Eiine zweite in genannter Zeitang befindliche Verfuͤgung

vom ſelbigen Tage betrifft einen Britiſchen Unterthan, Na⸗ mens O Brien, der wegen unziemlicher Ausdruͤcke gegen die katholiſche Religion und gegen Dom Miguel eingezogen worden war. Der Richter des Stadttheils, in welchem dieſe Verhaftung ſtatt fand, hatte den H Brien, gegen die be⸗ ſtehende Verordnung, wonach alle verhafteten Britiſchen Un⸗ terthanen dem Juge Conservatore zu uͤberweiſen ſind, vom 143. October bis zum 29. November im Gefaͤngniß behalten. Wegen dieſer offenbaren Nichtachtung der hoͤchſten Befehle, zumal in einer Sache von ſo zarter Beſchaffenheit als die, wo es die Beobachtung von Vertraͤgen mit einer, Portugal aufs engſte befreundeten Nation betrifft, iſt der erſtgenannte Richter vom Amte ſuspendirt und weitere Un⸗ terſuchung gegen ihn angeordnet worden. Mit dieſer Ver⸗ fügung ſind zugleich Cireulare in Betreff der Vorrechte Bri⸗ tiſcher Unterthanen ergangen. Die Hofzeitung giebt auch den 13ten Artikel des zwiſchen England und Portugal am 10. Juli 1654, unter Cromwell’'s Verwaltung mit Koͤnig Johann IV. abgeſchloſſenen Friedens⸗Tractates, auf den ſich jene Vorrechte gruͤnden. Man iſt fuͤr das Schickſal eines Linienſchiffes, einer Fregatte und einer Brigg beſorgt, die

len Terceira geſandt worden waren, und von denen man eine Nachrichten empfangen hat; man fuͤrchtet, daß ſie in den letzten ſchrecklichen Stürmen untergegangen ſind.

Tuüͤrkei und Griechenland. 1 Das Diario di Roma will auf außerordentlichem Wege Schreiben aus Korfu vom 22. November erhal⸗

folgendes 2*½ .v rh ten haben: „Am 16ten d. ſind in Patras einige Franzöͤſiſche 8 4 um die Tuͤrkiſche Beſatzung an Bord

Schiffe angekommen, zu —, und nach Smyrna zu bringen. Die Generale

gonnet und Schneider commandirten die Truppen in Pa⸗ Ahrnee 88 von 10,000 Griechen bewohnt wird, die aus verſchiedenen Theilen Griechenlands dort eingewan⸗ dert ſind. In Patras hieß es, der Praͤſident Griechenlands ſey in Vaſtizza eingetroffen und werde nach Patras kommen. Aus St. Maura wird geſchrieben, der Seraskier habe ſeinen Angriff gegen die Inſel Coroniſſia im Golf von Arta ver⸗ gebens erneuert; ein von Konſtantinopel gekommener Cou⸗ rier habe ihn aufgefordert, mit ſoviel Truppen als er mobil machen könne, dahin zu kommen; der Seraskier habe ſich darauf nach Arta zuruͤckgezogen und auch die Expedition nach Atarnanien, zu welcher er ſich ruͤſtete, aufgeſchoben. Die Griechen belagern Salona und beabſichtigen daſſelbe gegen

Miſſolunghi.“

8

EE“ E 22. 2 2 693252— 16. Dec. Se. Majeſtaͤt der Koͤnig

2 er 88 ESSee geruhet, dem Geheimen Regierungsrath Roscius fuͤr die Ihnen berreichte Schrift: „Weſipreußen

1772 bis 18277, (welche in der allgemeinen Staats⸗Zei⸗ 82 Nr. 281 angezeigt worden) mittelſt huldreichen Cabinets⸗ Scrabens oten d. M. eine große goldene Medaille

om 6ten gn b 24 Uibniſſe Sr. Maj. uͤberſenden zu laſſen.

in der Stadt Muͤhlhauſen, in deren Mitte

ſich Ses. Privat⸗Vereine zu nuͤtzlichen und wohl⸗ thaͤtigen Zwecken befinden, hat ſich ein neuer Verein gebildet, deſſen Zweck dahin geht, arme und namentlich verwahrloſete Behufs deren beſſeren Erziehung, zu unterſtüttzen.

