naͤmlich in Abweſenheit des Deputirten dieſer Provinz, des —Grafen van Henden, das Intereſſe derſelben vertreten zu muͤſſen und bekaͤmpfte in dieſer Abſicht das Geſetz. Da er Heollaͤndiſch ſprach, ſo erbat ſich Herr von Staſſart, der nicht Alles verſtanden hatte, eine nähere Erklaͤrung uͤber mehrere Punkte aus, die ihm denn auch von Herrn Muele⸗ naere im Namen des Herrn Warin gegeben wurde; das SGSeeſetz ward mit 79 gegen 11 Stimmen angenommen. Das Geeſetz fuͤr Luxemburg pruͤfte der Deputirte Maréchal iinl einem ausfuͤhrlichen Vortrage und ſuchte allerhand Maͤngel an demſelben aufzuzeigen; er hatte eine Karte vor ſich liegen und lud ſeine Collegen ein, ſich mittelſt derſelben on der Richtigkeit ſeiner Einwendungen zu uͤberzeugen. Die HH. von Prez d'Aye, Pescatore und Geelhard .% ſprachen zu Gunſten des Geſetzentwurfes, und eben ſollte zur Abſtimmung geſchritten und die Discuſſion uͤber die Geſetze geſchloſſen werden, als Herr Le Hon auftrat und, nachdem er dem Geſetze ſeine Zuſtimmung gegeben, in Gegenwart des Juſtiz⸗Miniſters den Wunſch ausſprach, die Regierung moͤchte — — drei von der Kammer verworfenen Geſetzentwuͤrfe fuͤr die E Luͤttich, Weſtflandern und Hennegau, noch im Aaufe dieſer Seſſion, mit den noͤthigen Veraͤnderungen der 2 Das Geſetz fuͤr Luxemburg wurde timmen gegen 14 an⸗
8 Herren Warin und von Staſſart; Erſterer glaubte
Kammer wieder vorlegen.
darauf mit einer Majoritaͤt von 42 genommen und die Sitzung nach Berichte der Cen⸗
tral⸗Section uͤber das Budget fuͤr 1829 geſchloſſen. Das
Bludget ſelbſt ſoll am näͤchſten Donnerſtag den 18. Decbr. zur Discuſſion kommen.
8 Brüſſel, 14. Decbr. Geſtern hat der Aſſiſenhof von „ Suͤd⸗Brabant ſein Urtheil in der Sache von Ducpoétiauy uüuund Coché⸗Mommens gefällt; Letzterer iſt freigeſprochen, QDucpétiaux dagegen zu einem Jahr Gefängniß, 500. Fl. SGSeeldſtrafe und in die Koſten verurtheilt worden.
3 Es ſind Nachrichten aus Batavia bis zum 18. Auguſt
angelangt, welche in Bezug auf den Aufſtand der Eingebore⸗ nen ſehr guͤnſtig lauten; ſie ſollen des Krieges muͤde und . Frieden geneigt ſein. Kaffee iſt wegen des niedrigen
Preiſes wenig gebaut worden, und die Erndte daher ſehr ge⸗ eEring ausgefallen. 2 Oeſterreich. 8 Preßburg, 4. Dec. Da ſich in dem Koͤnigreiche Un⸗ garn noch bisher keine öͤffentliche Anſtalt befindet, in welcher SGeeiſteskranke aufgenommen und durch zweckmäßige Behand⸗ lung geheilt werden koͤnnten, ſo ſoll die zu Peſth verſammelte Reeichs⸗Deputation ſich zu dieſem Zweck einen Plan haben vporlegen laſſen, um in einer geſunden und in allen uͤbrigen KRaKckſichten angemeſſenen Gegend des Landes ein Inſtitut fuͤr die Aufnahme und Heilung dieſer Art Kranken zu gruͤn⸗ den. Man glaubt, daß die Localitaͤt in dem großen und vpolkreichen Marktflecken Ketſtemét auserſehen werden wird. — Deer bei der letzten Landtags⸗Verſammlung ausgeſprochene 8 5 Wunſch der Stände, die Ungariſche Sprache in den oͤffent⸗ lichen Unterrichts⸗Anſtalten mehr angewendet zu ſehen, wird hiin mehreren ſchon in Erfuͤllung gebracht. In den hieſigen Nonnen⸗Klöſtern, der Congregation, de Notre Dame, und 8 der Urſulinerinnen, erhalten die jungen Zoͤglinge gruͤndlichen —25 Unterricht in der Ungariſchen Sprache, in welcher auch zu 88
