4 8 8*

b F. v111““ 22* 9

F s

5 B

1

zur Allgemeinen Preußiſchen Staats⸗Zeitung Nr. .“

7171

k

1.222a

1 hmen wuͤrden, da ſie fuͤrchteten, daß eine ſolche in ihren Beobachtungen hinderlich ſeyn moͤchte. Die Engliſchen Aerzte, die an der Spitze der Hos⸗ pitaͤler ſtehen, hatten ihnen alle moͤgliche Huͤlfsleiſtungen Be⸗ hufs der Erfuͤllung ihres Auftrages zugeſagt.

Großdritanien und Irland. 2

London, 9. Dec. Zu der (geſtern mitgetheilten) Be⸗ hauptung der Times, daß der Herzog von Wellington ſich ernſtlich mit Beendigung der katholiſchen Angelegenheit be⸗ ſchäͤftige, macht die Sun folgende Bemerkungen: Wir koͤn⸗ nen noch mehr ſagen. Wir wiſſen, daß der General⸗ Sollicitor gegenwaͤrtig mit einer Bill beſchaͤftigt iſt, um den Katholiken fernere Zugeſtäͤndniſſe zu bewilligen; daß aber nicht alle Miniſter Sr. Majeſtaͤt daruͤber einverſtanden ſind, wie weit dieſe Zugeſtaͤndniſſe aus⸗ gedehnt werden ſollen. Wie man ſagt, ſey der Herzog ge⸗ neigt, den Katholiken den Zutritt zu allen Aemtern zu ver⸗ ſtatten, ausgenommen zu dem eines Lord⸗ Kanzlers; auch ſollen ſie nicht im Parlament ſihen duͤrfen! Er hofft/ daß die Katholiken damit zufrieden ſeyn werden; doch er t uſcht ſich ſehr, wenn er auf eine ſolche Unmoͤglichkeit ſeine Hoff⸗ nung ſetzt. Das Recht, im Parlament zu ſitzen, iſt der erſie Wunſch der katholiſchen Anfuͤhrer, und wenn der Herzog dieſen Wunſch der Letzteren nicht erfuͤllt, ſo iſt es nicht ſehr wahrſcheinlich, daß er die Maſſe des Volks zufrieden ſtellen werde. Es iſt indeſſen nicht zu erwarten, daß . ein Vorſchlag, der von der Regierung ausgeht, oder der ihr gemacht wird, eine Angelegenheit beendigen ſollte, die ſchon ſeit einem halben Jahrhundert ſo haußg perſoͤnlichen und nationalen Groll erregte. Sache der eeſetzgebung nur iſt es, die eine Parthei zu beſaͤnftigen und die andere zufrieden zu ſtellen. Das wiſſen wir, daß Herr Peel in ſofern ſeine Meinung geaͤndert hat, als er die Nothwendigkeit einer Veraͤnderung einſieht, und das macht ihm Ehre. Nur die beſſeren Menſchen beſitzen die noͤthige Seelengroͤße und die Vaterlandsliebe, um ihre Gefuͤhle dem Beſten

zanzen aufopfern zu koͤnnen.“ b 25 en⸗ bereits (im geſtrigen Blatte) gemeldet, wie der Courier und die Times ſich uͤber den Sieg, welchen die

