In der Thron⸗Rede zum Schluſſe der letzten Parla⸗ ments⸗Sitzung wurde unter Anderem erklaͤrt: „Se. Maj. werden fortfahren, die verſchiedenen oͤffentlichen Inſtitutionen 8 ernſtlich unterſuchen zu laſſen, um diejenigen Erſparungen zu machen, die mit der Wuͤrde der Krone und dem bleibenden Nutzen des Landes vereinbar find.“ Seitdem iſt das Au⸗ genmerk aller Miniſter Sr. Maj. auf dieſen Gegenſtand ge⸗ ricchtet geweſen, und nichts verſaͤumt worden, um die oͤffent⸗ lichen Laſten zu mindern, ohne die Sicherheit oder die Wuͤrde des Staates zu gefaͤhrden. So eben iſt (wie der Courier meldet) von Seiten des Miniſteriums des Innern an die ELord⸗Lieutenants ein Circular ergangen, worin eine Reduc⸗ tion in den Ausgaben des Miliz⸗Stabes vorgeſchlagen wird, die vom 24. Juni des kuͤnftigen Jahres an in Wirkſamkeit treten ſoll. Am letzten Sonnabend, ſpaͤt in der Nacht, ward ein Königs⸗Bote an unſern Geſandten in Wien abgefertigt.
m 9ten d. M. ſtarb der Graf von Huntington, der lange in Weſtindien gedient hatte, in ſeinem 50ſten Jahre. Seinen Titel erbt ſein Sohn, Lord F. T. Henry Haſtings. Auch Herr J. C. Curwen, Parlamentsglied fuͤr Cumber⸗ land, iſt mit Tode abgegangen, und dadurch eine neue Va⸗ canz im Parlament eutſtanden. 1
Die Ueberreſte des Grafen von Liverpool wurden geſtern in ſeiner Familiengruft in Hawkesbury in Glouceſterſhire beigeſetzt. Unter den Trauerwagen, die dem Leichenzuge folg⸗ ten, befand ſich auch der Sr. Koͤnigl. Hoheit des Herzogs on Clarence. Einen ruͤhrenden Anblick bot ein langer Zug von Kindern aus den Armen⸗Anſtalten von Kingston dar, i welche ſich eine Menge Haͤupter dortiger Familien an⸗ ſchloſſen, denen er Gutes gethan hatte; ſtill und in aufrich⸗ tiger tiefer Trauer begleiteten ſie den Entſchlafenen, der ih⸗ nen laͤnger als 26 Jahre ein großmuͤthiger Wohlthaͤter gewe⸗
ſen war. Nach einem in Liverpool eingegangenen Briefe aus Kon⸗ ſtantinopel vom 10. Nov. hatte die Pforte ſich beſtimmt ge⸗ weigert, Engliſchen Schiffen ihre Firmans fuͤr das Schwarze Meer zu bewilligen, worauf ein Engliſches Schiff bereits nach Smyrna abgeſegelt war, und ein zweites ſich dazu
brachte das vor einigen Tagen aus Liſſa⸗
ickte. n Falmou — 2 Packetboot wieder 21 angeſehene Portu⸗
bon angekommene ieſen mit. 1 . 282* ſchon nach den letzten Nachrichten aus Liſſabon der letzthin verhaftete Britiſche Vice⸗Conſul in Villa⸗Real ſch noch in Haft befindet, ſo ſteht doch nach dem Inhalte der neueſten Verfuͤgungen in der Liſſaboner Hofzeitung (S. Art. ortugal) zu erwarten, daß ſowohl er als die üͤbrigen in
rtugal verhafteten Britiſchen Unterthanen bald werden n Freiheit geſetzt werden. Der in jenen Verſuͤgungen in Bezug — . Lam 10. Juli 1654 zwiſchen Cromwell
8 ſchloſſene Tractat beſagt im 13ten und Johann Iy. 6 der Britiſchen Untertha⸗
die 88 wörtlich Folgendes: „Kein Alcade, wie man ihn gewoͤhnlich nennt⸗ noch irgend ein anderer Be⸗ wte Sr. Königl. Maſeſtät, ſoll das Recht haben, irgend Fenanden von dem Volke dieſer Republik, er ſey von wel, dem Range und Stande er wolle, zu verhaften oder anzu⸗ klagen, ausgenommen in Kriminalfaͤllen, wo er auf der That ergriffen wird, wenn er nicht dazu von dem Richter⸗Conſer⸗ —— vorhet ſchriftlich bevollmaͤchtigt ward; ferner ſollen die vorbeſagten Einwohner in anderen Hinſichten, naͤmlich was —2 n e 28, 1 und Guͤter betrifft, in den Staate ö11“ aftung, Einkerkerung und anderer eeintraͤchtigungen, dieſelbe freiung genießen, die irgend einem andern, mit dem Ke⸗ nige von Portugal im Buͤndniß ſich befindenden Fuͤrſten oder Volke — ſind, oder noch zugeſtanden werden
