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die moͤglichſte Kuͤrze bei etwanigen Rechtsfäͤllen ſicht auf die beſtehenden Gerichts⸗Ordnungen, angewendet

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82 werden ſoll. Se. Majeſtaͤt macht Sie fuͤr die Ausfuͤhrung dieſes Seines Allerhoͤchſten Befehls auf das Strengſte ver⸗ antwortlich.“ —2

Daſſelbe Decret iſt auch dem Ober⸗Richter von Porto zugeſandt worden.

Am 22. Nov. wurde in der Haupt⸗Stadt⸗Kaſſe den Officieren und Soldaten der Garniſon von Liſſabon der ruͤckſtaͤndige Sold fuͤr den Monat Julius ausgezahlt; auch wurden Eilboten in die Provinzen geſchickt, um dort die baldige Ankunft der noͤthigen Fonds zu eben dieſem Zweck anzukuͤndigen. Das erwaͤhnte Blatt vom 26ſten ent⸗ haͤlt die ſaͤmmtlichen Entlaſſungen derjenigen Militairs, wel⸗

che des Antheils an der Revolution von Porto am 16. Mai

dieſes Jahres uͤberwieſen und durch dieſes ihr Verbrechen der ſtrafenden Gerechtigkeit anheim gefallen ſind; naͤmlich: im 6ten Cavallerie⸗Regiment: der Regiments⸗Adjutant, Re⸗ giments⸗Chirurgus Capellom, 41 Capitains, 6 Lientenants und 4 Faͤhnriche; im 9ten Cavallerie⸗Regiment: der Quartier⸗ meiſter, Ober⸗Chirurgus und Stallmeiſter, 4 Capitains, 2 Lientenants und 2 Fähnriche; im 12ten Tavallerie⸗Regiment: der Auartiermeiſter, Ober⸗Chirurgus und Stallmeiſter, und zweiten Chirurgus, 5 Capitains, 3 Lieutenanes und 4 Fähn⸗ riche; im Infanterie⸗Regiment Nr. 3: alle Stabs Officiere, 9 Capitains, 8 Lieutenants und 8 Fahnriche; im Infanterie⸗ Regiment Nr. 9: alle Stabs⸗Ofſiciere, 4 Capitains, 5 Lieu⸗ tenants und 3 Faͤhnriche. Eben ſo die Infanterie⸗Regimen⸗ ter Nr. 12, 21, die Jaͤger⸗Bataillone Nr. 3 und 12, ſo wie die Miliz⸗Regimenter von Soure, Louza, Thomas, Vizeu, Tondella, Arganit und Pontalegre.

In mehreren Bläͤttern der Hofzeitung ſind jetzt die Urtheile in Prozeß⸗Verhandlungen derjenigen Individuen enthalten, welche in den Naͤchten auf den 24ſten und 27. Ju⸗ liüs 1827 durch tumultnariſches Betragen und beabſichtigte Erregung einer Rebellion die Hauptſtadt in Schrecken ge⸗ ſetzt haben. Der zur Unterſuchung gezogen geweſenen Pee⸗ ſonen waren 14, welche, jetzt theilweis in Klöſtern eingeſperrt, nach Afrika und Angola verwieſen, alle aber in die Koſten verurtheilt worden ſind. Es gehoͤrt zu denſelben unter an⸗

dern der Redacteur des conſtitutionnellen Journals Fiscat

dos abuſos, ſo wie der bekannte Barbier Manoel do Nasci⸗ mento, ferner eine Artillerie⸗Unterofſieier, ein Bedienter des General Saldanha, ein Thüͤrſteher der Cortes u. ſ. w.

Die Koͤnigl. Schule der chirurgiſchen Wiſſenſchaften hat eine Ueberſicht ihrer Leiſtungen im verfloſſenen Kurſus publi⸗ eirt, aus welchem man erſteht, daß die Vorleſungen in der Anatomie von 12 Schuͤlern, die der Philologie von 17, der Materia Medica und Pharmacie von 8, der Pathologie von 11 und der Clinic von 11 Schuüͤlern freguentirt worden. Sie ladet zum Beſuch der neueroͤffneten Lehrkurſe ein, indem ſie zugleich meldet, daß diejenigen Schuͤler, welche Praͤmien er⸗ halten, die Ehre gehabt häͤtten, von Sr. Majeſtaät zum Hand⸗ kuß gelaſſen zu werden.

