in einer günſtigern Lage, um Einſchraͤnkungen durchzuſetzen, als irgend ein Miniſter ſeit den letzten funfzig Jahren, denn keiner iſt waͤhrend dieſer Zeit weniger durch Oppoſition au⸗ gegriffen worden und keiner hat auch bei ſeinen Freunden ſo wenig Widerſtand gegen beabſichtigte Einſchraͤnkungen zu be⸗ ſorgen gehabt, wiewohl in jedem Departement ſich eine ſo große Abneigung gegen Erſparniſſe, welche daſſelde betreſſen, zeigt daß ein Miniſter auch bei allem Eifer fuͤr dieſelben doch leine geraume Zeit gebrauchen wird, ſich die noͤthigen Kenntniſſe zu verſchaffen, um die ihm ſtets entgegengeſtellten Hinderniſſe zu uͤberwinden. Allein wir hegen die lebhafteſte Hoffnung, daß der Herzog von Wellington beharrlicher und enſter in dieſen Bemuͤhungen fen werde, als die Adminiſtra⸗ tion d aafen von Liverpool. 3 Umſtand, daß eine Reduction in der Armee äußert ſich die Times in folgender Weiſe: hat ſich waͤhrend des letzten Krieges
* 2 ſttattfinden ſoll,
ESbe National⸗Miliz haß
qIIIquu6 veraͤndert, daß ſie der Nation nicht mehr von dem⸗ felben Werthe ſeyn kann, wie zur Zeit ihrer Entſtehung. Mit welcher Liebe ſprechen Blackstone, Smollett und an⸗ deere liberale Schriftſteller des letzten Jahrhunderts von deerſelben, als von der Kraft des eia. Kelce der Freiheit gaͤnſtig, der Tyrannei gefährlich ſey. Dies iſt großentheils Sorüͤber. Allein da die Miliz eine bloß vertheidigende Macht iſnr, ſo muͤßte, wenn ſie verringert wuͤrde, auch die regulaire Henes euene werden, denn es iſt kein Grund vorhanden, dZdife Macht beizubehalten, welche dazu dient, unſere Nach⸗ barn anzugreifen, waͤhrend die bloßen Mittel zur Vertheidi⸗ gung geſchmaͤlert werden. Der Herzog von Wellington weiß am beſten, welche Macht geſpart werden koͤnnte, wenn gleich ihn die genr * Lebens zu groͤßerer Beguͤn⸗ ſiaung der regulairen Armee ſtimmen mag. 8 2 Morgenblatte“, ſagt der Globe, „findet ſich das Geruͤcht oder die Vermuthung, daß nach der Abdan⸗ kung des Lord Angleſca, welche man oͤfter als wahrſcheinlich dargeſtellt hat, kein Lord⸗Lieutenant fuͤr Irland wieder er⸗ nannt werden ſollte, ſondern daß die Inſel in aͤhnlicher Art wie Schottland verwaltet werden würde. Die Maaßregel, den Lord⸗Lieutenant abzuſchaffen, iſt mehrfach von Politikern in Erwägung gezogen worden, einmal hat ſogar das Parla⸗ ment darüher debattirt. In den letzten zehn bis zwoͤlf Jah⸗ ren iſt viel geſchehen, um den Anſchein einer Trennung zwi⸗ ſchen der Verwaltung Irlands und Großbritaniens zu⸗ ent⸗ n. Zuerſt conſolidirten ſich die Schatzkammern, die eſchraͤnküͤngen des Handels⸗Verkehrs fielen fort. Oh es bei der jetzigen Lage Irlands rathſam ſeyn wuͤrde, das Amt eines Lord⸗Lieutenant aufzuheben, mag zweifelhaft ſeyn, aber gewiß wuͤrde es ſehr zur Beruhigung Irlands beitragen, wenn die anſcheinende Trennung zwiſchen den Regierungen von Großbritanien und jenem Koͤnigreiche aufgehoben wuͤrde. Wenn die Geſetze aufgehoͤrt haben, einen Unterſchied zwiſchen deen buͤrgerlichen Rechten der Katholiken und Proteſtanten zunaͤchſt nothwendig, alle Partheien zu⸗ Regierung ſie mit gleichem Auge be⸗ trachte. Dieſe Ueberzeugung wuͤrde dadurch am vollkommen⸗ ſten bewirkt werden, wenn alle Befehle der