1 Schutzbriefe, weiche den Un⸗ — ö 8 der andern ſeine Staaten
ſ oͤnigs o
152 Ens ertheilt werden iß i Weg gelegt werden, ſeine
möchten, kein Hinderniß in den 88 89 ausſtehen Schul ufordern; er ſoll im Gegenthei das Recht einer gerechten Forde⸗
„Jedermann wegen rung
verfolgen zu koͤnnen er moͤge lich auf Schulz⸗ 8eh 2er vsn —9 Haͤchter der en achen Ein⸗ nahmen
berufen, ein P p rivilegirte Perſon ſeyn.“ Der Ir. — .— Plan, von Dublin
Der thoͤrichte 1 ire unter Herrn 9'˙Connell’'s Befehl abzuſenden,
aus illeen, Gormans⸗ ſcheint ben zu ſcyn. Die Lords Killeen, Bellew haben ſich von der vhon und Ffrench, und Le und Hr. Shiel werden ihrem
iſl ſaat: Wyſe wer Herr Lawleß will nicht gehen;
ZI1.“ 1
OConnell ſich im Vortheil befindet, obgleich wir ihn in
in ſo magiſchen Englaͤnder ge⸗ Doch das i
und ſo faͤllt Hrn. O⸗Connells Plaͤn, der eine Eindruck auf die beſchraͤnkten, bigotten 1 3. ſich ſelbſt zuſammen.
nicht die einzige Demuͤthigung, die Hrn. O'Conn *
faͤhrt. Hr. Lawleß macht ſich 1.2c. Rcers a 85 ſeine Nachricht von einer Emancipations⸗Bill, die een⸗ im Werke ſeyn ſoll, mit Verachtung, und wirft ihm S vor, daß er keine beſſere Autoritaͤt fuͤr ſich anfuͤhre Fe. alte Frau! Da es indeſſen unſer Grundſatz iſ 8 Gerechtigkeit widerfahren zu laſſen, ſo geſtehen wir⸗ I
2 litiſchen Angelegenheiten fuͤr nicht viel beſſer als eine a 7. Frau halten. Hr. Shiel (um ſeine hochtrabenden Redens⸗ arten zu gebrauchen) „beruhigte das klopfende Herz Irlands“ in der letzten Verſammlung der katholiſchen MMociation durch eine naͤhere Auseinanderſetzung der großen Entdeckun Hrn. 9 Connell s. Das Reſultat derſelben iſt, daß man eine Bih zu Gunſten der katholiſchen Emancipation vorbereitet dat in welcher den Katholiken alle von ihnen verlangten politi⸗ ſchen Rechte bewilligt werden, mit dem Vorbehalt, daß ſie aller geſetzgebenden Einmiſchung in Dinge, die unſere Kieche betreffen, entſagen, und ſich bei Anſtellung ihrer eigenen Biſchoͤfe ein Veto gefallen laſſen. So haͤtten wir denn Alles klar und deutlich vor Augen, was bisher ſo dunkel un zweifelhaft vor uns lag; die einzige Frage bleibt nur no aufzuloͤſen uͤbrig, um die Liberalen und geſchaͤftigen Leut chen ganz zufrieden zu ſtellen, ob naͤmlich das, was ſo außer ordentlich beſtimmt auseinander geſetzt iſt, auch wirklich w ah ſey. Wir wollen weder Ja noch Nein dazu ſagen, obglei wir nicht abgeneigt ſind, uns in Raiſonnements uͤber dieſen Gegenſtand einzulaſſen. Herr O' Connell ſagt, er wiſſe, daß es wahr ſey — aber woher weiß er es? denn andere Perſonen moͤgen eben ſo gut das Gegentheil wiſſen (was in Irland ziemlich daſſelbe iſt als glauben). Er ſagt, di Bill waͤre Anfangs zum General⸗Solliritor und wieder von ihm zuruͤckgeſandt worden, ohne daß ein Menſch etwas davon gewußt haͤtte. Jetzt fraͤgt ſich, wie erfuhr es denn Her O' Connell? Doch weiter — die Bill ward darauf einem Bi- ſchof zugeſandt; dieſer Biſchof ließ ſie einem zweiten Biſchof ukommen, und dieſer zweite Biſchof zeigte ſie ſeiner Frau.