Die Quotidienne ſchreibt aus Liſſabon vom 29. Nov.: „Ueber die Geneſung des Koͤnigs iſt auch nicht mehr der geringſte Zweifel uͤbrig; ſein Zuſtand beſſert ſich zuſehends. Was die Einwohner der Hauptſtadt uͤber das Befinden des Köͤnigs beſonders bexuhigt, iſt, daß er täglich mit den Mi⸗ niſtern arbeitet. Der Großmeiſter des Pallaſtes ſoll einen Nachfolger erhalten. Unter Koͤnig Johann VI. bekleidete dieſen Poſten der Marquis von Porras Novas, älterer Bruder des damaligen Guͤnſtlings des Köͤnigs, des Grafen Parati. Als Dom Miguel auf den Thron gelangte, gin der Großmeiſter nach England, nahm dort an den Intr guen Palmella's Theil und lebt zurückgezogen in Paris. Mehrere Perſonen werden als ſeine Nachſolger bezeichnet; unter andern die Marquis von Olhao und von Borba und

mit Ruͤck⸗

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der Graf Belmonte. Man ſpricht auch von der Abſetzung des Vicomte von Veiros, Francisco de Paula Leite, General und Geouverneur der Hauptſtadt und der Provinz Eſtrema⸗ dura; er iſt alt und halbblind, weshalb er die Geſchäfte ſei⸗ 8 Adjutanten, dem Marquis von Tancos, uͤberließ, der beeec wahrſcheinlich im Amte folgen wird. Die Unruhe⸗ 225 welche im Juli 1827 an den Zuſammenrottungen Theil veranh Tche damals die Abſetzung des Generals Saldanha vber gbet. ſund theils zu Geldſtrafen, theils zu den Galceren

Der Eeens verurtheilt worden.“

D utionnel und das Journal du Com⸗ merce enthalten . 4 Miguel's ——— günſtige Nachrichten uͤber Dom derſelben, weil, außer d and, zweifeln aber an der Wahrheit Ni 6 „aſfber der Königl. Famtlie und den Miniſte Zeiemand vorgelaſſen werde, und wetl Dom Miguel iſtern, Hicht nach Leab.⸗ babr Rigen Eegr. er⸗ tzue 889 r.

1 Em, 8 882 9885, 229

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9⸗

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Unruhen viel ſicherer ſeyn wuͤrde. Außerdem melden die ge nannten Blaͤtter Nachfolgendes: „Auf der Höhe des Hafens von Liſſabon ſoll ein Gefecht ſtatt gefunden haben. Die Fran⸗ zoͤſiſchen Kriegsbriggs „der Falke“ und „le Commerce de Havre“ haben am 27ſten den Tajo wieder verlaſſen. Die Zahl der in Schiffen eingekerkerten Spanier nimmt langſam ab; ihre Leichen findet man laͤngs den Quais und auch au⸗ ßer der Haſenmuͤndung im Waſſer, dem ſie ſogleich uͤberge⸗ ben werden, wenn ſie vor Elend umgekommen ſind. Die amtliche Zeitung meldet den Tod des Erzbiſchofs von Elvas, der in Gibraltar ein Opfer des geiben Fiebers geworden iſt. Die aus England kommenden Packetboote werden hier mit unglaublicher. Ungeduld erwartet; ſie bringen jedesmal einige

Broſchuͤren uͤber die jetzige Portugieſiſche Regierung mit.”““

Das Journal des Débats enthaͤlt ſeit einiger Zeit gar keine Correſpondenz⸗Nachrichten aus Portugal. 1 Moldan und Wallachei. Der Oeſterreichiſche Beobachter meldet: Nachrich ten aus Jaſſy vom 5. d. M. zufolge, treffen daſelbſt fort⸗

waͤhrend Truppen⸗Abtheilungen vom rechten Donau⸗llfer ein, welche in den verſchiedenen Diſtricten des Fuͤrſtenthums in

Cantonnirungen verlegt werden.