ausfüͤhrenden Gewalt direct von Perſonen ausgingen, die weit uͤber dem Einfluſſe öͤrtlicher Mißhelligkeiten ſtehen. Niemand hat groͤ⸗ ßere Wuͤrde gezeigt, als der Marquis von Angleſea; aber es iſt betruͤbend, zu bemerken, welche niedrige Spe⸗ culationen darauf begruͤndet werden, daß er eine Unterredung mit Hrn. O Connell gehabt, oder einen Beſuch vom Grafen von Enniskillen empfangen habe. Alles dies iſt mit dem Glau⸗ den unverträglich, welcher verbreitet werden ſollte, daß Ir⸗ land denſelben unbengſamen und unparthetiſchen Rechtsnor⸗ men wie England unterworfen fey. Die Geſetze Englands ſind faſt dieſelben, wie die Irlands, waͤhrend Ke mit denen Schottlands wenig Aehnlichkeit haben. Die Trennung der Regierungen Englands und Irlands laäßt ſich durch nichts rechtfertigen und traͤgt nur dazu bei, die gaͤnzliche Vereini⸗ gung beider zu —7 — . ſ hens . 11 ber —— Entlaſſung des Hrn. O'Gorman G Mahon giebt den Katholiken, beſonders Hrn. O'Connell, An⸗
zu machen, ſo iſt es üͤberzeugen, daß die
8 ngiſtiſchen Blaͤttern dagegen Stoff zur daß auch die Lords Roß⸗ und Killern chen ſo wie Hr. Mahon behandelt werden vee und; itdie Regierung ihren Charakter wieder erhalte.“
Ben. ſt uͤber dieſe Anforderung der genannten Jour⸗ nale auf das heftigſte entruͤſtet. „Lord Killeen, ſagt ſie, „iſt ein uͤber alle Vorwuͤrfe erhabener und durch Nc ng hbeehegezeichneter Edelmann. Der einzige Tadel, welcher 19 rreſjen kann, iſt der, daß er ſeinen Widerwillen gegen manche, huich die ſogemannten Anfuͤhrer der Katholiken verurſachte
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welche fuͤr die Intereſſen derſel⸗
Thorheit der letzteren, nicht oͤffentlich ausgeſprochen hat. Die Regierung kennt ſolche Maͤnner wie Lord Killeen zu gut, um ſie mit den hirnverbrannten Demagogen der Aſſoriation zu vermengen. Daſſelbe laͤßt ſich uͤber den liberalen proteſtan⸗ tiſchen Edelmann, Lord Roßmore, ſagen. Er hatte die Voll⸗ zieher der Geſetze wegen einiger vorgekommenen Unbihligkeiten getadelt. Dieſe Aufrichtigkeit hatte die Richter der Graf⸗ ſchaft Monaghen ſo aufgebracht, daß ſie den Lord⸗Lieutenant und den Lord⸗Canzler Harl beſcheiden erſuchten, einen Mand von ſeinem Poſten zu entſernen, welcher es wagen koͤnnte, ſo unangenehme Wahrheiten uͤber den in Irland herrſcheu⸗ den Partheigeiſt zu aͤußern. Se. Excellenz ertheilten indeſſen dem Lord Leveſon Gower den Befehl, ſie zu benachrichtigen, daß, wenn ſie ſich gravirt fuͤhlten, der geſetzliche Weg ihnen offen ſtehe.“
In einem miniſteriellen Morgenblatte heißt es: „Wir laͤugneten ſchon vorgeſtern die Wahrheit der neulich von OH*Connel gemachten Aeußerung, daß die Miniſter die Ab⸗ ſicht haͤtten, eine Bill fuͤr die Emancipation der Roͤmiſchen Katholiken in das Parlament zu bringen. Wir laͤugnen jetzt wiederum die Wahrheit dieſer Behauptung auf das allerbeſtimmteſte; es iſt eine reine Erdichtung, weſche die ka⸗ tholiſchen Demagogen nur erſonnen haben, um ihre anfruͤh⸗ reriſchen Abſichten zu befoͤrdern. Der edle Herzog an der Spitze der Regierung hat nie auch nur einen Augenblick den Gedanken gehabt, den unverſchaͤmten Drohungen der Papiſti⸗ ſchen Partei nachzugeben. Vielmehr hat man Sr. Guad