Katholiken⸗Freunde zu Leeds uͤber die Braunſchmeiger davon,

getragen haben, ausſprechen; nachſtehend theilen wir mun

ie die Morning le ,e bei der Wichtigkeit ſolches Füafs. in einer großen und einflußreichen Stadt wie Leeds aufzuͤhalten (ſagt dieſelbe), „wuͤrde unnüͤtz ſeyn. Wer weiß es nicht, daß Leeds und Mancheſter die deiden Haupt⸗Fabrik⸗Orte für Wollen⸗ und Baummolen⸗Waaren gnd, daß eegeeehen 1 1 evölkert, ſondern Mittelp Diſtricts iſt, auf welchen ſie ihren Einfluß ausuͤbt? Vor 15 Jahren war die den Liberalen entgegenſte⸗ hende Parthei, ſelbſt in Leeds, eine immer durch die Intelligenz ihrer Einwohner ausgezeichnete Stadt, groͤßer als ſie es jeht in Wales im Weſten Englands und in einigen andern eenkein des Landes iſt, in welche die Aufklaͤrung nur lang⸗ ſam und mit Schwierigkeit vordringen kann. Es giebt noch jetzt nicht wenige Theile von England, wo eben ſo Viele ihre Hände zum Zeichen ihres Glaubens an Zauberei⸗ als zum Zeichen ihres Widerſtrebens gegen die katholiſchen Anſpruͤche empor heben wuͤrden. Nur wo Menſchen mit einander zuſammenkommen und Zugang zu den Quellen des Unterrichts haben, kann man den Kampf mit dem Irrthum muthvoll fortfuͤhren; nur an ſolchen Orten darf man ſich von dem Zuſtande der oͤffentlichen Meinung überzeugen wollen. Die erzogenen Juͤnglinge ſind, wie Lord Morpeth richtig zu Dublin geͤußert hat, den Zugeſtaͤndniſſen guͤnſtig, denn bei der Jugend brauchen keine Vorurtheile uͤberwaͤltigt zu wer⸗ den. So muß denn die anti-katholiſche Sache einen natuͤrli⸗ chen Tod ſterben und ihre Vertheidiger werden in 15 Jah⸗ r noch in der Geſchichte exiſtiren. Unter ihren An⸗ fühtan befindet ſich kein junger Mann von einigem Range. 8 Eldons und Sidmouths gehoͤren eher zu einem vergan⸗ enen Zeitalter, als zu dem jetzigen; und ſelbſt die zahlreiche ¼ Newcaſtles, Kenyns und Winchelſeas wird keine . . finden. Sobald in irgend einem Orte, wo die dfeneliche. Meinung unabhäͤngig ausgeſprochen werden kann, ein Aufruf geſchehen iſt, war das Reſultat den Zuge⸗ ſtaäͤndniſſen gunſtig. Ein Lord, der mehr Geld als Verſtand hat, kann allerdings ſeine Bauern gegen die Katholiken in

11“ 1 1.““

„Chronicle ſich daruͤber aͤu⸗

Anſpruch nehmen; und die Geiſtlichkeit, welche . die andere Ir nicht frei handeln kann, 8 2 zen; aber die Meinung des Volks von England kann acf dieſe Weiſe nicht beſtimmt werden.“

Das Amt eines Admirals der fuͤnf Haͤfen ward ſon gewoͤhnlich immer dem erſten Miniſter uͤbertragen; dieſesmal heißt es aber, werde man von der zeitherigen Gewohnheit abgehen, und dem Herzoge von Clarence dieſes Amt anbieten

In einem Morgenblatt, dem Atlas, heißt es: „Wir koͤn⸗ nen, auf eine Autoritaͤt geſtuͤtzt, die uns unwiderleglich ſcheint unſern Leſern mittheilen, daß Herr Peel und der Marquis von Angleſea ſeit den letzten drei Wochen in beſtaͤndiger Un⸗ terhandlung daruͤber ſind, ſtrenge Maaßregeln zu angh 4 um den politiſchen Geſellſchaften in Itland ein Ende zu machen. In ſeiner letzten Mittheilung an Herrn Peel er⸗ klaͤrt der Lord⸗Lieutenant, daß er ſein Amt niederlegen wuͤrde, wenn man ſich dahin entſchloͤſſe, ſtrenge Maaßregeln au“] greifen, ohne den Katholiken Zugeſtaͤndniſſe zu bewilligen. So ſtehen die Sachen in dieſem Augenblick. Nach der Mei⸗ nung derer, denen wir dieſe Nachricht verdanken, wird 32 Marguis ſein Amt niederlegen.“

Aus mehreren Theilen von England gehen gleichzeitige Nachrichten uͤber einen zweitaͤgigen anhaltenden, von e

„. .

begleiteten Regen ein, der ploͤtzliche Ueberſchwemmungen zur Folge hatte, welche mehr oder weniger Schaden verurſachten, ohne daß indeſſen, ſo viel man bis jetzt erfaͤhrt, Menſchen⸗ leben dabei verloren gegangen waͤren. 8

In Mancheſter ſah man vor einigen Tagen ein Nord⸗ licht, das in Geſtalt eines großen leuchtenden Bogens aumm Nord⸗Nordweſtlichen Horizont erſchien, ſich allmaͤhlig nach Weſten hinzog, und dann dem Auge entſchwand.

