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hofe aufs Neue die Angelegenheit des 2 Dumonteil verhandelt, der bekanntlich, nachdem er die rieſter⸗ Weihe empfangen, den geiſtlichen Stand. aber ſpaͤter verlaſſen hatte, jetzt die Befugniß, zu heirathen, fuͤr ſich in Anſpruch nimmt, aber bereits in erſter Inſtanz mit ſeinem Geſuche abgewie⸗ ſen worden iſt. Diesmal ſprach der Advocat Mermilliod zu

Gunſten des Dumonteil. deſſen noch nicht erfolgt und die Sache bis zum 10. Januar

ſehenſten Einwohner, mit Koͤniglicher Genehmigung ein Athe⸗ naum nach Art des ent . enſtande werden ſich uͤber Geſchichte, Geographie, Naturge⸗

chichte, Phyſik, Chemie, Phyſiologie und Geſundheitslehre,

Gewerbkunde, Handelsrecht und Literatur erſtrecken. Die Gazette de France meldet Folgendes aus Tou⸗ lon: „Die Befehle und Gegenbefehle haben Verwirrung Militair⸗ Verwaltung gebracht. Innerhalb

in die bieſige 1 zweier Tage hat eine Eſtafette den beſtimmten Befehl ge⸗ racht, unſere ſämmtliche Truppen zuruͤckzuberufen, und durch

eine telegraphiſche Depeſche iſt der beſtimmte Befehl er⸗ theilt worden, friſche Truppen abzuſenden. Zwei oder drei Compagniecen vom Genie⸗Corps ſind bereits eingeſchifft. Die Läage des Heeres iſt noch immer ſchlecht und die Kranken⸗ hl ſehr bedeutend, troßz allem Läugnen iſt es nur zu gewiß, daß mehr als 2000 Mann geſtoeben ſind. Soviel uͤber den phyſiſchen Zuſtand; der moraliſche ſoll noch viel ſchlimmer ſeyn. Langeweile und Entmuthigung haben den hoͤchſten Grad erreicht, und Alle rufen zum Aufbruch nach Frankreich.“ Es hatte ſich geſtern hier das Geruͤcht verbreitet, daß. unter den Truppen der Garniſon von San Sebaſtian meu⸗ teriſche Bewegungen zu Gunſten der Verfaſſung ausgebro⸗

chen ſeyen. 8 Großbritanien und Irland.

Dec. Se. Maj. der Koͤnig haben, ſeit⸗ dem Ln . gemeldet) Ihre Reſidenz im Schloſſe von Windſor genommen, daſſelbe noch nicht verlaſſen; indem Höchſtdieſelben ſich in den Mußeſtunden damit beſchaͤftigten, die innere Einrichtung des Gebaͤudes zu beauf⸗ ſichtigen und zu leiten. Täglich kommen Regierungsboten mit Depeſchen an, ſo daß Se. Maj. ſehr viel arbeiten. Hoͤchſtdieſelben genießen fortwaͤhrend einer guten Geſund⸗

Am naͤchſten Montage wird bei Sr. Maj. im Schloſſe

Windſor Cour ſeyn. 8 2 Der Herzog 12 Wellington kehrte vor einigen Tagen

Richmond auf ſeinem Landſitz Geſtern beſuchten ihn: Graf der Kanzler der

von einem 8 Sea eſtatteten Beſuch zuͤruͤck. Lord Ellenborough, Heer Peel, Schatzkammer und Sir G. Cockburn. Der Preußiſche Geſandte hatte geſtern eine Zuſammen⸗ kunft mit dem Grafen Aberdeen. Die Times bemerkt mit Hinſicht auf die (geſtern mit⸗ getheilte) Kundmachung des Portugieſiſchen Generals Stubbs wegen Aufloͤſung des Depots in Plymouth und die bevor⸗ ſtehende Einſchiffung nach Braſilten Folgendes: „Es thut uns leid, daß in Bezichung auf jenes Depot ein unguͤnſtiger Be ſchluß gefaßt iſt. Nach vielen heftigen Discuſſionen zwiſchen den Engliſchen Miniſtern und den Repraͤſentanten des Kai⸗ ſers von Braſilien ſollen die Erſteren den Letzteren angekuͤn⸗ bigt hahen, daß vorlaäufig der Entſchluß gefaßt ſey, die Sol⸗ daten von den Officieren zu trennen, und ſie in kleinen Ab⸗ theilungen in die Städte im Innern des Landes zu verthei⸗ len. Solche Maaßregeln ſchienen den Agenten der rechtmaͤßi⸗ Regierung Portugals ſchädlicher als ein Befehl, ſie gaͤnz⸗ lich aus dem Featgreich zu verbannen; und da ihnen die Alternative geſtellt war, ſich entweder der gaͤnzlichen Aufloͤ⸗ unterwerſen, oder ſie in einem disci⸗