Der Feldmarſchall Graf von Wittgenſtein hat durch ei⸗ nen Courier aus Petersburg ein ſehr ſchmeichelhaftes Re⸗ ſeript Sr. Majeſtät des Kaiſers erhalten, worin ihm fuͤr die bisher geleiſteten Dienſte gedankt, und derſelbe zu neuem Ei⸗ fer aufgefordert wird, mit dem Bemerken, daß ſein Geſuch um Urlaub, um ſich auf ſeine Güter zu begeben, dermalen nicht bewilligt werden koͤnne, da ſeine Gegenwart bei der Ar⸗ mee unter den gegenwaͤrtigen Umſtaͤnden unerläͤßlich ſey.

Am 2. d. M. feierte der Feldmarſchall das Kroͤnungs⸗ feſt Sr. Majeſtaͤt des Kaiſers durch ein glaͤnzendes Gaſt⸗ mahl, wobei die Generalitaͤt ſowohl, als der Moldauiſche Metropolit, ſammt allen Biſchoͤfen und großen Bojaren, wie auch die fremden Conſuln, zugegen waren.

Der Moldauiſche Metropolit hat vom Ruſſiſchen Hofe 1000 Ducaten erhalten, um ſolche an ſaͤmmtliche Klöſter zu vertheilen, damit ſelbige fuͤr die verblichene Kaiſerin Mutter Gebete verrichten.“

Da ſich in der Wallachei, namentlich in der Gegend von Buchareſt, neuerdings wieder Spuren der Peſt gezeigt haben, ſo iſt die Ruſſiſche Quarantaine am Pruth, die bis⸗ her von 16 Tage wäaͤhrte war, auf 30 Tage erhoͤht worden und ſoll aufs Strengſte gehandhabt werden, ſo daß mehrere Truppen⸗Abtheilungen, welche dieſen Fluß paſſiren ſollten, um in entferntere Cantonnirungen verlegt zu werden, Gegen⸗ beſehl erhalten, und vor der Pen in der Moldau zu blei⸗ ben haben.

Nachrichten aus Griechenland.

Aus Ancona, vom 6. Decemb., wird gemeldet: „Nach⸗ richten aus Poros vom 6. Nov. zufolge waren die Geſand⸗ ten der drei Mächte noch immer dort anweſend, und die Conferenzen zwiſchen ihnen und dem Graſen Capodiſtrias uͤber die Feſtſetzung der Graͤnzen des neuen Griechtſchen Staates dauerten noch fort, ohne daß jedoch das Mindeſte daruͤber bekannt wurde. Um einen Begriff von dem Zu⸗ ſtande derjenigen Gegenden Griechenlands zu geben, die von dem Verheerungs⸗Kriege heimgeſucht worden, darf nur ange fuͤhrt werden, daß zu Poros in den Wohnungen der dret Botſchafter und des Grafen Capodiſtrias, wozu man natuͤr⸗ lich die beſten auf der Inſel waͤhlte, alles Nothwendige und ſogar die Fenſterſcheiben mangelten, und dieſe Wohnungen eintge Tage lang gar nicht bezogen werden konnten! Von den Griechiſchen ee ſollen wieder mehrere mit Mund⸗ nach Konſtantinopel beſtimmte Schiffe angehalten und aufgebracht worden ſeyn.“

Ein Schreiben aus München, vom 11. Dee, melder: Wir haben endlich nach langer Unterbrechung wieder unmit⸗ telbare Nachrichten aus Griechenland bekommen, welche bis zum 10. October reichen; noch neuere aus Zante bis gegen die Mitte des Novembers. Die Briefe aus Aegina vom Hrn. Oberſten von Heidegger melden leider, daß in Folge ſeiner Anſtrengungen und der boͤſen Luft in Nauplion ſeine Geſundheit angegriffen iſt, und er genoͤthigt war, einen Ur⸗ laub von drei Wochen zu nehmen, um ſich in dem geſuͤndern Klima von Aegina zu erholen. Sein treuer und braver Waffengefaͤhrte, Oberſieutenant Schnitzlein war Fere ge⸗

weſen, mit dem Herbſte zuruͤckzukehren; doch ließ er vorzuůͤg⸗ lich durch das Befinden ſeines Freundes ſich beſtimmen, bis Oſtern zu bleiben. Bis dahin 2 Hr. Oberſt von Heideg. ger mit den ihm obliegenden Geſchäften ſo weit in Ordnung zu ſeyn, um, ohne fahr fuͤr ſie und das, was bis jetzt. durch ihn und ſeine Freunde geſchchen iſt, ſelbſt auch in die

wrergheeen Z1nqu.“

zu koͤnnen, 8—