inder Verein, welcher aus Maͤnnern, Frauen und Jung⸗

iſt auf Subſcription eroͤffnet worden, und ügrh. 2 v. am Tage Dr. Martin Luther's, ins Leben getreten. Die gefundene Theilnahme iſt ſo betraͤchtlich, daß ſch der fragliche Verein bereits im Stande befindet, 20 Kin⸗ 1 len, und waͤhrend der 3 kälteſten Wintermonate

8 u kleiden 1 82 Mittagskoſt zu verſehen, auch den darunter be⸗

1 übli Arbeiten erthei⸗ 1 s Maͤdchen Unterricht in weiblichen Arbeiten erthet g Die verwittwete Commercienraͤthin Julie

8 ütteroth, hat einen jaͤhrlichen Beitrag Fatſcher im Kreiſe Ziegeneuck iſt jetzt im Begriff, in g2 Mitte eine Schulſtelle, woran es ihr bis jetzt noch gefeh hat, auf ihre Koſten zu gruͤnden. Trier. An den Communal⸗Wegen iſt ſeit Beendung

8 nd Winterbeſtellungs⸗Operationen mit Thaͤtig⸗ e 3 Im Allgemeinen verdient die Bereit⸗

8 1 den. 2½. —½.ꝗ 5 keit gearbeitet vre⸗ zu werden, mit welcher die Gemeinden

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willigkeit anerkann .“ u 1 Leiſtung unterziehen, und die Lauheit und Un⸗ 8 Fasfwee im Einzeinen wohl begegnet, wird

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doch meiſtens durch das Beiſpiel der einſichtsvolleren Mehn heit und duech verſtaͤndige Belehrung der Behorden beſeitigt welche zugleich befliſſen ſind, die Laſt unvermeidlicher Wege⸗ Arbeiten durch zweckmaͤßige Vertheilung derſelben, und durch Benutzung der Arbeitskraͤfte ohne Beeintraͤchtigung * wirthſchaftlichen Beſchaͤftigungen moͤglichſt zu erleichtern. Von Pruͤm nach Stadtkyll auf der Koͤlner Ee dem 1. Nov. eine Carriol⸗Poſt eingerichtet, welche vlealeat woͤchentlich geht, und auch zur Aufnahme von Perſonen ein⸗ gerichtet iſt. Da ſie ſich, an eine eben ſo oft von Blanken⸗ hain in Stadtkyll eintreffende, Carriol⸗Poſt anſchließt, ſo iſt wenigſtens vorlaͤuſfig ein unmittelbarer brieflicher Verkehr auf dieſem Wege geſichert.

Achen 8, Dec. Ueber das am 3. d. in der ſtebenten Abendſtunde hieſelbſt und in der hieſigen Gegend ſtatt ge⸗ habte (bereits verſchiedentlich erwaͤhnte) Erdbeben ſind noch folgende ausfuͤhrlichere Nachrichten mitzutheilen. Die Erd⸗ erſchuͤtterung war weit heftiger als alle in dem letzten Jahr⸗ zehend ſtatt gehabten. Sie gab ſich durch eine wellenförmi⸗ ge Bewegung und dadurch bewirktes nicht unbedeutendes Schwanken der Gebaͤude und ſtarkes Erzittern aller darin be⸗ findlichen Geraͤthſchaften deutlich zu erkennen, und war von einem Getoͤſe begleitet, das dem durch den Fall eines ſchwe⸗ ren Koͤrpers oder durch den Einſturz eines Mauerwerks ent⸗ ſtehenden Droͤhnen nicht unahnlich iſt. Auf dieſe Schwin⸗ gungen, welche etwa 3 Sekunden anhalten mochten, folgte