„Welche Schande fuͤr England“ (ſagt das Morning⸗ Journal) „iſt der Tunnel! Die Bewohner des großen Löondons haben haͤufig durch unſinnige Speculationen elitten, ſie ſind wohl durch commerzielle als durch politiſche Schwindler gepluüͤndert und von Suͤd⸗Amerikaniſchen Conſtitutions⸗Kraͤ⸗ mern ausgezogen worden. Indeſſen iſt es nicht Mangel auau Geld, ſondern Mangel an Gemeingeiſt, dem wir das Auf⸗. geben der Vollendung des Themſe⸗Tunnels zuſchreiben. Man zahlt Beitraͤge zum Beſten armer Neger und nichtsthuender Fremden; Summen liegen bereit fuͤr ſchwindelnde ſogenannte Patrioten zu conſtitutionnellen Anleihen; jaͤhrlich bewilligt man große Geldmaſſen zum Unterhalt von Peſthaͤuſern an der Kuͤſte von Afrika, und dennoch, o Schande! Schande! kann London nicht 100,000 Pfund zuſammenbringen, um eines der großartigſten Werke in Europa zu beendigen! In ſeiner Vollendung wuͤrde es nicht nur nuͤtzlich, ſondern der Stolz Englands und vorzuͤglich Londons ſeyn. Es wuͤrde die Blicke der Fremden auf ſich ziehen, und von der ganzen Welt beſucht und angeſtaunt wer⸗ 2 den. Und es ſollte dennoch nicht beendigt werden? Es fehlt an Fonds! die Fonds ſind erſchoͤpft! ſo ertoͤnt es allgemein, vom aͤußerſten Ende der Stadt an bis zu Sr. Majeſtaͤt Schatztammer in Whitehall. Der Speculant und der Kapitaliſt verbergen ſich im dunkelſten Winkel ihrer Zim⸗ mer, wenn der Name des Tunnels nur genannt 11u1“”] jene reiche Wirtwe verlor 10,000 Pfd. in der Anleihe von Poyais, hat alſo kein Geld mehr, wie ſie ſagt, zu Specu- lationen uͤber oder unter dem Waſſer, und alle Uebrigen, die Vermöͤgen beſitzen, halten es unter Schloß und Riegel, um gegen die Folgen irgend eines paniſchen Schreckens ge⸗

8

ausgenommen vielleicht bei ſolchen Gelegenheiten, wo der

deckt zu ſeyn. Die Wahrheit iſt, daß die Londoner Einwoh⸗ 8 ner nicht den allerbeſten Geſchmack von der Welt haben,

Koch der Ingenieur und Verwalter, und der Löffel, unter Beiſtand von Meſſer und Gabel, die Gruͤnder, Steinhauer und Erbauer ſind. Nichtsdeſtoweniger iſt es peinlich, daran zu denken, daß ein ſo großes nationales Werk verzoͤgert, oder 8 wohl ganz wieder zerſtoͤrt wird, und das nur aus Mangel an Fonde ein Werk, das der Herzog von Wellington beſchuͤtzte, zu dem er unterzeichnet hat, ohne daß weder ſein Schutz noch ſeine Unterzeichnung wirkſam genug geweſen waͤren, einige Tauſend Pfund zuſammenzubringen. as iſt in der That peinlich, erbarmlich, und gereicht zu unſerer Schande!“ 2 8. Herr O Connell hat den fruͤheren Eigenthuͤmer eines

eitungsblattes verklagt, indem derſelbe ſeine Redlichkeit als Advocat in Zweifel zu ziehen geſucht hat. 8