den die Ueberzeugung ausſprechen hoͤren, daß die Ereigniſſe der letzten wenigen Monate die Sache der Emanecipation aufs beſtimmteſte feſtgeſtellt haben. Indeß duͤrfen wir aus guter Quelle behaupten, daß Etwas fuͤr Irland in der folgenden Sitzung geſchehen wird. Was dies Etwas iſt, werden die Aufwiegler ſehr bald erfahren, fruͤher vielleicht, als ſie⸗ wuͤnſchen.“ 2 1
Der von den Diſſenters ernannte Ausſchuß zur Ent⸗ werfung ihres an das Parlament zu richtenden Geſuchs um Aufhebung der Corporations⸗ und Teſt⸗Acte, hat ſich bei ſei⸗ ner Aufloͤſung zu dem Beſchluſſe vereinigt, in welchem er ſein. Verlangen nach der zukuͤnftigen Aufhebung aller Geſetze aus⸗ ſpricht, welche mit den Rechten des Gewiſſens in Wider⸗ ſpruch ſtehen und buͤrgerliche Untauglichkeit vom religiobſen Glauben und vom Gottesdienſt abhaͤngig machen. Der Aus⸗ ſchuß hat wohl gethan, die Gelegenheit zu ergreifen, um die verlaͤumderiſche Beſchuldigung zu widerlegen, daß die Diſſen⸗ ters Andern eine Freiheit nicht geſtatten wollten, welche ſie⸗ fuͤr ſich erlangt haben.
Die Waͤhler von Canterbury haben eine allgemeine Ver⸗ ſammlung gehalten, um zu uͤberlegen, was dabei zu machen iſt, daß ihr Parlamentsglied, Hr. Lushington, von der Re⸗
gierung als Statrhalter nach Madras fortgeſchickt, nun
ſchon uͤber ein Jahr abweſend iſt, ohne ſeine Parlaments⸗ ſtelle aufzuſagen. Sie werden vermuthlich mit einer Peti⸗ tion um ein Ausſchreiben zu einer neuen Wahl einkommen.
Fuͤrſt Eſterhazy iſt wenigſtens ſo weit von ſeinem dop⸗ pelten Beinbruche hergeſtellt, daß er Montag im Regents⸗ Park eine Spazierfahrt machen konnte.
In den meiſten Theilen des Koͤnigreiches giebt es jetzt Einrichtungen zur Verbeſſerung und zum Unterricht der er⸗ wachſenen arbeitenden Klaſſen, unter ihrer eigenen Leitung und auf ihre eigenen Koſten. Die thoͤrichte Beunruhigung uͤber die zu ſchnelle Verbreitung der Intelligenz, welche jene Anſtalten in's Leben rief, iſt jetzt verſchwunden. Es ſind dabei Maaßregeln getroffen, daß diejenigen, welche dieſe An⸗ ſtalten benutzen, ihr Gewerbe orer Handwerk nicht vergach⸗ laͤſſigen koͤnnen. Capitain Baſil Hall, deſſen intereſſante Reiſen ſehr bekannt ſind, hat die Ruͤtzlichkeit dieſer Juſti⸗ tute in einer zu Dunbar in Schottland gehaltenen Rede hervorgehoben: „Wir glauben, ſagt die Times, daß ſelbſt Herr Bankes, deſſen Feindſeligkeit gegen die Ausbildung der niederen Klaſſen eben ſo ſtark iſt, als ſeine Bewunderung fuͤr verfaulte Flecken, ſeine Beſorgniſſe uͤber das Fortſchrei der Kenntniſſe ſinken laſſen wird, wenn er des 132 Bemerkungen lieſt.“ 8
Die Times bemerkt Folgendes: „Eine betraͤchtliche Quantitaͤt Weizen iſt innerhalb der letzten drei Wochen aus Spanien angekommen; und von einem Kaufmann, der eine ſehr ausgebreitete Correſpondenz in jenem Lande hat, erſah⸗ ren wir, daß man eine noch groͤßere Zufuhr aus derſelben. Gegend erwarten kann. Die Erndte iſt, wie es ſcheint, meiſt in jedem Theil Spaniens ſehr eintraͤglich geweſen, und ganz vortrefflich eingebracht worden. Die allgemein ange⸗ nommene Meinung uͤber dieſen Gegenſtand iſt, daß Spanien nicht mehr als 100,000 Quarter Weizen uns zufuͤhren kann, wel⸗ ches als der uͤberfluͤſſige Ertrag der nordiſchen Provinzen ange⸗