ieſe theilte den Inhalt derſelben ihrer Tochter mit, die Tochter ihrem Braͤutigam, der Braͤutigam einem Vetter, und der Vettet endlich Herrn O'Connell! Wir erinnern uns in dieſem Augen⸗ blick gerade nicht genau der Antwort auf die Frage: wi lang eine Kette ſeyn muß, um durch ihr eigene Gewicht zerſprengt zu werden? Indeſſen glauben wi die Behauptung wagen zu duͤrſen, daß Herrn O’'Conuell⸗
Kette dieſes Problem oͤſen duͤrfte; und daher wird da Puhlikum leicht errathen koͤnnen, welches Gewicht ihr beiz 9 legen iſt. Herr Lawleß geſtand, daß er nichts auf dieſe—
Nachricht hielte, da ſie weder mehr noch weniger wäre, „als eine der alten Weibermährchen, fuͤr welche Herrn O'’'Connell's ſanftes Gemuüͤth ſo empfäaͤnglich ſey!“ Dieſelbe Meinung ſchienen uͤbrigens die Meiſten von Herrn O'Con⸗ nell's angefuͤhrter Quelle zu haben, in Folge welcher er mehr wiſſen wollte, als alle anderen Leute. „„Der Courier“. (ſagt Hr. O Connell) „„moͤge es laͤugnen, wenn er es in dieſem Augenblick kann.““ Der Courier will nur behaup⸗
ten, daß keine ſolche Maaßregel, wie Herr O'Connell ſie be ſchreibt, oder irgend eine aͤhnliche, durch beide Haͤuſer des
Parlaments gehen kann, es moͤge ſie vorſchlagen, wer da
wolle.“
Nach dem Berichte eines neuen Dubliner Blattes, des „Braunſchweig⸗Sterns“, hatten ſich zu der Proteſtanten Verſammlung der Grafſchaft Tyrone nicht weniger als 25,000 bis 30,000 Perſonen eingefunden. Beſonders waren viele Geiſtliche anweſend, und eine große Menge derſelben ſtrat als Redner auf. Hr. Horner, welcher ſich ſchon bei fruͤe8
ren Gelegenheiten als hoͤchſt intolerant erwieſen hat, ſprach auch hier mit einem ſeinem Stande nicht geziemenden Fanaa- tismus von der Ausrottung ſaͤmmtlicher Katholiken und 26 einer Art Inquiſition, die in England errichtet werden ſollte. Einer der gegenwaͤrtigen Prediger ging in ſeiner Heftigkeit ſo weit, folgende Worte auszurufen: „Die Liberalen und Befreier, die Verſohner und Aufwiegler, die Atheiſten und Deiſten, die Freunde des Unglaubens und die angeblichen Vaterlandsfreunde, die Whigs von 1828, die Republikaner
Amerika’s und die Jeſuiten Frankreichs haben einen Vercin geſtiftet, um uns Alle in einen gemeinſamen Bankerutt zu ſtuͤrzen und durch eine durchgreifende Neuerung das Werk von Jahrhunderten zu zerſtoͤren!“ „Was müſſen“⸗ 17* aͤußert die Morning⸗Chroniele in Bezug hierauf, „fremcde Nationen, welche ſolchen Unſinn leſen, von der In-
—
8
telligenz des Landes denken? Welche Ideen dieſe Menſchen “
2* ₰