Peſth und Oedenburg 8 öͤffentlichen Anſtalten gelehrt wird. i e n. 2 Madrid, 4. Dec. Der Zuſtand der Krankheit in Gi⸗ prraltar iſt im Abnehmen. Am 24. November waren ſchwer krank 125, leicht krank 48, und in der Geneſung begriffen 240. Im Ganzen 413 Individnen. Am 2tſten und 22ſten 1 p„efanden ſich 18 und am 28ſten und Läſten nur 16 Engliſche * Officiere von der Garniſon mit dem Fieber behaftet. 8 Nachrichten aus Cadix verſichern, daß man dem Ende E Uebels nun bald mit Gewißheit entgegenſehen duͤrfe. 1 In — iſt die Blokade von Tanger oöͤffentlich be⸗ kannt gemacht worden. — An den Kuͤſten des Königreichs Valencia iſt die Thun⸗ Fiſſcherei noch fortwährend unterſagt, weil man befuͤrchtet, ſddseaß die Fiſcher, Boͤte auf der See mit irgend einem, mit der Evidemie behafteten Fahrzeug in Beruͤhrung kommen koͤnnten. Emn Schreib 8 a n reiben aus Madeira vom 21. Nov. (in Lon⸗ — letrern) meldet Folgendes: „Die hier befindlichen eeeee 88 ſind in ſo ſchlechtem Zuſtande, daß ſie, bei der üeee derunguͤnſtigen Witterung, waͤhrend des Winters die —9 vrndeſtlichen Inſeln nicht werden beſchiffen koͤn⸗ ſochet —— unzufrieden. Sie werden nicht be⸗ LE ſceern, welche das Brodt fuͤr die Gar⸗ lon liefern, iſt man 2000 Pfd. ſchuldig. Sie ſagten dem ☛αò2 er ſolle ſie bezahſen, oder ſie oͤnnten kein Brodt
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8 be111 mehr liefern; er erwiederte jedoch, ſie muͤßten zwiſchen der ferneren Lieferung des Brodtes oder der Einkerkerung und Confiscation ihres Vermoͤgens wählen. — Ich ſelbſt (fährt⸗ der Briefſteller fort) bin eins der vielen Opfer geworden, welche eine exaltirte und geſetzwidrige Parthei mit Elend uͤberſchuͤttet hat. Mein Vermoͤgen iſt ohne Angabe eines Grundes confiscirt worden. Keine Worte ſind fähig, die Ungerechtigkeit und Barbarei der nach dieſer Inſel von der jetzigen Liſſaboner Regierung geſchickten Beamten zu beſchrei⸗ ben. An der Spitze Derer, welche ſich durch Unwiſſenheit und Haͤrte auszeichnen, ſteht der Gouverneur, Joſe Maria Monteiro. Beide Partheien haſſen hier die Britiſche Re⸗ gierung. Wir fuͤrchten, daß daſſelbe in Liſſabon der Fall ſeyn duͤrfte.“
XIII
Ein Schreiben aus Brody vom 22. Nov. (in der Allgemeinen Zeirung) enthält Folgendes: „Zu dem Corps des Generals Geimar ſind bei Krajowa 4000 Mann friſcher Truppen geſtoßen. Es ſcheint uͤberhaupt, daß der grͤßte Theil der bei dem Belagerungs⸗Corps vor Siliſtria geſtandenen Truppen in den Fuͤrſtenthuͤmern uͤberwintern wird, und daß man jetzt ernſtlich daran denkt, dieſe Provin⸗ zen zu organiſiren; ein Entſchluß, der fuͤr die Einwohner und vorzuͤglich fuͤr die Bojaren, nur erfreulich ſeyn kann, da ſie ſchon beim Einmarſche der Ruſſiſchen Truppen nichts ſehnlicher zu wuͤnſchen ſchienen, und ſich ſogar anheiſchig machen wollten, eine Anleihe in der Fremde zu unterhandeln. Mehrere Handelshaͤuſer in den Nachbar⸗Staaten hatten vor einigen Wochen Reiſende nach Jaſſy geſchickt, um die Be⸗ dürfniſſe der Ruſſiſchen Armee genau kennen zu lernen; wir erfahren nunmehr, daß dieſe Haäͤuſer Lieferungen von leichten Tuͤchern und Lederzeug fuͤr Rechnung der Ruſſiſchen Armee⸗ Verwaltung zu uͤbernehmen gedenken, woraus auch fuͤr unſern Platz guͤnſtige Reſultate zu erwarten ſind. Uebrigens ſind aber auch im von Rußland große Contrakte mit Privat⸗
