaſſen, welche die unſrigen zurück⸗ weiſen. Wir wollen bofſen, daß einer unſerer Nachbarn, geßen den wir in dieſem Jahre gerechte Repreſſalien groß⸗ müuͤthig unterlaſſen haben, am Ende einſehen wird, welchen Vortheil er aus einer Annaäͤherung an uns ziehen wuͤrde. Ich habe es ſchon oͤfter geſagt und wiederhoße es gern, er ſieße ſich leicht mit Frankreich ein Vertrag abſchließen, der den gegenſeitigen Intereſſen entſpraͤche und fuͤr beide Voͤlker eine neue Quelle des Wohlſtandes würde. Die üͤber Handels⸗ Angelegenheiten aufgeklärten Franzoſen haben, wie wir, eingeſehen, und ihre Anſicht wird über das Prohibitiv⸗ Syſtem ſiegen. Es iſt hier nicht unſer Zweck, weitläͤuftige ſtaats⸗ökonomiſche Abhandlungen vorzutragen, laſſen wir, we, nigſtens fuͤr den Augenblick, Adam Smith u. ſ. w. ruhen. Der Redner billigte beſonders die Aufhebung des Ausfuhr⸗ Zolls fuͤr die in den Niederlanden gedruckten Bücher und für inländiſches Papier. Der Niederländiſche Zoll⸗Tarif ſey gewiß noch vieler Verbeſſerungen fähig, wie aus den Be⸗ ſchwerden der Eigenthuͤmer von Seiden, Fabriken in Zaar⸗ dam, Rotterdam und Dordrecht hervorgehen, die im Geſetz⸗ Entwurfe vorgeſchlagenen Veranderungen finde er hoͤchſt nuͤt⸗ lich und ſtimche alſo fuͤr die Annahme deſſelben. Hr. Geel⸗ hand della Faille ſtimmte der Anſicht des Hrn. van Ge⸗ nechten uͤber den Krapp bei, und gab ſich als einen Verthet⸗
8