ihrer Truppen zu und 1 - e. Zuſtand von unſeren unwirthbaren Kuͤſten uͤber den

tlantiſchen Ocecan zu fuͤhren, ſo waͤhlten ſie das Letztere. veeees ſie darin recht gethan haben, gehoͤrt nicht hier⸗ her. Die treuen Anhaͤnger Dom Pedro'’s werden fuͤglich wohl in Braſilien perſönlich beſſer behandelt werden, als wenn ſie in Doͤrfern in dem Innern von England zerſtreut werden; doch füͤr die Abſicht, der Sache ihrer jungen Koͤni⸗ gin zu dienen, konnten ſie wohl eben ſo gut in dem Monde als in der neuen Welt ſeyn. Die Grunde, welche die Eng⸗ liſche Regierung beſtimmten, die. verfolgten Unterthanen un⸗ leres Verdündeten auf dieſe Weiſe auszuſtoßen, ſind die Ruͤck⸗ ſicht auf die Pflichten der Neutralitaͤt, und die Furcht, mit dem faktiſchen Herrſcher von Portugal in Zwiſt zu gerathen.

oͤnnen wir aber dieſe Gruͤnde billigen? Wir begehen gegen Dom Miguel keine Feindſeligkeit, wenn wir einem Haufen unbewaſſneter Menſe in einer ſtatt zugeſtehen. Wir verletzen

unſere Staͤdte eine Frei⸗ keins von den Geſetzen der

Der Spruch des Gerichtes iſt in⸗

vertagt worden. 8 1 Marſeille wird, auf den Wunſch der dortigen ange⸗ : Unternehmungen als den Grund der

hier beſtehenden errichtet. Die Lehr⸗Ge⸗

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Neutralitaͤt, wenn wir die an unſere Kuͤſte gew . ö mer eines politiſchen Sturms aufnehmen eSehee Dom Miguel verdient keine Ruͤckſicht von unſerer 8 8 gen ſeiner Behandlung unſerer Mitunterthanen und 8 2ꝙ* rechtigkeit erfordert es nicht, ſeine Feinde fuͤr die unſe anzuſehen. Wenn die Emigranten in Plymouth Waffen verſehen, Transport⸗Schiffe gemiethet und Vorb 8* tungen zu einer Landung an der Portugieſiſchen Küͤſte, e⸗ troffen haͤtten, dann haͤtte man unſere Regierung aufferh gex. koͤnnen, dazwiſchen zu treten; doch kann man keine ſlche neulich an 1 harten Maaßregeln anfuͤhren. Ohne 22 85 —. genſtand einzugehen, wollen wir bemerken, daß ein jedoch 2 unwahrſcheinliches Geruͤcht, in Betreff dieſer Angelegenheit im Umlauf iſt, naͤmlich: daß die Engliſche Regierung die 9 Transport⸗Schiffe mit den Emigranten nach Braſtlien escor⸗ tiren laſſen wolle, um zu verhuͤten, daß ſie an der Portu⸗ 5 gieſiſchen Iuſel Terceira landen. Da wuͤrden wir aber von unſerem neutralen Charakter abweichen; denn wenn die Transport⸗Schiffe die Engliſchen Kuͤſten verlaſſen, ſo hoͤrt unſere Aufſicht uͤber die Auffuͤhrung der Emigranten ſo gänz⸗ 8⸗ 5 lich auf, als wenn eine ſolche nie beſtanden hätte, und 22 1 ſie nach den Azoren oder nach Japan gehen, kann uns gleich⸗ guͤltig ſeyn.“ 8 Die Portugieſiſche, in Plymouth erſcheinende Zeitung, der Conſtitutionelle Royaliſt, aͤußert ſich dagegen uͤber die obgedachte Kundmachung des Generals Stubbs in folgender Weiſe: „Die Portugieſiſchen Auswanderer haben 82 nie angeſtanden, der Nationalehre die groͤßten Opfer zu brin⸗ gen, und werden ſich jeder Pruͤfung unterwerfen, um ſie aufrecht zu erhalten. Solche Geſinnungen waren immer ein Erbtheil der Portugieſiſchen Nation, und je mehr ein wi⸗ driges Schickſal auf ihr laſtet, deſto maͤchtiger wirkt auf ſe das geſteigerte Gefuͤhl ihres eigenen Werthes. Wohlthätig iſt es fuͤr uns, daß die Repraͤſentanten unſeres Souverains ſich zu gleich edlen Grundſaͤtzen bekennen; wohlthaͤtig iſt . es fuͤr uns, daß ſie jedes Opfer der Entehrung und E.. drigung vorziehen, denen man uns unterwerfen will. Ja, wir gehen, aber unſer Vaterland geht mit uns; in uns iſt Portugal, ſo wie Athen in Themiſtokies Schiffen war, 2 als die Perſer Attika uͤberzogen. So lange wir treu zuſam⸗ 6