eerſonen zur Verpflegung der Ruſſiſchen Armee im naͤchſten ahre geſchloſſen worden. Aus Jaſſy wird geſchrieben, daß, da die ſtuͤrmiſche Jahreszeit die Fahrt auf dem Schwarzen Meere
ſehr erſchwert, man zu Odeſſa darauf bedacht ſey, mittelſt⸗
kleiner Fahrzeuge, welche langs der Kuüſte hinſteuern können, die von Ruſſiſchen Truppen beſetzten Türkiſchen Pläͤtze am Schwarzen Meere zu verproviantiren. Auch ſoll ſich jetzt in Rußland eine Geſellſchaft zur Einfuͤhrung mehrerer Dampf⸗ ſchiffe auf dieſem Meere bilden, eine Einrichtung, welche in jeder Beziehung ſehr vortheilhaft ſeyn muͤßte.“ Columbien.
Columbiſche Blaͤtter bis zum 20. Oct. ſind gröͤßten⸗ theils mit Gluͤckwuͤnſchungs⸗Schreiben an Bolivar, wegen ſeiner Rettung bei der letzten Empoͤrung, angefuͤllt. Laut Nachrichten aus Bogota vom 6. Oct. ſind Oberſt Guerra und General Padilla erſchoſſen und nachher an den Galgen gehaͤngt worden. Santander war noch nicht vor Gericht geſtellt worden. 1
Die letzten Nachrichten aus Bogota widerſprechen ernſt⸗ lich dem Geruͤcht, als ob die letzthin ſtatt gefundene Ver⸗ ſchwoͤrung in Folge ehrgeiziger Plaͤne Bolivar's veranlaßt worden wäre. Der wahre Zuſtand der Sachen ſoll ſolgen⸗ der ſeyn: Bolivar hielt ſich lange in Peru auf, um die dor⸗ tige Spaniſche Macht zu uaterdruͤcken. Es eelang ihm auch, Bei ſeiner Ruͤckkehr nach Columbien, wo — ſeiner Ab⸗ weſenheit Santander, als Vice⸗Praͤſident, die Annehmlichkei⸗ ten ſeiner Stellung kennen gelernt hatte, ſand er Vieles an der zeitherigen Verwaltung auszuſetzen; von allen Seiten gelangten Klagen zu ſeinen Ohren; mit einem Wort, der
uſtand des Landes hatte ſich in manchen wichtigen Punk⸗ ten verſchlimmert. Bolivar ſprach ſeine Meinung frei uͤber das aus, was er ſah und hoͤrte, und ſchritt ſogleich zu den noͤthigen Veraͤnderungen. Von dieſem Augenblick an wurde Santander ſein bitterer, wenn auch geheimer Feind, und that unter der Hand alles Moͤgliche gegen die Maaßregeln, die von Bolivar genommen wurden. Bolivar'’s Verwaltung iſt jederzeit redlich geweſen. Alle 6 Englän⸗ der in Columbien ſchreiben, daß die letzte Maaßregel, durch welche ihm die hoͤchſte Gewalt uͤbertragen ward, das einzige Mittel war, um wieder Ordnung im Lande herzuſtellen. Aus Caracas ſind Nachrichten bis zum 27. Oct. und aus La Guayra bis zum 28ſten eingelaufen. Der verwegene Angriff auf Boltvar’'s Leben war an beiden Orten gerade bekannt geworden, und hatte dort, wie natuͤrlich, den groͤßten Eindruck gemacht. In der ganzen Republik 2. die Meinung vorherrſchend zu ſeyn, daß die Energie, mit der Bolivar dazu ſchritt, die Mizbraͤuche aus dem Wege zu raͤumen, die ſich während
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