auf die Erſchuͤtterung ploͤtzlich nachließ, und die Ruhe ſich wieder herſtellte. Von den in den hoͤheren Stockwerken der Haͤuſer befindlichen Perſonen iſt die Bewegung am ſtaͤrkſten, von denen, die im Freien waren, dagegen wenig, und in den in der Naͤhe der hieſigen Stadt beſindlichen Bergwerken, was auffallend iſt, gar nicht verſpuͤrt worden. Auch ſcheinen die Wirkungen dieſes Natur⸗Ereigniſſes in den verſchiedenen Theilen dieſer Stadt nicht von gleicher Stärke geweſen zu ſeyn: noch wenigerwar dies nach dem, was man daruͤber vernimmt, in den verſchiedenen Ortſchaften des hieſigen Regierungs⸗Bezirks der Fall. So muß namentlich im Kreiſe Malmedy das Erdbe⸗ ben noch bedeutend heftiger geweſen ſein, als hier. Denn wahrend in hieſiger Stadt kein bedeutender Schade dadurch angerichtet wurde, als daß zwei wahrſcheinlich ſchon etwas baufäaͤllige Schornſteine einſtuͤrzten, wurden dort zu Chodes und Rocherath viele Fenſter zertruͤmmert, die Thuͤren aus den Angeln geriſſen und zu Recht der Kirchthurm ſo erſchuͤt⸗ tert, daß man mehrere Schläge der darin befindlichen Glocke vernahm. In der Stadt Malmedy ſelbſt, wo man vor der eigentlichen Erſchaͤtterung eine ſtarke, einem heftigen Donnerſchlage aͤhnliche Exploſton hoͤrte, ſielen Geraͤthſchaften, Porzellan, Uhren ꝛc. von der Wand. Pendel⸗Uhren ſtanden ploͤtzlich ſtille. Menſchen wurden von ihren Sitzen wegge⸗ ruͤckt und ſogar niedergeworfen. Indeſſen haben ſich doch, ſo viel bis jetzt bekannt iſt, weder dort, noch in anderen Theilen des hieſigen Regierungs⸗Departements eigentliche Un⸗ gluͤcksfaͤlle in Folge dieſer Erdſchuͤtterung zugetragen. Die Richtung der erſten wellenfoörmigen Bewegung ging von Suͤdoſt nach Nordweſt. Das Wetter war an dieſem Tage heiter und windſtill; nach Sonnen⸗Untergang bemerkte man eine außergewoͤhnliche anhaltende Roͤthe am Horizonte; die Temperatur war wäaͤhrend des Ereigniſſes bedeutend milder, als einige Stunden vorher. Das Thermometer, das gegen 4 ½ Uhr Nachmittags noch auf unter 0 ſtand, zeigte um

her die ungewoͤhnliche Hoͤhe von 28Z3. 2. erreicht hatte; war am Mittag des 3ten auf 27 Zoll 11 Linien geſunken. So ſtand es auch gleich nach dem Erdbeben, und hatte dieſen Stand⸗ punkt auch noch am Mittage des folgenden Tages unveraͤn⸗ dert beibehalten. Die Ausdehnung des Erdbebens betreffend, ſo iſt daſſelbe in Remagen, Bonn, Koͤln, Duͤſſeldorf, Mal⸗ medy, Spa, Starelot, Luͤttich und Maſtricht empfunden worden. Am ſtaͤrkſten und anhaltendſten ſcheint es in Spa

Vermiſchte Nachrichten.

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ter dem Titel: „Geographiſch’hiſtoriſch⸗ſtatiſtiſches Handbuch von Frankreichs Departements und Colonieen, von Felir Lallemant, mit einem Atlas von 100 Karten,“ ein Werk erſchienen, welches Jeden, der ſich namentlich fuͤr die Sta⸗ tiſtik Frankreichs und ſeiner Colonieen intereſſirt, befriedigen wird. Aus den weniger bekannten Notizen uͤber die Fran⸗

zeͤſiſchen Niederlaſſungen entnehmen wir Folgendes: Frank⸗

ein heftiger Stoß, dem Gefuͤhle nach von unten herauf, wor⸗

6 ½ Uhr nur 1 unter 0. Das Barometer, welches am Tage vor⸗

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geweſen zu ſeyn, wo auch mehrere Gebaͤude gelitten haben.

Bei den Gebruͤdern Baudouin in Paris iſt kuͤrzlich un⸗ 5