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men halten, werden wir ſtark und geachtet ſeyn; trennen wir uns, ſo hoͤren wir auf zu ſeyn, und fuͤr immer erlo⸗ ſchen iſt der unſerem Herzen ſo theure Name. Wir ſindadt Portugieſen, wir ſind Luſitanier. Unſere Vaͤter ſcheuten weder die Wuth der Elemente, noch das Schwerdt des

maͤchtigſten Feindes; und wer kann ſich einbilden, daß wir

das traurigſte Loos, ja ſelbſt voͤllige Vernichtung dem Ent:. ſchluſſe vorziehen ſollten, das Schickſal unſeres angebeteten Vaterlandes den Wellen des Oceans anzuvertrauen! 111“ wie wenig kennt man uns, wenn man uns ſolcher niedriger 8 Geſinnungen faͤhig haͤlt! Und wo gehen wir hin? Iſt es etwan unſere Beſtimmung, von Meer zu Meer zu irren, um eine Freiſtaͤtte unter Barbaren zu ſuchen eine Freiſtaͤtte, die wir mit unſerem Blute bezahlen ſollen? Und ſelbſt, wenn das der Fall wäre, ſo wuͤrden wir dieſe Ausſicht der

rauſamen Alternative vorziehen, die man uns geſtellt hat. Aber nein! wir gehen nach Braſilien; wir ſind die Bewahah rer eines unſchaͤtzbaren Geſchenkes, das wir dem erhabenen

Vater unſerer Koͤnigin darbringen wir ſind die Bewah⸗ rer Portugieſiſcher Ehre und Loyalität, die ſich aus dem Strudel der Unterdruͤckung gerettet haben; wir bringen ihm das Koͤnigreich ſeiner erhabenen Tochter; wir ge-. hen hin und bieten ihm hochſchlagende Herzen an, die nach dem Augenblick ſchmachten, wo ſie an den Ufern des tief betrauerten Tajo im Stande ſeyn werden, auf hoch em porgehobenen Schilden ihre angebetete Koͤnigin auf den Threon

zu ſetzen. Der große Pedro, der uns Freiheit gab, wird uns auch den Schutz verleihen, den wir verdienen. Wo iſt der Regent, der Heldenmuth und Buͤrgertugenden hoͤher

ſchaͤtzt als er? Und er ſollte uns, die Maͤrtyrer einer unbde-e. ſtechlichen Treue, nicht anerkennen? Unſere Bruͤder, unſeee Freunde, unſere natuͤrlichen Bundesgenoſſen, die freien Bra-⸗ ſiltaner, ſollten uns nicht empfangen eine Nation, die unbeſtreitbar die gaſtfreundlichſte auf Erden iſt? Wenn auch die Wolken politiſcher Zwiſtigkeiten eine Zeitlang die bruͤder⸗ liche Eintracht verfinſterten; jetzt iſt der Himmel wieder klar; und in der Nation, die noch Geſtern die unſrige 25 war, werden wir Heute die Sympathie wieder finden,— die unſere Sache verdient. Wenn unſer großer Mo⸗ narch einſt Portugal zu ſeinen Fuͤßen ſieht, das Koͤnis⸗

reich ſeiner theuren Tochter, die, wie wir, von ihrem Vater⸗ lande entfernt iſt was wird er nicht thun, um die edelſte, die nothwendigſte Angelegenheit triumphiren ju ſehen? Seine